Doch noch Bilbao?
Wenn die Schwester das sagt
dann muss man das tun. Und ich bin froh darüber, wobei eine Besichtigung einer Stadt mit Purgi einfach viel mehr Spaß gemacht hätte. Es ist so schön zu sehen, mit welcher Begeisterung sie in Porto stand, das Flair der Stadt einatmete und die Menschen genoß, die hier flanierten.
Ich glaube, sie hatte das von unserer Mutter. Unsere Mutter hat sich in der Stadt auch wohler gefühlt als am Land. Im Gegensatz zu unserem Vater, der war ein totaler Naturbursche. Er hatte seinen eigenen Wein gemacht und die Reben dazu im Garten gezogen. Ich fühle mich sowohl in der Stadt als auch am Land wohl, wobei ich aber eher nach meinem Vater gehe.
Städtetouren werde ich mit Purgi machen, da werde ich auch angesteckt von ihrer Begeisterung und es macht einfach viel mehr Spaß. Aber in Bilbao bin ich jetzt erstmal mit Minnie alleine. Und wie überall…. Guggenheim Museum nur von außen. Ich habs probiert mit dem Rucksack, aber so schnell konnte ich gar nicht schauen, wurde mir gesagt, dass das nicht geht. Also Städtetouren mit Purgi und ohne Minnie. Bilbao steht jetzt auf unserer Liste.
Ein Parkhaus ist gleich gefunden
165 km waren es bis Bilbao. Ich zweige falsch ab, lande im Frachthafen, der auch nicht uninteressant ist. Aber ich muss mich auch hier wieder entscheiden und das mache ich doch so ungern. Am Liebsten alles auf einmal, aber das geht nicht. Ich muss erst mal eine Schleife fahren um wieder auf die richtige Spur zu kommen. Dann stehe ich vor Schranken geht nicht weiter, ich glaube das war das Gelände der Polizei und auch ein Polizist deutet mir dann den richtigen Weg. Da bin ich wohl nicht die erste, die hier falsch abgebogen ist.
Die Stadt selbst erstreckt sich länglich an der gemeinsamen Mündung der Flüsse Nervion, Ibaizabal und Cadagua. Mein Navi führt mich direkt zum Guggenheim Museum, denn ich muss es ja wenigstens von aussen ansehen, sagt Purgi. Ich muss zugeben, es hat sich gelohnt, denn das imposante Bauwerk hinterläßt schon einen mächtigen Eindruck.
Nach einer Runde um das Museum herum suche ich mir ein Parkhaus, das ganz in der Nähe ist und auch noch Plätze hat. Minnie freut sich wieder auf die Bewegung und wir erkunden, was wir in kurzer Zeit sehen können. Die Sonne scheint, es ist ein traumhafter Tag und viele Menschen sind unterwegs.
Wir treffen auch auf viele Hunde und Minnie schließt einige Freundschaften. Ich glaube, diese Reise hat auch ihr gut getan, denn sie geht mittlerweile auch selbst auf fremde Hunde zu, was sie vorher nicht so gemacht hat.
Es ist Mittagszeit, Essenszeit, die Suche nach einem Restaurant gestaltet sich schwieriger als gedacht. Das erste, das ich gefunden hatte, war komplett ausgebucht, keine Chance. Und alle anderen Gastgärten waren auch alle voll. Bei einem gab es ausschließlich Meeresfrüchte, das ist nicht wirklich etwas für mich. Also bin ich in eine Bäckerei, habe Minnie draussen angehängt, so dass ich sie sehe und sie mich, habe mir ein Pizzastück, einen Kaffee und pastel de Nata gekauft. Dazu eine Stange Weißbrot für später.
Und weiter geht die Reise zurück über Frankreich
diesmal bin ich am Heimweg. Ich habe insgesamt noch 1407 km und wenn ich es durchfahre bin ich um 4:31 zu Hause, sagt mir mein Navi. Wie teile ich es nun auf. Ich fahre heute einfach so lange ich fit bin und dann überlege ich, wo ich schlafe. Gesagt getan. Es läuft ganz gut und wir kommen zügig durch.
Die Strecke ist wieder wunderschön, das Wetter allerdings etwas trüb. Die Landschaft erinnert schon wieder an unsere Regionen mit Laubbäumen und grünen Wiesen. Der erste Teil ist eher flach, aber je mehr ich ins Landesinnere komme, desto hügeliger wird es.
Frankreich habe ich bald erreicht, das wäre aber ein separater Urlaub, deshalb geniesse ich was ich aus dem Auto aus sehe. Die Maut, die ich auf dieser Reise zu bezahlen habe ist nicht ganz ohne, da kommt ganz schön was zusammen, aber wenn man vorwärts kommen will, geht es nicht anders.
Ich habe schon seit heute morgen etwas Kopfschmerzen und es fühlt sich an, als ob sich da eine Erkältung breit macht. Mit einer halben Ibuprofen 600 läßt sich das Problem aber lösen.
Doch noch mal ins Hotel
Angesichts der Tatsache, dass ich krank werden könnte, beschließe ich auf dem schnellsten Weg nach Hause zu fahren, denn krank bin ich lieber in meinem eigenen Bett. Deshalb hat mich auch der Ehrgeiz gepackt heute unter die 1000 km zu kommen. Kurz überlege ich, wieder im Auto zu schlafen, das wäre doch ein guter Abschluss, eben so wie der Beginn. Das verwerfe ich jedoch und suche mir auf der Strecke ein Hotel.
Es ist schnell gefunden und ich rufe dort an, ob Hunde auch wirklich erlaubt sind, man lernt ja im Laufe der Reise. Ein Ibis Style, da weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt. 70,- € der Hund 8,- € na das geht doch. 80 km sind es noch bis dahin. Das schaffe ich doch auch noch.
Es geht 8 km weg von der Autobahn und hier muss es traumhaft zum Wandern sein. Das Hotel liegt an einem Hang, von wo aus man direkt die Wandungen beginnen könnte. Eine superschöne Gegend. Eine Disco habe ich am Weg auch entdeckt, aber das passt jetzt heute doch nicht so ganz.
Tanken muss ich auch, aber das kann ich morgen früh erledigen. Mein BMW erinnert mich hartnäckig dran, dass die Bremsen fällig sind. Und versehentlich drücke ich auf den Knopf BMW kontaktieren, der nun jedesmal im Display aufscheint, wenn ich starte und so klingelt es und ich finde das Telefon nicht so schnell. Ich habe einen netten Mann am Telefon, der deutsch spricht und dem ich nun erklären muss, dass ich ihn unabsichtlich angerufen habe. Aber ich muss sagen, wenn es ernst wäre, ist das schon ein toller Service.
Das Zimmer ist wie erwartet, als ich um 21:30 dort eintreffe, einfach, aber für eine Nacht perfekt. Nur noch schlafen und morgen geht es weiter. Wenn da nicht Minnie wäre….. beim kleinsten Geräusch fängt sie an zu knurren und ihre hochfrequenten kurzen Beller lassen einen aufrecht im Bett stehen. Meine Nerven sind am Anschlag, da brauche ich dringend Hilfe. Wenn die Geräusche dann länger anhalten, ist es kein Problem, nur wenn sie davon erschrickt.
Schüttelfrost
Nach mehreren Versuchen einzuschlafen und die Kopfschmerzen wieder stärker werden, hole ich mir aus dem Auto mein Notfallmedikament für Erkältungen, Neocitran, ein Heißgetränk mit Zitrone. Zum Glück habe ich an alles gedacht. Zurück im Zimmer überkommt mich ein Schüttelfrost, der mir echt Sorgen macht. Die Kneippkur war wohl doch nicht das richtige 😉 Jetzt muss ich auf alle Fälle so schnell als möglich nach Hause.
Ich bekomme dann doch noch genügend Schlaf und Minnie beruhigt sich auch wieder.