Doch noch Bilbao?

Wenn die Schwester das sagt

dann muss man das tun. Und ich bin froh darüber, wobei eine Besichtigung einer Stadt mit Purgi einfach viel mehr Spaß gemacht hätte. Es ist so schön zu sehen, mit welcher Begeisterung sie in Porto stand, das Flair der Stadt einatmete und die Menschen genoß, die hier flanierten.

Ich glaube, sie hatte das von unserer Mutter. Unsere Mutter hat sich in der Stadt auch wohler gefühlt als am Land. Im Gegensatz zu unserem Vater, der war ein totaler Naturbursche. Er hatte seinen eigenen Wein gemacht und die Reben dazu im Garten gezogen. Ich fühle mich sowohl in der Stadt als auch am Land wohl, wobei ich aber eher nach meinem Vater gehe.

Städtetouren werde ich mit Purgi machen, da werde ich auch angesteckt von ihrer Begeisterung und es macht einfach viel mehr Spaß. Aber in Bilbao bin ich jetzt erstmal mit Minnie alleine. Und wie überall…. Guggenheim Museum nur von außen. Ich habs probiert mit dem Rucksack, aber so schnell konnte ich gar nicht schauen, wurde mir gesagt, dass das nicht geht. Also Städtetouren mit Purgi und ohne Minnie. Bilbao steht jetzt auf unserer Liste.

Ein Parkhaus ist gleich gefunden

165 km waren es bis Bilbao. Ich zweige falsch ab, lande im Frachthafen, der auch nicht uninteressant ist. Aber ich muss mich auch hier wieder entscheiden und das mache ich doch so ungern. Am Liebsten alles auf einmal, aber das geht nicht. Ich muss erst mal eine Schleife fahren um wieder auf die richtige Spur zu kommen. Dann stehe ich vor Schranken geht nicht weiter, ich glaube das war das Gelände der Polizei und auch ein Polizist deutet mir dann den richtigen Weg. Da bin ich wohl nicht die erste, die hier falsch abgebogen ist.

Die Stadt selbst erstreckt sich länglich an der gemeinsamen Mündung der Flüsse Nervion, Ibaizabal und Cadagua. Mein Navi führt mich direkt zum Guggenheim Museum, denn ich muss es ja wenigstens von aussen ansehen, sagt Purgi. Ich muss zugeben, es hat sich gelohnt, denn das imposante Bauwerk hinterläßt schon einen mächtigen Eindruck.

Nach einer Runde um das Museum herum suche ich mir ein Parkhaus, das ganz in der Nähe ist und auch noch Plätze hat. Minnie freut sich wieder auf die Bewegung und wir erkunden, was wir in kurzer Zeit sehen können. Die Sonne scheint, es ist ein traumhafter Tag und viele Menschen sind unterwegs.

Wir treffen auch auf viele Hunde und Minnie schließt einige Freundschaften. Ich glaube, diese Reise hat auch ihr gut getan, denn sie geht mittlerweile auch selbst auf fremde Hunde zu, was sie vorher nicht so gemacht hat.

Es ist Mittagszeit, Essenszeit, die Suche nach einem Restaurant gestaltet sich schwieriger als gedacht. Das erste, das ich gefunden hatte, war komplett ausgebucht, keine Chance. Und alle anderen Gastgärten waren auch alle voll. Bei einem gab es ausschließlich Meeresfrüchte, das ist nicht wirklich etwas für mich. Also bin ich in eine Bäckerei, habe Minnie draussen angehängt, so dass ich sie sehe und sie mich, habe mir ein Pizzastück, einen Kaffee und pastel de Nata gekauft. Dazu eine Stange Weißbrot für später.

 

Und weiter geht die Reise zurück über Frankreich

diesmal bin ich am Heimweg. Ich habe insgesamt noch 1407 km und wenn ich es durchfahre bin ich um 4:31 zu Hause, sagt mir mein Navi. Wie teile ich es nun auf. Ich fahre heute einfach so lange ich fit bin und dann überlege ich, wo ich schlafe. Gesagt getan. Es läuft ganz gut und wir kommen zügig durch.

Die Strecke ist wieder wunderschön, das Wetter allerdings etwas trüb. Die Landschaft erinnert schon wieder an unsere Regionen mit Laubbäumen und grünen Wiesen. Der erste Teil ist eher flach, aber je mehr ich ins Landesinnere komme, desto hügeliger wird es.

Frankreich habe ich bald erreicht, das wäre aber ein separater Urlaub, deshalb geniesse ich was ich aus dem Auto aus sehe. Die Maut, die ich auf dieser Reise zu bezahlen habe ist nicht ganz ohne, da kommt ganz schön was zusammen, aber wenn man vorwärts kommen will, geht es nicht anders.

Ich habe schon seit heute morgen etwas Kopfschmerzen und es fühlt sich an, als ob sich da eine Erkältung breit macht. Mit einer halben Ibuprofen 600 läßt sich das Problem aber lösen.

Doch noch mal ins Hotel

Angesichts der Tatsache, dass ich krank werden könnte, beschließe ich auf dem schnellsten Weg nach Hause zu fahren, denn krank bin ich lieber in meinem eigenen Bett. Deshalb hat mich auch der Ehrgeiz gepackt heute unter die 1000 km zu kommen. Kurz überlege ich, wieder im Auto zu schlafen, das wäre doch ein guter Abschluss, eben so wie der Beginn. Das verwerfe ich jedoch und suche mir auf der Strecke ein Hotel.

Es ist schnell gefunden und ich rufe dort an, ob Hunde auch wirklich erlaubt sind, man lernt ja im Laufe der Reise. Ein Ibis Style, da weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt. 70,- € der Hund 8,- € na das geht doch. 80 km sind es noch bis dahin. Das schaffe ich doch auch noch.

Es geht 8 km weg von der Autobahn und hier muss es traumhaft zum Wandern sein. Das Hotel liegt an einem Hang, von wo aus man direkt die Wandungen beginnen könnte. Eine superschöne Gegend. Eine Disco habe ich am Weg auch entdeckt, aber das passt jetzt heute doch nicht so ganz.

Tanken muss ich auch, aber das kann ich morgen früh erledigen. Mein BMW erinnert mich hartnäckig dran, dass die Bremsen fällig sind. Und versehentlich drücke ich auf den Knopf BMW kontaktieren, der nun jedesmal im Display aufscheint, wenn ich starte und so klingelt es und ich finde das Telefon nicht so schnell. Ich habe einen netten Mann am Telefon, der deutsch spricht und dem ich nun erklären muss, dass ich ihn unabsichtlich angerufen habe. Aber ich muss sagen, wenn es ernst wäre, ist das schon ein toller Service.

Das Zimmer ist wie erwartet, als ich um 21:30 dort eintreffe, einfach, aber für eine Nacht perfekt. Nur noch schlafen und morgen geht es weiter. Wenn da nicht Minnie wäre….. beim kleinsten Geräusch fängt sie an zu knurren und ihre hochfrequenten kurzen Beller lassen einen aufrecht im Bett stehen. Meine Nerven sind am Anschlag, da brauche ich dringend Hilfe. Wenn die Geräusche dann länger anhalten, ist es kein Problem, nur wenn sie davon erschrickt.

Schüttelfrost

Nach mehreren Versuchen einzuschlafen und die Kopfschmerzen wieder stärker werden, hole ich mir aus dem Auto mein Notfallmedikament für Erkältungen, Neocitran, ein Heißgetränk mit Zitrone. Zum Glück habe ich an alles gedacht. Zurück im Zimmer überkommt mich ein Schüttelfrost, der mir echt Sorgen macht. Die Kneippkur war wohl doch nicht das richtige 😉 Jetzt muss ich auf alle Fälle so schnell als möglich nach Hause.

Ich bekomme dann doch noch genügend Schlaf und Minnie beruhigt sich auch wieder.

 

Ebbe und Flut

Wird wohl nichts mit 09:00 Abfahrt

gestern früh als ich vor dem Fenster sass und an meinem Blog schrieb, fiel mir auf, dass sich das Meer zurückgezogen hatte. Und nun spazierten da viele Leute auf dem freigelegten Untergrund bis nach vorne, wo das Wasser wieder gleichmäßig den Sandboden bedeckt.

Ich bin am Vortag gegen 16:00 angekommen, da hatte die Flut dann wieder den Höhepunkt erreicht und der Meeresboden ist komplett überschwemmt. Tag für Tag wiederholt sich dieses wundervolle Schauspiel. Eigentlich wollte ich doch auch noch da vorne hin, aber gestern war ich zu müde und am Abend ist es zu spät.

Was liegt also näher, als die Abfahrt verschieben und jetzt noch in den freigelegten Sandflächen spazieren zu gehen. Minnie freut es sicher. Also gehen wir los noch bevor ich unter der Dusche war, denn ich glaube, die habe ich hinterher eher nötig und Minnie dann auch.

Mystische Landschaften tun sich auf

ich erlebe nun die Unterwasserwelt ohne Wasser, was auch herrlich ist. Auf den Steinen liegt schillernd das Moos, dass sonst in ständiger Bewegung ist. Der Sand hat durch die Wellen die in gleichmäßigem Rhytmus wiederkehren, ein phantastisches Muster bekommen.

Ich laufe mit Minnie den Klippen entlang, die hoch nach oben ragen und entdecke Felsspalten, die ich sehr gerne erkunden würde. Leider ist meine Tauchlampe im Auto und das Licht vom iPhone ist nicht stark genug. Ich liebe Höhlen und ich muss da hinein und wenn es nur ein paar Meter sind. Ohne Licht allerdings bringt es nicht viel. Die Phantasie wird natürlich auch angeregt. Man kennt es ja auch aus den Science Fiction Filmen, was da alles passieren kann. 😂😂

Manche Steine haben bizarre Formen mit Einschnitten, Spitzen und Einkerbungen. Andere wiederum sind total glatt und erinnern an Skulpturen. Die Felswände ragen viele Meter nach oben und ich kann nur staunen. Hier kann man Tage verbringen und würde immer wieder was neues entdecken.

Dad Meer meint es gut mit mir, auch ein Herz bekomme ich hier zu sehen. Dort wo man über die Felsformationen steigen müßte um die komplette Küste entlang zu gehen, dürfte das Wasser bei Flut ungefähr 2m tief sein. Und so bin ich zu einem Trockentauchgang gekommen. 🙂

 

Barfuß im eiskalten Meer

ich komme nicht umhin, die Schuhe auszuziehen und die Hose hoch zu krempeln, weil ich doch noch durchs Wasser waten muss. Kneippkur in Spanien. Ich liebe es über die Felsen zu klettern und zu erkunden, welcher Weg der Beste ist. Aber alles geht zu Ende wir müssen wieder zurück.

Wir spazieren an der Wasserkante auf die andere Seite der Bucht und dann zurück. Beobachten die Möwen, die es sich an dem Flusslauf gemütlich gemacht haben, der hier in das Meer einfließt. Minnie muss die Vögel natürlich auch ein wenig auf Vordermann bringen. Das Wetter spielt heute nicht so wirklich mit, es ist eher trüb und kalt, das tut der Landschaft aber keinen Abbruch.

Diesmal gehen wir wieder gemeinsam unter die Dusche, alles andere macht keinen Sinn, sonst habe ich den ganzen Sand im Auto und für Minnie ist es letztendlich ja auch nicht angenehm. Sie läßt sich tatsächlich heute auch föhnen, vielleicht war es auch ihr zu kalt. Und ich freue mich danach ebenfalls auf die heiße Dusche.

Jetzt ist es doch sehr spät geworden

Um 09:00 wollte ich losfahren, jetzt ist es 11:00. Ein Frühstück musste auch sein, denn wenn ich Hunger habe, kann ich nicht denken und überlegen, was als nächstes ansteht. Es gibt einen Kaffee Americano, das ist in Spanien ein etwas größerer Kaffee, in Österreich ist es ein Verlängerter und in Deutschland und auch in der Schweiz einfach ein Kaffee…..

Dazu nehme ich die traditionelle Tortilla de patatas die auf einem Weißbrot serviert wird. Croissants gibt es leider keine mehr. Dann müssen wir bezahlen und los geht die Reise.

Insgesamt sind es jetzt mehr als 1600 km bis nach Hause. Wie teile ich die jetzt auf? Ich möchte nach Hause und zwar aus zwei Gründen. Ich spüre schon länger ein leichtes Kribbeln im Hals und meine Kneippkur heute hat sicher nicht dazu beigetragen, dass es besser wird, eher das Gegenteil. Und wenn ich krank werde, also eine Erkältung bekomme, dann liege ich lieber in meinem Bett, als in einem Hotelzimmer, so schön es auch sein mag.

Der zweite Grund ist, dass meine Bremsen bei den Hinterrädern erneuert werden müssen, ich bin doch fast 1500 km mehr gefahren, als es geplant war. Klar an der Algarve bin ich nicht von einem Ort zum nächsten, sondern habe Ausflüge gemacht und das waren schon mehrere Kilometer, dann gab es viele Abzweigungen, die ich genommen habe. Von Waldwegen mal abgesehen 😉 Und mittlerweile leuchtet das Zeichen hartnäckig auf, was einfach nervig ist. In Frankreich in die Werkstatt? Mein Sohn ist ein begnadeter Automechaniker, der macht mir das.

Wie viele Stopps werden es noch?

Bilbao wollte ich doch auch noch besichtigen, meine Schwester sagt, ich muss unbedingt ins Guggenheim Museum. Aktuell ist es 11:00 und Samstag. Wenn ich morgen zu Hause sein möchte, habe ich je 800 km zu fahren. Das ist auch für mich als Aussendienstlerin viel. Aber ich kann ja noch einen Tag dran hängen und Montag zu Hause sein. Ich bin jetzt 5 Wochen unterwegs und als letzter Termin war der 8. Mai gesetzt, spätestens da muss ich zu Hause sein.

Denn ich habe noch Vorbereitungen für die Messe zu machen und auch ein Treffen mit Freunden ist geplant, mit denen ich mich seit Dezember jetzt einmal die Woche im Zoom Meeting mit Petra Polk bei einem Business Coaching getroffen habe um meinen Nähtreff professionell auf die Beine zu bringen. Und endlich lernen wir uns auch live kennen, da freue ich mich schon sehr darauf.

Eine Übernachtung? Zwei Übernachtungen? Mit Bilbao oder ohne? Wo schreibe ich diesen Blog? Das könnt Ihr morgen nachlesen, denn jetzt bin ich müde.

 

Der pure Luxus

Auf der Suche nach einem Campingplatz

ich habe mich entschieden, einen Campingplatz zu suchen und dort einen Bungalow zu mieten. Auch fahre ich nicht bis Bilbao, ich bin müde und die letzten Tage waren doch anstrengend. Nach diesem Stop möchte ich nach Hause, vielleicht noch ein oder zwei Tage dazwischen, aber nicht mehr.

Den letzten Campingplatz. habe ich über das Navigationssystem vom Auto gefunden und das gebe ich jetzt auch ein. Einfach in Fahrtrichtung, den nächsten nahe dem Meer. Das sind die Anforderungen.

Kein Bungalow

und der Campingplatz wird gerade renoviert. Dafür steht hier ein superschönes 4* Hotel Das ist sicher unbezahlbar, 4 Sterne in Spanien. Und da ist ja noch der Hund. Aber wie heißt es so schön, fragen kostet noch nichts.

Ich gehe mit Minnie also zur Rezeption und habe zwei Fragen: Ist der Hund erlaubt? Die erste Überraschung, ja ist er. Die zweite Frage: Was kostet es? Und dann kommt die zweite Überraschung: 55,- € mit Blick auf den Garten und 70,- € mit Blick aufs Meer. Und der Hund? Der ist inklusive. Das ist ja wohl klar, das nehme ich. Ist doch eine nette Alternative zum Campingplatz, oder was mein Ihr? Und klar, wenn schon, dann Blick aufs Meer.

Der Tag ist gerettet. Es ist noch früh, kurz vor 16:00 das Restaurant schließt um 16:00 und da sind sie wieder, die Essensprobleme der nicht Südländer. Denn das Restaurant öffnet erst wieder um 20:30 Was tun?

Zoom Meeting um 20:00

das habe ich ja auch noch. Wir haben heute Abend ein Meeting und da geht es über Facebook Marketing und Ads. Das kann und will ich nicht verpassen. Dann komme ich erst um 21:30 zum Essen, das ist definitiv zu spät.

Zuerst beziehe ich mal das Zimmer und entscheide spontan zwei Nächte zu bleiben, es wäre zu schade, morgen schon wieder abzureisen, wenn ich so eine schöne Aussicht geniessen kann. Jetzt gehe ich mit Minnie erst mal zum Strand und sie flippt wieder aus. Rennt, was ihre kurzen Beine hergeben und tobt durch den Sand wie eine Wilde. Sie liebt das Meer und den Sand genauso wie ich. Ich ziehe meine Schuhe aus und spüre den warmen Sand unter meinen Füßen. Es ist traumhaft hier und vor allem ruhig. Nur ein paar wenige Menschen sind mit ihren Hunden unterwegs.

Was esse ich nun? Aber ich bin ja ausgestattet, meine Kühlbox beinhaltet noch Schinken und Käse, auch Orangen sind noch da. Dann gibt es eben kalte Küche. Noch kurz unter die Dusche, umziehen und schon ist es wieder 20:00 das Meeting geht bis 21:30 kurz den Fernseher einschalten und feststellen, dass ich eh nichts verstehe. GNTM streamen und vor dem Schluß einschlafen.

Ein gemütlicher Tag

morgens sitze ich sehr lange an meinem Blog, weil es nicht einfach ist, die Bilder richtig zuzuordnen. Aber es ist wichtig, sonst erkennt man nicht, wie steil und schräg dieser Weg wirklich war. Abendessen fiel aus, da könnte ich Frühstücken gehen, aber es gibt noch viel zu schreiben und ich habe nicht viel Hunger.

Alles ganz langsam….. und so komme ich erst um 10:30 aus dem Zimmer, trinke auf der Terrasse einen Kaffee und nehme ein kleines Croissant dazu, das reicht. Ich muss noch einen Grüntee kaufen, denn der, den ich habe ist mit Honig und das ist mir viel zu süß.

Vielleicht kann ich ja zu Fuß gehen, allerdings drehe ich wieder um. Das mache ich jetzt doch öfters 😉 und nehme das Auto zum nächsten Express Supermarkt und hole das nötigste. Tee, Chips und Hundeleckerli 🙂

Mein Lieblingsplatz ist am Fenster mit dem Blick auf das Meer und dann schreibe ich wieder. Es ist Flut und das Wasser gibt trotzdem noch einen wunderbaren Sandstrand frei, wo sich die Menschen mit ihren Hunden und Kindern tummeln. Es sind nur sehr wenige unterwegs, aber ich kann mir vorstellen, im Sommer ist es hier voll. Allerdings ist es auch ein Geheimtip für alle Camper.

Heute möchte ich aber doch was anderes als Brot essen, Minnie darf nur in einer Tasche ins Restaurant und ich bin sicher, sie bleibt da nicht drin. Aber davor, vor dem Restaurant an den Tischen bei der Bar, da darf auch sie sitzen und genau hier schreiben wir jetzt diesen Text. Ich habe etwas gegessen und werde nun mit Minnie noch mal an den Strand gehen, den sie so sehr liebt.

20:30 ist mir einfach zu spät zum Essen

Ich hatte nun ja Mittags Lunch und vom Supermarkt habe ich mir Chips mitgenommen. Der Joghurt aus der Kühlbox muss auch weg und so gibt es Joghurt mit Orange und Nüssen. Danach Chips mit einem kleinen Glas Weisswein und die Aufzeichnung von GNTM, wo ich den Anfang nicht gesehen habe und den Schluß verschlafen habe.

Das Fischerdorf und der Waldweg

Rundgang durch das Dorf

nachdem ich nun weiß, wie meine Route tagsüber aussieht und ich Fotos von dem Abenteuerweg gemacht habe, gehe ich es gemütlicher an. Immerhin war ich drei Stunden unterwegs und Komoot sagt, dass ich davon 2 Stunden in Bewegung war. Eigentlich ist das ja nicht so viel, aber besser als nichts und es ging ja auch Bergauf 😉 7,71 km für mich Ungeübte passt das. Für den Jakobsweg sollte ich dann noch ein wenig trainieren.

Am späten Nachmittag schlendere ich durch das Dorf, was wunderschön gelegen ist. Der Hafen mit den vielen Booten sieht sehr romantisch aus und das Wasser ist glasklar. Wie es wohl da unten aussieht? Mein Taucherherz macht einen Sprung in zwei Richtungen, einerseits, ich würde gerne hier tauchen, andererseits erinnert es mich natürlich an Wolfgang. Ich bin sicher, er hätte diesen Platz geliebt. Ob er diese Strasse genommen hätte, das weiß ich nicht, obwohl wir schon einmal auf so einem Weg zu einem Tauchresort fuhren.

Die meisten der Restaurants sind geschlossen und bei denen, die geöffnet haben, ist die Küche noch zu. Bei dem einen, wo es eventuell eine Chance gab, flog mir der Geruch von altem Frittierfett in die Nase. Das fällt also auch weg. Ich laufe mit Minnie den sehr langen gemauerten Steg bis nach vorne entlang, wo er ins das grün und blau schillernde klare Wasser ragt.

Fischer legen ihre Netze zusammen und der Tag neigt sich dem Ende zu. Eine Oma schiebt den Kinderwagen mit ihrem Enkelkind den Steg entlang und hier und da plaudern ein paar Leute. Es ist friedlich hier und ich geniesse die Ruhe des Meeres und der Landschaft. Zu Essen bekomme ich allerdings noch nichts.

Die Abzweigung bei der Wanderung

auf meiner Wanderung gab es bei der zweiten Gabelung auch einen Weg nach rechts unten und den möchte ich nun entlang gehen, obwohl ich weiß, dass ich da auf alle Fälle umdrehen muss, das sehe ich schon auf der Landkarte in der App. Es war eine gute Entscheidung nach links hoch zu fahren, denn dieser Weg ist dann auch nicht mehr mit einem Auto befahrbar, aber für uns heute ist er perfekt. Ich geniesse die Aussicht auf das Meer und das Klima hier. Die Blumen blühen in einer Farbenpracht die traumhaft ist und gute Laune macht.

 

Eine winzig kleine Schnecke ist mit uns unterwegs und ich muss aufpassen, nicht auf sie zu treten. Weitere Wege führen nach oben und ich könnte hier noch viele Stunden verbringen.

Aber ich möchte ja sehen, wie der Weg beschaffen ist, den ich gestern gefahren bin. Also drehe ich diesmal um und biege auf den Weg ein, der steil nach oben geht.

Abendessen

Zurück im Hotel frage ich erst einmal wann das Restaurant nebenan öffnet. Um 20:00 und so lange muss ich mich eben gedulden. Die Zeit verbringe ich, womit wohl ;-), mit Blog schreiben, Fotos sortieren und ein wenig relaxen. Ich überlege auch wie es morgen weitergeht, welche Stopps lege ich wo ein? Buche ich im Voraus oder fahre ich soweit ich komme und bleibe stehen, wo es mir gefällt?

Ich dürfte die erste im Restaurant gewesen sein, denn jetzt habe ich wirklich Hunger. Das kleine Brötchen, das ich mir vom Frühstück mitgenommen habe und die Orange haben nicht lange vorgehalten. Die Speisekarte kann ich mit einem QR Code einlesen, das dumme ist nur, sie ist komplett in spanisch. Und so reime ich mir zusammen, was ich wohl mögen könnte. Ich entscheide mich für Fisch, bei Fleisch bin ich mir nicht so sicher, was ich da bekomme.

Ich frage auch den Wirt was er mir empfehlen kann und das nehme ich. Es ist Fisch mit Kartoffel und Gemüse und als die Pfanne kommt, erinnert es mich ein wenig an Kartoffelgulasch, nur eben mit Fisch, statt der Wurst, die wir in Österreich reinschneiden. Aber davor bekomme ich Brot und Käse und da ich Hunger habe, stürze ich mich geradezu drauf. Das Brot hätte ich besser aufgehoben, denn damit kann man super lecker die Sosse aufsaugen. Ich brauche also nochmal Brot. Ein Glas galizischen Weisswein dazu und ich bin zufrieden und müde.

Da war ja noch der Waldweg von gestern

Oh Mann, was bin ich froh, dass ich da nicht eingebogen bin. Das war definitiv kein Weg für ein Auto, eben ein Waldweg und der wurde auch immer enger und enger. Zum Wandern allerdings traumhaft. es geht durch hohe grüne Mauern aus Bäumen und Büschen und es sieht aus, wie in einem Märchenwald. Es ist nur ein kurzes Stück, aber wunderschön.

Das Ende des Waldstücks und der Beginn der Häuser. Genau wie auf dem Navi 😉 angezeigt. Es wäre noch spannend, ob mich das Navi auch da durch geführt hätte, ich glaube aber eher nicht 😉

Das Ziel am nächsten Tag ist Bilbao

es sind 645 km zu fahren und das müsste schon machbar sein. Wenn ich in einem Stück nach Wien fahre, ist es ähnlich. Es zieht mich nach Hause, ich habe viele Ideen gesammelt und viel gesehen. 5 bis 6 Wochen waren geplant. Und nun bin ich in der 5. Woche, das passt doch ganz gut. Gedanklich bin ich schon am Heimweg. Ein kleiner Rückblick auf Fisterra und los geht die Fahrt.

Ursprünglich wollte ich einen Stop in Oviedo machen, überlege nun auch, ob ich von der Autobahn abfahre, aber das Wetter ist nicht mehr ganz so freundlich, hier ist das Klima schon wieder etwas rauher und der Frühling braucht noch ein wenig, bis er hier einzieht. Wir sind eben schon wieder mehr Richtung Norden.

Die Landschaft ändert sich, das grün wird wieder satter und auch die Wälder sind abwechslungsreicher. Obwohl auch hier wieder viel Eukalyptusbäume zu sehen sind. Manchmal öffne ich das Fenster und hoffe diesen Geruch noch einmal wahrzunehmen, der mir bei der ersten Begegnung mit den Bäumen entgegenschlug. Aber da muss man doch wohl mitten drin stehen. Die Häuser haben hier ebenfalls ihren eigenen Flair. Viel sehe ich davon nicht, denn wie schon in den letzten 5 Wochen, muss ich mich entscheiden. Stehen bleiben oder weiter fahren. Mich zieht es aber nach Hause.

Die Fahrt führt über einen Berg, der wohl immer im Nebel steckt, denn es wird schon mit mehreren Schildern angekündigt, dass jetzt Nebel kommt und man vorsichtig sein soll und die Nebelleuchten einschalten soll.

Minnie ist müde und nach ca 200 km mache ich eine kleine Pause, bewegen wir uns ein wenig und schon geht es weiter. Beim zweiten Halt trinke ich einen Kaffee und gönne mir ein süßes Stückchen. Jetzt habe ich noch ca. 200 km bis Bilbao und ich schaue, welche Möglichkeiten es zum Übernachten gibt. Camping mit Zelt ist definitiv zu kalt, aber vielleicht kann ich mal einen Bungalow auf einem Campingplatz buchen. Hotel (da ist ja wieder der Hund) und auch Airbnb sind in Bilbao recht teuer. Außer einem fixen Wohnmobil, das wird für 32,- angeboten bei Airbnb angeboten, vielleicht wird es das? Dann weiß ich auch, wie man im Wohnmobil übernachtet. Ich bin noch nicht sicher.

Cabo Fisterra

Wieviel wiegt der Hund

werde ich an der Rezeption gefragt. Da halte ich Minnie mal kurz hoch und ein Lächeln macht sich breit. Ok. Wir haben ein Zimmer. Morgen entscheide ich, ob ich nicht doch eine weitere Nacht hier bleiben möchte. Und genau das tun wir. Denn ich muss diesen Weg noch einmal zu Fuß gehen, den ich gestern mit dem Auto gefahren bin.

Das Hotel habe ich schon in hrs entdeckt, 40,- die Nacht für das größere Zimmer, das nehmen wir doch. Frühstück 6,50 das ist auch toll. Und der kleine Sohn ist begeistert von Minnie. Auch für Minnie ist diese Reise anstrengend, im Auto schläft sie zwar sehr viel, aber so ein unruhiges Leben ist sie doch nicht gewohnt.

Müde falle ich um kurz nach 22:00 ins Bett und kann aber noch nicht schlafen. Zu sehr gehen mir die Erlebnisse von gerade eben durch den Kopf.

Eine Fahrt, die das Adrenalin hoch treibt

Ich nehme also die geteerte Strasse weiter nach oben, biege an der Abzweigung ab und fahre die Schotterstrasse entlang, die zuerst ganz gut aussah. Schotter eben. Bis die ersten Risse im Boden kommen, aber ich höre nicht auf meine innerste Stimme, die mir zuflüstert: dreh doch um Ilse. Nein, warum? es geht doch gut. Spätestens an dem Schild wo es nach San Guillerm geht, wo ich ja nicht hin möchte, müßte ich umdrehen, da beginnt die Schotterstrasse zum Wanderweg zu werden.

Tiefe Furchen graben sich in den Weg. Auf dem Navi sehe ich, dass es länger ist umzudrehen, als weiter zu fahren, denn da geht dann rechts auch ein Weg, der wieder direkt in die Stadt führt, also fahr ich weiter, es ja nicht mehr so weit. Es wird immer schlimmer und ich lenke das Fahrzeug an den gröbsten Furchen vorbei, sehe zwei riesige Steine auf mich zukommen und …. klar, ich bin müde, sitze den ganzen Tag im Auto und dann sowas. Es kommt wie es kommen musste, der Stein küsst den Unterboden meines BMW’s und ich hoffe sehr, dass es nur ein Streifschuss ist. Es hat sich auf alle Fälle schlimm angehört.

Gleich muss die Kurve kommen, wo es in die Stadt geht. Während dem Schreiben muss ich dann doch wieder lachen, die Situation war so grotesk, . Man muss sich das mal vorstellen. Da fährt Ilse mit einem 6er BMW, der wahrlich kein Geländewagen ist, mitten durch den Wald in Fisterra. Nur weil ich nicht umkehren wollte. Manchmal ist es besser umzukehren, das ist eine Lektion des Lebens und nicht nur hier anwendbar 😉

Die Aussicht ist traumhaft, aber….

 

es geht da doch nicht weiter und jetzt stehe ich vor der Abzweigung und….. die geht in den Wald, ein Waldweg….. das kann doch nicht sein. Da komme ich doch sicher nicht weiter. Oh nein, und jetzt? Den Weg nach oben zurück? An den beiden bösen Steinen vorbei? Nein es geht auch ein Weg unten weiter, ich kann hier eine Runde fahren, muss eben nun alles wieder zurück.

Es läuft ganz gut und ich treffe auf einen Wanderer mit einem Hund. Seine Gedanken möchte ich lesen, aber ich glaube das kann ich auch erahnen: Wie kommt die Verrückte denn mit dem Auto hier her. Dann noch mal eine Weggabelung. Links nach oben, rechts gerade aus. Einer Eingebung folgend, der ich zu Anfang ja nicht vertraut habe, lenke ich nach links und traue meinen Augen nicht.

Es geht steil nach oben, wie soll ich da denn hoch? Auch hier sind Steine und Furchen. Es hilft nichts, es bleibt nichts anderes übrig, als aufs Gas steigen und durch. Selbst umdrehen ist nicht mehr möglich. Spätestens jetzt fange ich an zu schwitzen.

Also los, sanft Gas geben und rauf, möglichst vorbei an den ganz tiefen Furchen, nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, damit ich nicht stecken bleibe.

Es wird noch steiler

Es ist ein Wanderweg….. mit einer seeehr hohen Steigung. Ich drück das Gaspedal durch und fasse es nicht. Der BMW fährt da aber zum Glück hoch wie nichts, mein Herz klopft bis zum Anschlag. Wie weit ist es noch? Ich sehe den Weg im Navi und kann aber nicht mehr die Ansicht verändern, weil ich mich voll konzentrieren muss, nicht noch einen Fahrfehler zu machen. Es wäre fatal gerade hier um kurz vor 22:00 im dunkeln stecken zu bleiben und nicht mehr weiterzukommen. Wenn nur ein Rad in so eine Furche gerät passiert genau das.

Dann kommt ein ganz böses steiles Stück mit noch tieferen Furchen, die auch quer über den Weg laufen und krampfhaft umklammere ich nur noch das Lenkrad, drücke das Gaspedal bedächtig durch und bete zu allen Göttern, die ich kenne, dass ich da heil hoch komme. Das ist der Moment, der selbst beim Schreiben noch Adrenalin ausstößt.

Und irgendwie müssen sich Wolfgang und wer auch immer da oben auf mich achtet, zusammengetan haben, damit ich dieses Stück des Weges schaffe. Denn ich bin oben, an der geteerten Strasse. Uff… jetzt brauch ich nur noch ein Zimmer.

Ich muss da wieder hin

diesmal aber zu Fuß und ich muss die Strecke fotografieren, das glaubt mir ja doch keiner. Kann es selbst ja kaum glauben, was ich da wieder fabriziert habe. Während der Fahrt war es leider nicht möglich, die Kamera zu halten…. hihihi…. Ich wollte so oder so eine Wanderung machen, warum nicht hier. Vor allem hat es mich interessiert, wohin der Waldweg führt und ob es nicht möglich gewesen wäre, ihn zu fahren.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mache ich mich mit Minnie auf den Weg direkt vom Hotel aus. Dabei treffe ich auf ein älteres Paar, das mit einer Katze unterwegs ist. Alles ist möglich. Ich finde die Temperaturen hier angenehm, den beiden ist es zu kalt. Die sehr sympathische Frau kommt aus Brasilien und ihr Mann aus Afrika, da ist alles klar.

 

Ich habe die Strecke in Komoot aufgezeichnet und es war eine sehr schöne und vor allem spannende Wanderung. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass mein Auto mich da nach oben gebracht hat, ohne auch nur einen Kratzer abbekommen zu haben. Abgesehen von dem bösen Stein, aber der war am Weg nach unten. Erst recht kann ich es nicht fassen, als ich diesen Weg nun nochmal zu Fuß ging, wofür er auch bestimmt ist.

Heute habe ich erst gesehen, welch wunderschöne Aussicht ich gestern hatte, aber das hat mich alles nicht mehr interessiert.

 

Dieser Teil, das Ende der Welt 😉 ist ein traumhaftes Stückchen Erde, das sich auf alle Fälle lohnt zu besuchen. Die Hänge sind derzeit voll mit wunderschönen gelben Blumen und sattem Grün. Auch hierhin führt der Jakobsweg und nun bin ich ein winzig kleines Stückchen davon gelaufen und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch mal den langen, weiten Weg, ich könnte es mir vorstellen. Aber dann ohne Auto 😉

Minnie ist auch müde und ich habe Hunger

Am Nachmittag schreibe ich an meinem Blog während Minnie schläft. Das kleine Städtchen möchte ich auch noch erkunden und habe die Hoffnung, schon etwas zu essen zu bekommen, aber die Restaurants öffnen alle erst um 20:00 und so habe ich Zeit meinen Blog und mein Erlebtes nieder zu schreiben, nachdem ich einen kleinen Rundgang durch das zauberhafte Fischerdorf gemacht habe.

Ach ja.. und ob der Waldweg geeignet gewesen wäre und die Aussicht von meinem kurzen Weg abseits der Autoroute 😉 das bekommt ihr morgen zusammen mit den Bildern vom Fischerdorf 🙂

 

 

Stoffe müssen sein

Auf ins Stoffgeschäft

ich gehöre auch zu der Sorte, die nicht an Stoffgeschäften vorbei kommen, ohne etwas mitnehmen zu müssen. In letzter Zeit habe ich jedoch einen großen Bogen herum gemacht, genau aus diesem Grund. In meinem Schrank liegen viel zu viel Stoffe, die auf ihre Bestimmung warten.

Gestern war ja Feiertag und so blieb ich verschont, von einem Kaufrausch. Aber aus Porto weg zu fahren und nicht ein einziges Stoffgeschäft von innen gesehen zu haben, das geht ja nun gar nicht. Zumal ich überzeugt bin, dass meine Nähfreundinnen sich sicher schon gefragt haben, warum ich denn kein Stoffgeschäft suche. Portugal gehört zu den Ländern, in denen das Schneiderhandwerk einen hohen Stellenwert hat. Auch viele Braukleider werden in Portugal produziert.

Ich habe ja schon die Tage zuvor immer wieder nach Geschäften gegoogelt und bin fündig geworden. Eines davon sprach mich aber besonders an und zwar das „World of Fabrics“ da ist ja schon der Name Programm. Zuvor schaue ich noch, ob es ein Geschäft in der Nähe des Flughafens gibt, aber leider finde ich an der angegebenen Adresse nichts. Ich muss also wieder zurück in die Stadt. Kein Problem, sind nur 17 km und bei fast 7000 km die ich fahren werde, fällt das wohl kaum ins Gewicht.

Ein Traum jeder Schneiderin

Der Laden sieht von außen eher unscheinbar aus, aber es ist schon reger Betrieb als ich ihn betrete. Mein Auto habe ich im Parkhaus geparkt, denn ich bin wieder mitten in der Innenstadt und zwar in unmittelbarer Nähe, wo ich gestern mit Purgi war um die Zigarren zu kaufen.

Im erstem Moment bin ich kurzfristig überfordert, aber wie gesagt, das war nur der erste Moment. Ich finde alles, von der Spitze, Jersey, Leinen, Bademodenstoffe ohne Ende und im Untergeschoss noch mal Spitze über festere Stoffe für Kissen, schön gemusterte Fleecestoffe und vieles mehr. Ich gehe mit einer sehr großen und schweren Tüte raus und zum Glück für meinen Geldbeutel, möchte ich auch weiterreisen und die Zeit ist knapp, der Platz im Auto ist auch begrenzt. Ständig hin und her räumen mag ich den Stoff auch nicht. Aber ganz ohne Stoff, Porto verlassen, das käme nicht in Frage.

Der Stoff ist also verstaut und ich habe Hunger, es bietet sich an, hier noch etwas zu essen und ich gehe auf die Suche nach einem Restaurant mit Außenbewirtung. Minnie bleibt plötzlich stehen und will keinen Meter mehr gehen, das hat sie in letzter Zeit öfters. Es war wohl auch für sie etwas viel die letzten Tage in der Stadt. Während ich geduldig warte, ob sie denn doch noch laufen möchte spüre ich Regentropfen und ich schaffe es gerade noch rechtzeitig ins Parkhaus, bevor der große Regenguss herunterprasselt. Gute Minnie. Glück gehabt, auch mit meinen Stoffen. Ich poste natürlich sofort in unserer Nähgruppe Fotos von dem Geschäft und von meiner Beute.

Planänderung

nach einer ziemlichen Strecke auf der Autobahn, sehe ich einige Antworten auf meinen Post. Gundi, meiner Nähfreundin und Admine unserer Gruppen, verrate ich wohin die Reise heute geht. Santiago de Compostela ist geplant und sie meinte – noch 30 km weiter und Du bist am Ende der Welt – das muss ich mir ansehen. Ein Stop ist so oder so grad nötig und so google ich mal.

Finisterre kommt vom lateinischen „finis terrae“ – was „Ende der Erde“ bedeutet. Legenden und Sagen ranken sich um diesen mystischen Ort. Für die Menschen in der Antike und im Mittelalter endete an dieser Landzunge nicht nur die bekannte Welt, sondern am Kap Finisterre ist auch der inoffizielle Endpunkt des Jakobwegs.

Das hört sich doch gut an. Es ist wieder mal von Vorteil, noch keine Unterkunft gebucht zu haben, denn ich fahre nun direkt nach Finisterre oder Fisterra auf galicisch. Es sind doch 84 km von Santiago de Compostela und das ist dann morgen zu weit. Aber sehen möchte ich diesen magischen Ort schon. Vielen Dank liebe Gundi für diesen tollen Tip.

Ich habe nun doch schon sehr viel gesehen und man wird etwas müde, aber nur so lange bis sich dann aus heiterem Himmel wieder Landschaften öffnen, bei denen einem der Mund offen stehen bleibt, so schön sind sie. Und genau das habe ich auf meinem Umweg erlebt. Die Hinweisschilder zeigen Vigo an und vor mir breitet sich das Meer aus, das sich bis ins Landesinnere gräbt. Es gibt hier mehrere Landzungen, die sich so in die Umgebung einfügen und einfach traumhaft anzusehen sind.

Es geht über mehrere Brücken und es ist sehr schade, dass ich hier nicht stehen bleiben kann, dann muss ich eben von der Autobahn runter fahren. ein kurzer Stop geht immer. Ich weiß gar nicht mehr wo das war, aber es war wunderschön, wie man auch anhand der Bilder sieht. Es ist der perfekte Reisetag, mal abgesehen von dem Regen zwischendurch.

Ein missglückter Sonnenuntergang

Es ist jetzt 16:00 und ich habe durch den Umweg statt 50 km noch 100 km zu fahren. Da bietet es sich doch an, dort in Finisterre den Sonnenuntergang zu geniessen. Auf dem Weg dahin staune ich immer wieder über die Schönheit Galiziens, lasse mich wieder bei einer Brücke zu Fotos motivieren und kurve gemütlich durch die Gegend. Freiheit, Begegnungen, wenn auch nur sehr kurz mit einem Ola während ich die Fotos mache. Ein alter Mann, der in seinem Garten arbeitet und eine Frau, die sich sicher gerne unterhalten hätte. Aber leider no Espanol. Portugal habe ich schon lange verlassen.

Nur noch 45 km, aber die führen in die Berge hinauf, wohlgemerkt auf 300 m 😉 und sind sehr kurvenreich, da kommt man nur sehr langsam voran. Und ich frage mich, was diese Steinhäuschen für eine Bedeutung haben. vielleicht kann mir das jemand beantworten. Ich bin immer noch nicht dazugekommen, das zu googeln. Und um halb acht erreiche ich mein Ziel und bin überwältigt. Traumhaft schön breitet sich das Meer vor mir aus und ich fahre bis vorne zum Leuchtturm, wo es nicht mehr weiter geht. Eine Runde mit Minnie, Fotos machen, eine Kleinigkeit essen, ich habe ja alles dabei und dann warte ich auf den Sonnenuntergang, nachdem ich umgeparkt habe.

Kurz überlege ich, ob ich hier im Auto schlafe, aber ich habe viele Hotels in Finisterre gesehen und bin sehr zuversichtlich. Auch hrs sagt mir, dass es Hotels gibt, in denen Hunde erlaubt sind. Also was soll da noch schief gehen. Aber es kommt zuvor noch ganz anders.

Es sind mittlerweile Wolken aufgezogen und die Chance auf einen Sonnenuntergang ist gefährdet. Aber unterhalb dieser Wolkendecke strahlt die Sonne noch in voller Kraft hervor. Vielleicht…. klappt es ja doch. Einige Wohnmobile und Caravans stehen auf dem Parkplatz und die Menschen sammeln sich auf dem erhöhten Stücken Fels wo man einen traumhaften Blick hat. Auch ich gehe dahin und warte nun…… Es ist kurz vor 21:00 und jetzt schaue ich mal nach, wie lange ich hier noch sitzen muss, um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich bin da manchmal ja nicht so romantisch. Zumindest auf dem kurzen Stück, das die Wolken freigeben, sollte man die strahlende Sonne um 21:32 untergehen sehen, na das sollte doch noch klappen. Ich übe mich ja gerade in Geduld 😉

Um 21:20 ziehen sich auch auf dem kleinen Stückchen die Wolken zu und fertig ist der Sonnenuntergang, der ohne uns stattfand. Allerdings gab es auf der anderen Seite ein traumhaftes Wolkenbild. Wie das geht verstehe ich immer noch nicht.

Die geteerte Strasse führt noch weiter nach oben und ich möchte einen anderen Rückweg nehmen, das Navi zeigt mir die Strassen an, allerdings ohne, dass ich ein Ziel eingegeben habe. An einer Abzweigung geht ein Schotterweg weiter, den ich beschwingt nehme….. Ein Fehler…….Ein großer Fehler….. ein sehr großer Fehler und es ist seeehr lange her, dass mein Adrenalin derart in die Höhe schnellt. Warum? Das ist ein eigene Geschichte 😉

 

 

 

Schlafen auf Paletten

Die große Suche

den gestrigen Tag verbrachte ich vorwiegend mit Ordnung machen im Auto, damit ich alles wieder finde, sollte ich etwas benötigen. Denn genau das ist mir nun das zweite Mal passiert. Wo ist meine Zahnpasta…. das gibt es doch nicht. Ich weiß genau, ich hatte sie im Hotelzimmer noch in der Hand. Allerdings war alles schon eingeräumt und so tat ich sie …… ja…. wohin? Ich habe sie mitgenommen, ich weiß es. Wer kennt das? Ich suche dann alles doppelt und dreifach ab, denn ich bin ja nicht verrückt, ich habe sie eingepackt, also muss sie doch irgendwo sein. Na gut, gestern war Zähneputzen nur mit Wasser angesagt, dann kaufe ich mir eben eine neue, ist ja kein Problem. Heute jedoch helfe ich mir mit Salz, denn trotz top aufgeräumtem Auto ist sie nicht aufgetaucht. Das funktioniert sehr gut, die Zähne sind sauber und ich fühle mich wieder frisch.

Brautschleier und ein Zelt

was soll denn das jetzt wieder, das hat ja gar nichts gemeinsam. Aber das denkt nur ihr. Ich will es Euch erklären. Mittlerweile kennt Ihr ja das Zelt, so ein kleines rundes Zelt wie ein Iglu. Nun muss ich es wieder abbauen, das zweite Mal auf dieser Reise und mit jedem mal wird man ja klüger. Der Boden ist sehr sandig und durch die Kälte auch feucht. Oben in der Mitte treffen sich die biegsamen, zerlegbaren Gestänge und da ist das Überzelt fixiert. Damit ich nun nicht das ganze Zelt über den Boden ziehen muss, lege ich es „nach hinten“, eben wie man einen Schleier nach hinten legt, das ist die erste Erinnerung an den Schleier. Alle, die mich kennen, wissen, warum ich gerade diese Verknüpfung herstelle und alle anderen, die es interessiert, können gerne nachfragen 🙂

So… dann lege ich das ganze nochmal zusammen, es bleibt in der Mitte fixiert, also habe ich ein kleines langes Dreieck mit einer Länge von ca. 2 Meter (wie ein Schleier) und diese falte ich nun im Zickzack zusammen. Ich musste dabei so viel lachen, weil ich mich tatsächlich daran erinnert habe, wie ich meine Musterschleier zusammen gelegt habe. Das konnte ich Euch doch nicht vorenthalten, oder?

 

Ich verstehe kein Wort

Minnie freundet sich doch noch mit dem Nachbarshund an und zum Abschied gibt es ein Foto. Meine Nachbarn sind gestern angekommen, alles Spanier und ich kann leider nicht antworten, obwohl sie sehr freundlich mit mir reden. Warum wird man nicht gleich multilingual geboren? Das wäre es. Überhaupt sind gestern sehr viele mit ihren Wohnwägen und Wohnmobilen angekommen. Ebenso die Dauercamper, die dann zusätzlich zum schon vorhandenen Vorzeit am Wohnwagen auch noch einen Pavillon aufbauen. Ich hatte da sehr viele Gedanken, die ich für meine Biografie auch festgehalten habe. Mein erster Urlaub war am Campingplatz.

Im Gegensatz zu Vorgestern ist es nun richtig belebt am Campingplatz. Klar, Ostern steht an, alle haben frei und wollen den Strand geniessen. Meine Entscheidung abzureisen, war wieder mal goldrichtig, denn ich suche ja eher die Ruhe und die Natur. Obwohl es hier wirklich traumhaft schön ist.

Alles ist verstaut und an seinem – neuen – Platz. Meine unmittelbaren Nachbarn winken mir freundlich zu – ich überlege gerade – auf einem Campingplatz sind ja alle Deine Nachbarn, unmittelbare Nachbarn 😉 aber eben die netten mit dem Hund. Ich verabschiede mich winkend und fahre aus dem Platz raus. Es ist halb zwölf und nach 12:00 bezahlt man für den ganzen Tag. Minnie bekommt noch die Chance im Sand zu spielen und zu toben, dann gibt es einen Kaffee, ein leckeres Croissant und meine Reise geht weiter.

 

Heute wieder Airbnb

Schon gestern und heute morgen habe ich nach einer Unterkunft für eine Woche gesucht, ich möchte mal länger an einem Ort bleiben. Und für diese Woche habe ich mich für die Algarve entschieden. Nun aber, welche Kategorie nehme ich? Ich möchte in eine ruhige Gegend, möglichst ohne viel Menschen. Möglichst in der Natur, aber nicht zu weit weg vom Meer. Ich finde zwei Zimmer, beide auf einem Gelände wie ich es mir vorstelle, abgeschlossen nur für mich und Minnie.

Die erste Option ist ein älteres Paar, dass viele Tiere hat, eine „Funky Chicken Farm“, Papagei, Hunde und Katzen. Airbnb sagt, Hunde erlaubt, in der Überschrift steht No Dogs and Cats…..also frage ich an.

Die zweite Option ist in der Rural Area, also sehr ländlich. Ein Mann, der ein Zimmer mit einer Kitchenette, also einer Kochnische und einem Pool vermietet und Tips für Ausflüge gibt. Auch dort gibt es Hunde und….. Motorräder.

Die Frage bei welcher Unterkunft jetzt die Paletten stehen und was ich nun bei der Suche und Buchung so alles erlebt habe, erzähle ich Euch morgen. Jetzt muss ich mit Minnie etwas laufen gehen, sie braucht Bewegung.

Ich habe viel zu viel mit

Die Nacht war sehr kurz

aber diesmal nicht, weil ich gefeiert habe, sondern weil am Freitag Vollmond ist, ich am späten Nachmittag eine zweite Tasse Kaffee getrunken habe und zum Abendessen Kartoffeln mit Knoblauch Majonnaise gegessen habe. All das ist Doping für mich und so lag ich von 1:00 bis ca. 4:00 wach, aber hellwach. Es hat geregnet und die Tropfen prasseln auf das Autodach.

Zum Glück kann ich noch mal bis ungefähr halb acht einschlafen, aber ich bin müde und überlege, was ich heute mache. Ich bin immer noch auf der Höhe von Cadiz, wollte schon viel weiter sein.

Durch die Suchfunktion „Sonderziele“ in meinem Navi habe ich einen Campingplatz gesucht und gefunden, gleich nach Cadiz. Dort fahre ich wieder einmal durch sehr enge Gassen, muss einmal auf den Gehweg ausweichen, sonst wäre ich nicht weitergekommen, weil am Straßenrand Autos parken. Die Zufahrt ist nun eine Einbahnstrasse in Gegenrichtung. Also umdrehen und den Weg ohne Navi suchen, denn nicht immer kann man sich da drauf verlassen.

Niemals hätte ich da einen Campingplatz erwartet. Und als ich dort ankomme, bin ich mehr als überrascht, der ist riesig und sehr sauber. Da entscheide ich, die eine Nacht wieder im Auto zu schlafen und morgen weiter zu fahren. Und nun geht wieder der Kampf um das Kopfkissen los.

Blog schreiben im Kofferraum

endlich schaffe ich es einmal  tatsächlich zeitgleich zu schreiben. Und während ich hier in meinem Kofferraum sitze, meinen Tee trinke und die frische Luft geniesse, stelle ich fest, dass ich mindestens die Hälfe von dem ganzen Zeug was hier drin ist, nicht benötige.

Ich möchte am liebsten alles umräumen, damit ich die Sachen wieder finde. Alles braucht seinen Platz, sonst wird man verrückt auf so engem Raum. Was mache ich? Fahre ich nun weiter oder bleibe ich noch eine Nacht und baue das Zelt auf. Ich brauche etwas länger zum überlegen, auch weil ich müde bin.

Ich entscheide mich für das Zelt und gehe mit Minnie zur Rezeption. 28,- hat der Platz ohne Zelt gekostet, das Zelt schlägt noch mal mit 5,- zusätzlich zu Buche. Es sind Osterferien, ab Montag wird es wieder billiger. Wer 25,- im Hotel für den Hund bezahlt, der nimmt auch das in Kauf. Aber es lohnt sich, es ist wunderschön hier.

Ein traumhafter und breiter Strand

und Minnie darf mit, es ist erlaubt. Hier tummeln sich viele Hunde und ich bin sehr froh über meine Entscheidung. Vielleicht hänge ich noch eine Nacht dran, das kommt ganz drauf an, wie ich heute Nacht schlafe. Minnie tobt wieder im Sand und ich schmeiße ihren Ball, wieder und wieder. Sie kann gar nicht genug davon bekommen. Dass sie doch ein Hund ist, erkennt man auch daran, dass Mülltonnen eine magische Anziehungskraft haben, da kann ja etwas fressbares herumliegen 😉

Nun geht es los mit dem Aufbau vom Zelt, aber so habe ich nun auch die Möglichkeit im Auto aufzuräumen, wenn sowieso alles raus muss, damit ich an das Zelt komme, das ja unter dem Deckel im Kofferraum ist. Früher hatte man da das Ersatzrad, ach da erinnere ich mich auch an eine Story für meine Biografie.

 

Und ja, der Stuhl hat auch seine Bestimmung gefunden, er eignet sich hervorragend als Treppe um besser in den Kofferraum ein- und auszusteigen.

Städtetour

Tipps von Freunden

Das Frühstück besteht aus einem Coffee to go (Hunde dürfen nicht….. und es beginnt zu regnen) und drei kleinen Croissants. Die Mitarbeiter im Hotel sind total nett. Dann mache ich mich wieder auf den Weg.

Lena aus der WG sagte mir, ich muss unbedingt nach Tarifa, dort sei es sooooo schön. Es liegt am Weg und ich wollte sowieso an der Küste entlang fahren und so geht es heute nach Tarifa. Wieder fahre ich durch traumhafte Landschaften und Gegenden, ich könnte an jeder Ecke stehen bleiben und geniessen. Das eine und das andere mal mache ich das auch und schieße Fotos abwechselnd mit der Nikon und mit dem Handy. Die Handyfotos sind einfach schneller verfügbar.

 

Leider ist die Sicht auch heute nicht gut und somit hat sich auch der Gipfel vom Felsen von Gibraltar erledigt. Was sehr schade ist, denn, wenn immer es möglich ist, muss ich nach oben. Ich muss einfach noch einmal hier her kommen.

Mein Weg führt mich parallel zur Straße von Gibraltar entlang und ich kann nur erahnen, wie schön das sein muss, wenn die Sicht klar ist. Trotzdem mache ich mal ein paar Fotos.

 

Tarifa

erreiche ich gegen Mittag und ich überlege, wie ich nun vorgehe. Stehen bleiben und in der Stadt eine Kleinigkeit essen oder Car Sightseeing. Gleich zu Anfang sehe ich gewaltige Festungsmauern und dann möchte ich doch „alte Steine“ 😉 ansehen. Es geht durch verdammt enge Gässchen hindurch und es ist kein Parkplatz zu finden. So fahre ich ein paar mal im Kreis. Nach einer knappen Stunde Parkplatzsuche, kurz vor dem Aufgeben, habe ich Glück und ich mache mich auf den Weg zum Hafen.

In der Zwischenzeit habe ich die Festung gegoogelt – heute geschlossen – vermutlich hätte ich den Hund mitnehmen können. Und so spaziere ich den Hafen entlang und biege in die historische Altstadt ein. Da entdecke ich ein Souvenir Geschäft und stelle fest, dass ich noch kein einziges Souvenir von meiner Reise habe, außer meine Fotos. Dabei sammle ich schon seit vielen Jahren diese Magnetbildchen, die man überall kaufen kann. Und Minnie darf auch in den Laden.

Es ist Mittag und ich habe Hunger. Draußen sitzen und was leckeres Essen, das wär es jetzt. Also suche ich mir ein Lokal aus, das mir gefällt. Eine Creperia hört sich doch gut an. Ich, als Österreicherin erwarte Süßes, aber weit gefehlt. Es gibt sie in allen Variationen, nur nicht süß. Und so gibt es Crêpe Italiano, klassisch mit Tomate, Mozzarella und Rucola.

Ich habe den Flair dieser Stadt geatmet und finde, es ist Zeit weiter zu reisen. Das Auto steht noch da, Strafzettel ist auch keiner drin, d.h. alles richtig gemacht 🙂

Endlich – auf nach Cadiz

Mein Weg führt mich nun endlich nach Cadiz, die Erwartungen sind hoch. Jeder schwärmt von dieser Stadt und jetzt will ich es wissen.

Auf der Strasse fühle ich mich wohl, das Auto ist zuverlässig und bequem und ich bin dankbar, dass ich diese Reise noch mit dem BMW machen kann. Es gibt einem schon etwas Sicherheit, wenn man sich auf seinen fahrbaren Untersatz verlassen kann. Er ist immer noch nicht gewaschen, aber das stört mich nur bedingt.

Wie schon die Tage zuvor fahre ich durch traumhafte Landschaften, von Tarifa nach Cadiz ist es noch eine gute Stunde und ich komme gegen 15:00 dort an. Die Stadt liegt auf einer Landzunge und eine Anfahrt führt über eine gerade, befestigte Strasse, vorbei an San Fernando, (da fällt mir ein Lied dazu ein, „Auf der Straße nach San Fernando“ ich musste es googeln, fiel mir beim Besten Willen nicht mehr ein, aber es gibt eines… – wer kennet es?). Links sehe ich Wohnmobile und Autos am Strand stehen, weiss aber nicht, wie man da hinkommt. Das muss ich mir auf dem Rückweg ansehen.

Ich erreiche Cadiz und verstehe nun, was alle gemeint haben. Schon die breite Strasse, die zur Stadt führt, ist beeindruckend. Dann komme ich zum Hafen, in dem ein Kreuzfahrtschiff steht, das genauso gut ein mehrstöckiges Hochhaus sein könnte. Ich finde sofort eine Parkgarage und spätestens dort zeigt sich, dass man das Auto schon kennen muss, um hier zu parken. Es sind sehr kleine Parkbuchten und auch die Zufahrt ist eng. Für mich ist das zum Glück kein Problem.

 

Es hätte so schön sein können

aber nein, als ich aus dem Parkhaus komme, ist alles naß. Was ist in den paar Minuten geschehen, es war doch noch alles trocken. Unglaublich, aber es muss einen gewaltigen Regenschauer gegeben haben. Also drehe ich erst mal um und hole vorsichtshalber den Schirm. Daran habe ich gut getan, denn es fängt wieder an zu regnen. Minnie ist nicht erfreut, aber sie tappt tapfer mit.

Cadiz ist traumhaft schön und man sollte sich Zeit nehmen, diese Stadt zu erkunden. Es war und ist eine reiche Stadt, das sieht man auf den ersten Blick. Ich muss einfach wieder kommen. Heute allerdings reicht es nur zu einem kleinen Bummel mit Regenschirm. Ich komme auch an der Markhalle vorbei und an unzähligen Bars und Restaurants an denen sich nun ein paar Menschen unter den Schirmen vor dem Regen schützen.

Es sieht beinahe so aus, als sei ich auf der Flucht, aber bei dieser Reise kann ich nur kurz in all die schönen Orte rein schnuppern und einen flüchtigen Überblick erhaschen. Ich gönne mir jedoch noch einen Kaffee und etwas süßes bevor ich mich mit Minnie wieder auf den Weg zur Parkgarage mache. Immerhin wandere ich jetzt seit eineinhalb Stunden durch den Regen. Das ist nicht wirklich lustig.

Die Zufahrt zum Strand, die muss ich noch finden

es gibt neben der breiten Hauptstraße noch eine Strasse, die am Meer entlang geht, dort findet man ein Lokal neben dem anderen. Und dann finde ich auch die Einfahrt, eine ganz schmale, die man schnell übersieht. Hier steht Wohnwagen an Wohnwagen. Es wäre traumhaft hier zu übernachten, aber es gibt keinen Campingplatz und so wild übernachten, das muss ich nun doch nicht mehr haben. Am Strand ist zwar eine Dusche und eine Strandbar, aber auch hier… Hunde …. na ja, ein Stück weiter bleibe ich nochmal stehen, gehe mit Minnie verbotener Weise an den Strand und sie hat richtig viel Freude damit. Rennt wie eine Wilde im Sand auf und ab.

Dann wird es Zeit, wieder eine Unterkunft zu suchen.

 

Ich muss weiter

Gibraltar

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich schweren Herzens von meiner vorübergehenden WG. Ich muss weiter, es hilft nichts. Aber zuerst fahre ich noch einmal zurück und hole meinen Bademantel. Ich rufe die Managerin an und keiner geht dran. Ich fahre trotzdem los. Als ich schon vor der Haustüre stehe ist es kurz nach 12:00 dann kommt die Antwort, dass sie es vor 14:00 nicht schafft. Ok, kein Problem, ich warte und schreibe so lange an meinem Blog, ich bin sowieso sehr hinten dran. Minnie freut sich auch auf einen kleinen Spaziergang, es ist also alles im grünen Bereich. Ich bekomme meinen Bademantel kurz vor zwei und dann gehts wieder los.

Jetzt fehlen mir 2 Stunden für meine Suche nach der Unterkunft. Mein Weg führt mich nun an der Küste entlang direkt nach Gibraltar. Die Fahrt ist unkompliziert und ich komme gut voran. Um 16:12 (Handyfoto) stehe ich dann an der Grenze und bin nicht sicher, ob ich irgendwelche besonderen Papiere brauche. Kurz gegoogelt und festgestellt, es ist wie früher an der Grenze, als es noch keine EU gab. Und tatsächlich, ich werde nur durch gewunken.

Der Felsen von Gibraltar sieht sehr mächtig aus und ist schon beeindruckend. Es geht auch eine Seilbahn hoch und ich überlege, ob ich eine Nacht bleibe und am nächsten Tag hinauf fahre, will das aber doch erst später entscheiden. Gibraltar ist eine Reise wert, schon alleine die schmalen Straßen und erst recht die Tunnel durch den Berg sind sensationell interessant. Leider ist das Wetter mal wieder nicht für eine weite Sicht. Es ist total trüb und auch ein wenig regnerisch. Aber mir macht das nichts aus, ein alter Seemann sagte mal zu mir: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung und das stimmt.

 

Der südlichste Punkt von Europa

dort muss ich hin, soweit wie es nur möglich ist. Und so gehe ich mit Minnie alle nur erdenklichen Wege ab. Es führen auch Treppen zur Küste hinunter, allerdings nicht ganz bis zum Meer, da ragen noch Steilwände hoch und die kommt man nicht hinunter. Aber wir laufen auch Wege, wo wir nur zwei Menschen treffen, die diese Aussicht anscheinend auch so lieben wie ich.

Minnie freut sich, frei laufen zu können und sie geniesst es, ich mache Fotos mit meiner Nikon und dann machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Wieder oben angelangt, möchte ich noch ein Foto schießen und….. die Sonnenblende von der Nikon fehlt. Ach du grüne Neune…. wo habe ich die verloren? Ich vermute wo das war und sehe mich schon den ganzen Weg wieder zurückgehen, hoffe aber, dass sie nicht ganz nach unten fiel. Minnie trage ich die steilen Treppen runter, denn die sind schon anstrengend. Vor allem für so eine kleine Hundedame, die ja richtig jumpen muss um eine Stufe zu erklimmen. Der Weg wird gescannt und tatsächlich liegt sie dort wo ich sie vermutet habe. Noch mal Glück gehabt. Auch nach oben trage ich Minnie und dann geht mir schon fast die Puste aus, aber ich habe meine Sonnenblende wieder.

 

Es gibt auch ein Café am Platz, dort setze ich mich, jedoch gefällt es mir nicht wirklich und so kaufe ich mir an einem Stand ein Eis und fahre mit Minnie wieder los.

Die tägliche Herausforderung

Und nun, wo schlafe ich? hrs zeigt mir ein Marriott, wo Hunde erlaubt sind. Es ist schon spät, ich habe viel Zeit in Gibraltar verbracht und die letzte Nacht war kurz. Deshalb möchte ich gerne unkompliziert in ein Hotel. Unkompliziert, der Witz des Tages in Spanien mit Hund. Nein, Hund geht nicht. Das Hotel war auch nicht wirklich schön. Weiter in Richtung Tarifa, wo ich hin möchte, gibt es ein nh dort sind Hunde erlaubt. Bin gespannt.

Und tatsächlich, Hunde sind erlaubt….. Minnie kostet die Hälfte von meiner Rate. Und so bezahle ich 54,- für mich und 25,- für Minnie. Ich buche es als einen Preis von 79,- in mein Budget ein und vergleiche es mit den Preisen in Österreich, wenn ich unterwegs bin, dann relativiert es sich. Ich überlege nun, Minnie auch zu duschen, sie hat ja voll bezahlt. Im Bett, das riesig ist, liegt sie ja sowieso.

Abendessen gibt es auf der Terrasse, denn ins Restaurant… ach das wisst Ihr ja schon 🙂 Ich freue mich über ein warmes Zimmer, denn es hat zu regnen begonnen, schreibe an meinem Blog und wir beide schlafen friedlich ein, nachdem Minnie ihr obligatorisches Knurren von sich gibt, sollte auch nur das kleinste Geräusch draußen zu hören sein.

 

 

 

Begegnungen

Frühstück

Sonntag morgen, es ist alles wie gewohnt, schnell gepackt und um 10:00 bin ich wieder reisefertig. Susanne hat mir noch geschrieben wo sie ist und auf einen Kaffee würde es sich auf alle Fälle ausgehen, aber sie hätte nicht viel Zeit. Das passt auch mir sehr gut und so mache ich mich auf den Weg mit der Vorfreude, in irgendeiner Lobby ein Frühstück zu bekommen. Ich habe nicht gefragt, was sie dort macht. Es ist gerade mal eine halbe Stunde Fahrzeit.

Und so bin ich mehr als überrascht, als Sie mir ein Tor zu einer Villa oberhalb von Marbella öffnet. Oookaayyy, wow, was für ein Anwesen. Aber es ist Business und dort wird etwas tolles vorbereitet, das ich natürlich noch nicht verraten darf. Und wenn es soweit ist, werde ich Euch informieren. Jetzt habe ich natürlich ein schlechtes Gewissen, denn ich hätte dann ja wenigstens Frühstück mitbringen können. So ist das mit den selbst Einladungen. Ich bekomme einen Kaffee und auch ein leckeres Brot mit Butter und Käse. Das genügt mir voll und ganz. Aber ich freue mich sehr, dass ich Susanne noch einmal sehe, bevor ich mich auf den weiteren Weg mache.

Und es soll alles ganz anders kommen

Dann lerne ich den charismatischen jungen Mann kennen, der das hier alles organisiert und auf den Weg bringen wird. Ein Energiebündel von einem sehr sympathischen und vor allem liebenswerten Menschen. Ein Mix aus mehreren Kulturen und Ländern, dessen Temperament er nicht verstecken kann. Ich nenne ihn hier mal Andi, denn es versteht sich von selbst, dass ich hier keine richtigen Namen nennen werde. Innerhalb kürzester Zeit ist da eine Vertrautheit wie man es nur sehr selten im Leben so schnell spürt. Jeder erzählt ein wenig von seinem Leben, das unterschiedlicher nicht sein kann und doch gibt es zwischen Menschen Verbindungen, die einfach einzigartig sind.

Nach einer knappen Stunde fragt mich Andi, ob ich denn nicht hier übernachten möchte. Es wäre noch ein Zimmer frei, denn auch andere Freunde übernachten hier. Das Projekt ist noch in den Kinderschuhen und in dem Haus muss auch noch einiges gemacht werden, aber wenn es fertig ist, wird das sehr exklusiv und es wird vielen Menschen sehr schöne Stunden und Tage bieten. Ich nehme das Angebot sehr gerne an, zumal auch Susanne heute hier übernachtet, denn es gibt viel zu tun. Ich habe ja Zeit.

So muss eine WG sein

ich fühle mich mit all den Menschen hier so wohl, so muss eine Wohngemeinschaft aussehen. Ich kenne das ja nicht, nur die klassische Familie. Ich werde, wenn ich richtig alt bin in eine WG ziehen, das hört sich gut an. Am Liebsten eine Mehrgenerationen WG, jung und alt, das ist die beste Kombination. Aber bis dahin dauert es noch. Minnie geniesst den Garten, lernt das erste mal Koikarpfen kennen und ist der Meinung, „Die lasse ich doch besser mal in ruhe“, diese seltsamen Tiere.

Luna, die Chefin von Susanne spielt übermütig mit Minnie und die beiden toben wie wild durch die Anlage. Minnie macht Luna aber schon klar, dass es nur eine Chefin gibt, nämlich sie. Minnie ist wie so oft, der Star in unserer Mitte, aber um ihre Gunst lässt sie sich bitten, das geht ausschliesslich über Leckerli Bestechungen.

Der Tag vergeht wie im Flug und wir werden von Andi aufs Feinste verköstigt, es gibt Gambas, Zucchini mit Tomaten und Pilzen und einen Salat, ein Festessen heute. Es ist hier so eine friedliche Stimmung, so freundlich und offen. Lena ist mit ihren Eltern hier, die auch, wie sollte es anders sein, supernett sind. Lenas Vater fotografiert leidenschaftlich und schießt ein paar professionelle Fotos von Lena in dieser schönen Umgebung. Davor geniessen alle den Pool und die Sonne, die sich heute von ihrer schönsten Seite zeigt.

Und während Andi und Susanne einkaufen gehen, geniesse ich einfach die tolle Zeit hier, das Leben ist schön.

Der Bademantel

ich könnte eigentlich meinen Bademantel holen, denn den habe ich in der schönen Wohnung vergessen. Die Whats App erreichte mich, als ich in der Villa ankomme. Fahrzeit eine halbe Stunde, d.h. eine Stunde mindestens und nachdem ich ja weiterfahren wollte, so dachte ich zumindest…..

Wie wichtig ist ein Bademantel? Das kommt ganz auf die Geschichte an, die so ein Bademantel hat. Für mich ist dieser Bademantel sehr wertvoll, denn er war ein Geschenk meiner Schwester und wenn ich in Urlaub verreise, kommt der Bademantel mit. Blauer Frottee mit weißen Ziernähten, nichts wichtiges, sagt meine Schwester. Für mich ist er wichtig genug, dass ich ihn auf alle Fälle holen werde. Susanne bietet an, ihn zu holen und aufzubewahren, bis ich wiederkomme. Auch eine gute Idee, aber ich hätte ihn doch gerne auf dieser Reise bei mir.

Pfannkuchen mit Kaviar

da soll noch einer was sagen, ich bin hier im Paradies. Susanne und Andi sind zurück und im Gepäck haben sie allerfeinsten Kaviar. Andi kennt sich aus mit Lebensmittel, da ist er Profi. Ich kann mein Glück nicht fassen, was mir hier gerade passiert. Während die beiden einkaufen waren, hat Lenas Mama Pfannkuchen, Palatschinken oder Plinsen, wie sie auch genannt werden, gemacht. Ich habe noch nie in meinem Leben, derart viele davon hergestellt, wie Lenas Mama da gerade produziert. Stapelweise liegen sie vor mir und ich liebe sie.

Die gibt es zum Abendessen, auch süß mit Äpfel gefüllt. Aber das Highlight ist der Pfannkuchen mit Kaviar. Schöne Musik, sehr gute Gespräche und gute Stimmung. Wir sitzen noch sehr lange an diesem Abend, bis in die frühen Morgenstunden zusammen. Es ist schon sehr, sehr lange her, dass ich um halb drei zu Bett gehe. Und ich bin glücklich und vor allem dankbar, einen Tag und einen Abend wie diesen, erleben zu dürfen.

Ich könnte noch länger bleiben und es ist auch wirklich sehr verlockend, aber ich muss weiter und wer weiß, was da alles entsteht…

 

Online Nähtreff

Ich freue mich auf unsere Nähwoche

meine Nähfreundinnen sind schon gespannt auf Details zu der Nähwoche, die wir im November haben werden und die ich organisiere. Es wird mein Business sein, Das ist der Plan. Ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, was mir Spaß macht.

In unserer tollen Gruppe habe ich ein Treffen online organisiert, wir sehen uns regelmäßig und nähen zusammen. Während ich unterwegs bin, organisiert das Sandra und sie macht das gut. Heute logge ich mich mal ein und schaue, was die Truppe so macht.

Ach tut das gut mit allen zu reden und sich auszutauschen. Ich freue mich riesig, dass so viele wieder teilnehmen und erzähle auch schon, was ich hier so mache und auch was im November geplant ist.

Schreck am Abend

Zuerst online Nähen, dann Angebot vorbereiten, noch mal Wäsche waschen, das Wetter ist heute wirklich traumhaft und ich bin die meiste Zeit auf der Terrasse. Ich packe auch schon für morgen, damit ich früh wegkomme.

Mit Minnie gehe ich nur kurz raus und deshalb habe ich abends natürlich auch ein sehr schlechtes Gewissen, sie braucht ihre Bewegung und ihr Spiel. Also machen wir uns am Abend auf den Weg zum Golfplatz, wo wir auch viele Hundefreunde mit ihren Vierbeinern treffen. Minnie hat auch Spaß daran Freunde zu treffen und sie tobt sich richtig aus. Es ist schon beinahe 21:00 es ist immer noch hell und einfach eine traumhafte Stimmung.

Zurück in meiner Wohnung ist es der erste Abend, den ich tatsächlich auf der Terrasse verbringen kann ohne zu frieren, es ist warm und sehr angenehm. Ich habe im Schlafzimmer und im Wohnzimmer jeweils eine Tür zur Terrasse.  Nun ist es dunkel und drinnen brennt Licht, das zieht Mücken an, Die Tür zum Wohnzimmer habe ich ja schon geschlossen und ich stehe auf, um auch die Schlafzimmertür zu schließen. Dann macht es klack…… geschlossen, zu….. Und das erste Mal auf meiner Reise, bekomme ich ein mulmiges Gefühl. Minnie ist drinnen und schaut mich mit Kulleraugen an. Hilfe, was, wenn ich mich nun ausgeschlossen habe? Übernachte ich jetzt auf der Terrasse, wo ist das Telefon, drin natürlich, ich wollte mich ja gerade erst einrichten hier….

Und dann stehe ich da….. gehe zur Wohnzimmertür, versuche vorsichtig daran zu schieben und ein riesiger Stein fällt mir vom Herzen, sie geht auf.

Arbeit bis Mitternacht

Gegen Mitternacht wird es etwas kühler und ich gehe ins Bett. Da fällt mir ein, dass ich ja noch Überweisungen machen muss und zwar bis 10. April und der ist morgen. Das erledige ich also auch noch, denn morgen bin ich wieder unterwegs und da weiß ich nicht wann und wo ich Netz habe.

Mein Kopf ist glaube ich auch etwas überfordert heute, denn aus irgendeinem Grund, komme ich auf die Idee, dass ich meine Steuer Voranmeldung bis 10.4. abgeben muss. Irgendjemand sagte heute morgen, dass sie an der Steuererklärung sitzt. Es ist Mitternacht, muss ich das jetzt auch noch machen. Und zum Glück fällt mir, kurz bevor ich damit beginne ein, (das Programm war schon geöffnet), dass der Termin für mich ja erst am 10.5. ist. Uff…… und nun gute Nacht.

 

Spaghetti kochen

Nichts geht mehr

ich merke am schnellsten, dass es mir nicht gut geht, wenn Minnie’s Aufpasserinstikt zu Hochform auffährt und ich dann gleich mit dazu auf 100 bin. Minnie kann aus heiteren Himmel einen derart lauten Kläffer loslassen. So heftig und schrill, dass man alles fallen lässt, was immer man in den Händen hält. Da hilft dann nur eines:  Ommm……..

In diesem Zustand verläuft nun der ganze Vormittag. Ich setze mich wieder einmal selbst unter Druck, was ich alles machen muss. Dabei muss ich nichts machen, nur für Minnie und mich sorgen, sonst nichts. Alles andere kann warten, nur ich nicht. Wie war das mit der Geduld? Als die verteilt wurde, bin ich gegangen, hat mir zu lange gedauert.

Ich möchte an meinem Blog weiterschreiben, bekomme aber kein einziges Wort aufs digitale Papier. Bilder sortieren, auch das artet in Chaos aus, welche habe ich schon, welche nehme ich? Was poste ich nun?

Und dann muss ich raus

in die Natur, ich muss laufen. Es ist jetzt 12:00 Mittag und bekanntlich steht da die Sonne am höchsten und brennt gnadenlos herunter. Da ist mein „Freund“, der Wind, ausnahmsweise herzlich willkommen. Ich muss das Auto nehmen, das ist der Nachteil von der schönen Wohnung, sonst ist man schon kaputt, bevor man ankommt. Also lenke ich den Wagen einfach mal weg vom Meer, hinauf ins Landesinnere. Wie gehabt, links hinunter, rechts wieder hinauf und quer drüber, mit dem Auto kein Problem. Und dann stehe ich in der Natur, herrlich befreiend. Auto parken und los gehts. Wasser für Minnie habe ich ja mit. Und wenn wir nur eine Stunde unterwegs sind, ist es besser als nichts. Schon die ersten paar Meter in die Höhe, weiß ich, das war die richtige Entscheidung. Die Aussicht ist mehr als traumhaft. Ein rundum Blick dem Meer entlang, über die Berge und wieder zurück.

Dort würde ich mein Wohnmobil hinstellen, sofern ich eines hätte und das erlaubt wäre. Nachdem beides nicht der Fall ist, wandern wir weiter.

Wir treffen auf einen wiehernden Freund und da denke ich an Kerstin, die einen Ponyhof hat. Ich muss sie unbedingt besuchen, damit ich die Scheu vor Pferden loswerde, denn ich würde es gerne streicheln, aber ich trau mich nicht wirklich, die sind ja so groß, diese edlen Tiere. Alleine der Kopf ist größer als die ganze Minnie.

Wenn ich wandere, möchte ich gerne Runden gehen. Umdrehen geht gar nicht, nur wenn es unbedingt sein muss. Ab und zu kommt es vor, aber eher selten. Ich kenne die Strecke nicht und auch in Google Maps ist der Weg nicht eingezeichnet, also folge ich dem Weg nach Gefühl, das hat mich noch nie verlassen. Zumindest was die Richtung angeht. Natürlich, wenn es zuerst nach oben geht, muss es auch wieder nach unten gehen, das ist ja wohl logisch. Aber wie immer, kein Vorteil ohne Nachteil. Und so auch jetzt, ich bin „unten“ und muss nach „oben“, aber da ist nur ein steiler Trampelpfad, DAS allerdings verrät mir mein Gefühl nicht. Die andere Alternative ist, der Strasse zu folgen und wie die letzten Tage wieder links nach oben, rechts nach unten, links gerade aus…. usw. also im Zickzack um 95 Kurven. Das geht gar nicht, also Trampelpfad und los gehts.

Zwischendurch trage ich Minnie, aber nicht weil sie es nicht schaffen würde, sondern weil da sehr viel Grannen sind und wenn die von Hunden beim schnüffeln eingeatmet werden, kann das böse Verletzungen geben, weil die Grannen Widerhaken haben und nicht mehr so leicht zu entfernen sind. Aber sie macht ja alles mit, bleibt auch brav am Arm, so dass wir nicht abstürzen, wir zwei Bergziegen…..

Eigentlich wollte ich noch in eine Waschanlage

als ich losgefahren bin, sagte mir die Anzeige, dass ich tanken soll, da dachte ich, dass dem Auto doch auch mal eine Wäsche guttun würde. Es ist halb zwei, ich bin auf der Höhe von meiner Unterkunft und es ist sehr warm. Immerhin 20 Grad, aber in der Sonne ist das sicher mehr. Ich habe ja Urlaub und keine Lust mehr zum Autowaschen, das kann ich morgen auch noch machen.

Wieder in der Wohnung überlege ich was ich denn essen könnte, da fallen mir meine Spaghetti ein, die ich gekauft habe. Spaghetti a olio – perfekt, mit Knoblauch, Tomaten, Zucchini und Käse. Dank dem tollen Rezept von Tanja sind sie schnell gemacht und sie schmeckten köstlich. Der Tag ist schon mal gerettet und es geht mir wesentlich besser als gestern Abend und heute früh. Essen, das ist des Lebens Lösung…. dann klappt das auch mit der Stimmung. Ich freue mich drauf, wieder neue Kleider zu nähen, ich brauche eine komplette neue Garderobe und kaufen will ich keine mehr. Ich kann ja jetzt meine Schnitte selbst erstellen, kann mir aussuchen, welchen Stoff ich nehme und ich kann die Größe nähen, die ich brauche 😉 Klein, aber fein, wäre mir in diesem Fall zwar etwas lieber, aber nachdem ich momentan wachse, gilt eher: je größer, desto besser.

Motiviert und gesättigt schmeiße ich doch gleich auch eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine und setze mich an den Blog. Ich bekomme immer mehr Rückmeldungen und das motiviert mich noch mehr dran zu bleiben. Schließlich tut mir das Schreiben richtig gut. Danke Euch allen fürs Lesen.

Gegen Abend gehe ich mit Minnie auf den Golfplatz, spiele mit ihr (nein, nein, sie spielt ja kein Golf und ich auch nicht) also ich werfe ihr den Ball und dann gibt es auch schon Abendessen und einen ruhigen Abend.

 

Strandspaziergang

Und doch wieder arbeiten

ich habe gestern endlich die Preise für unsere Nähwoche im November fixieren können und natürlich will ich das meinen Nähfreundinnen gleich weitergeben, die schon sehnsüchtig drauf warten, um das Hotel buchen zu können. Meine Handelsvertretung mit den Brautkleidern habe ich nicht mehr, da wird kein freier Aussendienst mehr gebraucht, so ist das im Leben, so schnell ändert sich von heute auf morgen alles. Aber das sagte ich ja schon. Also was tun? Nähreisen und Nähtreffs organisieren, das wird mein Hauptbusiness werden und da muss ich natürlich auch anfangen damit, denn so schnell geht das ja nicht.

Auf die Nähreise freue ich mich schon sehr, da doch eine Nähreise, die ich selbst mitgemacht habe, der Anstoß zu der Idee war, damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich habe noch viele Ideen, die nach und nach umzusetzen sind, deshalb arbeite ich einfach auch von hier. E-Mails beantworten, Angebot entwerfen usw. Mittags gegen 14:00 ist es dann genug und ich verabrede mich mit meinen Freunden am Strand auf einen Kaffee.

Der Fisch und das Plastik

Wir hatten ja noch nicht viel Bewegung, Minnie und ich, also machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Es ist hügelig hier, man sagt, Marbella ist das San Francisco von Spanien und jetzt verstehe ich, was gemeint ist. Links nach unten, dann rechts nach oben, wieder einen Haken schlagen und die Straßen entlang. Nein, es ist kein gerader Weg, es ist alles etwas verwinkelt und dazwischen sind die geschlossenen Apartmentanlagen. Nach einer guten Stunde sind wir endlich am Meer. Vorbei geht es an den langen Stränden, die gerade nicht so einladend aussehen.

Und dann sehe ich den Müllsammler und denke, das ist ja mal eine gute Idee. Erst als ich das Bild in Facebook poste, wird mir bewußt und werde ich als leidenschaftliche Taucherin dran erinnert, dass es mehr ist, als ein Plastikmüllsammler. Es ist ein Aufschrei und eine Aufforderung unsere Natur zu schützen und achtsamer mit dem kostbarsten Geschenk, mit unserer Erde, umzugehen.

An unserem Treffpunkt warten schon Susanne und Rüdiger, die sich auch sehr aktiv am Umweltschutz beteiligen und schon vor vielen Jahren das Plastik in unseren Meeren und in unserer Umwelt angeprangert haben. Sie kennen die Gegebenheiten und haben klugerweise das Auto dabei. Aber ich habe ja auch Urlaub, da kann ich schon etwas länger unterwegs sein. Die Sonne knallt heute so richtig herunter und ich vermisse meinen Sonnenhut, den ich ja extra mitgenommen habe. Kein Problem, denn Sonnenhüte kann man hier auch kaufen und so komme ich zu einem weiteren Sonnenhut, den ich dann vergessen kann, wenn ich ihn bräuchte.

 

Lemon Cake und Lachs

nein natürlich nicht zusammen…. Gemütliches zusammensein mit Freunden bei einem Lemon Cake, der phantastisch aussieht und auch so schmeckt. Minnie ist doch etwas müde von dem Spaziergang und ist beinahe relaxt, bis auf den Moment, wo ein anderer Hund vorbeikommt. Wenn jemand einen Ratschlag hat, wie ich das in den Griff bekomme, dann bitte her damit. Sie denkt einfach, sie ist ein Löwe. Gegen 17:00 verabschieden sich meine Freunde, jedoch nicht ohne mir anzubieten, mich den Berg wieder hinauf zu fahren. Es ist noch früh und ich habe Zeit und so werden Minnie und ich heute viel Bewegung bekommen, wir laufen.

Ich gehe selten den gleichen Weg zurück und auch diesmal versuche eine Runde daraus zu machen, auf dem Weg zum Strand habe ich Google vertraut, allerdings war ich da viel länger unterwegs. Also mache ich meinen eigenen Routenplan und gehe so weit als möglich am Strand entlang. Dort herrscht regen Treiben, allerdings weniger von Badegästen, die auch da sind, also von Baggern und Bauarbeitern, die die Strandabschnitte für die Sommergäste vorbereiten. Teilweise gab es aber auch hier einige Sturmschäden, die repariert werden müssen.

Beim Hinweg fiel mit ein kleines Restaurant auf, das sehr ansprechend aussah und ich frage, ob ich mit Minnie auf die Terrasse darf und es klappt. Und dort gab es gleich das Abendessen, meinen Lachs mit Gemüse und Kartoffel, ein Festessen.

Mein Enkel hat Geburtstag und ich rufe vom Strand aus an, packe noch eine schöne Muschel für ihn ein. Er ist mit seinen 5 Jahren natürlich total abgelenkt, es gab Spielzeug und er hatte Freunde da am Nachmittag, da ist er völlig aufgedreht. Ich liebe ihn und es ist schade, dass ich nicht dabei sein kann, aber er verzeiht mir das sicher.

Ich mache noch einige schöne Bilder und beginne den „Aufstieg“, der Kompass auf meinem iPhone sagt mir, dass es 80m Höhenunterschied ist. Das hört sich erst mal nicht viel an, aber es geht schon sehr steil nach oben. Zweimal streikt Minnie und ich trage sie ein Stück, bis ich begriffen haben, dass sie einfach nur Durst hat, die Arme. Denn beim dritten mal trinkt sie mal ausgiebig und läuft dann brav weiter. So ein dummes Frauchen, aber auch….. Aber sie lies sich auch ohne Widerstand tragen…. hahaha

   

Nicht immer scheint die Sonne

Als ich wieder zurück war in meiner sehr schönen, aber leeren Wohnung. Da waren nur Minnie und ich und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewußt, wie sehr ich Wolfgang vermisse, wie viele schöne Urlaube wir zusammen verbracht haben, wieviele schöne Stunden. Man kann, wohin auch immer hinfahren, aber die Erinnerungen holen Dich ein. Ende Mai ist es genau ein Jahr, dass Wolfgang plötzlich gestorben ist. Weglaufen geht nicht. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich den Tatsachen zu stellen, es zuzulassen. Die Tränen laufen lassen, sonst kann es nie heilen. Ich muss da durch. Auch das war ein Grund meiner Reise, um auf andere Gedanken zu kommen, sich nicht immer nur im Kreis drehen, was neues beginnen. Alleine mit Minnie und Euch allen, die meinen Blog verfolgen, die mir neuen Mut geben und mich motivieren weiterzumachen, die Reise zu geniessen und viel Freude daran zu haben.

Mir hilft es sehr viel, dass ich Schreiben kann, das habe ich immer schon gemacht, wenn es mir nicht gut ging. Das ist sehr schade, denn wieviel mehr Spaß es macht, aufzuschreiben, was gut ist und was schön ist, merke ich jetzt hier an diesem Blog.

Zwei Wochen unterwegs

Am Sonntag geht es schon wieder weiter und dann bin ich zwei Wochen unterwegs. Ich habe vieles gesehen, viele schöne Begegnungen gehabt und bin durch ausgesprochen traumhafte Landschaften gefahren. Und nun sitze ich in meiner schönen Urlaubswohnung und komme zum Nachdenken. Was ist hier anders als zu Hause? Ich muss für mich sorgen, ich muss einkaufen, eventuell kochen, oder in ein Restaurant gehen. Ich muss mit Minnie raus. Wenn es denn wenigstens richtig warm wäre…… ich will mich nicht beschweren, die Sonne scheint immer öfter und wenn sie da ist, brennt sie auch richtig herunter. Wie geht es weiter in meinem Leben, die spannendste Frage überhaupt.

Die Wohnung ist ein Glücksgriff

Erst mal einchecken

ich glaube ich habe hier eine Lücke ausgefüllt, denn normalerweise kostet diese Wohnung 82,-€, ich bekomme sie für 44,-€ plus Reinigung und Sevice komme ich auf 67,- Euro pro Tag und damit bin ich schon zufrieden, denn es ist eine sehr schöne Wohnung mit einer supertollen Terrasse. Und es ist warm, die Sonne scheint. Das erste, was ich mache, ist auf die Liege auf der Terrasse liegen und die Sonne geniessen. Minnie ist selbstverständlich gleich dabei. Wir haben zwei Schlafzimmer, ich brauche ja nur eines. Wir haben auch zwei Badezimmer, auch da brauche ich nur eines und ich nehme das mit der Badewanne. Dann kann ich auch mal mein Basenbad nehmen, das ich mitgenommen habe. Minnie hätte also ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad, aber sie zieht es vor bei mir im Bett zu schlafen, natürlich macht sie sich so breit, wie das für ihre Größe nur möglich ist. Am liebsten direkt am Kopfkissen, zum Glück gibt es auch davon zwei.

 

Freunde treffen

Mal soll es ja nicht für möglich halten. Da mache ich eine Reise und bereite mich auf einen einsamen Weg vor und genau das Gegenteil ist der Fall. Ich treffe so viele Menschen. Es ist superschön, hier zwei lieben Menschen zu begegnen, die ich das letzte Mal vor mindestens 5 Jahren in München gesehen habe. Wir wollten mal gemeinsam ein Business machen, aber mein Weg war dann doch ein anderer. Und so sitzen wir heute gemeinsam bei einem schönen Abendessen in einem Lokal am Strand von Calahonda im Süden Spaniens. Wir tauschen unsere Geschichten aus, sie kannten auch Wolfgang und ich bin wehmütig, denn ihm hätte diese Reise auch gefallen, nun reist er anders mit. Unglaublich, wie die Wege manchmal gehen. Und das tolle, meine Freunde haben auch einen Hund und kennen Lokale, wo Minnie mit darf. Ich bin begeistert. Wir machen auch einen kleinen Strandspaziergang und beide Hunde toben sich richtig aus. Das Leben ist schön.

Nach dem üppigen Abendessen, bezahle ich mein Parkticket und möchte froh gelaunt in meine schöne Wohnung fahren. Dann stehe ich an der Schranke. In Spanien gibt es ein System, wo die Autonummer bei der Einfahrt gescannt wird und bei der Ausfahrt dann ebenfalls. Man braucht also kein weiteres Ausfahrtticket mehr. Aber nicht, wenn man keine spanische Autonummer hat. Also stehe ich mal vor einem geschlossenen Schranken und auf die Klingel reagiert niemand. Ich kann auch vor der Schranke im Auto schlafen, kein Problem, bin darin geübt. Allerdings ist das nicht nötig. Ich stelle fest, dass die spanischen Scanner, die deutschen Nummern nicht lesen können und statt einer 1 wurde eine 2 gescannt. Uns wurde geholfen und ich konnte rausfahren. Es war ein sehr schöner und spannender Abend.

Spaziergang zwischen Festungsmauern

ich habe gut geschlafen und trinke wie jeden Tag gemütlich meinen Tee im Bett. Minnie ist auch noch müde und so verbummeln wir den Vormittag im Bett. Endlich kann ich auch die Bilder sortieren und für den Blog vorbereiten, sie müssen verkleinert werden, damit die Seiten nicht so langsam laden, das habe ich gelernt und verinnerlicht. Also arbeite ich an meinem Blog. Trage die Orte nach an denen ich war, denn meine allerliebste Schwester hatte den Wunsch, die genauen Orte zu wissen, wo ich mich gerade befinde und so versehe ich die Orte mit Links zu Google. Jetzt kann jeder auf den Ort klicken, sobald man mit der Maus drüber fährt und sieht sofort, aus welchem Ort der Beitrag stammt. Das war der Vormittag.

Mittags habe ich dann doch ein schlechtes Gewissen, denn Minnie sollte schon auch etwas Bewegung bekommen. Pipi waren wir ja morgens. Aber sie braucht Action, ist ja noch nicht mal drei Jahre jung. Und dann sehe ich in Google Maps, dass neben diesem riesigen Komplex in dem meine Wohnung ist, ein großer Wald ist, da möchte ich hin. Es zieht mich in die Natur. Und so machen wir uns auf den Weg. Einfach mal an den hohen Mauern vorbei, Richtung Golfplatz, da finde ich auch einen kleinen Weg, aber ich bin sicher, dass Hunde auf Golfplätzen nicht erlaubt sind. Die würden ja die ganzen Bälle holen. Ich stelle mir das gerade bildlich vor und muss lachen. Braver Hund….. Gib mir den Ball…. hahahaha…….

Na gut, nicht über den Golfplatz, dann die Strasse entlang. Wenn ich mich links halte, müsste ich doch zu dem Wald kommen. So hangle ich mich mit Minnie an den Wänden entlang, immer am Gehweg. Hier ist ein Golfplatz neben dem anderen. Ich bin im Golfplatz Viertel gelandet. Sollte ich vielleicht doch mal einen Schnupperkurs machen? Aber Minnie darf ja nicht mit, also fällt das schon wieder aus. Wir finden auch ein kleines Wiesenstück, das gehen wir entlang um keine 5 Minuten später die nächste Mauer entlang zu laufen. Es gibt keine Chance auf ein grünes Gelände zu kommen…. wenn man nicht Golf spielt. Ich habe schon eine Runde gedreht und kann auch schon das Ende der Runde erkennen, nämlich das Gebäude, wo meine Urlaubswohnung sein muss. Aber…. dazwischen ist ein Golfplatz, der, wie alle Golfplätze, eingezäunt ist. Uns bleibt nichts anderes übrig, als umzudrehen und das machen wir dann auch.

Es erinnert mich spontan an den Bodensee und zwar an die Stücke am See, die nicht zugänglich sind, weil alles zubetoniert ist, genau so ist es hier auch. Ich brauche Wald, ich brauche Natur, mehr denn je. Dabei bin ich ja ein Stadtkind aus Wien. Das Leben ist manchmal schon seltsam.

Das Meer und der Einkauf

Den ersten Tag verbrachten wir nach dem Spaziergang eher ruhig. Erst einmal sortieren, was wo ist und was wo hingehört. Einkaufen sollte ich auch noch, ich habe ja nichts mehr zu essen. Möchte ich in ein Lokal, oder mache ich mir hier etwas. Ich fahre zum Meer hinunter und laufe mit Minnie am Strand entlang. Sie hat sichtlich Spaß und freut sich über Sonne, Sand und Meer. In den Supermarkt darf sie ja nicht mit, wie bei uns auch, also bleibt sie im Auto und prompt aktiviert sie wieder die Alarmanlage. Das habe ich noch nicht ganz raus, wie ich die ausschalten kann. Aber alles ist gut, ich höre es rechtzeitig.

Zum Abendessen gibt es getoastetes Brot mit Tomate und ein Glas Rose Wein, dann lassen wir diesen Abend ausklingen.

 

 

 

 

 

 

 

Reise mit Schnee

Es geht weiter

ich bin schon wieder im – es geht weiter – Modus und die Sachen sind schnell gepackt, das ist sicher auch eine langjährige Routine von meinen 25 Jahren im Außendienst. Der Wettergott hat es auch heute nicht wirklich gut mit mir gemeint, aber das macht nichts, ich bin mit Minnie und mir im Reinen. Wir fühlen uns wohl trotz aller Widrigkeiten. 10:00 war für mich der Abfahrtszeitpunkt, obwohl ich die Wohnung hätte auch erst um 11:00 / 11:30 hätte räumen müssen, aber ich will noch etwas vom Tag haben. Bye, bye Afrika 🙂 Kurz nach 10:00 bin ich reisefertig.

Das Croissant war gestern so lecker, dass ich beschließe, den Kaffee für to go vorzubereiten und bei Sarah ein frisches Croissant zu holen. Goldrichtige Entscheidung, denn immerhin regnet es nicht mehr, es ist immer noch windig, aber kein Regen. Das ist doch positiv. Heute komme ich von der anderen Seite zu der Strasse und, wie soll es anders sein, die Zufahrt zu Sarah ist eine Einbahn. Dann parke ich das Auto auf dem Plateau und werfe noch einen Blick auf das Meer. Es ist wunderschön hier und ich geniesse den Ausblick, hole sofort mein Handy für Fotos. Zuerst lasse ich Minnie im Auto, aber dann machen wir doch noch einen sehr schönen Spaziergang durch den Ort. Es gibt noch schöne Fotos und Videos auf die ich mich schon beim fotografieren freue. Ich möchte hierher wiederkommen und vielleicht scheint dann ja auch die Sonne. Das ist ein Ort zum Herunterkommen, zum Relaxen und zum Ausspannen.

Minnie binde ich dann vor Sarah’s Laden an, hole mir mein Frühstück und dann geht die Reise weiter. Klar mein Kaffee ist mittlerweile nur noch lauwarm, es ist kein Thermobecher, nur ein to go Becher mit Deckel. Porzellan natürlich – umweltbewußt bin ich schon, wo immer es geht.

San José

im Reiseführer stand, dass San José die schönsten Strände hat, da muss ich doch auch noch hin, wenn ich schon da bin. Und so leite ich mein Gefährt in die Richtung, eine Auto Sightseeing Tour ist angesagt, für mehr ist weder die Zeit und schon gar nicht das Wetter. Es ist um ein vielfaches größer als La Isleta, aber doch eine sehr schöne Bucht mit verwinkelten, schmalen Gassen, durch die ich durchgeführt werde. Mein Navi sagt zwar immer – bitte wenden (hab es stumm geschalten) aber ich geniesse die Aussicht.

Und jetzt wieder on the Road, das scheint echt auch mein Leben zu sein, denn im Auto fühle ich mich wohl und ich bin mehr als gespannt, wo meine Lebensreise nach diesen 5-6 Wochen hingehen wird, denn heute ist alles offen. Nur eines ist fix. Die Nähmaschine muss mit, wohin auch immer. Und natürlich Minnie, aber das versteht sich von selbst, wir sind ja eins.

Die schönere Strecke sei über Granada und das wäre es sicher auch, wenn es nicht…. regnen würde und alles zu ist. Die Landschaft und die ganze Umgebung ist voll von dem Nebel des Regens. Aber ich mache ja einen Abstecher nach Granada und zur Alhambra. Und ganz nach meinem Motto: Kein Nachteil ohne Vorteil. Ich habe nicht das Gefühl an jeder Ecke stehen bleiben zu müssen, weil es ja regnet und so komme ich zügig voran. Ich bin dankbar, dass ich unterwegs sein kann und dankbar, dass ich gesund bin.

 

Granada und die Alhambra

Solltet Ihr nun auf schöne Fotos oder Berichte von der Alhambra gespannt sein, so muss ich Euch enttäuschen. Aber ich habe es verlinkt und ihr könnt, genauso wie ich auch, die Berichte und Bilder im Internet ansehen. Und warum ist das so? Na ja, alle, denen ich erzähle ich fahre nach Andalusien, schwärmten von der Alhambra und die muss ich unbedingt sehen. Ich bin ja ein folgsames (altes) Mädchen und gebe die Alhambra auch ins Navi ein, obwohl ich weiß, dass da – was denkt Ihr wohl – ja genau – dass da Minnie nicht mitdarf. Ich könnte sie ja in eine Reisetaschen packen, oder im Auto lassen. Auto ist keine option, da habe ich keine Ruhe, vor allem, wenn dann noch die Sonne scheinen WÜRDE 😀 Also das geht nicht und mit der Reisetasche, na mal sehen. Ich fahre mal hin, oder zumindest wollte ich das.

Der Abzweig von der Autobahn Richtung Granada ist schon sehr belebt und ich denke mir nichts dabei, bis ich im Stau stehe und 20 Minuten nur im Schritttempo vorwärts komme. Das waren jetzt nur ein paar km und 15 km habe ich noch vor mir. Also bitte, wie lange brauche ich dann um vermutlich die Alhambra dann doch nur von außen zu sehen. Zeit ist kostbar, vor allem, wenn nicht mehr so viel Lebenszeit übrig ist. Wir wissen ja alle nicht wieviel, aber wenn man jung ist, macht man sich da weniger Gedanken darüber, auch ich nicht. Bitte verzeiht, aber mindestens zwei Stunden um alte Steine (hihihi – ist halt auch mein Humor und verstehen vielleicht nicht alle) nicht zu sehen, sind mir zu lang. Anders wäre es, wenn ich dort Freunde treffen würde, da stehe ich auch gerne drei Stunden im Stau. Ich drehe um.

1380 m – Schnee – 2 Grad

Die Landschaft hier ist sicher wunderschön, viele Berge und bestimmt ein Wanderparadies. Aber dann braucht man besseres Wetter und vor allem Zeit. Den Fokus nur da drauf. Mein Fokus liegt woanders. Ich möchte die Halbinsel umrunden, das ist das einzige Ziel, das ich habe. Bei diesem Ziel bleibt natürlich immer etwas auf der Strecke.

Aber nun zum Schnee – ja, es hat tatsächlich Schnee hier in der Sierra Nevada und es ist knackig kalt. Von all dem spüre ich nichts, ich sitze im warmen Auto, bleibe nur kurz stehen, um für uns ein Foto zu machen, das glaubt mir sonst ja doch keiner, dass ich im südlichen Spanien im April auf Schnee stoße. Wobei das Klima überall auf der Welt verrückt spielt, oder hatten wir die letzten 100 Jahre einfach nur eine traumhafte Zeit, die wir ja nur so kennen. Das Wetter wird ja auch nicht wirklich lange so detailliert aufgezeichnet wie heute. Es ist die Natur, die sich immer wieder verändert und mein zweites Motto ist: Das einzig Beständige ist die Veränderung. Heute bin ich aber sehr philosophisch.

Mittagessen und eine kleine Pause

Gegen 14:00 wird es Zeit für einen kleinen Stop, ich habe Hunger und Minnie sollte sich auch wieder etwas bewegen (ich auch) und so kehren wir auf einer Raststätte ein. Ins Restaurant selbst darf ich natürlich auch hier nicht, aber es gibt Tische im Vorraum, das passt doch auch, ich bin nicht anspruchsvoll. Hauptsache Minnie darf mit. Ich sitze hier mit meinem Google Translator und entziffere die Speisekarte. Huevo, das Spiegelei ist bei sehr vielen Gerichten dabei, das hatte ich auch auf meinem Bocadillo vor ein paar Tagen. Gegrilltes Hähnchen und Huevo y Patatas, Spiegelei und Pommes.

Gesättigt geht es weiter und ich freue mich schon riesig auf meine neue Wohnung, wenn die nur ansatzweise so aussieht, wie auf den Bildern, dann habe ich wieder mal einen Glücksgriff gemacht.

 

 

 

 

 

Und noch ein windiger Regentag

Heute wird es ruhig

ich wache um 7:00 Uhr auf und freue mich, eine ganze Nacht 7 Stunden durchgeschlafen zu haben. Dann koche ich gemütlich meinen Tee und wache langsam mit Minnie auf. Sie scheint auch ausgeschlafen zu sein und es gibt eine Spielstunde. Aufregendes kann ich heute nicht berichten und das ist gut so. Der Boiler wärmt das Wasser. Der Heizkörper im Schlafzimmer tut, was er tun soll, er heizt. Und im Wohnzimmer hatte ich eine Klimaanlage entdeckt, die nun fleißig warme Luft ins Zimmer bläst. Also alles im grünen Bereich.

So gegen 10:00 bekomme ich wieder Hunger und wie schon gesagt, habe ich nichts mehr. Heute kann ich allerdings einkaufen und das mache ich auch. Ich fahre in den beschaulichen Ort. Unter anderen Umständen wäre ich auf alle Fälle gelaufen, aber der Wind bläst immer so heftig, dass ich um meine Minnie bange, sie wiegt ja nicht viel und einen Flughund will ich jetzt auch nicht aus ihr machen. So habe ich eine gute Ausrede, um das Auto zu nehmen.

Sarahs Supermarkt ist ein typischer winzig kleiner Laden, in dem man alles bekommt, was man zum Leben braucht. Ich kaufe Chorizo, die traditionelle Wurst in Spanien, Queso, so heißt der Käse hier, ein wenig Obst, ein leckeres, riesiges Croissant und Pane, das Weißbrot. Nicht zu vergessen sind die Kekse, falls es mal wieder eng wird in der mobilen Küche. Dann haben mich sehr leckere süße Teilchen angelacht, die mich an Krapfen Kringel erinnerten und davon mussten es dann drei Stück sein. Zum Kaffee am Nachmittag.

Und dann gibt es erst einmal ein leckeres Frühstück.

Was macht man noch an einem stürmischenRegentag

Blog schreiben, Fotos bearbeiten und Facebook. Wenn jetzt allerdings jemand denkt, es wäre mir langweilig, so irrt er sich gewaltig. Wenn jemandem langweilig ist, dann ist es Minnie, aber auch sie hat keine Lust nach draussen zu gehen und für ihr Geschäft muss ich sie schon sehr überreden, dass sie mitgeht.

Ich habe ja schon erzählt, das ich einen Kurs bei der Schneider Akademie begonnen habe und wir, Gundi und ich, eine Gruppe gegründet haben, die allerdings nur für Kursteilnehmer ist. Nun wurden wir in einem Newsletter bei der Schneider Akademie erwähnt und wir bekommen eine Anfrage nach der anderen. Fast 20 neue Mitglieder an einem Tag, das hatten wir noch nie und wir freuen uns riesig über 300 Mitglieder. Ich hatte zu tun. Und dabei bin ich noch nicht fertig.

Am Nachmittag gibt es dann den Kaffee und die Kringel… ich bin einfach verwöhnt, denn ich hatte eine Vorstellung wie die schmecken und nun sind die total anders. Pappig und seltsam, nein, da hätte ich definitiv keine drei davon gebraucht. Nicht mal eines. Was lernen wir daraus, andere Länder, andere Kringel….

Ach ja, meine nächste Unterkunft habe ich auch schon gebucht, morgen geht es weiter, aber lasst Euch überraschen. Diese Reise bleibt spannend auch wenn ich von den ganzen Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss, nicht viel mitbekomme, so bin ich doch froh, auf dieser Reise zu sein. Denn eines ist sicher, egal wo man ist, man nimmt sich immer selbst mit 😉

Das Leben geht weiter

Parken direkt neben der Türe

zum Apartment. Das ist doch mal sehr erfreulich und ich geniesse es, wie beim Zelt ja auch 😉 nur kurze Wege zum ein- und ausräumen zu haben. Als ich jedoch die Wohnung betrete fröstelt es mich, denn es ist echt kalt hier. Aber erst mal ankommen und dann sehen wir weiter. Alle Räume sind im afrikanischen Flair eingerichtet, bunte Wände in gelb und blau. Sehr schöne Bilder an den Wänden, die Inhaber sind offensichtlich Afrika Liebhaber. Der erste Eindruck ist sehr gemütlich, bis auf die Kälte. Aber dann entdecke ich Heizkörper, das sieht doch schon mal gut aus. Es ist schon spät und ich verteile mal mein Hab und Gut dorthin wo ich es brauche. Gegessen habe ich ja gut, also muss ich mich nur noch um die Heizung kümmern. Die erste Überraschung, das Stromkabel für den Heizkörper reicht nicht bis zur Steckdose, na super. Aber ich habe ja eine Verlängerung dabei, dank meiner Campingutensilien. Die Anzeige leuchtet zwar, aber nichts tut sich. Im Schlafzimmer funktioniert es jedoch, na einer reicht ja mal. Vielleicht klappt es morgen. Bei Kälte ist es oft auch gleich feucht und darauf bin ich extrem empfindlich, die Bettdecke fühlt sich auch ganz leicht klamm an, aber es ist noch im ertragbaren Bereich. Und so schlafen wir beide Pfote in Arm ein 🙂

Nur einmal aufwachen ist in der Nacht schon super und so beginnen wir fröhlich unseren Tag mit einem Tee im Bett. Minnie hat auch noch

keine Lust aufzustehen und so habe ich Zeit für meinen Blog. Zum Frühstück gibt es später den Rest der Tortilla, die ich gestern nicht mehr geschafft habe und mir einpacken lies. Sie schmeckt heute köstlich. ein Kaffee dazu und der Tag kann beginnen. Das Wetter läßt immer noch zu wünschen übrig, der Wind hat mich bis hier hin begleitet, aber ich möchte trotzdem eine kleine Wanderung machen.

Kalt duschen

so jetzt ist es Zeit zu duschen. Fröhlich gehe ich ins Bad. Gestern gab es nur noch eine Katzenwäsche, das Wasser war kalt, aber da hing ein Boiler, das dauert doch immer bis da warmes Wasser da is, kenne ich doch. Vermutlich war ich viel zu müde, um zu merken, dass der Boiler gar nicht eingesteckt war. Aber das macht ja nichts, schnell den Stecker in die Steckdose und warten. Habe mit dem Blog ja genug zu tun und das Wetter ist ja auch nicht so prickelnd, dass man unbedingt raus müsste. Ca. zwei Stunden später schaue ich mal nach… nichts tut sich, das Wasser ist immer noch kalt. Probleme sind da, um gelöst zu werden, das ist mein Motto. Aber kalt duschen geht gar nicht, wo bin ich da gelandet. Ja, es ist günstig, aber warmes Wasser darf doch schon erwarten, oder etwa nicht? Und da denke ich wehmütig an Wolfgang, er hätte sich schon gestern um all das gekümmert, aber er amüsiert sich jetzt da oben zusammen mit meinem Bruder über meine Aktivitäten.

Spontan fällt mir die Kinderserie ein, die ich mit den Kindern geschaut habe. Der schlaue Wicki, was würde der jetzt machen? Nachdenken…. also der Boiler hängt mal quer da oben, die Anzeige ist demnach auch quer und ich sehe nur zwei rote Striche, die leuchten, eingeschaltet ist er. Und dann drücke ich den Startknopf….. das Wasser hat aktuell 16 Grad, definitiv zu kalt. Ich putze nur meine Zähne, erfrische mein Gesicht mit gesunder Kneipp Therapie und ziehe mich an.

Wanderung mit Hindernissen

Gegen Mittag brechen wir auf. Ich habe vorsichtshalber eine kleine Route geplant, damit wir auch wissen, wohin wir müssen. Aus dem Haus raus, gleich links und ein paar Meter weiter in die andalusische Steppe. Geradeaus, eine Strasse überqueren und über einen wunderschönen roten Weg bis zum….. Verbotsschild 😀 hier gehts nicht weiter.

Es obligatorio seguir toad las normas de seguridad
Prohibido el paso a toda persona ajena a la obra

Es ist zwingend erforderlich, alle Sicherheitsvorschriften zu befolgen
Verbotener Zugang für Personen außerhalb der Arbeit

Manchmal bin ich ja schon folgsam, vor allem in fremden Ländern, da will ich ja auf keinen Fall mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jetzt wo ich es schreibe, hätte ich vielleicht doch einfach weitergehen sollen. Aber gestern entschied ich mich den kleinen Weg nach rechts zu nehmen. Minnie ist es ja egal. Der Wind pfeift immer noch wie verrückt. Jetzt wandere ich durch die Pampas, im wahrsten Sinn des Wortes. Kein Weg mehr, aber ich laufe direkt über die Leitung, die anscheinend hier verlegt und schon zugeschüttet worden ist. Da hätte ich auch die Straße weitergehen können. Schon beim Schreiben bekomme ich einen Lachanfall, da wird mir bewußt wie kurios man manchmal handelt. Ich hatte die Tour ja wieder mit Komoot geplant und lies mich navigieren. Alle paar Meter kam nun eine Sprachnachricht: Ihre Route liegt 100m hinter Ihnen, Ihre Route liegt 160m hinter ihnen usw. Ich mache mit meiner Nikon noch ein paar Bilder, habe genug vom Wandern und versuche doch noch eine schöne Runde zusammen zu bringen, denn umkehren…. nur im Notfall. Wie im richtigen Leben. Ich komme dann doch noch auf eine Strasse, will Minnie anleinen und mache einen Kniefall. Aber nicht vor Begeisterung, sondern weil ich einfach gestolpert bin, das Knie ist aufgeschunden (nur ganz leicht) und die Hose hat ein Loch. Das ist ja wohl für eine Schneiderin das kleinste Problem. 😉

In meiner afrikanischen Unterkunft angekommen gibt es erst mal einen Kaffee und die restlichen Kekse, die ich noch habe, dann ist mein kompletter Vorrat aufgebraucht, es gibt nur noch Hundefutter, Grüntee und Kaffee. Dass ich bereits zeitlos in meiner Auszeit bin, merke ich, als ich einkaufen gehen will. Es gibt einen kleinen Supermarkt hier im Ort, aber es ist ja Sonntag, was mich das nächste Schmunzeln entlockt. Typisch Ilse….. Ich bin die paar Meter mit dem Auto gefahren, zu Fuß weht es einen weg, vor allem Minnie. Dann entdecke ich ein total modernes und schönes Café. Sensibilisiert gehe ich erst hinein und möchte fragen, ob Minnie mitdarf, denn ich sehe kein Verbotsschild. Meine Handzeichen versteht natürlich niemand. Im nächsten Leben lerne ich alle Sprachen, die es gibt. Bleibt mir nichts anderes übrig, als Minnie zu holen und es darauf ankommen zu lassen. Und hurra, ich bin glücklich…. Hunde sind hier erlaubt. Ich liebe Andalusien.

Und ich habe Hunger, bestelle wieder ein Bocadillo mit Thunfisch, einen Orangensaft dazu und geniesse es. Ich habe einen Platz am Fenster zur Terrasse und die Aussicht hier ist superschön, doch leider kann ich es nicht wirklich geniessen. Das wilde Meer ist vom Sturm aufgewühlt und die Luft ist voll mit dem Nebel der dadurch entsteht. Es ist eine düstere, und trotzdem schöne Stimmung. Auch ein wenig passend zu der Nachricht, die ich heute erhielt.

 

 

Es wird noch kälter

Heute ist es echt knackig

Sieben Grad sind schon eine gewaltige Herausforderung. Es war in der Nacht windstill und wir mussten auch nicht raus, aber die Arme aus dem Schlafsack, das sollte ich besser nicht machen. Ein kurzer Blick auf die Wetterseite sagt mir, dass es morgen nochmal um 1 Grad kälter wird. brrrr……. Ich bin trotz allem frohen Mutes, überlege mir aber alle Alternativen, die es jetzt gibt. Ich könnte einen Bungalow mieten, der kostet 60,- €, oder im Auto schlafen, da habe ich eine Standheizung 😉 oder ich fahre einfach weiter. Ich bin ja frei, es hält mich hier nichts. Und so mache ich es. Jetzt kommen die Überlegungen: zuerst meinen Tee trinken, der wärmt, danach heiß duschen, das wärmt und frühstücken. Brauche Kräfte zum auf- und einräumen.

Das Zelt ist schnell abgebaut, ebenso das Auto eingeräumt, alles hat mittlerweile seinen Platz. Minnie setze ich in ihren Sitz, damit sie nicht dauernd alle Menschen ausbellt, die vorbeigehen. So habe ich Ruhe. Der Stuhl wird auch wieder hinter den Beifahrersitz gebunden und fristet sein Dasein. Das Zelt kommt wieder ganz nach unten in den Kofferraum, so unter den Deckel, wo noch viel Stauraum ist, den ich vorher gar nicht kannte. Aber da ist es gut aufgehoben. Die Kisten sind alle wieder verstaut und ich freue mich, als ich fertig bin. Aber nicht lange…. Nachdem ich mich von meinem netten Nachbarn verabschiedet hatte, will ich ins Auto steigen und suche meine Brille. Mich trifft fast der Schlag, denn die habe ich im Zelt nach oben gehängt, damit sie nicht kaputt geht und auch nicht verloren geht. Und nun liegt sie eingewickelt im Innenzelt ganz unten im Kofferraum. Das hast Du wieder ganz toll hinbekommen, liebe Ilse. Also noch mal von vorne, alles ausräumen, denn der Deckel geht nicht auf, wenn etwas drin ist. Das Innenzelt herausnehmen und siehe da, zum Glück ist ihr nichts passiert. Sie war ja gut eingewickelt. Nicht zur Strafe, nur zur Übung und meine Muskeln freuen sich über das zusätzliche Training. Ich wusste auch gar nicht mehr, wo überall Muskeln sind, heute spüre ich jeden einzelnen davon.

Aber wie sieht jetzt der Plan aus?

Valencia, Alicante, Cartagena – all diese Städte wollte ich ansehen, aber wenn ich alles ansehe, was mich interessiert, bin ich mehrere Monate unterwegs, das wird mir auch immer mehr bewußt. Ich muss mal wieder das Schwierigste in meinem Leben machen – mich entscheiden. Auch wollte ich die Küstenstrassen entlang tuckern…. Ja klar, ich wußte schon auch, dass dafür die Zeit sicher nicht reichen wird, aber wünschen darf man sich das doch. Der Entschluss ist gefaßt, ich fahre heute ein sehr großes Stück nach Süden, lasse die großen Städte aus, ich kann ja wieder einmal kommen. Zumal Minnie ja auch nirgends mit hineindarf. Kein Restaurant, keine Sehenswürdigkeiten. Da fällt die Entscheidung auch leichter. Aber diese kleine Ecke wo Gandia liegt, die nehme ich an der Küste mit und ich nehme mir vor, dort über Airbnb eine Unterkunft zu suchen. Vorher schaue ich diesmal in meinen Reiseführer, wo es sich lohnt hinzufahren. Und so mache ich das.

Zum Frühstück gab es nur einen Kaffee und ein Croissant, also bekomme ich ziemlich bald auch Hunger. Es ist schließlich kurz vor Mittag (deutscher Mittag). Ich steuere eine Raststation an und stelle erfreut fest, dass es überdachte Stellplätze gibt. Relativ viele Menschen sind mit ihren Hunden unterwegs und gleich sollte ich erfahren, warum die alle vor dem Restaurant herumlaufen, denn auch hier darf der Hund nicht mit. Ich liebe D-Α-CH meine Heimat, bei uns ist das überhaupt kein Problem, hier schon. Tanken sollte ich auch bald. An der Autobahn kostet der Diesel 1,99 € ich habe ihn aber auch schon für 1,78 € gesehen, also fahre ich weiter. Möchte ja sparen 😉 Irgendwann muss ich dann doch etwas essen, sonst macht mein Kreislauf schlapp. Bei uns wäre es ein Autohof, der neben der Autobahn ist, aber doch etwas abseits und genau so einen finde ich. Der Diesel kostet tatsächlich 1,78 € und zu meiner Überraschung gibt es einen Discount und ich zahle 100 statt 113 Euronen. Das ist doch mal erfreulich. Weniger erfreulich ist dann doch wieder dieses runde rote Schild mit dem durchgestrichenen Hund….. 🙁 an dem Restaurant, bzw. gleich beim Eingang. So bleibt Minnie im Auto und ich kaufe mir ein Bocadillo ein Sandwich. Bei den Zutaten entnehme ich Tomaten und Schinken und noch etwas, das war dann ein Spiegelei das huevo frito auf spanisch heißt. Aber für die Hunde gibt es immerhin einen eingezäunten Pipiplatz. Dann geht es weiter nach Gandia.

 

 

Wohnung ist gebucht

Im Reiseführer suche ich mir Plätze aus, die mich ansprechen und dabei bleibe ich bei San Jose hängen, es sollen die schönsten Strände dort sein. Allerdings sind das nochmal ca. 400 km und beinahe 200 km habe ich ja schon hinter mir. Na ja, ist wie nach Wien in einem Tag, kein Problem. Ich suche über Airbnb, Priorität hat der Preis und erst danach wie es mir gefällt. Es hat sollen so sein, Preis passt mit 53,- € pro Nacht und Bilder sind auch schön, also buche ich spontan eine kleine Wohnung nur für uns. Minnie bekommt noch etwas Auslauf und dann geht die Reise weiter. Gleich nach Gandia durchquere ich eine wunderschöne grüne und sehr hügelige Landschaft. Die Berge muten sehr bizarr an, da es unterschiedliche Formen sind, die sich hier zeigen. Hier könnte ich mir auch einen Stop vorstellen, aber das ist noch viel zu weit oben. Und so fahre ich an all den Städten vorbei, die mich zwar interessieren, aber doch nicht so wichtig sind, ich will ins Warme. Ich glaube es war Aline, die mir sagte, dass ein bestimmter Abschnitt voll ist mit Hotelbunkern und Industriestädten und sie hatte recht, denn spätestens ab Benidorm sieht man nicht mehr viel von der Natur.

Es wird spät und ich habe Hunger

Auf Höhe Murcia fahre ich wieder zu einer Raststätte ab und entdecke ein nettes Restaurant, das bietet sich doch an, jetzt etwas zu essen, wer weiß ob ich noch was einkaufen kann, geschweige denn Lust habe, etwas herzurichten. Und ich habe Glück, es gibt Tapas, meine Augen sind größer als der Magen. Aber es ist gemütlich und das Beste…… Minnie darf mit, das ist ganz was neues und macht mir das Restaurant natürlich noch sympathischer. Wenn Du jedoch auf eine Frage, die sich wie Home… nochmal was anhört, mit Germany antwortest und ein verständnisloser Blick Dich erreicht, weisst Du, irgendwas passt nicht. Ach ja, also dann 3 Stück bitte.

Ein paar Leute sitzen um einen Tisch und unterhalten sich, es läuft tolle Musik und ich stehe an der Bar und esse meine Tapas. Sitzen geht grad nicht, mir tut alles weh und das Stehen tut gut. Mit diesem Abendessen steigt gleiche meine gute Laune und beschwingt vor Vorfreude auf mein nächsten Zuhause setze ich die Fahrt fort.

 

Ein Anruf von Airbnb und endlich in ANDALUSIEN

seltsam, es klingelt nur kurz und ich kann nicht schnell genug dran gehen. Minnie schläft friedlich und ist so brav, ich bin schon verliebt in meine kleine Reisebegleiterin. Die Landschaft ändert sich total, die Berge sind zwar auch noch grün, aber nicht mit Bäumen, sondern mit Sträuchern, es ist karger, als weiter nördlich. Ich liebe diese weite Sicht, die unendliche Weite ohne viel Häuser, nur Natur, nur Landschaft und ich kann mich wieder einmal daran nicht satt sehen.

Dann realisiere ich, dass ich ja irgendwie in die Wohnung kommen muss. Wo finde ich den Schlüssel und ich reagiere endlich auf die Nachrichten, die ich bekomme habe. Ich frage nach und dank der heutigen Technik mit Google Translation ist es kein Problem mehr in deutsch zu schreiben und in spanisch verstanden zu werden und umgekehrt. Der Schlüssel ist in einer Box mit einem Code, den ich jetzt bekomme und alles ist wieder im grünen Bereich.

 

Und schon wieder fahre ich durch Gemüse- und Landschaftsbau

ich ziehe das anscheinend an. Erfahrene Reisende, die sich vor der Reise über Land und Leute informieren, hätten sicher gewußt, dass aus Almeria unser Gemüse kommt. Ich jedoch erinnere mich erst jetzt, da war doch was, irgendwann im Fernsehen. Es sind unfassbar riesige Felder, die mit Planen abgedeckt sind. Und ich fahre da doch einige Kilometer hindurch.

Dann jedoch erreiche ich endlich La Isleta, ein sehr kleiner und netter Ort direkt am Meer. Ich bin an Ziel und um 21:00 froh, endlich da zu sein. Den Schlüssel finde ich auch sofort, sperre auf, gehe hinein und….. es ist kalt hier.

 

 

 

 

 

Sollte euch mein Blog gefallen, so gebt ihn gerne an Freunde und Bekannte weiter, von denen Ihr denkt, das könnte sie auch interessieren. https://www.ilsespitzer.de/blog/

Und vielen Dank, dass Ihr mich begleitet

 

 

 

 

Camping im Naturschutzgebiet

Eine sehr stürmische Nacht und der Stuhl

der Schlafsack ist kuschelig warm, allerdings empfiehlt es sich, ganz eingemummelt zu sein, denn es ist kalt in der Nacht. Das wäre aber noch nicht das schlimmste, wenn es nicht so richtig stürmen würde. Minnie kuschelt sich ganz eng an mich, aber sie ist ruhig und schläft friedlich. Als es fast das Zelt wegweht und es dementsprechend auch laut durch alle Nähte pfeift, nehme ich sie zu mir in den Schlafsack hinein und so verbringen wir die Nacht. Bzw. erst mal die halbe Nacht, denn um 3:00 morgens sollte ich dringend auf die Toilette. Also ziehe ich mir den Bademantel über, schlüpfe in meine Schuhe und verlasse das Zeit. Minnie tappt mir seit wir hier sind immer brav hinterher und so auch heute Nacht. Ich denke mir nichts und bin froh noch rechtzeitig die Waschräume zu erreichen. Als ich jedoch wieder heraus komme, ist Minnie weg, sonst wartet sie vor der Türe. Ich mache mich auf die Suche, keine Minnie da. Dann hole ich eine Taschenlampe und gehe Reihe für Reihe durch die Anlage und verstehe was das heißt, wenn sie mal abhaut. Laut rufen kann ich ja auch nicht, es ist 3:00 morgens, da handle ich mir Ärger ein, also pfeife ich immer wieder mal kurz. Sie ist verschwunden. Was soll ich tun, sie kann ja eigentlich nicht raus, das Gelände ist rundherum zu, also muss sie irgendwo sein. Oberhalb der Waschräume habe ich noch nicht geschaut, da ist das Restaurant, vielleicht ist sie dort hin. Ich stehe verloren mit meinem blauen Bademantel in der Gegend herum und bin verzweifelt. Da kommt sie mir schwanzwedelnd aus der Richtung von der Rezeption entgegengelaufen. Was bin ich erleichtert. Und jetzt kann ich mir auch denken was passiert ist. Sie war so begeistert von manchen Gerüchen am Weg, dass sie nicht darauf geachtet hat, wohin ich gegangen bin.

Ja der Stuhl hat auch so seine Geschichte, den muss ich UNBEDINGT mitnehmen. Den brauche ich bestimmt. Irgendwann will man sich auch mal auf einen Stuhl setzen. Ich wage es nicht, zu widersprechen. Nicht meiner Tochter, nicht meinem Schwiegersohn 😀 Und dann sagt das meine Tanja auch noch. Also wird der Stuhl natürlich beim Zeltaufbau auch hingestellt, denn ich muss ja auch mal auf einen Stuhl sitzen. Und was soll sich sagen, so ziemlich alles flog in dieser Nacht durch die Gegend, nur der Stuhl stand da, wo ich ihn hingestellt hatte. Er hat den Sturm unbeschadet überlegt. Alle Achtung. Er gibt sich Mühe, mir zu gefallen, der Stuhl. Und ich bin sicher, irgendwann, bin ich froh, ihn zu haben 🙂

Es stürmt immer noch, aber wir gehen wandern

In dieser Nacht wache ich noch öfters auf, schlafe aber wieder gut ein bis um halb neun. An die Sommerzeit muss ich mich noch gewöhnen. Ich koche meinen Tee und danach gehts erst unter die Dusche. Frühstück gibt es im Restaurant, einen Kaffee und getoastetes Brot mit Butter und Marmelade. Schon gestern Abend habe ich mir noch die Wanderroute über Komoot rausgesucht, die ich gehen will. Langsam anfangen, ich bin ja total ungeübt. Und es geht ziemlich bergauf, da komme ich schon schnell aus der Puste, aber es tut sehr gut. Der Wind pustet Minnie beinahe weg. Da die Sonne scheint, ist es für mich nicht ganz so schlimm. Wir laufen durch wunderschöne Wälder und Wege. Einmal komme ich vom vorgegebenen Weg ab und mache einen kleinen Umweg. Wir haben eine traumhafte Aussicht, also dann doch eher ich habe die, denn Minnie ist ja auf Grashöhe. Bei den ganz engen Wegen ist sie mir dicht auf den Fersen, ich glaube, sie hat nicht den gleichen Spaß wie ich, aber sie läuft tapfer mit.

Meine Nikon habe ich heute auch dabei, ich möchte mal wieder Fotos machen und nicht nur knipsen. Allerdings brauche ich dann wieder Zeit zum bearbeiten und auch ein WLAN um die Bilder hochzuladen. Hier am Campingplatz habe ich nur das Mobilnetz und das braucht zu viel Datenvolumen, ist auch viel zu langsam.

Die Tour ist ein schöner Rundweg, der zuerst etwas nach oben geht und dann wieder zum Meer. Minnie flippt am Meer immer total aus, sie liebt es und tobt fröhlich hin und her. Ich lege eine Pause ein und esse meinen Proviant, der im Rucksack ist. Minnie bekommt natürlich auch etwas ab. Es ist ein superschöner Strand, voll mit Muscheln, man kann sich gar nicht satt sehen daran. Beim drüberlaufen klingt es wie Musik in den Ohren, wenn die Muschelhälften sich berühren. So und in dieser Form habe ich noch keinen Strand gesehen, entweder waren die Muscheln schon sehr zerbrochen oder zermahlen, aber die hier sind alle ganz, traumhaft schön.

Eine kleine Pause und dann das Zelt umbauen.

wir waren mit der Pause dann doch zweieinhalb Stunden unterwegs. Ich koche mir einen Kaffee, denn dank Wolfgang habe ich auch meine kleine Kaffeemühle und die ganz kleine Frenchpress dabei. Wolfgang brauchte auch in Ägypten seinen Kaffee und so erinnere ich mich gerne an ihn, wenn ich frischen Kaffee mahle. Klar, dass ich dabei auch wehmütig werde und doch bin ich dankbar für die schöne Zeit, die wir zusammen sein durften.

Mein Zelt steht ungünstig, das Stromkabel reicht gerade mal bis ins Zelt, das sollte näher sein und von der Sonne her, wäre es besser, wenn ich es drehe. Ich muss aufpassen, dass es nicht weggeweht wird, denn es stürmt immer noch, etwas weniger, aber der Wind pfeift immer noch über den Platz.

Ich bekomme vom Nachbarn eine Einladung zum Kaffee

Rainer schaut um die Ecke und lädt mich zum Kaffee ein, was ich total nett finde. Auch kann ich gerne seinen Tisch benutzen, ich habe ja nur meinen Stuhl (den ich übrigens immer noch nicht benutzt habe, ausser zum Handtuch trocknen) Kaffee hatte ich ja schon, also lehne ich den dankend ab, aber ich komme gerne rüber, wenn ich das Zelt gedreht habe. Rainer wohnt in diesem riesigen Truck und ich darf ihn auch innen ansehen. Da kann man es echt aushalten, eine ungewöhnlich große Küche, das Bett ist über dem Dach des Pickups, der mit dem Anhänger über eine extra eingebaute Kupplung verbunden ist. In USA sieht man so etwas häufiger, die haben aber auch mehr Platz auf den Campingplätzen. Rainers „Haus“ steht also schräg in der Parzelle, anders geht es nicht. Den Teil, wo der Tisch sich befindet, kann man nach außen fahren, noch mehr Platz. Auch über einen Abstellraum, der auch von außen zugänglich ist, verfügt das fahrende Haus. Und doch ragt er nur 6m nach hinten raus, wenn der Auflieger an den Pickup gekoppelt ist. Das ist schon beeindruckend. Und natürlich trinke ich gerne auch noch einen Kaffee. Minnie liegt zufrieden in der Sonne und erholt sich von der Wanderung.

Es ist Zeit zum Abendessen und so verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg ins Restaurant, wo es heute eine Pizza gibt. Ich schaffe gerade mal die Hälfte, die Portionen sind echt groß, das ging mir gestern schon so, da konnte ich auch nicht alles aufessen. Minnie darf ja auch hier nur auf die Terrasse und irgendetwas macht ihr dort total Angst, sie zittert am ganzen Leib. Sind es die Seitenwände, die zugemacht wurden, oder das Wasser vom Pool, das spiegelt, oder der Wind, der immer noch durch alle Ritzen pfeift. Ich weiss es nicht und so gehen wir ziemlich bald in unsere Behausung, unser umgebautes Zelt. Heute empfinde ich es etwas kälter als gestern und ziehe mich wärmer an. Mit der Zeit läßt der Wind aber zum Glück nach und ich hoffe auf besseres Wetter.

Campingplatz Ribamar

 

 

 

 

Priorität – Unterkunft suchen

Was braucht man wirklich im Leben

ganz klar, nach dieser Nacht braucht man, solange man sich in zivilisiertem Umfeld bewegt – ein Badezimmer. Und dabei ist die Dusche noch nicht das Wichtigste 😉 Aber es geht alles. Man muss sich nur zu helfen wissen. Als die Sonne aufgeht, fühle ich mich deutlich wohler, ich parke ein paar Meter weiter um und stehe direkt neben den grünen Wäldern und Gewächsen. Das Auto dient mir als Sichtschutz. Ihr wisst alle, was ich meine 😉 und deshalb verzichte ich auf weitere detaillierte Ausführungen.

Nach der gestrigen Erfahrung beschließe ich immer schon morgens mit der Suche nach der Unterkunft zu beginnen. Jetzt weiß ich auch genau was ich will. Vorwiegend suche ich nach Nationalparks und Naturreservaten, denn ich möchte wandern und zwar so viel als möglich. Alternativ stand ja auch der Jakobsweg auf dem Plan, aber ich bin untrainiert und hätte mir das noch nicht zugetraut. Außerdem wollte ich Josep besuchen, das hatte ich schon länger versprochen. Dank Corona habe ich noch viele km in meinem Leasingvertrag offen und das kann ich jetzt ausnutzen, ohne Mehrkosten zu haben. Deshalb das Auto und kein Wohnmobil oder eine Flugreise. Nach Andalusien wollte ich auch immer schon und wenn ich schon bei Josep bin….. bei der Gelegenheit liegt ja Portugal und die Algarve gleich um die Ecke. Und so entstand die Idee zu der Reise. Aber ich schweife ab.

Ein Campingplatz soll es sein

aber natürlich nicht irgendeiner, sondern nahe am Naturschutzgebiet. Ich suche in Google Maps und finde den Campingplatz Ribamar am anderen Ende des Parks. Das hört sich doch gut an. Und ich mache mich auf den Weg, der kürzeste soll es sein, denn das Navi führt mich wieder auf die Autobahn. Aber so nicht mit mir, ich biege bei der ersten Gelegenheit rechts ab und komme auf eine Schotterstraße. Auch die kennt das Navi und zeigt mir 17 km an. Frohen Mutes leite ich meinen 6er BMW im Schneckentempo die Straße entlang. 1 km weiter mache ich mir dann doch Gedanken, ob es nicht besser wäre, doch eine befestigte Straße zu nehmen, ich will ja nicht ein Vermögen für die Steinschläge ausgeben, wenn ich das Auto im August abgeben muss. Es ist eine traumhafte Aussicht, das muss ich schon zugeben und trotzdem drehe ich um. Nun sind es 35 km. In Alcossebre angekommen, suche ich noch mal im Navi die Adresse und fahre noch 5 km Richtung Naturschutzgebiet. Es kommt mir ein deutsches Auto entgegen, ich freue mich, halte an und frage, ob der Campingplatz auch geöffnet hat. Wie es sein soll, sprach der Fahrer kein Deutsch, aber geöffnet hat der Platz. Erste Erleichterung. Und wenn ich gewußt hätte, dass dort auch deutsch gesprochen wird, hätte man ja auch anrufen können. Der Hund ist auch kein Problem. Endlich. So beschließe ich gleich 3-4 Tage zu bleiben. Ich stelle mein Zelt auf den Platz auf und freue mich auf das was kommt. Heute richte ich mir nur mein neues Zuhause für die nächsten Tage ein. Es gibt auch ein Restaurant, das Essen ist gesichert.

Lothar stellt sich vor, er ist Winter-Dauercamper seit vielen Jahren, wollte auch mal um die Halbinsel und ist hier hängen geblieben, kommt jedes Jahr. Auch Rainer von nebenan sagt hallo, er wohnt in einem riesigen Truck, der sein zuhause ist, er arbeitet hier im Winter. Lothar meint, es sei schon ungewöhnlich in meinem Alter so zu campen. Wie soll ich das denn jetzt verstehen (hahahaha….) ich sehe es als Kompliment.

Heute ist es schön warm, aber das soll sich bald ändern

Das Zeit ist schnell aufgebaut, es ist ja auch wirklich easy und bei der Gelegenheit bedanke ich mich bei meiner Tochter und auch bei meinem Schwiegersohn, die mir das Zelt mitgegeben haben. Ich will doch nicht zelten gehen, aber man weiß ja nie…… manchmal kommt es anders, als man zweitens denkt. Das witzige dabei ist, es gefällt mir. Mit der Organisation hapert es noch gewaltig. Auf so kleinem Raum, sollte wirklich alles seinen Platz haben, sonst gibt es innerhalb von Sekunden das totale Chaos. Und genau so ist es auch. Im Auto liegt alles kreuz und quer und im Zelt auch. Das muss ich schon noch besser in den Griff bekommen. Wo ist den das? Ach, wo habe ich den dieses hingelegt? Das hatte ich doch auch noch? Es ist wie zu Hause, nur im Kleinen.

Minnie steht dem ganzen sowieso mit großer Skepsis entgegen, sie ist, glaube ich, nicht so begeistert von meinem Abenteuertrip. Ihren Job, den ihr keiner zugeteilt hat, macht sie trotzdem, sie verteidigt unser Heim und wehe, es kommt jemand zu Nahe, der wird mit Entschiedenheit verbellt. Der Strom geht noch nicht und so kommt jemand vorbei, den sie doch glatt an die Wade geht. Jetzt habe ich also meinen Wadlbeissenden Kläffer, den ich nie wollte. (Sie hat übrigens nicht gebissen – nur gestupst) Da muss ich noch fleißig an mir arbeiten und mir Hilfe holen, wenn wir wieder zu Hause sind. Wir üben ja regelmäßig, aber Minnie hat viel mehr Zeit, mich zu beobachten, als ich sie. Aber auch das wird schon noch.

Nur ein paar Meter durch den Pinienwald zum Meer

es ist traumhaft, genau nach meinem Geschmack und es erinnert mich an Gozo, wo ich mit Wolfgang tauchen war. Kilometerlange Steinküsten, die ihren eigenen Flair haben. Tauchen kann ich mir hier auch vorstellen. Wolfgang – ich vermisse ihn – und ich schaffe es noch nicht darüber zu schreiben, es tut zu sehr weh. Aber das kommt auch noch, denn auch sein plötzlicher Tod Ende Mai letzten Jahres hat einen großen Anteil an dieser Reise.

In der Nacht wird es sehr stürmisch und dann fehlt plötzlich Minnie…..

 

 

Erinnerungen an Barcelona

Heute treffe ich Freunde

Ich fahre durch eine wunderschöne Gegend und würde am liebsten überall stehen bleiben, aber dann bräuchte ich noch ein paar Monate. Deshalb fahre ich die 550km zügig mit zwei Stopps durch. Und ich freue mich, denn heute besuche ich langjährige Freunde. Josep habe ich durch meinen Außendienst kennen gelernt. Er war der erste, mit dem ich 2002 direkten Kontakt zu Pronovias aus Barcelona hatte. Ich sollte die Vertretung übernehmen. Eine sehr spannende Zeit, die mir durch die Menschen, die kennenlernen durfte, beruflich und privat sehr viel bedeutet hat. Und nun, 20 Jahre später konnte ich endlich auch seine Frau kennen lernen. Das ergibt sich meistens nicht, wenn es geschäftliche Verbindungen sind und was soll ich sagen. Wir hätten uns schon viel früher treffen sollen und nicht erst, wenn Josep in seine Heimat zurückkehrt und ich auf der Durchreise bin. Ich bin so herzlich empfangen worden, dass es schwer fällt wieder weiter zu reisen, aber ich habe eine andere Mission. Ich bekam ein super leckeres Mittagessen, das in Spanien, sorry Katalonien, ja auch erst zwischen 14:00 und 15:00 ist, wo es bei uns schon Kaffee und Kuchen gibt. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort Vidreres tut uns allen gut und ich lerne etwas von deren Kultur kennen. Minnie fühlt sich wohl und ist auch gleich zu Hause, wie man schon am Bild sieht. Der Abend am Kamin ist sehr gemütlich und wir plaudern über alles mögliche bis spät in die Nacht hinein.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahre ich gegen 12:00 wieder los ins Unbekannte. Vielen Dank an Antje und Josep für die schöne Zeit mit Euch, ich habe es sehr genossen.

Tarragona

Ich muss unbedingt Tarragona ansehen, das ist die älteste Stadt und das Amphitheater ist so toll. Logisch mache ich das und stosse gleich wieder auf meine Grenzen bei der Reise mit Hund. Auch mit Auto in solche Städte zu reisen ist eine Herausforderung, aber nicht wegen dem Fahren, sondern wegen dem Stehenbleiben. Wo parke ich am Besten? Angeschrieben ist alles in Catalan und so verstehe ich natürlich nichts. Könnte googeln, aber das dauert mir zu lange. Ich entdecke das Amphitheater und parke einfach frech auf dem Parkplatz vom gegenüberliegenden Casino. So lange werde ich ja nicht dort sein. Und es sollte noch viel kürzer sein, als gedacht, denn es sind wieder mal keine Hunde erlaubt. Ich frage mich, wie das die Spanier machen, die einen Hund haben. der Hund darf nicht ins Restaurant und nicht in Sehenswürdigkeiten, auch nicht, wenn sie im Freien sind und ich frage mich, wie das bei uns ist. Auch nicht in viele Hotels, was das größere Problem ist, aber dazu komme ich gleich.

Wo möchte ich heute schlafen

Ich gebe zu, ein wenig naiv gehe ich schon an die Sache heran und trotzdem ist es für mich so in Ordnung, da das Kind in mir auch mitfährt ;-). Am liebsten möchte ich nahe an der Natur sein und so suche ich die Nähe von Nationalparks. Die Idee ist, zwei Nächte zu bleiben, ein wenig zu wandern und auszuruhen. Immerhin habe ich bis jetzt schon mehr als 1200 km hinter mir. Parc Natural del Delta de l’Ebre – das hört sich doch gut an. Ich steuere Deltebre an und schon auf dem Weg sehe ich riesige Felder. Das ist eine Landwirtschaftshalbinsel. Ich fühle mich wie damals, als ich erwartungsvoll die Insel Reichenau besucht habe, vor mehr als 40 Jahren und lachend feststellen musste, auf der Gemüseinsel gelandet zu sein. Genau so geht es mir jetzt. Aber, wer mich kennt, weiss, dass ich in allem das Positive suche und ich finde es auch. Riumar ist ein sehr kleiner Ort mit einem wunderschönen Strand und hier könnte ich es zwei Tage aushalten. Aber es gibt kein Hotel und der Campingplatz sieht mir nicht sehr vertrauenserweckend aus. Daher fahre ich weiter. Die Apartment Vermietung ist geschlossen. Und überhaupt öffnen die meisten Lokale erst am 1. April und heute ist der 30. März. Nun denn, was tun. Ich telefoniere einige Hotels ab, fahre hin und fahre her und muss feststellen, dass ich hier, heute keine Übernachtungsmöglichkeit finde. Denn in den Hotels sind Hunde wieder mal, nicht erlaubt. So, nun stehe ich da, was soll ich machen. In dem Hotel fragen, ob ich davor im Auto schlafen kann, das mache ich dann doch nicht. Aber es ist schon spät, drei Stunden habe ich für die Suche gebraucht und es ist 20:00 Jetzt beschließe ich auch gleich weiterzufahren. Was bleibt ist die Google Suche und ich finde über Booking ein Hotel mitten in der Stadt in Peniscola, nachdem ich das Häkchen bei „Haustiere erlaubt“ gemacht habe. Ich will ja auch immer noch sparen und es kostet 50,- €. Das buche ich und fahre los. Es ist 21:00 und ich bin müde.

Räuber, Überfall, böse Welt

all das klingt in meinen Ohren, wenn ich erzähle, dass ich im Notfall im Auto übernachten werde. Manches geht schneller als man denkt.

Vorsichtshalber nehme ich nicht gleich alles mit und will im Hotel einchecken. Nein, Hunde sind nicht erlaubt……. Jetzt werde ich doch etwas ärgerlich, denn Booking wollte im Voraus bezahlt haben, es gibt eine Diskussion, aber nein, es geht nicht. Immerhin musste ich nichts bezahlen, immerhin spare ich mir hier die Auseinandersetzung, denn das hätte ich nicht akzeptiert. Aber wo schlafe ich jetzt. Während ich dies schreibe, muss ich laut loslachen, weil das alles so skurril ist, aber genau so hat es sich zugetragen. ich wollte doch eine Abenteuerreise. Vorab buchen kann ja jeder. Ich bin nahe am Parc Natural de la Serra d’Irta denn ich wollte ja am nächsten Tag wandern. Am Ende von Peniscola liegen zum Eingang vom Park Apartmenthäuser, die ich gegoogelt habe. Jedoch war da nichts mehr zu machen, es war zu spät. Aber dort fuhr ich hin und setzte meinen Notfall Übernachtungsplan gleich am ersten Tag in die Tat um. Ich schlief im Auto am Straßenrand. Wenn das nicht ein Abenteuer ist. Vermutlich bekommen jetzt einige einen Schreck, aber es ging ja alles gut. Ich war nicht das einzige Auto, das dort parkte, aber ich ich war das einzige Auto, dessen Alarmanlage losging, weil ich nach Abschliessen der Türen von innen, eine Tür geöffnet habe. Es hat etwas gedauert, bis ich herausgefunden hatte, wie ich die abstelle. Ich weiß, so was macht man vielleicht mit 18 oder 20 und nicht in meinem Alter, aber anders herum – warum nicht. Ich fand es lustig. Weniger lustig fand ich, dass mir die Straßenlaterne ins Gesicht leuchtete, Umparken wollte ich nicht noch mal. Und weniger lustig war, dass um zwei Uhr morgens die Müllabfuhr kam, im hintersten Winkel, den es gibt, gleich am Eingang vom Nationalpark.

 

Frühstück mit Mathias Ackermann

Einkaufen ohne Maske

ich komme mir vor wie auf einem anderen Planeten, denn ich möchte Gipfeli (Schweizer Croissants) für Mathias und mich zum Frühstück kaufen. Der Supermarkt ist gleich um die Ecke und ich schaue mal, wie das in der Schweiz denn nun so ist. Ich war ja schon lange nicht mehr hier. Und siehe da, keiner trägt eine Maske und was soll ich sagen, es ist echt ein seltsames Gefühl, so frei zu sein. Ich bin es nicht mehr gewohnt, aber ich geniesse es. An der Kasse spreche ich die Frau direkt darauf an, wir unterhalten uns ein wenig darüber und auch auf die anderen Kunden springt meine Lebensfreude angesichts der nicht benötigten Maske über. Es ist so schön, freundliche – ganze – Gesichter zu sehen. So lachend und fröhlich kann der Tag beginnen. Und es geht gerade so weiter.

Im Mode- und Nähatelier

Mathias ist schon seit sechs Uhr an der Arbeit, ich trudle kurz nach 9:00 mit den Gipfeli ein. Es gibt viel zu erzählen und ich fühle mich in seinem Nähatelier so wohl wie man sich nur wohl fühlen kann, wenn man gerne näht. Ich liebe diese Farbenvielfalt an Garnen, die Stoffe, die an der Wand lehnen und die Schneiderpuppen, die mit halben Musterschnitten da stehen und darauf warten, weitere Kleider angezogen zu bekommen. Auch ein Brautkleid steht bei Mathias, das aus seiner Hand entstanden ist.

Über 20 Jahre haben mich Brautkleider bei meinen Reisen als Handelsvertreterin begleitet, die ich an Brautgeschäfte verkauft habe. Nun bricht eine ganz andere Zeit an. Geblieben sind die Brautschuhe, mit denen ich immer noch sehr gerne meine Kunden besuchen werde. Spontan würde ich sofort einen Stopp in Büren an der Aare machen und bei Mathias arbeiten, wenn meine Bestimmung momentan nicht eine andere wäre. Nämlich die Reise zu mir selbst. Aber ich bin sicher, wenn ich zurück bin, wird es eine Zusammenarbeit mit Mathias geben, denn ich darf seine Schnitte verwenden, die genial sind und in meinem Hinterkopf formt sich bereits eine Nähreise dazu. Aber erst geht es nach Spanien.

 

              

Neuchâtel und Cortaillod

Mittags suche ich einen Platz wo ich mit Minnie ein wenig laufen kann, damit sie (und ich auch) Bewegung bekommt. Ich fahre von der Autobahn ab nach Petit Cortaillod, ein kleines verträumtes Städtchen. Am Hafen bleibe ich stehen und bin ein wenig traurig, dass das Restaurant nicht geöffnet hat, es ist wohl noch zu früh im Jahr. Es wird trotz allem ein schöner Spaziergang und dann geht die Reise weiter. Der Wetterbericht sagt, dass es am Nachmittag kälter werden soll, deshalb steuere ich einen Rastplatz an und mache eine kurze Mittagspause. Minnie hat keine Lust wieder einzusteigen, aber wir müssen ja weiter und so ein Rastplatz lädt nicht wirklich zum bleiben ein und wenn er noch so schön ist. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön und ich geniesse die Aussicht. Minnie wird immer unruhiger und ich weiss nicht, was sie hat. Es ist ein anstrengender Abschnitt, weil es gerade keine Möglichkeit gibt stehen zu bleiben. Ich bin kurz vor der Grenze zu Frankreich. Endlich gibt es einen Rastplatz und ich kann mit Minnie raus. Alles klar, sie muss etwas gefressen haben, was sie nun wieder hergibt. Ein toller Hund, ich bin dankbar, dass sie es nicht im Auto gelassen hat. Es gibt eine kleine Spielrunde, danach liegt sie brav in ihrem Hundekörbchen nebenan.

Wo übernachte ich heute

die tägliche Herausforderung ist diese Frage. Ich kenne sie vom Außendienst und auch da war es nicht immer einfach, wobei uns das Internet heute schon sehr viel erleichtert. Bei dieser Reise kommt jedoch hinzu, dass ich für die Übernachtung nicht viel Geld ausgeben will oder sollte…. sparen ist angesagt und vieles mehr. Was braucht man wirklich im Leben? Ich fahre durch eine wunderschöne Gegend kurz vor Grenoble und beschließe hier in der Nähe zu übernachten und nicht bis Orange weiterzufahren, weil es hier ja so schön ist. Die Uhr im Auto zeigt mir 16:30, das Wetter ist herrlich 22 Grad warm, da kann ich noch mit Minnie einen schönen ausgedehnten Spaziergang machen. hrs, trivago, booking.com wurden befragt und die Favoriten liegen ein Stück des Weges zurück, das geht natürlich nicht. Also weitersuchen, es gibt hier tatsächlich ein Hotel für 45,- € das ist doch ein Schnäppchen, das sehe ich mir an. Na klar, Industriegebiet, wie sollte es anders sein, ein nicht einladender Klotz, so muss es dann doch nicht sein. Ich fahre wieder weg, umrunde den Kreisverkehr zweimal, komme mir doof vor und muss lachen. Dann sehe ich eine Gärtnerei, ich sollte doch Frauenmantel mitbringen, vielleicht bekomme ich den hier, denn bei uns war es zu früh. Ein Versuch war es wert, gibt es nicht. Die Zeit rennt in solchen Situationen und mir wird plötzlich bewußt, das die Uhr in meinem Auto keine Sommerzeit hat. Es ist also bereits eine Stunde später als ich dachte. Nun 18:00 und ich bin müde. Neben dem Klotz gibt es noch ein Hotel, das sieht auch nicht wirklich einladend aus, aber ich beschliesse doch, es zu nehmen. 74,-€ geht ja noch und Minnie bekommt einen Spaziergang im Industriegebiet, ihr ist es völlig egal, aber ich schaffe es superschöne Fotos zu machen, denen man all das nicht ansieht 😉

Bilder dazu folgen – aber jetzt muss ich los – ich doch einen Termin zum spanischen, nein zum katalanischen Mittagessen und freue mich auf meine nächste wichtige Begegnung – seid gespannt.

Mein Quartier in dieser Nacht: Hotel Campanile, Moirans

Der erste Tag unterwegs

Noch immer nicht fertig gepackt

es ist schon eine schwere Herausforderung zu packen, wenn ich gar nicht weiss wie ich übernachten will und was ich brauche. Bin ich beruflich unterwegs, habe ich ein Ziel und bin ich zu einem bestimmten Urlaubsort unterwegs, weiss ich auch wenigstens ungefähr was mich erwartet. Ich jedoch habe beschlossen, alles auf mich zukommen zu lassen. Alles ist möglich, nichts muss – alles kann. Also auch die Art der Übernachtung. Dank meiner Tochter reise ich jetzt auch mit Zelt. Ursprünglich geplant war auch eine spontane Nacht im Auto, es ist groß genug, aber eben nur so ab und zu. Mit dem Zelt im Kofferraum, denke ich immer öfter: warum nicht im Zelt, natürlich auch nur ab und zu. Aber der Gedanke gefällt mir und es fühlt sich gut an. Vorsorglich habe ich ja auch schon den Reiseführer für Camper gekauft, da finde ich alle Informationen.

Die Abreise ist ein klein wenig verschoben

Ich habe das Gefühl niemals mit dem Packen fertig zu werden und komme auch entgegen meinem Plan erst kurz nach 15:00 weg. Zwischen 10:00 und 11:00 wollte ich los, aber dann realisiere ich – es ist ja Sommerzeit. Na so viel später bin ich doch gar nicht dran. Ich habe einen fahrenden Kleiderschrank, eine Küche in der Box, eine „da kommt alles rein – Reisetasche“ und eine kleinere Tasche fürs Hotel. An den Bademantel für den Campingplatz habe ich genauso gedacht, wie an die Schuhbox mit bequemen Schuhen. Den Rucksack mit der Kamera, dem Mac und dem iPad habe ich auch untergebracht. Packen ist ein wenig wie Tetris. Die allerletzte Aktion war dann Minnie einen neuen Haarschnitt zu verpassen bevor es

endlich… losgeht

Den Kaffee gibt es im Auto und die Cantuccini ebenso. Den ersten Teil der Strecke kenne ich wie meine Westentasche. Es ist seit über 20 Jahren mein Reisegebiet mit den Brautschuhen und Braut- und zu Anfang auch Abendkleidern. Begonnen habe ich meine Handelsvertretung mit Accessoires, jetzt sind es noch die Schuhe, die man passend zu den Kleidern einfärben kann. Damit das Outfit komplet ist, aber das ist eine andere Geschichte.

Die vertraute Fähre von Meersburg nach Konstanz ist für mich noch nicht Urlaub. Es ist März und ich habe noch keine neue Vignette, das ist eine Ausnahme, aber die letzten zwei Jahre gab es viele Ausnahmen für uns alle. An der Grenze gibt es deshalb einen kurzen Stopp. Minnie schaut erst neugierig aus dem Fenster, legt sich aber bald in ihren Hundesitz. Und während ich fahre, spüre ich plötzlich Schmetterlinge im Bauch und Vorfreude auf das was kommt.

Ich finde ein Hotel mit self checkin in Solothurn und bin total glücklich mit 84,- Franken so günstig in der Schweiz zu übernachten, das ist ungewöhnlich. Das Hotel Bären ist ein Radfahrer Hotel und sehr sauber, wie ich es von der Schweiz auch gewohnt bin. Ich liebe die Schweiz und die Menschen, die hier leben. Ich habe hier im Lauf der Jahre sehr viele Freundschaften geschlossen, für die ich sehr dankbar bin.

Im Zimmer liegt ein Buch über das Gummibärchen-Orakel. Jetzt kenne ich meine Zukunft und ich muss schmunzeln. Wie passend zu dieser Reise.

Nun bin ich müde und freue mich morgen auf ein Treffen mit einem ganz besonderen Menschen.

 

Hier übernachte ich heute: https://bit.ly/3x4tBzE

 

 

 

Reisevorbereitungen

Was braucht man für eine Reise in den Süden

natürlich einen Sonnenhut und eine Kamera.

Mein Sonnenhut fristete ein tristes Leben im Keller, bis ich daran vorbeiging und die Idee hatte „Der muss doch mit und endlich wieder die Sonne sehen“. Gekauft habe ich diesen Hut bei einem wunderschönen Tauchurlaub in Gozo und nun begleitet er mich nach Spanien. So verfalle ich immer wieder auch in Erinnerungen, während ich versuche meine Sachen organisiert und strukturiert zu packen. Vergiss es, es gelingt mir nicht. Da etwas hinlegen, damit ich es nicht vergesse, dort etwas in Sichtweite deponieren. Das Auto wird erst morgen gepackt, das wird spannend.

Was muss ich alles mitnehmen?

Wenn es nach mir geht, brauche ich gefühlt wieder mal einen LKW. Aber den habe ich zum Glück nicht, also auf das nötigste reduzieren. Was ist das nötigste? Gute Frage, nächste Frage. Also eine Kamera. Eine Kamera muss trotz gutem Handy schon sein, wenn ich so eine Reise mache. Da habe ich doch Zeit, die Bilder zu bearbeiten. Aber vielleicht könnte ich doch auch einmal ein Bild malen. Aquarellfarben… dann brauche ich wieder Papier, nein doch nicht malen unterwegs. Ich kann ja Bilder machen und dann zu Hause malen. Oh Gott, ich muss 150 Jahre alt werden. Also keine Aquarellfarben.

Das Hundefutter steht schon lange mitten im Weg und ist total überdosiert. Da kann ich noch ein paar Wochen dranhängen, aber Hauptsache Minnie hat genug zu fressen.

Was muss noch gemacht werden, bevor ich abreise?

Die Buchhaltung, ja, auch an so eine trockene Sache muss ich noch denken, denn das Finanzamt kennt bei Verzug keine Gnade, das kostet Geld. Zum Glück ist die nun fertig, seit heute.

An der Haustüre hängen mittlerweile mehrere Zettel: Fenster schliessen, Müll rausbringen, Heizung ausschalten, Kühlschrank auf verderbliches kontrollieren, an was man alles denken muss.

Hallo Welt!

Nun kann es losgehen

Die ersten Schritte mit einem Blog. Wie geht das? Was schreibe ich? Fällt mir auch etwas ein dazu? Kann ich das so schreiben? Wie kommt das an? Fragen über Fragen. Aber ich habe jetzt beschlossen, ich mach es einfach mal und dann sehe ich schon, was kommt. 

Toll, dass ich einen Teil meines Weges mit Euch gehen kann

Ich lade Euch ein, die Küste der iberischen Halbinsel mit mir zu erkunden und eine Reise mit und zu mir zu begleiten.