Stoffe müssen sein

Auf ins Stoffgeschäft

ich gehöre auch zu der Sorte, die nicht an Stoffgeschäften vorbei kommen, ohne etwas mitnehmen zu müssen. In letzter Zeit habe ich jedoch einen großen Bogen herum gemacht, genau aus diesem Grund. In meinem Schrank liegen viel zu viel Stoffe, die auf ihre Bestimmung warten.

Gestern war ja Feiertag und so blieb ich verschont, von einem Kaufrausch. Aber aus Porto weg zu fahren und nicht ein einziges Stoffgeschäft von innen gesehen zu haben, das geht ja nun gar nicht. Zumal ich überzeugt bin, dass meine Nähfreundinnen sich sicher schon gefragt haben, warum ich denn kein Stoffgeschäft suche. Portugal gehört zu den Ländern, in denen das Schneiderhandwerk einen hohen Stellenwert hat. Auch viele Braukleider werden in Portugal produziert.

Ich habe ja schon die Tage zuvor immer wieder nach Geschäften gegoogelt und bin fündig geworden. Eines davon sprach mich aber besonders an und zwar das „World of Fabrics“ da ist ja schon der Name Programm. Zuvor schaue ich noch, ob es ein Geschäft in der Nähe des Flughafens gibt, aber leider finde ich an der angegebenen Adresse nichts. Ich muss also wieder zurück in die Stadt. Kein Problem, sind nur 17 km und bei fast 7000 km die ich fahren werde, fällt das wohl kaum ins Gewicht.

Ein Traum jeder Schneiderin

Der Laden sieht von außen eher unscheinbar aus, aber es ist schon reger Betrieb als ich ihn betrete. Mein Auto habe ich im Parkhaus geparkt, denn ich bin wieder mitten in der Innenstadt und zwar in unmittelbarer Nähe, wo ich gestern mit Purgi war um die Zigarren zu kaufen.

Im erstem Moment bin ich kurzfristig überfordert, aber wie gesagt, das war nur der erste Moment. Ich finde alles, von der Spitze, Jersey, Leinen, Bademodenstoffe ohne Ende und im Untergeschoss noch mal Spitze über festere Stoffe für Kissen, schön gemusterte Fleecestoffe und vieles mehr. Ich gehe mit einer sehr großen und schweren Tüte raus und zum Glück für meinen Geldbeutel, möchte ich auch weiterreisen und die Zeit ist knapp, der Platz im Auto ist auch begrenzt. Ständig hin und her räumen mag ich den Stoff auch nicht. Aber ganz ohne Stoff, Porto verlassen, das käme nicht in Frage.

Der Stoff ist also verstaut und ich habe Hunger, es bietet sich an, hier noch etwas zu essen und ich gehe auf die Suche nach einem Restaurant mit Außenbewirtung. Minnie bleibt plötzlich stehen und will keinen Meter mehr gehen, das hat sie in letzter Zeit öfters. Es war wohl auch für sie etwas viel die letzten Tage in der Stadt. Während ich geduldig warte, ob sie denn doch noch laufen möchte spüre ich Regentropfen und ich schaffe es gerade noch rechtzeitig ins Parkhaus, bevor der große Regenguss herunterprasselt. Gute Minnie. Glück gehabt, auch mit meinen Stoffen. Ich poste natürlich sofort in unserer Nähgruppe Fotos von dem Geschäft und von meiner Beute.

Planänderung

nach einer ziemlichen Strecke auf der Autobahn, sehe ich einige Antworten auf meinen Post. Gundi, meiner Nähfreundin und Admine unserer Gruppen, verrate ich wohin die Reise heute geht. Santiago de Compostela ist geplant und sie meinte – noch 30 km weiter und Du bist am Ende der Welt – das muss ich mir ansehen. Ein Stop ist so oder so grad nötig und so google ich mal.

Finisterre kommt vom lateinischen „finis terrae“ – was „Ende der Erde“ bedeutet. Legenden und Sagen ranken sich um diesen mystischen Ort. Für die Menschen in der Antike und im Mittelalter endete an dieser Landzunge nicht nur die bekannte Welt, sondern am Kap Finisterre ist auch der inoffizielle Endpunkt des Jakobwegs.

Das hört sich doch gut an. Es ist wieder mal von Vorteil, noch keine Unterkunft gebucht zu haben, denn ich fahre nun direkt nach Finisterre oder Fisterra auf galicisch. Es sind doch 84 km von Santiago de Compostela und das ist dann morgen zu weit. Aber sehen möchte ich diesen magischen Ort schon. Vielen Dank liebe Gundi für diesen tollen Tip.

Ich habe nun doch schon sehr viel gesehen und man wird etwas müde, aber nur so lange bis sich dann aus heiterem Himmel wieder Landschaften öffnen, bei denen einem der Mund offen stehen bleibt, so schön sind sie. Und genau das habe ich auf meinem Umweg erlebt. Die Hinweisschilder zeigen Vigo an und vor mir breitet sich das Meer aus, das sich bis ins Landesinnere gräbt. Es gibt hier mehrere Landzungen, die sich so in die Umgebung einfügen und einfach traumhaft anzusehen sind.

Es geht über mehrere Brücken und es ist sehr schade, dass ich hier nicht stehen bleiben kann, dann muss ich eben von der Autobahn runter fahren. ein kurzer Stop geht immer. Ich weiß gar nicht mehr wo das war, aber es war wunderschön, wie man auch anhand der Bilder sieht. Es ist der perfekte Reisetag, mal abgesehen von dem Regen zwischendurch.

Ein missglückter Sonnenuntergang

Es ist jetzt 16:00 und ich habe durch den Umweg statt 50 km noch 100 km zu fahren. Da bietet es sich doch an, dort in Finisterre den Sonnenuntergang zu geniessen. Auf dem Weg dahin staune ich immer wieder über die Schönheit Galiziens, lasse mich wieder bei einer Brücke zu Fotos motivieren und kurve gemütlich durch die Gegend. Freiheit, Begegnungen, wenn auch nur sehr kurz mit einem Ola während ich die Fotos mache. Ein alter Mann, der in seinem Garten arbeitet und eine Frau, die sich sicher gerne unterhalten hätte. Aber leider no Espanol. Portugal habe ich schon lange verlassen.

Nur noch 45 km, aber die führen in die Berge hinauf, wohlgemerkt auf 300 m 😉 und sind sehr kurvenreich, da kommt man nur sehr langsam voran. Und ich frage mich, was diese Steinhäuschen für eine Bedeutung haben. vielleicht kann mir das jemand beantworten. Ich bin immer noch nicht dazugekommen, das zu googeln. Und um halb acht erreiche ich mein Ziel und bin überwältigt. Traumhaft schön breitet sich das Meer vor mir aus und ich fahre bis vorne zum Leuchtturm, wo es nicht mehr weiter geht. Eine Runde mit Minnie, Fotos machen, eine Kleinigkeit essen, ich habe ja alles dabei und dann warte ich auf den Sonnenuntergang, nachdem ich umgeparkt habe.

Kurz überlege ich, ob ich hier im Auto schlafe, aber ich habe viele Hotels in Finisterre gesehen und bin sehr zuversichtlich. Auch hrs sagt mir, dass es Hotels gibt, in denen Hunde erlaubt sind. Also was soll da noch schief gehen. Aber es kommt zuvor noch ganz anders.

Es sind mittlerweile Wolken aufgezogen und die Chance auf einen Sonnenuntergang ist gefährdet. Aber unterhalb dieser Wolkendecke strahlt die Sonne noch in voller Kraft hervor. Vielleicht…. klappt es ja doch. Einige Wohnmobile und Caravans stehen auf dem Parkplatz und die Menschen sammeln sich auf dem erhöhten Stücken Fels wo man einen traumhaften Blick hat. Auch ich gehe dahin und warte nun…… Es ist kurz vor 21:00 und jetzt schaue ich mal nach, wie lange ich hier noch sitzen muss, um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich bin da manchmal ja nicht so romantisch. Zumindest auf dem kurzen Stück, das die Wolken freigeben, sollte man die strahlende Sonne um 21:32 untergehen sehen, na das sollte doch noch klappen. Ich übe mich ja gerade in Geduld 😉

Um 21:20 ziehen sich auch auf dem kleinen Stückchen die Wolken zu und fertig ist der Sonnenuntergang, der ohne uns stattfand. Allerdings gab es auf der anderen Seite ein traumhaftes Wolkenbild. Wie das geht verstehe ich immer noch nicht.

Die geteerte Strasse führt noch weiter nach oben und ich möchte einen anderen Rückweg nehmen, das Navi zeigt mir die Strassen an, allerdings ohne, dass ich ein Ziel eingegeben habe. An einer Abzweigung geht ein Schotterweg weiter, den ich beschwingt nehme….. Ein Fehler…….Ein großer Fehler….. ein sehr großer Fehler und es ist seeehr lange her, dass mein Adrenalin derart in die Höhe schnellt. Warum? Das ist ein eigene Geschichte 😉

 

 

 

Porto

Bacelhau

Wir haben beide gut geschlafen und ich habe für uns Tee gekocht. Purgi liebt es auch, noch im Bett Tee zu trinken und so geniessen wir den Morgen. Unsere Wohnung ist ebenerdig und es ist ein Schritt von der Autotür bis zur Wohnungstüre und von da sind es noch drei Schritte bis zum ersten Bett. Wir schlafen also vier Schritte, vielleicht sind es auch fünf, vom Auto entfernt. Da bekommen wir es sicher mit, wenn jemand sich daran vergehen will.

Der Wettergott hat es heute nicht gut mit uns gemeint und so nehmen wir beide einen Regenschirm mit, den wir auch brauchen werden. Wir haben die ungefähre Richtung in die historische Altstadt und lassen auf uns zukommen, was wir erleben werden.

Die Wohnung liegt genial, direkt vor der Haustüre windet sich der Rio Douro mit seinen fünf Brücken, die ich natürlich für Susi fotografieren muss. Ein breiter Weg führt unter einer diesen Brücken durch und von dort aus geht es in mehrere Richtungen. Wir entscheiden uns für den sehr steilen Weg hinunter zum Fluß und in die Stadt. Obwohl wir gut gefrühstückt haben, ist es schon wieder Zeit zum Mittagessen. Es ist noch trocken und warm genug um draußen zu sitzen. Sobald die Sonne da ist, wärmt sie auch sofort.

Typisch für die Region ist der Bacelhau, der Kabeljau, den wir beide lieben und damit ist die Wahl nicht schwer. Er schmeckt köstlich und nun sind wir gestärkt und können uns auf den Weg machen. Es ist nicht einfach sich zurecht zu finden, weil viele Straßen von verschiedenen Punkten aus sternförmig auseinander gehen. Treiben lassen ist das sinnvollste und das machen wir auch.

Mein Fahrzeug

mein Schneiderherz schlägt gleich um sehr vieles höher, den da steht eine Vespa über und über mit kleinen Knöpfen verziert. Ich schmelze dahin, denn auch an meine Tochter muss ich dabei denken. Sie fuhr mit meinem Schwiegersohn mit einer Vespa komplett durch Italien bis Sizilien. All das geht mir gerade durch den Kopf. Gleichzeitig denke ich an meine Nähfreundinnen, auch für die muss ich sie fotografieren.

In Erwartung, nun in Unmengen Knöpfen wühlen zu können betrete ich den Laden. Aber weit gefehlt, aus den Knöpfen wurden Schmuckstücke und kleine Kunstwerke geschaffen. Wie kommt man denn auf so eine Idee. Ganz klar, dass ich hier etwas kaufen muss, egal was. Diese Erinnerung darf nicht nur im Foto bleiben. Der Mann sitzt hier den ganzen lieben langen Tag und schafft herrliche Kreationen aus den Knöpfen und auch aus Ton. Und für so einen Kugelfisch aus Ton, der mich an mein zweites tolles Hobby, das Tauchen erinnert, entscheide ich mich dann auch.

Der Tag vergeht viel zu schnell

Abends gibt es nur noch eine Orange für uns, denn am Nachmittag mussten wir selbstverständlich zu unserem Kaffee, die köstlichen Pastel de Nata probieren, eine süße Spezialität aus Portugal. Natürlich gleich mehrere Sorten davon ;-).

Ich schaue doch das erste Mal die Staffel von GNTM und gestern hatten wir es ja verpasst. Purgi ist genauso begeistert davon und schaut jede Woche, deshalb legen wir uns gemeinsam in mein Bett und schauen es eben heute. Minnie darf dabei nicht fehlen.

Der nächste Morgen

Purgi ist vor mir fertig im Bad und während ich noch an meinem Blog schreibe und alles sortiere was wir gestern erlebt haben, macht sie sich auf den Weg zum einkaufen. Wir brauchen ein paar Dinge und der Supermarkt war nicht weit entfernt. Freudestrahlend kommt Purgi zurück, sie hat eine Self Service Wäscherei und ein Nagelstudio gefunden. Ich muss Wäsche waschen und meine Gelnägel sind auch zu lang. Während sie auf Erkundungstour war, habe ich meine Nägel kürzer gefeilt und mich renoviert.

Die Sonne lacht uns heute schon gleich morgens an, da bietet es sich an, die Nikon mitzunehmen. Ich muss aber auch mal mein Upcycle Projekt vorstellen, das T-Shirt ist aus einem Kleid, das ich nicht mehr anziehen wollte und einem Rest Stoff von einem Kleid, das ich genäht habe. Auch ich bin, wie viele meiner Nähfreundinnen, immer mehr mit selbst genähten Kleidern unterwegs. Und während ich meine Fotos mache, warten Purgi und Minnie drauf, dass wir endlich losgehen.

Jetzt sind wir fertig um die Stadt zu erkunden. Wir schauen bei der Wäscherei vorbei und checken mal die Preise und Zeiten, wann sie geöffnet ist. Beim Nagelstudio bekomme ich frühestens nächsten Monat einen Termin und jetzt bin ich froh, sie selbst gekürzt zu haben, nun kann ich auch drüber lackieren. Probleme hat man so unterwegs tststs….  man glaubt es nicht 😉

Und schon wieder essen

Die Zeit vergeht ja so rasend schnell, kaum sind wir losgelaufen, haben wir schon wieder Hunger. An Straßenrestaurants fehlt es hier ja nicht, so dass es auch mit Minnie kein Problem ist und das Wetter spielt auch mit. Heute gibt es Tapas unter anderem mit Gambas. hmmmmm…. sehr lecker.

Die berühmte Brücke Ponte Luis I ist auf zwei Ebenen begehbar. Oben fährt die Metro drüber und rechts und links davon sind die Fußgänger, die jedoch auch teilweise auf den Schienen laufen. Es ist erstaunlich, wie es funktioniert, aber alle nehmen einfach Rücksicht und achten auf die Metro. Das wäre in dieser Form bei uns undenkbar.

Schon gestern wollten wir über die obere Brücke gehen, aber wir waren ja ganz unten und nahmen uns vor das eben heute zu machen. Wir schlagen immer wieder neue Wege ein und lassen uns überraschen, wo sie hinführen. Und siehe da, plötzlich stehen wir am Anfang der oberen Brücke. Minnie findet einen 8 Monate jungen Spielkameraden, mit dem sie durch die Gegend rennt. Damit konnte auch sie Ihren Spieltrieb befriedigen. Wir gehen die Brücke gemütlich rüber, schießen Bilder von der Umgebung und wandern genau so gemütlich wieder zurück. Von der Brücke aus sehen die steilen Hänge mit den Häusern und der Bahnlinie aus, wie die Landschaft einer Spielzeugeisenbahn, was total faszinierend ist.

  

Weiter geht es durch schmale Gassen, zwischen bezaubernden Häusern und landen dabei bei einem Straßenmusiker, der Louis Armstrongs – What a Wonderful Word – spielt. Das passt doch perfekt. Es sind zwei Plätze in dem Café frei. Es versteht sich von selbst, dass wir unseren Kaffee hier trinken. Hinunter geht es durch reizende Gässchen, wo wir ab und zu den Tuk Tuks ausweichen müssen, die Besucher durch die Strassen fahren.

Zum Abschluss unseres Stadt Wandertages gibt es in einem Straßencafé einen Campari Orange und dann ist es schon wieder Zeit nach Hause zu gehen. Minnie 😉 ist müde.

Sonntag

wie schön ist das, gemütlich ausschlafen, mit der Schwester einen Tee trinken, frühstücken und die Sachen packen, was man in der Stadt so braucht. Die Nikon, Wasser und Kacktüten für Minnie und natürlich Leckerli.

Für heute haben wir eine Brückentour mit dem Boot geplant, die geht durch die fünf Brücken durch, dann dreht das Boot um und fährt Richtung Meer und wieder zurück. Wir ergattern einen Platz ganz vorne. Zuerst war der Platz mit einem Rucksack belegt und die junge Frau verdrehte schon sie Augen, bis sie Minnie sah….. und schwups, waren wir herzlich willkommen. Minnie ist überhaupt in der Stadt der große Star, egal wo wir gehen oder stehen, alle wollen Minnie streicheln. Aber da haben sie meistens Pech, denn ohne Bestechung geht bei Minnie gar nichts. Du hast nichts für mich, dann bekommst du auch nichts 😉 und das ist gut so. Bei Kindern kann ich jedoch nicht widerstehen, denen gebe ich dann Leckerlis und beide haben Freude. Es gibt nichts schöneres als die strahlenden Kinderaugen, wenn Minnie sich von ihnen streicheln läßt.

Die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite und wir können unser Mittagessen wieder draussen geniessen. Auch ein Eis gönnen wir uns heute, was doch relativ teuer ist. Für eine Kugel verlangen sie 2,50 dafür zahlen wir mancherorts für den Kaffee nur einen Euro.

Es ist unmöglich alle Eindrücke und Erlebnisse in Worte zu fassen, Porto muss man erleben. Die Menschen sind alle sehr nett und hilfsbereit, die meisten sprechen englisch und wir kommen damit überall durch.

Dieser Montag ist ein Feiertag

Ich wollte unbedingt in ein Stoffgeschäft. Ich kann nicht in Portugal sein und keine Stoffe sehen, das geht gar nicht. Nur habe ich nicht bedacht, dass der 25. April ein Feiertag ist und zwar der Tag der Freiheit oder der Nelkenrevolution, weil aufständische Soldaten sich rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt haben, das war 1974.

Nach erfolglosem Googeln nach einem Stoffgeschäft, wußte ich das nun auch. Dann suchen wir eben einen Tabakladen, Purgi braucht noch ein Mitbringsel. Der Weg führt uns in die Einkaufsmeile von Porto, wo es alle gängigen Europäischen Marken gibt. Im Einkaufscenter Via Caterina wird sie fündig. Minnie dürfte da nicht hinein, aber ich packe sie kurzerhand in den Rucksack, denn heute ist keine Kamera dabei und der Platz reicht.

Nach einem späten Mittagessen kaufen wir uns eine gemischte Auswahl an Süßigkeiten wie Pastel de Nata und viele andere kleine Dickmacher. In unserer Unterkunft angelangt, gibt es einen Kaffee dazu. Es ist herrliches Wetter und es wäre schade, den Tag drinnen zu verbringen und so machen wir es wie viele andere Menschen in südlichen Ländern, wir verlagern unseren Kaffeetisch auf die Straße. Setzen uns gegenüber unserer Haustür auf die Mauer und geniessen die Leckereien.

Scrabble im Waschsalon

Dann überlege ich doch noch in die Wäscherei zu gehen, es ist noch genug Zeit, Purgi geht mit. Es sitzt nur ein Pärchen drin, das drauf wartet, bis ihre Wäsche trocken ist. Ich arbeite mich durch die Anleitung wie die Maschinen zu bedienen sind und schmeiße gleich zwei davon an, perfekt. Es dauert nur eine Stunde, die bekommen wir auch rum.

Minnie dürfte wieder mal nicht rein, aber nachdem sie keine Haare verliert bin ich diesmal stressfrei und nehme sie auf den Schoß. Keiner sagt etwas und Purgi holt kurzerhand das Scrabble. Das ideale Spiel um die Zeit sinnvoll zu verbringen, die wir warten müssen.

Den restlichen Abend verbringe ich damit, meine Sachen wieder einmal zu sortieren und zu ordnen. Das Auto teilweise zu packen, denn morgen fliegt meine Schwester schon wieder nach Hause. So schnell vergehen fünf Tage wie im Flug.

Wir sind alle drei traurig, dass wir Purgi wieder zum Flughafen bringen müssen.

Danach fahre ich dann nochmal zurück in die Stadt, denn ich muss ja noch in ein Stoffgeschäft…. Der nächste Tag jedoch wird wieder spannend….

Abschied

Die Algarve

ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied von der Algarve so schwer fällt. Meine Sachen sind schnell gepackt, ich hatte gestern schon fast alles fertig, nur noch die restlichen Sachen ins Auto packen und in der Unterkunft alles wieder an den Platz stellen, wo es vorher war.

Dann stehen da zwei Vierbeiner, die mich erwartungsvoll ansehen. Ich mache noch eine letzte Runde um das Haus herum und schieße Fotos von meinem Zuhause der letzten Woche. Was ist es, was mich wehmütig werden läßt? Sind es die Hunde, die mir ans Herz gewachsen sind, weil sie mich jeden Morgen freudestrahlend begrüßt haben oder Lilly, die Guardian Katze, die das Anwesen bewacht, von der ich noch gar nichts erzählt habe? Es ist die Algarve mit ihren Blumen, es ist die Erinnerung an einen schönen Geburtstag, es ist das Klima, die Sonne und ich glaube  auch die Gewissheit, dass nun der Rückweg beginnt.

Dreieinhalb Wochen bin ich nun unterwegs und wenn es nach mir ginge könnte es so weitergehen. Ich reise gerne, mir gefällt es, immer wieder neue Orte zu sehen und neue Menschen kennen zu lernen. Aber erst einmal treffe ich heute meinen Lieblingsmenschen.

Meine Schwester

hat sich kurzerhand entschieden ein paar Tage Urlaub zu machen und zwar mit mir. Wir haben die letzten Jahre immer wieder ein paar Tage gemeinsam an schönen Orten verbracht. Da war es diesmal sehr gut, dass ich in Portugal bin. Wir haben es an meinen Reiseplan angepasst, sie hat ihre Termine gecheckt und dabei ist ein Treffen in Porto herausgekommen. Der Flug war dann schnell gebucht und schon sehen wir uns statt in Wien, dieses mal in Porto.

Lissabon habe ich mit Wolfgang besichtigt, als wir auf die Azoren flogen und einen Zwischenstop machten. Und so macht es mir nichts aus, diese tolle Stadt zu umfahren. Da fallen mir manch kleinere Orte schon schwerer. Aber die Zeit macht auch auf meiner Reise keinen Stop, die Tage verfliegen wie die Blätter im Wind und auch wenn ich zwischendrin zeitlos bin, gibt es ein Ende dieser Reise, das absehbar ist.

550 km sind es ungefähr von Algoz bis Porto, die ich zügig durchfahre. Allerdings wechsle ich nach Lissabon auf die Autobahn, die näher am Meer ist, um eine andere Landschaft zu genießen.

Porto

es ist genügend Zeit um rechtzeitig am Flughafen zu sein, und meine Schwester Purgi abzuholen. Was mache ich in der Zwischenzeit, ich habe zwei Optionen. einen Stop, um etwas anzusehen, oder vorher schon in unserer Wohnung einchecken, die ich wieder über Airbnb gebucht habe. Ich entscheide mich für letzteres und das Navi leitet mich durch die schmalen Gassen von Porto. Ich habe das erste Mal auf dieser Reise eine Bleibe in der Nähe der Altstadt ausgesucht. Meine Schwester liebt es, durch die Stadt zu bummeln und für mich ist es auch eine willkommene Abwechslung.

Die Uhr im Auto habe ich nicht umgestellt, sie zeigt immer noch eine Stunde später an, als es ist. Das war bis heute auch kein Problem, da ich ja sehr zeitlos unterwegs bin. Aber jetzt muss ich zum Flughafen, denn ich möchte Purgi pünktlich abholen. Den Schlüssel für unsere Wohnung habe ich und auch die Option auf einen Parkplatz fast direkt neben dem Bett, aber dazu später.

Der Gastgeber ist total nett, textet mich aber mit allen möglichen Dingen zu, die er dreimal wiederholt. Neue BMW sind hier gefährdet, die stehlen nicht das Auto, sondern nur das GPS…. ob ich denn nicht ins Parkhaus möchte, es wären schon 250.000 Euro teure Autos hier gestanden, die wollen sie nicht, aber BMW. Ich nehme trotzdem den Parkplatz an der Strasse, wo jetzt als Platzhalter das Auto vom Gastgeber steht.

Das Navi sagt mir 20 Minuten zum Flughafen, ich sehe auf die Uhr und muss los. Das Navi wußte da noch nicht, dass gerade jetzt in Porto Rush Hour ist und so stehe ich im Stau, der Rückweg sieht nicht besser aus. Purgi’s Flieger landet um 18:45, auf der Fahrt werde ich leicht nervös, es ist schon spät, die Zeit ist schneller verflogen als ich dachte. Purgi sagte mir, dass das Flugzeug 20 Minuten Verspätung hat, was nun gut für mich ist.

Minnie muss mit

wie auf allen Flughäfen hat man nicht viel Zeit, wenn man direkt vor den Ein- und Ausgängen halten will und deshalb nehme ich das Parkhaus, auch wenn das lt. meinem Gastgeber seeehr teuer ist. Es ist einfach entspannter. Wir steigen aus und man soll es nicht glauben, hier ist es wieder, dieses runde Zeichen mit dem roten Rand und dem roten Strich über einem Hund.

Nein, hier lasse ich Minnie sicher nicht im Auto, sie muss Purgi auch abholen. Wir sind ja schon spät, das Navi zeigte uns schon 19:17 an, aber der Flieger hat ja Verspätung und sie muss auch noch aus dem Flugzeug aussteigen. Ich spreche eine Nachricht auf Whats app, damit sie mich findet. Dann gehe ich zurück zum Auto, hole kurzerhand Minnie’s Rucksack und packe sie rein. Ein kleiner Hund hat schon Vorteile. Der passt einfach auch in die Handtasche.

Dann suche ich die Anzeigetafel mit den Ankunftszeiten und bin verwirrt. Sie ist noch gar nicht gelandet und wird um 18:38 erwartet. Häää…. Navi sagte doch… und ich mach mir Stress, diese eine Stunde. Hätte ich doch besser die Zeit im Auto umgestellt. Es ist sogar noch Zeit, mit Minnie auf die Wiese zu gehen, die ich nun erblicke.

Endlich ein Wiedersehen

Obwohl wir uns durch meinen Außendienst doch mehrmals im Jahr sehen, freue ich mich immer riesig meine Schwester zu umarmen und ich geniesse jede Minute, die ich mir ihr verbringen kann. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass wir uns hier in Porto treffen und ein paar gemeinsame Tage zusammen haben.

Ihr kleiner Koffer ist schnell verstaut und wir machen uns auf den Weg in den Stau. Normalerweise sind es 20 Minuten, wir brauchen beinahe eine Stunde, aber das macht nichts, jetzt bin ich wieder zeitlos.

Zum Abendessen holen wir uns noch ein Brot, alles andere habe ich. Bzw. schmeiße ich meine Schwester bei strömenden Regen aus dem Auto, um in den Supermarkt zu gehen, den wir entdeckt haben. Allerdings gibt es da keinen Parkplatz. In ein Restaurant wollen wir beide nicht mehr gehen, es ist zu spät. Eine kurze Nachricht, wann wir ankommen, damit der Parkplatz getauscht werden kann. Unser Gastgeber erzählt nun Purgi alles noch einmal, was er vorher mir erzählt hat und dann endlich sind wir angekommen, packen aus und freuen uns auf ein paar schöne Tage um die Stadt zu erkunden.

Zeitlos

Welcher Tag ist heute?

diese Frage stellt sich mir immer wieder und wenn ich so genau darüber nachdenke, bedeutet genau das für mich Freiheit. So frei zu sein, dass es völlig egal ist, ob es Sonntag, Mittwoch oder Dienstag ist. Von der Uhrzeit ist es ähnlich, wobei wir da mit der Sonne durch den Tag geleitet werden. Welcher Monat, welches Jahr spielt eigentlich keine Rolle, wenn man wirklich frei ist. Den Moment geniessen, die Freiheit zu haben, zu sein, einfach nur zu sein.

Nicht immer ist das sinnvoll, vor allem nicht, wenn man Besuch bekommt und diesen dann vom Flughafen abholen möchte. Da ist es schon hilfreich, ein Datum und eine Uhrzeit zu haben. Einer meiner Leitsprüche: Kein Nachteil ohne Vorteil und Umgekehrt. Die richtige Kombination macht das glückliche Leben aus. Zeitlos organisiert – Ich arbeite daran 😉

Aber wer kommt denn nun zu Besuch?

Lea hat kurzerhand einen Flug nach Faro gebucht, sie wollte ursprünglich nach Kuba, bis sie das C Virus heimgesucht hat. Aber so ganz ohne Urlaub wollte sie auch nicht sein und ich freue mich riesig, dass wir einen Abend zusammen verbringen können, bevor ich wieder weiter reise. Lea ist eine ganz liebe junge Freundin, die vor vielen Jahren auch schon mal für mich im Brautkleid an der Messe gemodelt hat. Und wieder habe ich Material für meine Biografie.

Nachdem der Tag mit Packen und Aufräumen ausgefüllt war, mache ich mich um 16:30 auf den Weg. Der Flieger landet um 17:45 ich kenne den Flughafen nicht und ich bin gerne pünktlich. Ich finde schnell einen Parkplatz und habe noch Zeit, so mag ich das. Der Flughafen ist auch nicht so groß, sodass ich sofort alles finde und nun warten wir zwei, Minnie und ich auf Lea. Gerade als ich mit Minnie noch eine Wiese suchen möchte, meldet sich Lea, sie ist gelandet, früher dran als geplant, ich warte keine 10 Minuten auf sie.

Faro oder Olhao

Lea hat ein Hostel für eine Nacht in Faro gebucht und nun fahren wir erst mal dort hin um einzuchecken. Ich finde gleich davor einen Parkplatz und deshalb entscheiden wir, Faro zu besichtigen. Während wir erzählen und uns austauschen, spazieren wir durch Faro und stellen fest, dass es nicht die bevorzugte Stadt ist, um einen längeren Urlaub zu verbringen.

Es gibt aber auch schöne Plätze hier und auf einem davon stehen Mandarinenbäume, deren Spitzen immer noch voll mit Mandarinen sind. Die unteren Äste sind logischerweise schon total abgeerntet, aber Lea ist ehrgeizig, sie möchte eine Mandarine. Beschwingt und mit einer Leichtigkeit klettert sie also auf den Baum und holt tatsächlich drei Früchte herunter.

Sie selbst kommt mit einem gekonnten Sprung wieder vom Baum und wir haben richtig Spaß zusammen. Aber wie schmecken so geklaute Mandarinen denn? Wir müssen sie probieren und ich lasse selbstverständlich Lea den Vortritt zu kosten. Schon beim schälen bereut sie die Aktion und beim ersten Biss sehe ich an ihrem Gesicht, es war richtig, sie zuerst probieren zu lassen. Die muss fürchterlich geschmeckt haben. Und so ziehen wir laut lachend weiter.

Pizza mit Sonnenuntergang

Wir müssen ja auch was essen und das muss – Minnie sei Dank – draußen stattfinden, deshalb nehmen wir vor der Pizzeria im Außenbereich Platz und freuen uns auf einen schönen Sonnenuntergang. Lea bestellt Fisch und ich Pizza. Der Wind wird immer knackiger und es ist ziemlich frisch da draussen. Minnie hat Fell und wir zum Glück die Winterjacken. Es ist April und wir sind wohlgemerkt im südlichen Europa – Winterjacken….. ohne Worte.

Die Pizza ist hauchdünn und es war die richtige Entscheidung, auch der Fisch von Lea schmeckt sehr gut. Wir unterhalten uns angeregt, tauschen uns aus und erzählen und plaudern. Dann erinnern wir uns daran, dass wir ja den Sonnenuntergang ansehen wollten und schwups, weg ist sie. Nur noch das letzte obere Stückchen sehen wir noch verschwinden. Er muss traumhaft gewesen sein 😀 Die Sonne geht jeden Tag unter, Lea sehe ich hier und jetzt nur heute 🙂

Zu früh um nach Hause zu gehen

Ich wollte ursprünglich Olhao besichtigen, bevor ich zum Flughafen fahre, das hat nicht geklappt, also gibt es wieder eine Auto Sightseeingtour. Ich gebe Olhao ins Navi ein und wir fahren los. Wir reden und reden und reden, vorwiegend ich, denn wenn ich schon mal Ansprache nach so langer Zeit habe quatsche ich mein Gegenüber zu. Das fällt dann sogar mir auf. Wir haben uns aber auch schon sehr lange nicht mehr gesehen.

Irgendwann heißt es, Sie haben das Ziel erreicht und wir stehen auf einer unscheinbaren Straße irgendwo in Olhao. So nun gilt es aber, sich ein wenig darauf zu konzentrieren, wo wir denn hin wollen.

Olhao hat eine sehr schöne Promenade mit einer Bar und einem Restaurant nach dem anderen. Es hat sehr viel mehr Flair als Faro. Deshalb möchten wir hier auch noch etwas trinken und nicht nur im Auto sitzen. Es ist zwar schon dunkel, man sieht so gut wie gar nichts mehr von der Umgebung, nur die beleuchteten Straßen. Beim ersten Stop müssen wir wieder gehen, denn hier wird nur gegessen. Nur etwas trinken geht nicht.

Aber dann finden wir eine Bar, in die wir sogar mit Minnie hinein dürfen und die auch recht nett aussieht. Die Musik ist etwas laut und wir müssen uns beim zuhören eben mehr konzentrieren, aber es ist einfach schön.

Gegen 23:00 bringe ich Lea zurück ins Hostel und fahre dann noch eine knappe Stunde zurück in meine rural Area, wo ich müde ins Bett falle.

Morgen habe ich eine lange Fahrt vor mir

und ich bekomme noch mal Besuch, diesmal für die nächsten 5 Tage – wie schön ist das Leben denn 🙂

Versteckter Strand und Besuch

Der Morgen beginnt mit Zoom

da ich hier ja eine Stunde früher dran bin, als in Deutschland, beginnt mein derzeit wöchentliches Business Meeting mit lieben Freundinnen schon um 8:00 was doch schon eine Herausforderung ist, wenn man so in den Tag hinein lebt.

Minnie chillt auch sehr relaxt mit ihren Freundinnen und wartet dann gespannt, wofür ich schon wieder den Rucksack packe. Der Vormittag geht schnell vorbei und ich esse noch eine Kleinigkeit und dann machen wir uns auf den Weg.

Minnie und Kinder

Heute wird ein relativ ruhiger Tag werden. Ich möchte am Blog weiterschreiben und nicht wirklich viel unternehmen. Aber wenn ich schon mal hier bin, muss ich doch schon auch zum Strand und wenigstens die Zehen ins Meer strecken.

Google empfiehlt Benagil Caves und so wird das heute unser Ziel. Es ist ja sehr einfach mit einem Navigationssystem die Orte zu finden, die man sucht. Früher, so mit Landkarten war das schon aufwändiger.

Der Platz ist ein Tourismusmagnet, d.h. schon als ich die Strasse zum Strand hinunter fuhr, sah ich auf engem Raum viele Menschen. Es wurden auch Bootstouren zu den Höhlen und Küsten Formationen angeboten, was ich mit Minnie so oder so nicht machen kann.

Und so suche ich etwas weiter entlang der Strasse, die in einer Spitzkurve erst steil nach unten zum Strand und danach gleich wieder nach oben geht, oben nach einen Parkplatz. Dort suche ich mit Minnie einen Weg zur Küste, geniesse die Landschaft, treffe ein kleines Mädchen mit ihrem Vater, das unbedingt mit Minnie mitgehen möchte. Sie weint herzzerreißend, dass dies nicht möglich ist und sie sich wieder trennen muss. So ist das Leben, ein Kommen und gehen und wir müssen lernen, dies zu akzeptieren.

Weg mit Hindernissen

Und dann sehe ich eine Bucht in der man baden kann, weit unterhalb meines Standortes. Ich wage mich an den Rand der Klippen und suche einen Weg, um da hin zu kommen. Auf der anderen Seite der Bucht führt en Steg direkt von einem Parkplatz nach unten und ich beschließe dort hin zu fahren, weil ich ja noch meine Badesachen aus dem Auto brauche.

 

Freudestrahlend über diesen zauberhaften Ort suche ich mir nun den Weg zu diesem Parkplatz, was auch gar nicht so einfach ist. Bis zum letzten Ende auf der Karte im Navi geht es sehr verwinkelt durch schmale Strassen und eine sehr schöne Wohngegend mit vielen Häusern. Aber ich finde den Parkplatz an dem dann auch zwei Verkaufsstände sind. Einer mit Getränken und mit Essen und einer mit vielen schönen bunten Früchten. Minnie ist schon aufgeregt, sie muss den Strand riechen, den sie so sehr liebt.

Die Treppe führt steil nach unten und auch hier ist es eine Herausforderung den Weg zum Strand zu finden. Dann stehe ich auf dem Weg und habe immer noch so viel Distanz zum Strand und keine Ahnung wie man da hin kommt. Jetzt erst entdecke ich hinter mir Menschen, die in einem Loch verschwinden.

 

Es geht eine schmale, steile Naturtreppe direkt durch den Felsen hinunter zum Strand. Wie schön ist das denn 🙂 Ich bin überwältigt von dem Einfallsreichtum der Menschen um an solche zauberhafte Plätze zu gelangen, denn irgendjemand muss ja die Stufen angelegt haben. Ich habe ein kleines Handtuch unter den Arm geklemmt, das ich prompt verliere, als ich Minnie auf den Arm nehme um durch diesen Tunnel nach unten zu gelangen.

Traumhafter Badestrand

Unbeschreiblich schön liegt nun das Meer vor mir und eine Felswand von schwindelerregender Höhe hinter mir. Es sind noch nicht viele Badegäste hier und so lasse ich Minnie von der Leine. Wie erwartet, flippt sie total aus und wir alle haben Spaß mit ihr. Bis auf zwei Kinder, die vor Minnie erschrocken sind, weil die kleine Maus sie frech angebellt hat.

Ich breite mein Handtuch aus, spiele mit der aufgeregten Minnie im Sand, sie bekommt einen Schwall Meereswasser ab und ist klatschnass. Zusammen mit dem Sand haben wir nun panierten Hund. Ich versuche mit ihr im Meer zu schwimmen, aber das ist ihr dann doch etwas zu suspekt und wir machen es uns auf unserem Handtuch gemütlich. Bis die Flut kommt…. Ich liege auf dem Bauch und spüre plötzlich das Meer und mein Handtuch und ich sind naß bis zur Hüfte.

Nicht nur ich, auch die Badegäste mit den beiden Kindern suchen nun weiter oben einen neuen Platz. Jetzt weiß ich auch, warum dort niemand lag. Alle sind an der rechten Seite oder in der Mitte. Gewußt wie.

Ein erneuter Versuch mit Minnie zu schwimmen scheitert ebenso und daran müssen wir noch arbeiten. Auch alleine zu schwimmen geht nicht, denn wenn ich im Wasser versinke bellt sie nun den ganzen Strand zusammen. Ist ja auch nicht gerade nett. Also relaxen wir ein wenig und machen uns wieder auf den Heimweg.

Obrigado und Obrigada

Das heißt DANKE und heute lerne ich von der netten Frau am Stand mit den leckeren Früchten den Unterschied. Ich bestelle einen 0,4 l Orangensaft, frisch gepresst aus Orangen der Region 🙂 und unterhalte mich mit ihr ein wenig auf englisch. Bei der Gelegenheit erklärt sie mir, dass Frauen allgemein Obrigada und Männer Obrigado sagen. Jetzt weiss ich das auch.

Ich bedanke mich recht herzlich bei ihr, natürlich mit Obrigada und wir fahren nach Hause. Es ist jetzt 16:00 und ich muss noch Brot kaufen, denn heute Abend gibt es kalte Küche.

Das Haus, bzw. den Garten habe ich heute für mich alleine, aber das Wetter schlägt um und es wird zu frisch draussen, um draussen zu sitzen zu bleiben, also schreibe ich an meinem Blog und überlege, was ich die nächsten Tage mache. Allerdings nicht ohne vorher gemeinsam mit Minnie unter die Dusche zu gehen, die wir jetzt beide sehr nötig haben.

Alles sortieren und aufräumen

Ich schlafe sehr gut, der Vormittag und auch der größte Teil des Nachmittags vergeht damit, die verstreuten Sachen alle wieder an ihren Bestimmungsort zu bringen, das Auto wieder aufzuräumen und wieder einmal Ordnung zu machen. Alles ist sehr relaxt und gemütlich, zwischendurch die Sonne geniessen, mit Minnie kurz spazieren gehen und den Tag einfach vorbeiziehen lassen.

Und dann freue ich mich auf den Abend, denn ich muss zum Flughafen und bekomme Besuch 🙂

Traumhaftes Portugal

Erst einmal ein Haarschnitt

Für Minnie ist es viel zu warm und ihr Haarkleid wäschst schnell. Zuhause schneide ich sie mit der Maschine, die habe ich nicht dabei. Dafür aber die Scheren und so müssen wir eben manuell Hand anlegen. Erstaunlicherweise lässt sie es mit sich geschehen und legt sich sogar auf den Rücken um die Pfoten und den Bauch bearbeiten zu lassen. Die Frage war nur, wo machen wir das? Aber wir haben genug Decken dabei und eine eignet sich hervorragend dafür. Es war ein Geschenk von Essense. Auf dieser Decke bleiben die Haare hängen und fliegen nicht gleich in der Gegend herum.

Und so bekommt meine kleine Minnie Maus eine neue Frisur, die zwar nicht perfekt, aber angenehm ist. Ein paar mal noch geschüttelt und sie fühlt sich wieder wohl. Die Haare sammle ich ein, ich habe schon einen ganzen Karton voll davon. 3 Jahre Hundehaare auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich damit mache ;-). Danach können wir uns auf den Weg machen.

Wundervolle Landschaft

und eine traumhafte Strecke. Heute entscheide ich mich für das Landesinnere und nehme die Route, die Iain mir empfohlen hat. Mit dem Motorrad muss sie der Hammer sein. Aber auch mit dem Auto lohnt es sich hier entlang zu fahren.

Ich plane meine Tour diesmal vor, um Eckpunkte zu haben, wo meine Reise hinführen soll. Der erste ist Sao Marcos da Serra, danach Monchique. Aber bevor ich dort ankomme, bleibe ich noch sehr oft stehen, einfach weil ich mich an dieser Landschaft nicht satt sehen kann.

 

Es geht auf ca. 400 m was ja wirklich nicht hoch ist, wenn man aus der Region mit wirklichen Bergen kommt. Aber wenn man die Strasse entlang fährt, hat man das Gefühl viel höher zu sein, so beeindruckend ist diese Formation an Hügeln. Es ist sehr schwer zu beschreiben und auch auf Fotos kann man die Schönheit dieser Landschaft nur annähernd erahnen.

Ich biege wieder mal auf eine Schotterstrasse ein und parke, um all das in mich aufzusaugen und zu geniessen.

 

Monchique

alleine der Name klingt schon schön und ich muss gestehen, er weckt Erinnerungen an die Kindheit meiner Kinder. Vermutlich liegt es am ähnlichen Namen, aber es gab doch mal die Monchichi. Wer kennt sie noch? Ich weiß, es hat nichts damit zu tun und trotzdem erinnere ich mich daran, meine Tochter hat sie geliebt. Vielleicht bin ich deshalb so verliebt in Monchique. Es ist aber auch wirklich ein zauberhaftes Städtchen mit einem schönen Park, den man über mehrere Stufen erreichen kann.

Oder mit dem Zentrum, wo die Cafehäuser sind. In einem davon nehmen wir Platz und ich bestelle einen Salat zum Mittagessen. Minnie wartet draussen geduldig, als ich kurz hinein muss. Sie weiß mittlerweile, wie das funktioniert, denn auch da darf sie nur draussen sitzen.

Nach dem kurzen Stop geht es weiter auf der Traumstrasse in der Landschaft, an der ich mich nicht satt sehen kann. Wieder einmal biege ich auf eine Nebenstrasse ab, die etwas besser zu fahren ist. Wir fahren durch ein Waldstück, das mystisch anmutet. Bäume wie ich sie noch nie gesehen habe, ragen hoch in den Himmel hinauf und ich muss unbedingt herausfinden, um welche es sich handelt. Die Blätter sind schmal und länglich und wachsen in der oberen Spitze. Am Stamm befinden sich kaum Blätter. Ich möchte mit Minnie einen Spaziergang machen, aber sie will nicht. Vielleicht ist es der Geruch, der einen gefangen hält. Wie beschreit man einen Geruch? Süßlich duftend, Lilien? Vanille? Ich kann es nicht beschreiben und schon gar nicht hinterher. Mittlerweile hat mir mein treuester Fan, meine über alles geliebte Schwester gesagt, dass es sich um Eukalyptus handelt 🙂 ja genau, das kommt hin, aber ich hätte es hier nicht vermutet.

In Marmelete kaufe ich mir Wasser und ein Eis in einem Minimercado, das ist so ein kleiner Supermarkt, der alles hat was man braucht, aber eben in Miniformat.

Aljezur

Dort muss ich mich entscheiden, ob ich nach Norden oder nach Süden fahre. Aljezur liegt ein paar Kilometer vor der Küste, die man nun nur über schmale Wege erreicht. Mein Weg geht nach Süden weiter und ich steuere Bordeira an, dort möchte ich zu einem der schönsten Strände der Atlantikküste, zum Bordeira’s Beach.

Was mich dort erwartet raubt mir mal wieder den Atem. Ich fahre so nah als möglich zum Strand und parke neben einigen Wohnmobilen aus Deutschland und der Schweiz. Auch ein Auto aus Konstanz kommt mir entgegen.

Vom Parkplatz aus führen steile Treppen zu einer schon fast wüstenartig, ausgedehnten Dünenlandschaft zwischen den Hügeln. Es sind naturbelassene Sanddünen, die reichlich Platz für Surfer bietet, die sich in die stürmische Brandung trauen, um auf den großen Wellen zu reiten. Es ist ein unvergesslicher Anblick schon von oben. Am Parkplatz weht auch schon der Wind und ich bin aber verwundert, warum alle dick eingepackt zu dem Holzsteg gehen.

Sand, Sand und nochmal Sand

Ein paar Minuten später war es mir klar, der Wind pfeift gnadenlos durch die Landschaft und es wird dadurch auch sehr schnell sehr kalt. Minnie trotzt all dem und kämpft sich freudestrahlend durch, sie spürt den Sand und das Meer, das sie so sehr liebt. Unten angekommen will sie spielen. Rennt wie eine Wilde durch den Sand und wartet darauf, dass ich den Ball schmeiße. Aber der ist im Auto und so gehen wir eben noch mal hoch, holen Ball und Jacke.

Minnie kann man im Sand kaum noch erkennen, sie hat die gleiche Farbe und rast wie ein Duracell Männchen über die Dünen. Ich frage mich immer wieder, warum sie gerade am Strand dermaßen ausflippt. Es muss der Geruch sein, oder was auch immer.

Man kann hier auch ein Stück direkt an der Küste entlang fahren und das machen wir auch. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, so schön ist es hier. Es ist schon spät, halb sieben und ich habe mindestes noch eine Stunde Fahrt zurück und Abendessen möchte ich ja auch noch.

Mein Auto

ist jetzt nicht nur total schmutzig, sondern auch voll mit Sand, der auf dem Dreck klebt. Ich sehe wie im Nebel durch die Scheibe und es wäre jetzt fatal die Scheibenwischer mit dem Wischwasser einzuschalten. Aber Blindfahrt geht ja auch 😉 Am Rückweg suche ich jetzt eine Möglichkeit das Auto zu waschen und gebe es im Navi ein. In Portimao werde ich dann fündig und endlich…… jetzt weiss ich ja, wie es geht.

Sauber fahren wir nach Algoz zurück, nicht ohne die Schrägseilbrücke zu fotografieren, die wir überqueren, ihr wisst ja, für Susi 😉

 

 

 

 

Geburtstag

Ostersonntag und Geburtstag

besser kann man es doch nicht treffen, oder? Soll ich nun Ostereier suchen oder Geburtstagsgeschenke auspacken und Kerzen auspusten? Na ja – es gibt weder das eine noch das andere und ob ich so viel Puste für so viele Kerzen hätte 😉 …..  Aber es gibt unglaublich viele, liebenswerte und herzliche Geburtstagswünsche von meiner Familie per Telefon und Whats app. Und auch von lieben Freunden über alle möglichen Medien. Vielen Dank Euch allen 🙂

Nun, was macht man denn an einem Geburtstag, wenn man alleine in Urlaub ist. Man macht das Beste draus und das war auch einer der Gründe dafür, dass ich genau diese Unterkunft ausgesucht habe.

Hier gibt es ein Motorrad

ich wußte ja nicht, ob es möglich ist, aber das war die zweite Frage, die ich meinem Gastgeber gestellt habe. Ob es denn nicht möglich wäre, wenigstens mal auf das Motorrad zu sitzen und ein paar Meter zu fahren. Ich will nur wissen, ob ich es noch kann und wie ich mich dabei fühle. Und zwar bevor ich mal eines miete. Ich bin überglücklich, dass es geht. Und vor allem, dass ich mich getraut habe zu fragen. Denn ganz so mutig, wie manche denken, bin ich nicht 😉

Ich warne Iain aber, dass er Geduld mit mir braucht, aber die hätte er, versichert er mir. Es gibt nur ein einziges Problem, das zweite, das kleinere Motorrad, eine BMW ist zwar angemeldet, aber nicht versichert. Ui und jetzt? Wir können einfach keine große Tour machen, aber das will ich auch gar nicht, mir reichen schon ein paar Minuten einfach nur für das Gefühl. Und Minnie ist ja auch noch da.

Um 09:00 haben wir uns verabredet, da schlafen seine Jungs noch, denn wenn sie wach sind, möchte er verständlicherweise für sie da sein. Die ersten Minuten war ich richtig aufgeregt wie ein kleines Kind, es ist mehr als 20 Jahre her, die Maschine gehört nicht mir. Was, wenn sie umfällt? Meine Füße reichen nur mit dem Vorderfuß auf den Boden, aber es reicht. Und ich habe einen wirklich geduldigen Coach. Vor dem Haus ist eine Schotterstrasse, d. h. ich muss noch mehr aufpassen. Es geht besser als ich dachte auch wenn ich die ersten paar Meter wie ein Anfänger daher komme. Bin ich ja fast, nach so langer Zeit.

Die Strasse rauf und runter ging schon ganz gut. Und jetzt eine kleine Runde drehen. Minnie bleibt bei Amy und Mel im Garten. Es ist phantastisch, ich fühle den Fahrtwind, lasse das Visier oben, damit ich das voll geniessen kann. Langsam mal höher schalten, probieren, wie war das denn noch mal. Und es klappt. Wir fahren nur ein paar Kilometer bis zu einem Café, dort auf dem Schotterparkplatz drehen wir wieder um und zurück geht die kurze, für mich sehr wichtig und intensive Fahrt.

Iain würde noch eine Runde mit mir drehen, aber angesichts der fehlenden Versicherung ist es mir dann doch zu riskant, das muss nicht sein. Und man weiß doch nie, was passiert. Ich bin schon so glücklich, mein Geburtstagsgeschenk, das ich mir selbst gemacht habe, habe ich bekommen 🙂

Der Rest des Tages – relaxen

und den Gedanken nachhängen. Mittags mache ich mir eine Kleinigkeit zu essen, dann schreibe ich wieder an meinem Blog. Ich freue mich über jeden Glückwunsch, der mich heute erreicht und geniesse einfach den Tag. Am Nachmittag gibt es noch einen Kaffee und einen Spaziergang mit Minnie. Die Gegend hier ist traumhaft und so weit mein Auge reicht, wie bei uns die Apfelbäume, sind es hier die Orangenhaine.

Ein sehr farbenfrohes Bild.

Es ist mein Geburtstag und natürlich denke ich wieder wehmütig an den Blumenstrauß, den ich jedes Jahr von Wolfgang bekommen habe und werde wieder traurig. Und wer weiß aus welchem Gründen auch immer, mache ich die Augen auf, drehe mich um die eigene Achse und stehe inmitten einer Blumenwiese, die schöner nicht sein kann. Mein Blick fällt auf die Mohnblumen die am Wegrand stehen und mich anstrahlen, meine Lieblingsblumen. Schon als Kind habe ich Mohnblumen geliebt. Und schon bin ich wieder versöhnt mit dem Leben, Wolfgang ist bei mir und wird immer bei mir sein. Und ja, natürlich vermisse ich ihn, heute mehr den je zuvor.

Heute möchte ich ins Restaurant

und hoffe, dass es offen ist. Ich gehe in das gleiche wie gestern, da weiß ich wenigstens, dass Minnie mit darf. Gestern sind wir noch bevor wir in unsere Unterkunft fuhren in das Restaurant gefahren, das auch in der Nähe ist und dort durfte Minnie eben mit. Wir sind wieder zu Fuß unterwegs, dabei treffe ich einen Mann der einen Strauß Lilien vom Feld für seine Frau pflückt und den ich fotografieren darf. Mein Blumenstrauß 🙂 eben als Foto.  Als wir ankommen, ist das Restaurant geschlossen. Zum Glück nicht sehr lange, denn gerade als ich mich wieder auf den Rückweg machen wollte, wird die Tür aufgesperrt, Öffnungszeiten lesen könnte vielleicht das nächste Mal eine Lösung sein 😉

Ich bestelle einen Bacalhau, einen Kabeljau mit Ofenkartoffel und Gemüse. Trinke einen Weißwein dazu und alles ist gut. Dann geht es wieder zurück in mein temporäres zu Hause. Jedoch hat mir entweder an dem Essen oder auch am Wein nicht gut getan und so quält mich mein Abendessen leider bis ich dann doch einschlafe.

Was war denn das mit der letzten Bratwurst

Sao Vicente ist ein sehr schöner Ort mit einem Leutturm, 5 km von Sagres an der Küste und auch dort gibt es wieder vieles zu sehen. Im Gegensatz zu Sagres nebenan, sind hier einige Verkaufsstände aufgebaut, wo man Souvenirs kaufen kann. Und eben auch die letzte Bratwurst vor Amerika. Die habe ich dann auch gegessen und sie war echt lecker. Seit 26 Jahren gibt es diesen Stand hier und der ist auch als solcher in Google Maps eingezeichnet. Und während ich diesen Blog schreibe und den Link suche, lese ich: Mittwoch, den 20.4. wegen Sturmböen geschlossen. Alles richtig gemacht 😉

Ausflug nach Sagres

Minnie mag nicht mit

Das Wetter soll wieder schlechter werden, deshalb fahre ich heute nach Sagres. Das stand auch auf meiner Liste. Sagres und Sao Vicente ist der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes.

Morgens lasse ich mir ja immer gerne Zeit und geniesse meinen Tee und danach ein Frühstück. Minnie hat sich mit den beiden Hunden angefreundet und findet den großen Garten auch toll. So toll, dass sie bei den beiden stehen bleibt, obwohl ich das Auto schon aus dem Garten heraus gefahren habe. Sie muss sich denken: nicht schon wieder ins das doofe Auto… aber ihr bleibt nichts anderes übrig, ich kann sie doch nicht da lassen, das würde sie auch nicht wollen.

Silves

ist eine Stadt, die man gesehen haben sollte vor allem wegen der Sandsteinburg. Es sieht schon von der Ferne sehr ansprechend aus. Also biege ich ab, es liegt ja am Weg und ich fahre direkt daran vorbei.
Nur ist es so, dass wir Ostersamstag haben und bereits am Ortseingang ein Stau entsteht. Dann sehe ich einen Bus nach dem anderen. Das muss ich mir nun doch nicht antun, ich bin ja noch ein paar Tage da und eigentlich auf dem Weg nach Sagres.

Carvoeiro

da war doch etwas…. dieser Name kommt mir bekannt vor. Als ich Wolfgang kennen lernte, waren wir auch auf der Suche nach einer Tauchbasis, die wir übernehmen wollten und Wolfgang flog damals alleine her, um alles anzusehen. Ich glaube, das war Carvoeiro. Da muss ich doch mal nachsehen, ob mein Gedächtnis mich nicht im Stich läßt. Und tatsächlich, ich finde die Basis, nachdem ich gegoogelt hatte. Sie existiert noch, Erinnerungen kommen hoch. Und jetzt stehe ich genau da, wo auch Wolfgang vor sehr vielen Jahren gestanden ist. Natürlich macht mich das traurig und mit tiefen Seufzern und auch ein paar Tränen fahre ich weiter.

Die Betonbrücke

ich habe absichtlich Autobahnen aus meinem Navi herausgenommen, weil ich die Gegend sehen möchte. Und dabei geniesse ich die Landschaften. Ich habe aber auch einen neuen Fokus, seitdem meine Nichte Bauingenieur studiert hat und auf Brücken spezialisiert ist. In Cadiz steht eine berühmte Schrägseilbrücke und wie es aussieht wurden auch in Portugal sehr viele Brücken so gebaut. Davon hat sie schon viele Bilder bekommen.

Auf meinem Weg nach Sagres sehe ich diese kleine unscheinbare Betonbrücke und mach ein Foto für meine Nichte. Aber welche Auswirkung das hatte, hätte ich ja niemals vermutet. Sie war total begeistert, wollte wissen, wie alt die ist, wo die steht und ob ein Schild drauf ist…. ups. Und dann sollte ich das Lager fotografieren. Wo bitte ist das Lager und wo soll das sein? Ich parke ja verkehrswidrig am Straßenrand, lasse Minnie im Auto, um die gewünschten Bilder zu machen. Jetzt weiss ich auch was und wo das Lager ist. Ganz rechts unten im Bild sieht man es auch.

Da hält hinter mir ein Auto und ein älterer Mann mit einer Angel steigt aus. Den kann ich doch mal fragen…. äh… hmm… ganz klar ein Portugiese, der auch kein Englisch spricht. Aber mit Händen und Füßen habe ich herausgefunden, dass die Brücke um 1000 herum gebaut wurde, also seeehr alt ist. Google Translator zum draufsprechen ging auch nicht, weil er sicher Dialekt sprach und auch eine Maske trug. Aber immerhin sind wir dank iPhone wenigstens so weit gekommen. Seine Frau steigt auch aus und ist sehr freundlich. Ich mache ein Foto für meine private Erinnerung von uns beiden und freue mich über diese Begegnung.

Sagres und Sao Vicente

endlich komme ich da an, wo ich hin wollte. Ich verzichte in meinem Blog absichtlich darauf, die historischen Hintergründe zu erwähnen, da ich auch gar nicht die Zeit hätte, es ausführlich zu beschreiben. Heute kann man glücklicherweise alles googeln. Hier beschreibe ich nur die Eindrücke, die dieses Land bei mir hinterläßt und ich bin total begeistert.

Es sind noch nicht so viele Touristen da, sodaß ich auch schnell einen Parkplatz nahe dem Eingang finde. Und das Beste ist… Minnie darf endlich mal mit. Das Gelände ist riesig und von dem ursprünglichen Gebäude stehen nur noch ein paar wenige Mauern. Das beeindruckendste sind jedoch wie so oft an der Algarve, die Felsformationen, die durch die Wellen und die Wucht des Atlantiks im Laufe der vielen Jahre entstanden sind und immer noch entstehen.

Ich laufe mit Minnie die Wege der steil abfallenden Küste entlang lasse sie auch ohne Leine laufen, es sind nicht so viele Menschen da. Und die, die wir treffen, reagieren mit einem Lächeln auf den Minihund. Es ist kaum möglich die Schönheit und die Weitläufigkeit der Landschaft mit der Kamera einzufangen. Das ist ein Ort, den muss man selbst erleben und spüren.

Es gibt immer wieder Wege zu eingezäunten Arealen und ich bin neugierig, was mich dort erwartet. Es sind Einbuchtungen, Öffnungen, die bis zum Meeresspiegel hinunterführen und das Rauschen des Meeres wiedergeben. Sehr eindrucksvoll wurde das in dem Rondell gespürt, das wir ein kleines Labyrinth aufgebaut ist.

Für Minnie ist es sehr anstrengend, da die Sonne gnadenlos herunter scheint, sie sucht jeden verfügbaren Schattenplatz und läßt sich zwischendurch schon mal tragen. Natürlich haben wir genug Wasser dabei, aber ihr Fell ist in den letzten drei Wochen doch schon sehr gewachsen. Da müssen wir etwas machen.

Unser Ausflug zu der Festung ist gerade rechtzeitig beendet, denn am Ausgang sehe ich wieder viele Busse ankommen und ich bin froh, zur für uns richtigen Zeit hier gewesen zu sein. Jetzt geht es weiter nach Sao Vicente, wo der Leuchtturm steht und es die letzte Bratwurst vor Amerika gibt.

 

 

 

 

 

 

 

Frühstücken und einkaufen

Was mache ich heute

die Frage ist sehr schnell beantwortet. Einkaufen natürlich, ich habe nicht mal mehr Brot zum frühstücken und ich habe Hunger. Die schnellste Möglichkeit ist doch zu fragen, wo man am Besten frühstücken kann. Aber so einfach ist das nicht, wir sind hier ja in der rural area und so viele Cafés gibt es nicht um die Ecke. Aber wenn ich ein Stück fahre, ist da ein sehr Gutes, wird mir gesagt. Ich realisiere natürlich nicht, dass es beinahe 50km sind, das sehe ich erst, als ich im Auto sitze. Aber was soll’s, ich fahre trotzdem hin, schüttel zwar wieder mal den Kopf über mich selbst, auch das kenne ich ja. Es sagt jemand, mach das und dann mach ich das so. Daran muss ich arbeiten 😉

Und letztendlich war es gut, denn es war ein sehr schöner Ort São Brás de Alportel mit Skulpturen im Zentrum. Dort finde ich auch ein Café mit Selbstbedienung. Davor stehen Tische und Stühle und ich kann erst mal frühstücken. Minnie sitzt bereits an unserem Platz und ich gehe zum Fenster um zu bestellen. Da sehe ich innen eine ganze Theke mit leckeren Sachen, mache einen Schritt in die Tür und…. Stop…. nicht ohne Maske….. Der ältere Herr, natürlich mit Maske, verweist mich sehr energisch nach draussen und ich bestelle dann einfach einen Kaffee und ein Croissant, zu mehr fehlt mir nun doch die Energie. Schliesslich habe ich Hunger.

 

Welchen Supermarkt denn?

Was besonders auffällt hier in Portugal und auch in Spanien. Es gibt an jeder Ecke Lidl und Aldi. Zu Hause gehe ich nicht in Lidl und Aldi, meistens in Bioläden oder wenigstens in Supermärkte, die regionale Produkte haben und Bioqualität. Ich gebe lieber ein wenig mehr Geld dafür aus, meinen Körper mit gesunden und unbehandelten Lebensmitteln zu füttern, um so lange als möglich fit zu sein. Mein Diesel bekommt ja auch Diesel und nicht Heizöl 😉

Aber ich schweife ab. Nach meinem Ausflug in das Café schaue ich mich in dem kleinen beschaulichen Städtchen um und mache mich dann wieder am Heimweg auf die Suche nach einem Supermarkt. Das schöne hier im Süden ist, dass überall überdachte Parkplätze zu finden sind. Für Minnie ist das sehr angenehm, da muss ich kein ungutes Gefühl haben, wenn ich einkaufen gehe und sie im Auto ist. Bei uns ist das manchmal kompliziert. Eingekauft habe ich nun.

Mein Auto braucht dringend eine Wäsche

Es gibt schon auch Dinge, die ich wirklich noch nie gemacht habe, einfach weil ich es nicht musste. zu Hause fahre ich das Auto durch die Waschstrasse und fertig ist es. Ich habe hier noch keine Waschstrasse gefunden. Heute habe ich ja mal Zeit, ich muss kein Zelt aufbauen, habe auch die nächste Unterkunft schon gebucht und kann einfach eine Woche relaxen. Da kann ich doch auch das Auto waschen, hier stehen so Boxen mit dem Hochdruckreiniger. Hmmmm…. aber wie geht das? Fragen kann ich ja wieder niemand, verstehe ja nichts. Also wie so oft in meinem Leben, – learning by doing – ich schmeiße mal einen Euro rein und drücke auf den Knopf.

Wenn ich über jemanden lache, dann am liebsten über mich selbst und so auch heute. Der Stab, oder wie das Ding auch immer heißt, steckt noch in dieser Röhre, die aber einen Hebel hat, damit der Stab nicht von selbst heraus hüpft. Natürlich stelle ich mich erst mal total dusslig an und bekomme auch etwas Wasser ab, aber dann mache ich mich ans Werk und es funktioniert besser als gedacht. Nur so richtig sauber ist mein Auto immer noch nicht. Irgendetwas habe ich falsch gemacht und ich weiss nicht was. Na ja, es gibt ja auch sicher irgendwo Waschstrassen.

 Und jetzt erst mal relaxen

und ankommen. Ich geniesse schon die Ruhe und mache es mir auf der gemauerten Bank gegenüber dem Zimmer bequem. Minnie freundet sich langsam mit den beiden Hunden an. Amy, die größere schwarze erinnert mich sehr an Xena, meinen Reisehund von den Anfängen. Und die kleinere ist weiß mit schwarzen Flecken, sie ist sehr anhänglich und liebesbedürftig. Lässt sich bereitwillig jederzeit kraulen. Da liegen wir vier nun und lassen es uns gut gehen.

 

Gegen Abend bekomme ich Hunger und ich bekam gestern die Empfehlung, dass ca. 2 km von hier ein Restaurant ist mit einem schönen Garten. Im Garten sind Hunde ja – meistens – erlaubt. Nachdem ich noch nicht wirklich viel Bewegung hatte, entscheide ich mich zum Restaurant zu Fuß zu gehen, was ich noch schwer bereuen werde.

Abendessen am Schrottplatz

Minnie ist von dem Spaziergang nicht wirklich begeistert, es ist noch sehr warm und sie sucht den Schatten. Aber nun sind wir mal unterwegs und es ist ja auch nicht wirklich weit. Das Restaurant sieht echt nett aus, bis ich zum Eingang komme. Riesengroße Schilder – Hunde nicht erlaubt. Warum fahre ich auch nicht mit dem Auto her, oder rufe wenigstens an. Nein, ich lasse die Dinge auf mich zu kommen. Was mache ich jetzt. Der Kellner kommt zum Eingang und ist sehr nett. Er selbst hat auch Hunde, aber das sind die Regeln. In Portugal sind die meisten Hunde im Garten und keine Schoßhündchen wie meine Minnie, deshalb hat der Hund einfach einen anderen Stellenwert.

Take away ist doch die Lösung und das geht, also darf ich glücklicherweise wenigstens im Garten, abseits der gedeckten Tische, neben dem Spielplatz bestellen und warten. Aber nicht, ohne dass sie sich mehrmals abgesichert haben, dass es nur zum mitnehmen ist und ich hier nicht sitzen bleiben darf zum Essen. Verrückte Welt und auch ein wenig traurig, wenn Mensch und Tier nicht zusammen leben können. Aber das ist ja ein anderes Thema.

Ich bekomme also mein Essen in der Papiertüte und in Plastik. Ein aufwändiges Essen sollte es ja nicht sein, etwas was man mit den Fingern essen kann, denn ein Besteck habe ich nicht eingepackt und wenn ich es bis zur Unterkunft trage, ist es kalt. Ich habe mich für Fried Fish und Pommes entschieden, wobei ich nicht bedacht habe, dass es nicht panierter Fisch ist. Aber sie haben uns 😉 trotzdem geschmeckt.

Am Weg gab es nicht wirklich einen schönen Platz zum sitzen, aber wir sind da ja flexibel, was soll man machen, wenn man Hunger hat. Und so sitzen Minnie und ich auf einem Platz wo Bauschutt abgeladen wurde. Immerhin hatten wir einen sehr schönen Sonnenuntergang, sehr romantisch. Als wir uns wieder auf den Weg machen, sehe ich, das wäre sogar ein Sofa gewesen, aber ob das so einladend gewesen wäre, ich denke eher nicht.

Doch noch ein schöner Abend

Wieder zurück habe ich noch zwei wichtige Fragen an meinen Gastgeber. Ich nehme also ein Fläschchen Wein, das übrigens als nette Geste für die ganzen Unannehmlichkeiten in meinem Zimmer stand und frage, ob er nicht ein Gläschen mit mir trinken will. Ich freue mich, dass er die Einladung annimmt und wir plaudern ein wenig, so weit das mit meinen Englisch Kenntnissen möglich ist.

Die erste Frage bezog sich auf die Umgebung wo es am schönsten ist, Ausflüge zu machen. Ich bekomme sehr gute Tipps und freue mich schon drauf, die Gegend zu erkunden. Und die zweite Frage hatte mit dem Motorrad zu tun.

Alles ist gut

Glück gehabt

oder ist die Welt gar nicht so böse, wie man immer denkt. Ich jedenfalls stelle immer wieder fest, dass Ängste und Sorgen oftmals nur in unseren Köpfen kreiert werden und unnötig sind. Vorsichtig zu sein ist schon gut, besser gesagt aufmerksam und achtsam, aber nicht ängstlich. Wenn ich mir selbst vertraue, dann bin ich auch offen, anderen zu vertrauen und Lösungen zu finden, nur so funktioniert es. Was bedeutet das in meinem Fall jetzt und heute.

Nachdem ich mich einigermaßen gefaßt hatte und wieder klare Gedanken fassen konnte, überlegte ich, was ich nun tun kann. Ich fuhr die Strasse wieder zurück und sah in einem Garten einen alten Mann, den ich doch mal fragen könnte. Gute Idee, nur…. vor allem wird der sicher nur portugiesisch sprechen. Und so war es auch, aber ich versuchte herauszufinden, ob er einen Mann kennt der Motorrad fährt. Mit den Handbewegungen und Lauten wie brumm, brumm…. schon beim schreiben muss ich wieder herzlich lachen. Und tatsächlich, es klappt. Ich weiß nun, dass der angrenzende Nachbar ein Schweizer ist und der Mann mit dem Motorrad ein Engländer.

Mir fällt ein Stein vom Herzen

Na immerhin gibt es diesen Mann, da muss es doch auch eine Möglichkeit geben, den zu erreichen. Die einzige ist Airbnb und so schreibe ich ihn an, dass ich da bin, aber hier eine Baustelle ist und er mich doch bitte anrufen soll. Es dauert ja immer ein wenig, bis man Antwort bekommt, aber zum Glück geht es doch relativ schnell. Er könne mich nicht anrufen Airbnb blockt Telefonnummern. Das habe ich nun auch erfahren müssen, weil ich meine Nummer eingeben wollte, aber das geht nicht, die wird abgelehnt.

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht nach einer Lösung suchen würde und dann habe ich eine Idee. Ich schreibe meine Telefonnummer einfach in Worten. Er ist clever genug und ruft auch sofort an. Er hat keine Ahnung wo ich bin, aber ich bin sicher nicht an der richtigen Adresse. Uff….. dann bekomme ich eine Standortangabe mit Karte. Schnell gegoogelt und ich dirigiere meinen BMW dort hin. Und siehe da, hier sieht es doch schon so ähnlich aus, wie auf den Fotos.

Ein sehr herzlicher Empfang

Ich bin nach meiner Zeit um ca. 18:30 da und freue mich riesig, dass doch noch alles gut ausging. Mein Gastgeber zeigt mir alles – and I need to practice my english – nun bin ich doch froh, dass ich die letzten Jahre so oft englisch sprechen musste, denn jetzt brauche ich es. Ich bitte noch darum, dass er etwas langsamer sprechen soll, damit ich auch alles verstehe. Er fragt, warum ich storniert habe, denn gleich nach meinem Storno kam die nächste Buchung bei ihm rein……. Ja, das frage ich mich jetzt auch, denn ich kann die Woche hier bleiben und ich freue mich sehr darüber. Nun muss er doch eine Gebühr bezahlen. Dann räume ich mein Auto aus, esse eine Kleinigkeit und um 21:00 ist es Zeit sich etwas auszuruhen. 21:00??? Mein Telefon sagt 20:00 – da stimmt doch etwas nicht. Und dann macht es klick – Portugal ist eine Stunde früher und auch mein Gastgeber versteht jetzt warum ich schrieb: Keine Sorge ich komme eh erst frühestens um 18:00, da muss er sich doch auch etwas veräppelt vorgekommen sein. Aber nun ist alles klar.

Erste Erfahrungen mit Airbnb

Ich erfahre nun, dass dieses Privatzimmer mit Kochnische das erste Mal angeboten wurde und er einfach nicht so schnell mit einer Buchung gerechnet hat. Dann hat sich alles überschlagen. Seine Söhne sind in Osterurlaub hier, vor allem das erste mal seit zwei Jahren. Warum das so ist, wissen wir ja alle. Alle meine Bedenken verfliegen wie im Wind. Die Jungs sind auch sehr nett und sehr höflich. Und natürlich ging dann auch das Airbnb unter, was ich nun voll verstehen kann.

Warum buche ich eine Unterkunft ohne Bewertung

Das ist ganz einfach erklärt, ich weiß es nicht. Ich folge meinem Herzen und meiner Intuition, die mich nie in meinem Leben falsch dirigiert hat.

Ich bin glücklich hier zu sein. Momentan geniesse ich meine Freiheit. Ich suche Ruhe, um meinen Blog zu schreiben und ich möchte die Sonne geniessen, den Wind spüren und Ausflüge zu den Klippen der Algarve machen, ebenso mit Minnie wandern gehen und einfach nur das Leben geniessen.

Was mich tatsächlich jedoch anzog, waren die Motorräder auf der Seite und die Möglichkeit Tips für Ausflüge zu bekommen. Es ist 20 Jahre her, als ich das letzte mal ein Motorrad besaß und fuhr und ich liebte es. Wieder ein Meilenstein in meiner Biografie. WLAN für meinen Blog war selbstverständlich auch wichtig, aber das ist mittlerweile fast überall gegeben.

Zum Frühstück frische Orangen

Ich schlafe sehr gut diese Nacht und bin schon jetzt relaxt und entspannt. Als ich aufwache und auf die Terrasse schaue, steht da eine Schüssel mit frisch gepflückten Orangen aus dem Orangenhain von nebenan und frische Eier von den Hühnern, von denen Minnie gestern gleich mal eines gejagt hat. Es ist gackernd und erschreckt geflohen, dafür hat Minnie einen anderen Guardian erlebt. Aber das kommt morgen.

 

 

Rural Area

Rural Peace – ländlicher Frieden

so wurde die Unterkunft bei Airbnb übersetzt und beschrieben. Dafür habe ich mich entschieden. Denn bei der Funky Chicken Farm gab es drei sehr große und sehr aktive Hunde. Wir hätten kommen können, aber das wollte ich Minnie nun doch nicht antun.

Ich bleibe im Schatten stehen und buche spontan, kurz nachdem ich den Campingplatz verlassen habe. Die Sonne zeigt sich heute von ihrer besten Seite. Ungefähr 360 km liegen vor mir und ich finde es wieder einmal sehr schade, was ich alles nicht ansehen kann. Aber so ist der Plan, ich habe höchstens nur 6 Wochen,.

Gebucht – bestätigt – storniert

So, nun überlege ich, was mich dort erwartet und meine Phantasie ist ja grenzenlos. Ich habe nur ein winzig kleines Bild von dem Gastgeber und die Aufforderung, dass ich ein Bild schicken sollte, damit er weiß, wer da kommt. Frau mit Hund alleine unterwegs. Die Unterkunft ist sehr abgelegen, ich habe es gegoogelt, ein Haus umgeben von nichts, nur grün. eigentlich wunderschön… nur…  Horrornachrichten fallen mir ein, ich will hier nicht wirklich beschreiben, was alles und ich glaube, auch Eure Phantasie ist angeregt, was alles passieren kann.

Habe ich es richtig gemacht? Was hat mich bewogen, gerade diese Unterkunft zu buchen? Na ja, es passte top zu meinen Anforderungen. Abseits von der Masse, mitten in der Natur. Eine eigene, abgeschlossene Unterkunft mit Küche (Kitchenette reicht auch) einem Bad und Terrasse oder Balkon. All das war gegeben. Pool war zur Gemeinschaftsnutzung ausgeschrieben, ist auch ok.

Ist mein Gastgeber alleine? Wer ist er? Was macht er? Muss ich Bedenken haben? All diese Dinge verwerfe ich, denn ich glaube ja unerschütterlich an das Gute im Menschen. Aber es gab noch keine einzige Bewertung…. Zweifel über Zweifel überkommen mich.

Ungefähr eine halbe Stunde nach der Bestätigung dürften sich meine Befürchtungen erledigt haben, denn ich bekomme eine Nachricht von ihm. Es tut ihm leid, aber da muss ein Fehler passiert sein, die Unterkunft ist bereits belegt. Ob ich denn nicht stornieren könnte, denn er kann es nicht. Oh, schade. Aber kein Problem, oder doch? Natürlich ist es ein Problem, denn wenn ich storniere, bezahle ich die erste Nacht voll, inklusive aller Gebühren, Reinigung und Service-Gebühr, das macht dann 88,72 und die sind weg, wenn ich storniere. Und das schreibe ich zurück.

Ich fahre doch in den Rural Peace

Die Antwort kommt prompt, ok er kümmert sich da drum, damit ich nichts bezahlen muss. Aber das klappt nicht, sonst müsste auch er etwas dafür bezahlen. Dann endlich erklärt mir der Gastgeber, dass seine Söhne zu Besuch bei ihm sind und er noch alles sauber machen muss. Das verstehe ich nun natürlich. Und es ist für mich kein Problem, ich bin unkompliziert. Ich kann kommen, aber es ist empfehlenswert nicht vor 17:00

Da sind sie wieder die Gedanken….. aha zwei Söhne… wie alt sind die? Machen die am Abend Party? Wird es laut? Jetzt  dreht sich alles darum, was mich dort erwartet. Aber weder er, noch ich wollen für nichts bezahlen, also schlage ich vor, dass ich auf alle Fälle komme und dann entscheide, was wir tun.

Ich schaue mir noch mal die Stornobedingungen an. Heute bis 15:00 bezahle ich für eine Nacht. Also muss ich stornieren. Dann habe ich wenigstens die Nacht, die ich bezahlt habe genutzt und vor allem ich muss mich heute nicht mehr darum kümmern, wo ich schlafe. Schlimmstenfalls bezahle ich 88,72 für eine Nacht, da habe ich schon mal mehr bezahlt. Die nächste Option ist zu stornieren bis 19.4. d.h. ich bezahle für 5 Nächte. Was mache ich aber, wenn es mir doch nicht gefällt, oder wenn die Menschen, die ich dort treffe, so gar nicht zu mir passen, das gibt es ja auch.

Also schreibe ich wieder an meinen Gastgeber, dass ich nun eine halbe Stunde Zeit zum stornieren habe, das könnte ich tun und wir sehen dann vor Ort, wie es weiter geht. Und ich würde nicht vor 18:00 anreisen, er soll sich keinen Stress machen. Er antwortet nur mit OK.

Wieder storniert und eine Baustelle

gesagt, getan. Es war nicht so einfach, denn es war 10 Minuten vor 15:00 und ich war auf der Autobahn. Also suche ich eine Ausfahrt, oder einfach einen Platz, wo ich gefahrlos stehen bleiben kann. 14:55 – 14:57….. und um 14:58 endlich kann ich stehen bleiben, zwar nicht vorschriftsmäßig, aber immerhin gefahrlos.

Die Stornierung ist bestätigt und ich bin einigermaßen beruhigt.

Wir machen zwischendurch einen kurzen Stop und ich komme ansonsten gut voran. 18:00 passt perfekt. Von Airbnb gab es eine Wegbeschreibung, da klicke ich drauf, weil diese portugiesischen Adressen hier in das Navi einzugeben gar nicht so einfach ist und ich kann die richtige Anschrift nicht finden. Also lasse ich mich parallel zum Navi auch von Google Maps am iPad dirigieren und das klappt sehr gut.

Es ist wirklich an einem Platz wo Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Ich fahre an mehreren sehr schönen Häusern vorbei und freue mich aufgeregt auf mein Zuhause für diese eine Woche.

Und dann bin ich lt. Navi da und stehe…… vor einer Baustelle, wo so absolut gar nichts annähernd dem ähnelt, was ich auf den Bildern gesehen habe……….. Ich habe kein Telefon von meinem Gastgeber, nur den Kontakt über Airbnb. Was habe ich da gebucht? Schlafe ich wieder im Auto und bezahle dafür 88,72?