USA bei lieben Freunden

Einladung nach USA

das Leben geht manchmal seltsame Wege und auf so einem Weg habe ich Marion kennen gelernt. Das Nähen hat uns zusammengebracht, es war die Schneider Akademie, wo wir uns das erste Mal online gesehen haben. Wir haben eine Gruppe in Facebook und ich liebe es Treffen untereinander zu organisieren und zu veranstalten. Es gibt nichts schöneres als Menschen zu treffen, mit denen man eine Gemeinsamkeit hat. Es spielt keine Rolle zu welchem Zweck, ob man für sich näht oder es beruflich nutzt, ob man jung oder schon etwas länger jung ist, ob man viel oder wenig Geld zur Verfügung hat, ob man in einer kleinen Wohnung oder in einem großen Haus wohnt. Die Gemeinsamkeit verbindet und alleine der Mensch zählt, mit dem Du Dich austauschen, lachen und die kleinen Probleme der Näherei und auch andere lösen kannst. Nähen und Plaudern eben.

Eben diese Marion lebt in USA und wir sind beide aus Österreich, unser Heimatland und auch das verbindet. Manchmal muss man Dinge machen, die man sonst nie gemacht hat. Und genau das habe ich getan, nämlich Marions Einladung angenommen. Es ist ein Geschenk, bei Freunden wohnen zu dürfen und für eine kurze Zeit Teil der Familie sein zu dürfen. Vor allem kannten wir uns nur von einer wundervollen Autofahrt von München nach Wien, die sage und schreibe ganze 8 Stunden gedauert hat. Und nein, es war kein Stau, es waren auf den Raststätten fliessende, spannende und lebhafte Gespräche, die uns die Fahrt verkürzt und gleichzeitig verlängert hat. Es war einzigartig.

Jetzt bin ich hier

und darf ein traumhaftes Haus für zwei Wochen mein Zuhause nennen, an der Ostküste Amerikas in einer wundervollen Gegend Nähe Atlantik City. Ich rieche das Meer, ich fühle die Freiheit, ich staune immer wieder über die Weite, die in diesem Land ist und die Architektur dieser traumhaften Häuser. Marion zeigt mir auch die Schönheiten dieses Landes und räumt mit einigen Vorurteilen auf, die unsere Gesellschaft so gerne verbreitet. Von wegen, die Amerikaner haben keine Kultur, es gibt sogar ganz viel davon. Auch wenn es durch viele verschiedene Menschen, die aus aller Herren Länder geprägt wurde, so ist es doch eine, wenn auch junge, aber eine sehr eigene Kultur, die sich hier entwickelt hat.

Den ersten Eindruck bekam ich bei einem Spaziergang mit Pepe, dem reizenden Pudel der Familie, der mir ein klein wenig den Trennungsschmerz von Minnie nimmt. Man läuft keine 5 Minuten und befindet sich in einer vorgelagerten Bucht, die sich die Ostküste entlang streckt, direkt in einem Naturschutzgebiet mit Blick auf Atlantic City, das im Dunst des Meeres die Hochhäuser erkennen läßt, die je nach Tageszeit immer wieder in einem anderen Licht erscheinen.

Ab in den Nähmaschinen Laden

Wir haben festgestellt, dass die Overlockmaschine streikt, da neue Messer fällig sind. Marion ist eine Frau der Tat, Maschine eingepackt, Zubehör, was zu dem Nähprojekt der Schneider Akademie noch fehlt, zusammengeschrieben und ab ins Auto. Dort angekommen finde ich einen unscheinbaren kleinen Laden vor und ich erfahre, dass die meisten Nähmaschinen Läden in USA auch Staubsauger verkaufen. Vermutlich ergibt sich das aus dem Abfall, der beim Nähen anfällt, dann hat Frau/Mann gleich das richtige Werkzeug zur Hand, um die Fäden aufzusaugen, die zwangsläufig überall herumfliegen. Marion erklärt mir jedoch, dass das wohl an den Motoren liegt, die ähnlich sind. Meine Version ist aber auch nicht unpraktisch.

 

Marion stellt ihr Schätzchen auf ein kleines Tischchen und direkt davor steht ein bunter weißer Stuhl, eigentlich nichts ungewöhnliches, jedoch sind an den Stuhlbeinen Rollen angebracht und unter der Sitzfläche verbirgt sich ein Fach, wo man, was sonst, Nähutensilien unterbringen kann. Stoffreste sind natürlich auch möglich, oder was auch immer. Ich bin begeistert und der Inhaber dieses Ladens ist sofort bereit uns die Vorteile dieses Nähsessels zu erklären und die Marke zu erwähnen. Sobald wir sagen, dass ich aus Germany oder Austria bin, leuchten die Augen der Menschen und Erinnerungen werden wach. Viele haben Freunde oder Verwandte dort und sind sofort in Gedanken bei ihnen, was ich sehr schön finde.

Knöpfe

Und natürlich schauen wir uns in dem kleinen Laden um, wo ein paar Frauen gerade einen Kurs in Patchwork machen, direkt im Geschäft vor dem Schaufenster, es ist eine tolle Stimmung und wir kommen natürlich ins Plaudern. Marion erzählt begeistert von der Schneider Akademie und die Frauen hören aufmerksam und anerkennend zu.

Und dann entdecke ich eine Schatzkiste voller  ->  Knöpfe….. Ich greife mit der ganzen Hand hinein und fühle mich wie Dagobert Duck in seinem Geldspeicher. Eine Tasse voll für 3$ da muss man ja zugreifen und ich sehe und höre nichts mehr drum herum. Wünsche können in Erfüllung gehen, wenn man nur fest an sie glaubt. Ich wollte wieder so einen Fundus an Knöpfen, den ich schon mal hatte und aus Unverstand hergeschenkt hatte. Ich dachte vor vielen Jahren, dass ich die Näherei an den Nagel hänge, aber wie das Leben so spielt, verselbständigen sich die Dinge, sobald man es zuläßt. Also überlege ich kurz, wieviel kg ich noch im Gepäck übrig habe und nehme zwei Schöpfer voll aus dieser Wunderkiste mit. So einfach und schnell kann man Menschen glücklich machen.

zu Hause abgekommen zeige ich meinen Schatz auch Joe, der herzlich lachen muss. Die beiden sind ein Traumpaar und ich bin so dankbar, dass ich zwei Wochen mit ihnen verbringen darf. Es fühlt sich so leicht an, hier zu sein, so unkompliziert und fröhlich. Pepe, der wie von der Tarantel gestochen quer durchs Haus rennt, uns seine Spielsachen auffordernd vor die Füße schmeisst und mit glitzernden Augen drauf wartet, dass wir diese schmeissen, tut das seine dazu.

Dann geht die Fahrt weiter nach

 

aber dazu mehr beim nächsten Mal.

Welche Schneiderbüste ist die richtige für mich

Wo beginne ich

Nicht alle, die mich kennen, wissen vielleicht, dass ich mich seit vielen Jahren mit Schneidern, Nähen, Schnitte entwerfen und allem was damit zusammenhängt, beschäftige. Das leben geht manchmal seltsame Wege und wenn Du glaubst, Deinen Jugendtraum zur Modeschule zu gehen, endgültig ad acta legen zu können, tun sich leise, schleichend, beinahe unsichtbar ganz neue Wege auf. Es wird einmal ein Buch darüber geben und dieser Blog ist auch nicht dafür gedacht. Aber als kleine Einleitung, welche Erfahrungen ich mit Schneiderbüsten habe, eventuell doch sinnvoll. Vor ungefähr nun 10 Jahren fing ich langsam wieder mit Nähen an, habe Kurse bei Bernina gemacht und doch vieles gelernt. Nun hatte ich wie viele auch das Problem, wie passe ich meine Kleider an? Denn an sich selbst…, es geht aber es ist gar nicht so einfach. Das bedeutet:

 

 

 

Ich brauche eine Schneiderbüste

Und wie bei so vielen Dingen, es gibt ganz viele Optionen. Die klassische Version ist die verstellbare Prym Schneiderbüste Ich hatte damals Kleidergröße 38/40, also brauche ich Größe S, man kann sie ja auf die eigenen Maße verstellen. Praktisch, so dachte ich. Aber die Proportionen stimmten nicht wirklich. Vor allem ging der viel zu große Busen (meiner) unter. Die Puppe hatte so kleine Huppel, und wenn ich meine zwar sehr schmale Taille und die ausladenden Hüften einstelle, habe ich ja immer noch nicht die Oberweite, die ich brauche. Wenn ich die einstelle, passt die Rückenbreite wieder nicht. Aber ich hatte sie jetzt nun mal. Da stand sie nun in der Ecke und schaute mir beim Nähen zu. Sie muss sich einsam gefühlt haben, denn sie diente nur als Kleiderständer.

Dann nahm ich 10 kg zu meinem Leidwesen zu und was soll ich sagen. So groß konnte ich die gar nicht aufdrehen, also musste die Gr. M her. Wer kennt das nicht, wie man sich selbst am besten besch…. Denn die kleinere Größe ist ja kein Problem, das passen ja die meisten Schnitte, da muss ich nicht viel anpassen, sagte ich mir. Aber mit 10kg mehr….. Ihr wisst was ich meine. Ach, und da gibt es ja eine mit Beinen, das ist ja genial, da kann ich auch Hosen anpassen. Auch die musste gekauft werden, sie löste allerdings nur die Gr. S als Kleiderständer ab.

Eine Puppe nach Deinen eigenen Maßen

Und nun wird es richtig interessant, denn auch da gibt es viele Versionen. Ich fand im Netz so ein Drahtgestell, das man genau an die Figur anpassen kann und dann hat man eine Schneiderpuppe mit seinen eigenen Maßen. Ich habe leider keinen vernünftigen Link gefunden. In der Theorie klingt das sehr gut, aber eben nur in der Theorie. Diese durfte bei mir jedoch nicht einziehen, denn da funktionierte tatsächlich ausnahmsweise der logische Menschenverstand. Man kann keine Nadeln einstecken und z.B. eine feine Bluse drüber zu ziehen, stellte ich mir auch nicht einfach vor. Ich habe auch der Stabilität nicht so ganz getraut. Diese Version ging also an mir vorbei und ich bin sehr froh darüber.

 

 

Einwickeln und zukleben

Die erste Anleitung zum Erstellen einer Schneiderbüste, die direkt am Körper abgeformt wird, war von einer Modeschule, dort wurde das sehr gut erklärt und in Modeschulen wird das wohl auch so gelernt. Nun benötigt man dazu auch jemand, die/der versteht, um was es dabei geht. Diese Puppe wurde mit Klebestreifen aus Papier direkt am Körper geformt. Das hörte sich schon mal gut an, das wollte ich unbedingt machen. Leider finde ich diesen Link nicht mehr. Aber auch die habe ich nicht gemacht, sondern….

die von Burdastyle .Meine allerliebste große Schwester war zu Besuch und sie war total begeistert von der Idee, diese Puppe mit mir zu machen. Gesagt, getan. Ich kaufe stabiles Gewebe Klebeband und alles was dazu gehört. So eingewickelt stand ich nun da, wagte kaum zu atmen, bzw. war es fast nicht möglich. Wir hatten richtig Spaß damit. Purgi hat geklebt, gewickelt und gleichzeitig die Anleitung angesehen, wie man was wo macht. Ich war ja unbeweglich und zum Nichtstun verurteilt. Wolfgang, mein Mann hatte sich köstlich amüsiert mit uns.

Warum hat auch diese Puppe bei mir nicht überlebt? Man konnte keine Nadeln einstecken, bzw. konnte man schon, nur konnte man die hinterher eben entsorgen, weil der ganze Kleber drauf war. Es musste eine andere Lösung her.

 

Eine bestehende Puppe aufpolstern

Auch das habe ich getestet, ich hatte ja schon zwei Schneiderpuppen herumstehen. Also wurde einer einfach ein BH angezogen und ausgestopft, aber auch das war keine befriedigende Lösung, schade, dass ich damals nicht an Fotos gedacht habe. Auch an eine Styroporpuppe zum aufpolstern habe ich kurz gedacht, da kann man Nadeln einstecken und Kleidung drapieren. Das habe ich aber auch gelassen, war noch nicht die richtige Lösung.

 

Dann entdeckte ich die DIY Schneiderpuppe von Bootstrapfashion und hatte endlich eine vernünftige Lösung für mein Problem. Die Schneiderpuppe nach eigenen Maßen einfach nähen. Und das habe ich gemacht und bin total happy damit. Nadeln können gesteckt werden, ich kann sie mit all meinen Größenunterschieden neu machen, wenn ich zunehme (was ich ja nicht wieder möchte), oder im günstigsten Fall wieder abnehme, vor allem kostet es mich nicht ein Vermögen wenn mein Gewicht ständig schwankt, was zu großen Teil meiner Hashimoto zu verdanken ist. Auch Ärmel und neuerdings Beine kann man anfertigen, das hat mich überzeugt.

 

 

 

Eine Puppe anfertigen lassen

Eine Option ist natürlich auch eine professionelle Schneiderbüste anfertigen zu lassen. Das lohnt sich auf alle Fälle, wenn man sein Gewicht dauerhaft halten kann, was bei mir nicht möglich ist. Ich bewege mich zwischen Kleidergröße 40 und 44 und genau das ist für mich die größte Herausforderung was die Schneiderpuppe betrifft.

FAZIT:

Wenn Du nicht mit Gewichtsschwankungen kämpfen musst und Dir eine Büste z.B. zum drapieren zulegen willst, ist die Professionelle Lösung sicher sinnvoll, auch wenn sie erst einmal Deinen Geldbeutel belastet. Aber wenn Du für Dich selbst nähst, lohnt es sich auf alle Fälle.

Wenn Du eine günstige Lösung suchst und nicht lange noch nähen willst, ist eine Puppe, die aufgepolstert wird, auch eine Option. Wenn Du Standardmaße wie auch bei den verstellbaren Puppen hast, kommst Du damit bestimmt auch mit den Styropopuppen gut zurecht.

Wenn Du aber, so wie ich, nicht weißt, wann und ob das Gewicht rauf oder runtergeht, finde ich die DIY Schneiderpuppe sehr sinnvoll, denn ich kann mir da zwei oder gar drei Puppen in den jeweiligen Größen anfertigen, die je nach Bedarf benutzt werden können. Und bezahlbar sind sie auch. Ich helfe Dir gerne beim erstellen und plane auch einen Workshop, denn aktuell brauche ich tatsächlich eine neue und Freude über Freude, eine kleinere 🙂

 

Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen und wenn Du Fragen dazu hast, bin ich natürlich auch für Dich da.

 

 

 

 

 

 

Wie geht es weiter

Wie schnell doch die Zeit verfliegt

Was alles so in den letzten  Wochen passiert ist. Die erste Woche nach meiner großen Reise lag ich flach. Nein, ich wollte keinen deutschen Virus, es sollte dann schon ein spanischer oder ein gar ein portugiesischer Virus sein. Immer schön international bleiben. Am nächsten Tag habe ich erst einmal mit kurzen Unterbrechungen bis 14:00 geschlafen und das war gut so. Meine liebe Sandra hat mich mit Suppe und Wurstsalat versorgt und Minnie mitgenommen. Danach war Quarantäne angesagt.

Es gibt genug zu tun

Nur zu Hause zu sein kenne ich ja die letzten zwei Jahre, wie so viele andere auch. Das ist also nicht so schlimm. Mit Minnie muss ich zwar raus, aber ich begegne kaum jemandem und mache dann auch mehr als einen großen Bogen. Sandra kauft für mich ein, hungern muss ich also auch nicht, wobei das sicher nicht schaden würde. Ein paar kg weniger würde ich mir schon wieder wünschen. Aber es ist, wie es ist. Nur habe ich jetzt das Problem mit meiner Kleidung. Mein Kleiderschrank ist zwar voll, aber es passt so gut wie nichts mehr.

Und ich brauchte zur Braut Messe in Düsseldorf ja etwas passendes anzuziehen, da reicht die bequeme Hose und das Schlabbershirt einfach nicht, womit ich die letzten Wochen verbracht habe. Was macht Frau, die nähen kann und sich vorgenommen hat, nur noch selbst genähte Kleidung zu tragen? Genau, Schnitt raussuchen, Schnitt anpassen, zuschneiden und nähen. Zum Glück gab es noch ein paar Teile von meiner letzten „Große Größen“ Zeit, die ich dann wunderbar damit kombinieren konnte.

Die Webseite muss ja auch weiter entwickelt werden. Die Nähreisen und die Online Nähtreffs wollen organisiert sein. Es ist alles in den Kinderschuhen und muss wachsen. Das Logo ist auch noch nicht optimal, obwohl mir die Variante auf der Seite schon ganz gut gefällt und einfach ist es auch. Es gibt also wirklich viel zu tun.

Nähen und eine tolle Gruppe

Es war nicht wirklich gut, mich mit meinem Kopf während der Quarantäne alleine zu lassen, da kommt nichts vernünftiges raus. Und deshalb organisiere ich wieder ein Online Nähen mit meinen lieben Freundinnen der Schneiderakademie ein Online Nähkurs, den ich parallel zu meiner anderen Ausbildung mache und die sich sehr gut ergänzen. Wir treffen uns regelmäßig online in Ilse’s Nähtreff nähen gemeinsam und tauschen uns aus. Wir haben auch eine eigene Gruppe, der Schneider Akademie, wo es nur um unsere Werke aus unserem Kurs geht und in der ausschließlich Teilnehmer:innen der Schneiderakademie sind, damit wir uns gegenseitig unterstützen und motivieren können.

Es tut gut, Menschen um sich zu haben, die die gleiche Leidenschaft teilen und die füreinander da sind.

Während ich auf der Reise war, wurde die Organisation der Online Treffs einfach von einer anderen Freundin gemacht. Ein sehr großer Vorteil unserer digitalen Zeit ist die Möglichkeit sich weltweit zu vernetzten und gemeinsame Hobbys auszuüben, mit Menschen, denen man sonst niemals begegnet wäre.

Das Brautbusiness

Nun beginnt wieder die andere Reisezeit, die, die ich kenne, die, bei der mich lange Zeit Wolfgang begleitet hat. Nun reise ich wieder alleine, nein das stimmt nicht ganz. Ich bin ja nie wirklich ganz alleine gereist. Vielleicht die ersten Jahre, aber danach hat mich Xena begleitet, meine treueste Freundin, ein Appenzeller – Schäfermix. 13 Jahre sind wir durch Österreich, Süddeutschland und die Schweiz gefahren. Auch auf der Messe in München war Xena dabei, viele Kunden haben zuerst den Hund gestreichelt und danach haben sie die Brautkleider angesehen. Sie war immer bei mir und nun ist Minnie bei mir.

Mode im Alltag

Eine Aufgabe in meinem Kurs

Ich bin nun ja bereits seit über einem Jahr bei Fashion Express in der Ausbildung für Schnitttechnik, Modedesign und Nähen. Ein Teil davon ist die Geschichte der Mode in dem Modul Road to Fashion. Nach dem Studium der einzelnen Epochen, bin ich nun im 20. Jahrhundert angelangt, in dem sich die Mode so extrem und schnell wie nie zuvor gewandelt hat. Angefangen um 1900 mit den ausschließlich bodenlangen Röcken und Kleidern über den Stil der 20er und 30er Jahre dem Charleston und dem unvergleichlichen Stil einer Coco Chanel, die die Modewelt komplett auf den Kopf gestellt hat und deren Look auch heute noch aktuell ist. Bis zu Mary Quandt und ihrem Minirock, was alleine nur die Veränderung der Kleider- und Rocklänge aufzeigt. Oder die Quitschbunte Modewelt der Hippie Bewegung.

Welche Anforderungen gab es damals

Die Mode unterlag strikten Vorgaben, denen jeder zu folgen hatte, der auf sich hielt oder was man darunter verstand. Selbstverständlich war das nur der gehobenen Gesellschaft möglich. Das arbeitende Volk musste anziehen, was praktisch und günstig war. Unter diesen Gesichtspunkten heute betrachtet leben wir in einem Schlaraffenland, alles ist möglich, alles ist machbar und vor allem alle Stilrichtungen sind auch finanzierbar und das für die meisten Menschen auf dieser Welt. Leider immer noch nicht für alle. Es gibt immer noch Menschen wie damals, die anziehen müssen was praktisch, günstig und vor allem verfügbar ist. Traurig, aber wahr, trotz allem Wohlstand.

Was hat das nun mit meiner Aufgabe zu tun?

Ich soll die heutige Mode analysieren und zwar, die auf der Strasse. Was tragen die Leute heute? Womit umgeben sie sich. Mit wachen Augen die Kleidung ansehen und herausfinden, was momentan aktuell ist.

Und was soll ich sagen, das ist gar nicht so einfach. Ich sitze nun hier an der Uferpromenade in Friedrichshafen und beobachte Menschen, bzw. die Kleidung, die sie tragen. Der erste Eindruck war, alles geht in Jeans, Sweater und Outdoorjacke. Das Wetter ist auch danach. Der zweite Eindruck war, die Stoffe sehen alle billig aus, wie vom Discounter.

Und dann kam der dritte Eindruck, nämlich wie vielfältig unsere Mode heute ist, wieviel Möglichkeiten es gibt, sich bei einem Wetter zu kleiden, bei dem man nicht weiß, ob es gleich regnet oder ob die Sonne herauskommt und es richtig heiß wird. Die Welt ist bunt und das im wahrsten Sinn des Wortes. Meine Erkenntnis ist, dass ältere Menschen sich eher mit Farben umgeben, als jüngere. Alle sind, und das ausnahmslos, entweder in Sneakers oder zumindest flachen Schuhen, die geschnürt sind, unterwegs. Bequem müssen sie sein. Männer sind zum größtenteils legerer und dunkler gekleidet als Frauen. Ich weiß, all das ist nichts Neues und doch ist es spannend es mal so ganz bewußt aufzunehmen und zu sehen.

Und wieder eine Verallgemeinerung

Nachdem ich von Sneakers und Schnürschuhen geschrieben habe, queren auch zwei Damen in Ballerinas meine Beobachtungsmeile. Nichts ist wirklich so, wie man denkt. Kaum hat man eine Meinung gebildet, muss man sie schon wieder revidieren, weil es anders kommt. Diese Gedanken knüpfen auch sehr gut an meine Reise an, wo ich viele dieser Erlebnisse hatte.

Hatte ich nicht geschrieben, dass vorwiegend ältere Frauen bunte Jacken und Kleidung bevorzugen, so laufen soeben junge Frauen in knallgelb vorbei. Wie schnell es doch geht, etwas zu be- und leider sehr oft zu ver-urteilen. Und prompt betritt soeben ein Mann in einer leuchtend roten Jacke das Café. Und ein anderer trägt ein orangefarbenen Polohemd.

Lachsfarbene Jeansjacke, giftgrüne Outdoorjacke direkt neben einem cremefarbenen Strickcardigan, der nun so gar nicht in diese Landschaft und auch nicht zu der Frau passt, von der ich zuerst dachte, sie sei ein Mann.

Was ist nun das Ergebnis meiner Beobachtungen?

Es gibt kein Ergebnis, das ist nun mein Job, diese Details Stück für Stück zu sammeln, zu ordnen und in Kategorien zu bringen, damit sich aus all dem eine Richtung ergibt, die die derzeitige Mode widerspiegelt. Keine einfache Aufgabe, aber eine sehr spannende.

Stoffe müssen sein

Auf ins Stoffgeschäft

ich gehöre auch zu der Sorte, die nicht an Stoffgeschäften vorbei kommen, ohne etwas mitnehmen zu müssen. In letzter Zeit habe ich jedoch einen großen Bogen herum gemacht, genau aus diesem Grund. In meinem Schrank liegen viel zu viel Stoffe, die auf ihre Bestimmung warten.

Gestern war ja Feiertag und so blieb ich verschont, von einem Kaufrausch. Aber aus Porto weg zu fahren und nicht ein einziges Stoffgeschäft von innen gesehen zu haben, das geht ja nun gar nicht. Zumal ich überzeugt bin, dass meine Nähfreundinnen sich sicher schon gefragt haben, warum ich denn kein Stoffgeschäft suche. Portugal gehört zu den Ländern, in denen das Schneiderhandwerk einen hohen Stellenwert hat. Auch viele Braukleider werden in Portugal produziert.

Ich habe ja schon die Tage zuvor immer wieder nach Geschäften gegoogelt und bin fündig geworden. Eines davon sprach mich aber besonders an und zwar das „World of Fabrics“ da ist ja schon der Name Programm. Zuvor schaue ich noch, ob es ein Geschäft in der Nähe des Flughafens gibt, aber leider finde ich an der angegebenen Adresse nichts. Ich muss also wieder zurück in die Stadt. Kein Problem, sind nur 17 km und bei fast 7000 km die ich fahren werde, fällt das wohl kaum ins Gewicht.

Ein Traum jeder Schneiderin

Der Laden sieht von außen eher unscheinbar aus, aber es ist schon reger Betrieb als ich ihn betrete. Mein Auto habe ich im Parkhaus geparkt, denn ich bin wieder mitten in der Innenstadt und zwar in unmittelbarer Nähe, wo ich gestern mit Purgi war um die Zigarren zu kaufen.

Im erstem Moment bin ich kurzfristig überfordert, aber wie gesagt, das war nur der erste Moment. Ich finde alles, von der Spitze, Jersey, Leinen, Bademodenstoffe ohne Ende und im Untergeschoss noch mal Spitze über festere Stoffe für Kissen, schön gemusterte Fleecestoffe und vieles mehr. Ich gehe mit einer sehr großen und schweren Tüte raus und zum Glück für meinen Geldbeutel, möchte ich auch weiterreisen und die Zeit ist knapp, der Platz im Auto ist auch begrenzt. Ständig hin und her räumen mag ich den Stoff auch nicht. Aber ganz ohne Stoff, Porto verlassen, das käme nicht in Frage.

Der Stoff ist also verstaut und ich habe Hunger, es bietet sich an, hier noch etwas zu essen und ich gehe auf die Suche nach einem Restaurant mit Außenbewirtung. Minnie bleibt plötzlich stehen und will keinen Meter mehr gehen, das hat sie in letzter Zeit öfters. Es war wohl auch für sie etwas viel die letzten Tage in der Stadt. Während ich geduldig warte, ob sie denn doch noch laufen möchte spüre ich Regentropfen und ich schaffe es gerade noch rechtzeitig ins Parkhaus, bevor der große Regenguss herunterprasselt. Gute Minnie. Glück gehabt, auch mit meinen Stoffen. Ich poste natürlich sofort in unserer Nähgruppe Fotos von dem Geschäft und von meiner Beute.

Planänderung

nach einer ziemlichen Strecke auf der Autobahn, sehe ich einige Antworten auf meinen Post. Gundi, meiner Nähfreundin und Admine unserer Gruppen, verrate ich wohin die Reise heute geht. Santiago de Compostela ist geplant und sie meinte – noch 30 km weiter und Du bist am Ende der Welt – das muss ich mir ansehen. Ein Stop ist so oder so grad nötig und so google ich mal.

Finisterre kommt vom lateinischen „finis terrae“ – was „Ende der Erde“ bedeutet. Legenden und Sagen ranken sich um diesen mystischen Ort. Für die Menschen in der Antike und im Mittelalter endete an dieser Landzunge nicht nur die bekannte Welt, sondern am Kap Finisterre ist auch der inoffizielle Endpunkt des Jakobwegs.

Das hört sich doch gut an. Es ist wieder mal von Vorteil, noch keine Unterkunft gebucht zu haben, denn ich fahre nun direkt nach Finisterre oder Fisterra auf galicisch. Es sind doch 84 km von Santiago de Compostela und das ist dann morgen zu weit. Aber sehen möchte ich diesen magischen Ort schon. Vielen Dank liebe Gundi für diesen tollen Tip.

Ich habe nun doch schon sehr viel gesehen und man wird etwas müde, aber nur so lange bis sich dann aus heiterem Himmel wieder Landschaften öffnen, bei denen einem der Mund offen stehen bleibt, so schön sind sie. Und genau das habe ich auf meinem Umweg erlebt. Die Hinweisschilder zeigen Vigo an und vor mir breitet sich das Meer aus, das sich bis ins Landesinnere gräbt. Es gibt hier mehrere Landzungen, die sich so in die Umgebung einfügen und einfach traumhaft anzusehen sind.

Es geht über mehrere Brücken und es ist sehr schade, dass ich hier nicht stehen bleiben kann, dann muss ich eben von der Autobahn runter fahren. ein kurzer Stop geht immer. Ich weiß gar nicht mehr wo das war, aber es war wunderschön, wie man auch anhand der Bilder sieht. Es ist der perfekte Reisetag, mal abgesehen von dem Regen zwischendurch.

Ein missglückter Sonnenuntergang

Es ist jetzt 16:00 und ich habe durch den Umweg statt 50 km noch 100 km zu fahren. Da bietet es sich doch an, dort in Finisterre den Sonnenuntergang zu geniessen. Auf dem Weg dahin staune ich immer wieder über die Schönheit Galiziens, lasse mich wieder bei einer Brücke zu Fotos motivieren und kurve gemütlich durch die Gegend. Freiheit, Begegnungen, wenn auch nur sehr kurz mit einem Ola während ich die Fotos mache. Ein alter Mann, der in seinem Garten arbeitet und eine Frau, die sich sicher gerne unterhalten hätte. Aber leider no Espanol. Portugal habe ich schon lange verlassen.

Nur noch 45 km, aber die führen in die Berge hinauf, wohlgemerkt auf 300 m 😉 und sind sehr kurvenreich, da kommt man nur sehr langsam voran. Und ich frage mich, was diese Steinhäuschen für eine Bedeutung haben. vielleicht kann mir das jemand beantworten. Ich bin immer noch nicht dazugekommen, das zu googeln. Und um halb acht erreiche ich mein Ziel und bin überwältigt. Traumhaft schön breitet sich das Meer vor mir aus und ich fahre bis vorne zum Leuchtturm, wo es nicht mehr weiter geht. Eine Runde mit Minnie, Fotos machen, eine Kleinigkeit essen, ich habe ja alles dabei und dann warte ich auf den Sonnenuntergang, nachdem ich umgeparkt habe.

Kurz überlege ich, ob ich hier im Auto schlafe, aber ich habe viele Hotels in Finisterre gesehen und bin sehr zuversichtlich. Auch hrs sagt mir, dass es Hotels gibt, in denen Hunde erlaubt sind. Also was soll da noch schief gehen. Aber es kommt zuvor noch ganz anders.

Es sind mittlerweile Wolken aufgezogen und die Chance auf einen Sonnenuntergang ist gefährdet. Aber unterhalb dieser Wolkendecke strahlt die Sonne noch in voller Kraft hervor. Vielleicht…. klappt es ja doch. Einige Wohnmobile und Caravans stehen auf dem Parkplatz und die Menschen sammeln sich auf dem erhöhten Stücken Fels wo man einen traumhaften Blick hat. Auch ich gehe dahin und warte nun…… Es ist kurz vor 21:00 und jetzt schaue ich mal nach, wie lange ich hier noch sitzen muss, um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich bin da manchmal ja nicht so romantisch. Zumindest auf dem kurzen Stück, das die Wolken freigeben, sollte man die strahlende Sonne um 21:32 untergehen sehen, na das sollte doch noch klappen. Ich übe mich ja gerade in Geduld 😉

Um 21:20 ziehen sich auch auf dem kleinen Stückchen die Wolken zu und fertig ist der Sonnenuntergang, der ohne uns stattfand. Allerdings gab es auf der anderen Seite ein traumhaftes Wolkenbild. Wie das geht verstehe ich immer noch nicht.

Die geteerte Strasse führt noch weiter nach oben und ich möchte einen anderen Rückweg nehmen, das Navi zeigt mir die Strassen an, allerdings ohne, dass ich ein Ziel eingegeben habe. An einer Abzweigung geht ein Schotterweg weiter, den ich beschwingt nehme….. Ein Fehler…….Ein großer Fehler….. ein sehr großer Fehler und es ist seeehr lange her, dass mein Adrenalin derart in die Höhe schnellt. Warum? Das ist ein eigene Geschichte 😉

 

 

 

Porto

Bacelhau

Wir haben beide gut geschlafen und ich habe für uns Tee gekocht. Purgi liebt es auch, noch im Bett Tee zu trinken und so geniessen wir den Morgen. Unsere Wohnung ist ebenerdig und es ist ein Schritt von der Autotür bis zur Wohnungstüre und von da sind es noch drei Schritte bis zum ersten Bett. Wir schlafen also vier Schritte, vielleicht sind es auch fünf, vom Auto entfernt. Da bekommen wir es sicher mit, wenn jemand sich daran vergehen will.

Der Wettergott hat es heute nicht gut mit uns gemeint und so nehmen wir beide einen Regenschirm mit, den wir auch brauchen werden. Wir haben die ungefähre Richtung in die historische Altstadt und lassen auf uns zukommen, was wir erleben werden.

Die Wohnung liegt genial, direkt vor der Haustüre windet sich der Rio Douro mit seinen fünf Brücken, die ich natürlich für Susi fotografieren muss. Ein breiter Weg führt unter einer diesen Brücken durch und von dort aus geht es in mehrere Richtungen. Wir entscheiden uns für den sehr steilen Weg hinunter zum Fluß und in die Stadt. Obwohl wir gut gefrühstückt haben, ist es schon wieder Zeit zum Mittagessen. Es ist noch trocken und warm genug um draußen zu sitzen. Sobald die Sonne da ist, wärmt sie auch sofort.

Typisch für die Region ist der Bacelhau, der Kabeljau, den wir beide lieben und damit ist die Wahl nicht schwer. Er schmeckt köstlich und nun sind wir gestärkt und können uns auf den Weg machen. Es ist nicht einfach sich zurecht zu finden, weil viele Straßen von verschiedenen Punkten aus sternförmig auseinander gehen. Treiben lassen ist das sinnvollste und das machen wir auch.

Mein Fahrzeug

mein Schneiderherz schlägt gleich um sehr vieles höher, den da steht eine Vespa über und über mit kleinen Knöpfen verziert. Ich schmelze dahin, denn auch an meine Tochter muss ich dabei denken. Sie fuhr mit meinem Schwiegersohn mit einer Vespa komplett durch Italien bis Sizilien. All das geht mir gerade durch den Kopf. Gleichzeitig denke ich an meine Nähfreundinnen, auch für die muss ich sie fotografieren.

In Erwartung, nun in Unmengen Knöpfen wühlen zu können betrete ich den Laden. Aber weit gefehlt, aus den Knöpfen wurden Schmuckstücke und kleine Kunstwerke geschaffen. Wie kommt man denn auf so eine Idee. Ganz klar, dass ich hier etwas kaufen muss, egal was. Diese Erinnerung darf nicht nur im Foto bleiben. Der Mann sitzt hier den ganzen lieben langen Tag und schafft herrliche Kreationen aus den Knöpfen und auch aus Ton. Und für so einen Kugelfisch aus Ton, der mich an mein zweites tolles Hobby, das Tauchen erinnert, entscheide ich mich dann auch.

Der Tag vergeht viel zu schnell

Abends gibt es nur noch eine Orange für uns, denn am Nachmittag mussten wir selbstverständlich zu unserem Kaffee, die köstlichen Pastel de Nata probieren, eine süße Spezialität aus Portugal. Natürlich gleich mehrere Sorten davon ;-).

Ich schaue doch das erste Mal die Staffel von GNTM und gestern hatten wir es ja verpasst. Purgi ist genauso begeistert davon und schaut jede Woche, deshalb legen wir uns gemeinsam in mein Bett und schauen es eben heute. Minnie darf dabei nicht fehlen.

Der nächste Morgen

Purgi ist vor mir fertig im Bad und während ich noch an meinem Blog schreibe und alles sortiere was wir gestern erlebt haben, macht sie sich auf den Weg zum einkaufen. Wir brauchen ein paar Dinge und der Supermarkt war nicht weit entfernt. Freudestrahlend kommt Purgi zurück, sie hat eine Self Service Wäscherei und ein Nagelstudio gefunden. Ich muss Wäsche waschen und meine Gelnägel sind auch zu lang. Während sie auf Erkundungstour war, habe ich meine Nägel kürzer gefeilt und mich renoviert.

Die Sonne lacht uns heute schon gleich morgens an, da bietet es sich an, die Nikon mitzunehmen. Ich muss aber auch mal mein Upcycle Projekt vorstellen, das T-Shirt ist aus einem Kleid, das ich nicht mehr anziehen wollte und einem Rest Stoff von einem Kleid, das ich genäht habe. Auch ich bin, wie viele meiner Nähfreundinnen, immer mehr mit selbst genähten Kleidern unterwegs. Und während ich meine Fotos mache, warten Purgi und Minnie drauf, dass wir endlich losgehen.

Jetzt sind wir fertig um die Stadt zu erkunden. Wir schauen bei der Wäscherei vorbei und checken mal die Preise und Zeiten, wann sie geöffnet ist. Beim Nagelstudio bekomme ich frühestens nächsten Monat einen Termin und jetzt bin ich froh, sie selbst gekürzt zu haben, nun kann ich auch drüber lackieren. Probleme hat man so unterwegs tststs….  man glaubt es nicht 😉

Und schon wieder essen

Die Zeit vergeht ja so rasend schnell, kaum sind wir losgelaufen, haben wir schon wieder Hunger. An Straßenrestaurants fehlt es hier ja nicht, so dass es auch mit Minnie kein Problem ist und das Wetter spielt auch mit. Heute gibt es Tapas unter anderem mit Gambas. hmmmmm…. sehr lecker.

Die berühmte Brücke Ponte Luis I ist auf zwei Ebenen begehbar. Oben fährt die Metro drüber und rechts und links davon sind die Fußgänger, die jedoch auch teilweise auf den Schienen laufen. Es ist erstaunlich, wie es funktioniert, aber alle nehmen einfach Rücksicht und achten auf die Metro. Das wäre in dieser Form bei uns undenkbar.

Schon gestern wollten wir über die obere Brücke gehen, aber wir waren ja ganz unten und nahmen uns vor das eben heute zu machen. Wir schlagen immer wieder neue Wege ein und lassen uns überraschen, wo sie hinführen. Und siehe da, plötzlich stehen wir am Anfang der oberen Brücke. Minnie findet einen 8 Monate jungen Spielkameraden, mit dem sie durch die Gegend rennt. Damit konnte auch sie Ihren Spieltrieb befriedigen. Wir gehen die Brücke gemütlich rüber, schießen Bilder von der Umgebung und wandern genau so gemütlich wieder zurück. Von der Brücke aus sehen die steilen Hänge mit den Häusern und der Bahnlinie aus, wie die Landschaft einer Spielzeugeisenbahn, was total faszinierend ist.

  

Weiter geht es durch schmale Gassen, zwischen bezaubernden Häusern und landen dabei bei einem Straßenmusiker, der Louis Armstrongs – What a Wonderful Word – spielt. Das passt doch perfekt. Es sind zwei Plätze in dem Café frei. Es versteht sich von selbst, dass wir unseren Kaffee hier trinken. Hinunter geht es durch reizende Gässchen, wo wir ab und zu den Tuk Tuks ausweichen müssen, die Besucher durch die Strassen fahren.

Zum Abschluss unseres Stadt Wandertages gibt es in einem Straßencafé einen Campari Orange und dann ist es schon wieder Zeit nach Hause zu gehen. Minnie 😉 ist müde.

Sonntag

wie schön ist das, gemütlich ausschlafen, mit der Schwester einen Tee trinken, frühstücken und die Sachen packen, was man in der Stadt so braucht. Die Nikon, Wasser und Kacktüten für Minnie und natürlich Leckerli.

Für heute haben wir eine Brückentour mit dem Boot geplant, die geht durch die fünf Brücken durch, dann dreht das Boot um und fährt Richtung Meer und wieder zurück. Wir ergattern einen Platz ganz vorne. Zuerst war der Platz mit einem Rucksack belegt und die junge Frau verdrehte schon sie Augen, bis sie Minnie sah….. und schwups, waren wir herzlich willkommen. Minnie ist überhaupt in der Stadt der große Star, egal wo wir gehen oder stehen, alle wollen Minnie streicheln. Aber da haben sie meistens Pech, denn ohne Bestechung geht bei Minnie gar nichts. Du hast nichts für mich, dann bekommst du auch nichts 😉 und das ist gut so. Bei Kindern kann ich jedoch nicht widerstehen, denen gebe ich dann Leckerlis und beide haben Freude. Es gibt nichts schöneres als die strahlenden Kinderaugen, wenn Minnie sich von ihnen streicheln läßt.

Die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite und wir können unser Mittagessen wieder draussen geniessen. Auch ein Eis gönnen wir uns heute, was doch relativ teuer ist. Für eine Kugel verlangen sie 2,50 dafür zahlen wir mancherorts für den Kaffee nur einen Euro.

Es ist unmöglich alle Eindrücke und Erlebnisse in Worte zu fassen, Porto muss man erleben. Die Menschen sind alle sehr nett und hilfsbereit, die meisten sprechen englisch und wir kommen damit überall durch.

Dieser Montag ist ein Feiertag

Ich wollte unbedingt in ein Stoffgeschäft. Ich kann nicht in Portugal sein und keine Stoffe sehen, das geht gar nicht. Nur habe ich nicht bedacht, dass der 25. April ein Feiertag ist und zwar der Tag der Freiheit oder der Nelkenrevolution, weil aufständische Soldaten sich rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt haben, das war 1974.

Nach erfolglosem Googeln nach einem Stoffgeschäft, wußte ich das nun auch. Dann suchen wir eben einen Tabakladen, Purgi braucht noch ein Mitbringsel. Der Weg führt uns in die Einkaufsmeile von Porto, wo es alle gängigen Europäischen Marken gibt. Im Einkaufscenter Via Caterina wird sie fündig. Minnie dürfte da nicht hinein, aber ich packe sie kurzerhand in den Rucksack, denn heute ist keine Kamera dabei und der Platz reicht.

Nach einem späten Mittagessen kaufen wir uns eine gemischte Auswahl an Süßigkeiten wie Pastel de Nata und viele andere kleine Dickmacher. In unserer Unterkunft angelangt, gibt es einen Kaffee dazu. Es ist herrliches Wetter und es wäre schade, den Tag drinnen zu verbringen und so machen wir es wie viele andere Menschen in südlichen Ländern, wir verlagern unseren Kaffeetisch auf die Straße. Setzen uns gegenüber unserer Haustür auf die Mauer und geniessen die Leckereien.

Scrabble im Waschsalon

Dann überlege ich doch noch in die Wäscherei zu gehen, es ist noch genug Zeit, Purgi geht mit. Es sitzt nur ein Pärchen drin, das drauf wartet, bis ihre Wäsche trocken ist. Ich arbeite mich durch die Anleitung wie die Maschinen zu bedienen sind und schmeiße gleich zwei davon an, perfekt. Es dauert nur eine Stunde, die bekommen wir auch rum.

Minnie dürfte wieder mal nicht rein, aber nachdem sie keine Haare verliert bin ich diesmal stressfrei und nehme sie auf den Schoß. Keiner sagt etwas und Purgi holt kurzerhand das Scrabble. Das ideale Spiel um die Zeit sinnvoll zu verbringen, die wir warten müssen.

Den restlichen Abend verbringe ich damit, meine Sachen wieder einmal zu sortieren und zu ordnen. Das Auto teilweise zu packen, denn morgen fliegt meine Schwester schon wieder nach Hause. So schnell vergehen fünf Tage wie im Flug.

Wir sind alle drei traurig, dass wir Purgi wieder zum Flughafen bringen müssen.

Danach fahre ich dann nochmal zurück in die Stadt, denn ich muss ja noch in ein Stoffgeschäft…. Der nächste Tag jedoch wird wieder spannend….

Online Nähtreff

Ich freue mich auf unsere Nähwoche

meine Nähfreundinnen sind schon gespannt auf Details zu der Nähwoche, die wir im November haben werden und die ich organisiere. Es wird mein Business sein, Das ist der Plan. Ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, was mir Spaß macht.

In unserer tollen Gruppe habe ich ein Treffen online organisiert, wir sehen uns regelmäßig und nähen zusammen. Während ich unterwegs bin, organisiert das Sandra und sie macht das gut. Heute logge ich mich mal ein und schaue, was die Truppe so macht.

Ach tut das gut mit allen zu reden und sich auszutauschen. Ich freue mich riesig, dass so viele wieder teilnehmen und erzähle auch schon, was ich hier so mache und auch was im November geplant ist.

Schreck am Abend

Zuerst online Nähen, dann Angebot vorbereiten, noch mal Wäsche waschen, das Wetter ist heute wirklich traumhaft und ich bin die meiste Zeit auf der Terrasse. Ich packe auch schon für morgen, damit ich früh wegkomme.

Mit Minnie gehe ich nur kurz raus und deshalb habe ich abends natürlich auch ein sehr schlechtes Gewissen, sie braucht ihre Bewegung und ihr Spiel. Also machen wir uns am Abend auf den Weg zum Golfplatz, wo wir auch viele Hundefreunde mit ihren Vierbeinern treffen. Minnie hat auch Spaß daran Freunde zu treffen und sie tobt sich richtig aus. Es ist schon beinahe 21:00 es ist immer noch hell und einfach eine traumhafte Stimmung.

Zurück in meiner Wohnung ist es der erste Abend, den ich tatsächlich auf der Terrasse verbringen kann ohne zu frieren, es ist warm und sehr angenehm. Ich habe im Schlafzimmer und im Wohnzimmer jeweils eine Tür zur Terrasse.  Nun ist es dunkel und drinnen brennt Licht, das zieht Mücken an, Die Tür zum Wohnzimmer habe ich ja schon geschlossen und ich stehe auf, um auch die Schlafzimmertür zu schließen. Dann macht es klack…… geschlossen, zu….. Und das erste Mal auf meiner Reise, bekomme ich ein mulmiges Gefühl. Minnie ist drinnen und schaut mich mit Kulleraugen an. Hilfe, was, wenn ich mich nun ausgeschlossen habe? Übernachte ich jetzt auf der Terrasse, wo ist das Telefon, drin natürlich, ich wollte mich ja gerade erst einrichten hier….

Und dann stehe ich da….. gehe zur Wohnzimmertür, versuche vorsichtig daran zu schieben und ein riesiger Stein fällt mir vom Herzen, sie geht auf.

Arbeit bis Mitternacht

Gegen Mitternacht wird es etwas kühler und ich gehe ins Bett. Da fällt mir ein, dass ich ja noch Überweisungen machen muss und zwar bis 10. April und der ist morgen. Das erledige ich also auch noch, denn morgen bin ich wieder unterwegs und da weiß ich nicht wann und wo ich Netz habe.

Mein Kopf ist glaube ich auch etwas überfordert heute, denn aus irgendeinem Grund, komme ich auf die Idee, dass ich meine Steuer Voranmeldung bis 10.4. abgeben muss. Irgendjemand sagte heute morgen, dass sie an der Steuererklärung sitzt. Es ist Mitternacht, muss ich das jetzt auch noch machen. Und zum Glück fällt mir, kurz bevor ich damit beginne ein, (das Programm war schon geöffnet), dass der Termin für mich ja erst am 10.5. ist. Uff…… und nun gute Nacht.

 

Strandspaziergang

Und doch wieder arbeiten

ich habe gestern endlich die Preise für unsere Nähwoche im November fixieren können und natürlich will ich das meinen Nähfreundinnen gleich weitergeben, die schon sehnsüchtig drauf warten, um das Hotel buchen zu können. Meine Handelsvertretung mit den Brautkleidern habe ich nicht mehr, da wird kein freier Aussendienst mehr gebraucht, so ist das im Leben, so schnell ändert sich von heute auf morgen alles. Aber das sagte ich ja schon. Also was tun? Nähreisen und Nähtreffs organisieren, das wird mein Hauptbusiness werden und da muss ich natürlich auch anfangen damit, denn so schnell geht das ja nicht.

Auf die Nähreise freue ich mich schon sehr, da doch eine Nähreise, die ich selbst mitgemacht habe, der Anstoß zu der Idee war, damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich habe noch viele Ideen, die nach und nach umzusetzen sind, deshalb arbeite ich einfach auch von hier. E-Mails beantworten, Angebot entwerfen usw. Mittags gegen 14:00 ist es dann genug und ich verabrede mich mit meinen Freunden am Strand auf einen Kaffee.

Der Fisch und das Plastik

Wir hatten ja noch nicht viel Bewegung, Minnie und ich, also machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Es ist hügelig hier, man sagt, Marbella ist das San Francisco von Spanien und jetzt verstehe ich, was gemeint ist. Links nach unten, dann rechts nach oben, wieder einen Haken schlagen und die Straßen entlang. Nein, es ist kein gerader Weg, es ist alles etwas verwinkelt und dazwischen sind die geschlossenen Apartmentanlagen. Nach einer guten Stunde sind wir endlich am Meer. Vorbei geht es an den langen Stränden, die gerade nicht so einladend aussehen.

Und dann sehe ich den Müllsammler und denke, das ist ja mal eine gute Idee. Erst als ich das Bild in Facebook poste, wird mir bewußt und werde ich als leidenschaftliche Taucherin dran erinnert, dass es mehr ist, als ein Plastikmüllsammler. Es ist ein Aufschrei und eine Aufforderung unsere Natur zu schützen und achtsamer mit dem kostbarsten Geschenk, mit unserer Erde, umzugehen.

An unserem Treffpunkt warten schon Susanne und Rüdiger, die sich auch sehr aktiv am Umweltschutz beteiligen und schon vor vielen Jahren das Plastik in unseren Meeren und in unserer Umwelt angeprangert haben. Sie kennen die Gegebenheiten und haben klugerweise das Auto dabei. Aber ich habe ja auch Urlaub, da kann ich schon etwas länger unterwegs sein. Die Sonne knallt heute so richtig herunter und ich vermisse meinen Sonnenhut, den ich ja extra mitgenommen habe. Kein Problem, denn Sonnenhüte kann man hier auch kaufen und so komme ich zu einem weiteren Sonnenhut, den ich dann vergessen kann, wenn ich ihn bräuchte.

 

Lemon Cake und Lachs

nein natürlich nicht zusammen…. Gemütliches zusammensein mit Freunden bei einem Lemon Cake, der phantastisch aussieht und auch so schmeckt. Minnie ist doch etwas müde von dem Spaziergang und ist beinahe relaxt, bis auf den Moment, wo ein anderer Hund vorbeikommt. Wenn jemand einen Ratschlag hat, wie ich das in den Griff bekomme, dann bitte her damit. Sie denkt einfach, sie ist ein Löwe. Gegen 17:00 verabschieden sich meine Freunde, jedoch nicht ohne mir anzubieten, mich den Berg wieder hinauf zu fahren. Es ist noch früh und ich habe Zeit und so werden Minnie und ich heute viel Bewegung bekommen, wir laufen.

Ich gehe selten den gleichen Weg zurück und auch diesmal versuche eine Runde daraus zu machen, auf dem Weg zum Strand habe ich Google vertraut, allerdings war ich da viel länger unterwegs. Also mache ich meinen eigenen Routenplan und gehe so weit als möglich am Strand entlang. Dort herrscht regen Treiben, allerdings weniger von Badegästen, die auch da sind, also von Baggern und Bauarbeitern, die die Strandabschnitte für die Sommergäste vorbereiten. Teilweise gab es aber auch hier einige Sturmschäden, die repariert werden müssen.

Beim Hinweg fiel mit ein kleines Restaurant auf, das sehr ansprechend aussah und ich frage, ob ich mit Minnie auf die Terrasse darf und es klappt. Und dort gab es gleich das Abendessen, meinen Lachs mit Gemüse und Kartoffel, ein Festessen.

Mein Enkel hat Geburtstag und ich rufe vom Strand aus an, packe noch eine schöne Muschel für ihn ein. Er ist mit seinen 5 Jahren natürlich total abgelenkt, es gab Spielzeug und er hatte Freunde da am Nachmittag, da ist er völlig aufgedreht. Ich liebe ihn und es ist schade, dass ich nicht dabei sein kann, aber er verzeiht mir das sicher.

Ich mache noch einige schöne Bilder und beginne den „Aufstieg“, der Kompass auf meinem iPhone sagt mir, dass es 80m Höhenunterschied ist. Das hört sich erst mal nicht viel an, aber es geht schon sehr steil nach oben. Zweimal streikt Minnie und ich trage sie ein Stück, bis ich begriffen haben, dass sie einfach nur Durst hat, die Arme. Denn beim dritten mal trinkt sie mal ausgiebig und läuft dann brav weiter. So ein dummes Frauchen, aber auch….. Aber sie lies sich auch ohne Widerstand tragen…. hahaha

   

Nicht immer scheint die Sonne

Als ich wieder zurück war in meiner sehr schönen, aber leeren Wohnung. Da waren nur Minnie und ich und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewußt, wie sehr ich Wolfgang vermisse, wie viele schöne Urlaube wir zusammen verbracht haben, wieviele schöne Stunden. Man kann, wohin auch immer hinfahren, aber die Erinnerungen holen Dich ein. Ende Mai ist es genau ein Jahr, dass Wolfgang plötzlich gestorben ist. Weglaufen geht nicht. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich den Tatsachen zu stellen, es zuzulassen. Die Tränen laufen lassen, sonst kann es nie heilen. Ich muss da durch. Auch das war ein Grund meiner Reise, um auf andere Gedanken zu kommen, sich nicht immer nur im Kreis drehen, was neues beginnen. Alleine mit Minnie und Euch allen, die meinen Blog verfolgen, die mir neuen Mut geben und mich motivieren weiterzumachen, die Reise zu geniessen und viel Freude daran zu haben.

Mir hilft es sehr viel, dass ich Schreiben kann, das habe ich immer schon gemacht, wenn es mir nicht gut ging. Das ist sehr schade, denn wieviel mehr Spaß es macht, aufzuschreiben, was gut ist und was schön ist, merke ich jetzt hier an diesem Blog.

Zwei Wochen unterwegs

Am Sonntag geht es schon wieder weiter und dann bin ich zwei Wochen unterwegs. Ich habe vieles gesehen, viele schöne Begegnungen gehabt und bin durch ausgesprochen traumhafte Landschaften gefahren. Und nun sitze ich in meiner schönen Urlaubswohnung und komme zum Nachdenken. Was ist hier anders als zu Hause? Ich muss für mich sorgen, ich muss einkaufen, eventuell kochen, oder in ein Restaurant gehen. Ich muss mit Minnie raus. Wenn es denn wenigstens richtig warm wäre…… ich will mich nicht beschweren, die Sonne scheint immer öfter und wenn sie da ist, brennt sie auch richtig herunter. Wie geht es weiter in meinem Leben, die spannendste Frage überhaupt.

Ich hätte Zeit zum nähen

Ein so schönes Hobby

Was macht man zu Hause bei Regenwetter – Nähen natürlich – was sonst? Als ich nach den ersten Stunden hier realisiere, dass ein gemütliches Schlendern durch den Ort, große und auch kleine Wanderungen bei diesen Wetterbedingungen nur erschwert möglich sind, denke ich wehmütig an mein Nähatelier. Dann sehe ich die vielen Sachen, die meine lieben Nähfreundinnen jeden Tag posten. Und es sind wunderschöne Teile dabei, mit einem Ideenreichtum, sodaß ich immer wieder verwundert bin, wie man da drauf kommt. Genau das liebe ich an der Arbeit mit Stoffen, Schnitten und den vielen Materialien, mit denen man die einzelnen Stücke verschönert.

Auf dem Tisch hier liegt ein wunderschöner, handgearbeiteter Läufer, der mich spontan an jemand aus unserer Gruppe erinnert, die in mühevoller Kleinarbeit winzige Knopflöcher mit der Hand näht, oder einen Saumabschluß mit Lochstickerei verziert. Oder an diejenige, die uns allen in Schnelligkeit voraus ist. Neben Nähen, arbeitet sie Vollzeit, backt tolle Kuchen, kocht so mal nebenbei, aber sie näht und näht und näht, ein schönes Stück nach dem anderen. Auch meine liebe Admine Gundi ist an Produktivität nicht zu übertreffen. Auch wundervolle kleine Taschen werden für den Verkauf auch z.B. für einen Weihnachtsmarkt genäht. Und sogar eine Arbeitshose für die Gärtnerei ist Handmade dabei. Es ist so bunt, so vielseitig und so vielfältig, was alles aus den tollen Materialien hergestellt wird.

Wir sind eine kleine Gruppe, die sich regelmäßig trifft und die das Nähen, Designen und der Spaß am Hobby verbindet.

Es gibt so viele tolle Frauen, die ein gemeinsames Hobby eint. Ab und an ist auch ein Mann dabei und ich freue mich, wenn unser Hobby nicht davon abhängt, mit welchen Chromosomen man geboren wird. Ich kenne schon mal zwei, einen davon habe ich in einem separaten Post erwähnt. Mathias, der mit Leidenschaft seiner Berufung nachgeht und ein superschönes professionelles Atelier hat. Nähen ist nicht nur Hobby, nähen ist eine Leidenschaft, derer man kaum widerstehen kann.

Nähst Du auch gerne?

Wenn ja, schreibe mir doch mal, was Du am liebsten nähst. Ich freue mich drauf   mail@ilsespitzer.de

 

 

Frühstück mit Mathias Ackermann

Einkaufen ohne Maske

ich komme mir vor wie auf einem anderen Planeten, denn ich möchte Gipfeli (Schweizer Croissants) für Mathias und mich zum Frühstück kaufen. Der Supermarkt ist gleich um die Ecke und ich schaue mal, wie das in der Schweiz denn nun so ist. Ich war ja schon lange nicht mehr hier. Und siehe da, keiner trägt eine Maske und was soll ich sagen, es ist echt ein seltsames Gefühl, so frei zu sein. Ich bin es nicht mehr gewohnt, aber ich geniesse es. An der Kasse spreche ich die Frau direkt darauf an, wir unterhalten uns ein wenig darüber und auch auf die anderen Kunden springt meine Lebensfreude angesichts der nicht benötigten Maske über. Es ist so schön, freundliche – ganze – Gesichter zu sehen. So lachend und fröhlich kann der Tag beginnen. Und es geht gerade so weiter.

Im Mode- und Nähatelier

Mathias ist schon seit sechs Uhr an der Arbeit, ich trudle kurz nach 9:00 mit den Gipfeli ein. Es gibt viel zu erzählen und ich fühle mich in seinem Nähatelier so wohl wie man sich nur wohl fühlen kann, wenn man gerne näht. Ich liebe diese Farbenvielfalt an Garnen, die Stoffe, die an der Wand lehnen und die Schneiderpuppen, die mit halben Musterschnitten da stehen und darauf warten, weitere Kleider angezogen zu bekommen. Auch ein Brautkleid steht bei Mathias, das aus seiner Hand entstanden ist.

Über 20 Jahre haben mich Brautkleider bei meinen Reisen als Handelsvertreterin begleitet, die ich an Brautgeschäfte verkauft habe. Nun bricht eine ganz andere Zeit an. Geblieben sind die Brautschuhe, mit denen ich immer noch sehr gerne meine Kunden besuchen werde. Spontan würde ich sofort einen Stopp in Büren an der Aare machen und bei Mathias arbeiten, wenn meine Bestimmung momentan nicht eine andere wäre. Nämlich die Reise zu mir selbst. Aber ich bin sicher, wenn ich zurück bin, wird es eine Zusammenarbeit mit Mathias geben, denn ich darf seine Schnitte verwenden, die genial sind und in meinem Hinterkopf formt sich bereits eine Nähreise dazu. Aber erst geht es nach Spanien.

 

              

Neuchâtel und Cortaillod

Mittags suche ich einen Platz wo ich mit Minnie ein wenig laufen kann, damit sie (und ich auch) Bewegung bekommt. Ich fahre von der Autobahn ab nach Petit Cortaillod, ein kleines verträumtes Städtchen. Am Hafen bleibe ich stehen und bin ein wenig traurig, dass das Restaurant nicht geöffnet hat, es ist wohl noch zu früh im Jahr. Es wird trotz allem ein schöner Spaziergang und dann geht die Reise weiter. Der Wetterbericht sagt, dass es am Nachmittag kälter werden soll, deshalb steuere ich einen Rastplatz an und mache eine kurze Mittagspause. Minnie hat keine Lust wieder einzusteigen, aber wir müssen ja weiter und so ein Rastplatz lädt nicht wirklich zum bleiben ein und wenn er noch so schön ist. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön und ich geniesse die Aussicht. Minnie wird immer unruhiger und ich weiss nicht, was sie hat. Es ist ein anstrengender Abschnitt, weil es gerade keine Möglichkeit gibt stehen zu bleiben. Ich bin kurz vor der Grenze zu Frankreich. Endlich gibt es einen Rastplatz und ich kann mit Minnie raus. Alles klar, sie muss etwas gefressen haben, was sie nun wieder hergibt. Ein toller Hund, ich bin dankbar, dass sie es nicht im Auto gelassen hat. Es gibt eine kleine Spielrunde, danach liegt sie brav in ihrem Hundekörbchen nebenan.

Wo übernachte ich heute

die tägliche Herausforderung ist diese Frage. Ich kenne sie vom Außendienst und auch da war es nicht immer einfach, wobei uns das Internet heute schon sehr viel erleichtert. Bei dieser Reise kommt jedoch hinzu, dass ich für die Übernachtung nicht viel Geld ausgeben will oder sollte…. sparen ist angesagt und vieles mehr. Was braucht man wirklich im Leben? Ich fahre durch eine wunderschöne Gegend kurz vor Grenoble und beschließe hier in der Nähe zu übernachten und nicht bis Orange weiterzufahren, weil es hier ja so schön ist. Die Uhr im Auto zeigt mir 16:30, das Wetter ist herrlich 22 Grad warm, da kann ich noch mit Minnie einen schönen ausgedehnten Spaziergang machen. hrs, trivago, booking.com wurden befragt und die Favoriten liegen ein Stück des Weges zurück, das geht natürlich nicht. Also weitersuchen, es gibt hier tatsächlich ein Hotel für 45,- € das ist doch ein Schnäppchen, das sehe ich mir an. Na klar, Industriegebiet, wie sollte es anders sein, ein nicht einladender Klotz, so muss es dann doch nicht sein. Ich fahre wieder weg, umrunde den Kreisverkehr zweimal, komme mir doof vor und muss lachen. Dann sehe ich eine Gärtnerei, ich sollte doch Frauenmantel mitbringen, vielleicht bekomme ich den hier, denn bei uns war es zu früh. Ein Versuch war es wert, gibt es nicht. Die Zeit rennt in solchen Situationen und mir wird plötzlich bewußt, das die Uhr in meinem Auto keine Sommerzeit hat. Es ist also bereits eine Stunde später als ich dachte. Nun 18:00 und ich bin müde. Neben dem Klotz gibt es noch ein Hotel, das sieht auch nicht wirklich einladend aus, aber ich beschliesse doch, es zu nehmen. 74,-€ geht ja noch und Minnie bekommt einen Spaziergang im Industriegebiet, ihr ist es völlig egal, aber ich schaffe es superschöne Fotos zu machen, denen man all das nicht ansieht 😉

Bilder dazu folgen – aber jetzt muss ich los – ich doch einen Termin zum spanischen, nein zum katalanischen Mittagessen und freue mich auf meine nächste wichtige Begegnung – seid gespannt.

Mein Quartier in dieser Nacht: Hotel Campanile, Moirans