Traumhaftes Portugal

Erst einmal ein Haarschnitt

Für Minnie ist es viel zu warm und ihr Haarkleid wäschst schnell. Zuhause schneide ich sie mit der Maschine, die habe ich nicht dabei. Dafür aber die Scheren und so müssen wir eben manuell Hand anlegen. Erstaunlicherweise lässt sie es mit sich geschehen und legt sich sogar auf den Rücken um die Pfoten und den Bauch bearbeiten zu lassen. Die Frage war nur, wo machen wir das? Aber wir haben genug Decken dabei und eine eignet sich hervorragend dafür. Es war ein Geschenk von Essense. Auf dieser Decke bleiben die Haare hängen und fliegen nicht gleich in der Gegend herum.

Und so bekommt meine kleine Minnie Maus eine neue Frisur, die zwar nicht perfekt, aber angenehm ist. Ein paar mal noch geschüttelt und sie fühlt sich wieder wohl. Die Haare sammle ich ein, ich habe schon einen ganzen Karton voll davon. 3 Jahre Hundehaare auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich damit mache ;-). Danach können wir uns auf den Weg machen.

Wundervolle Landschaft

und eine traumhafte Strecke. Heute entscheide ich mich für das Landesinnere und nehme die Route, die Iain mir empfohlen hat. Mit dem Motorrad muss sie der Hammer sein. Aber auch mit dem Auto lohnt es sich hier entlang zu fahren.

Ich plane meine Tour diesmal vor, um Eckpunkte zu haben, wo meine Reise hinführen soll. Der erste ist Sao Marcos da Serra, danach Monchique. Aber bevor ich dort ankomme, bleibe ich noch sehr oft stehen, einfach weil ich mich an dieser Landschaft nicht satt sehen kann.

 

Es geht auf ca. 400 m was ja wirklich nicht hoch ist, wenn man aus der Region mit wirklichen Bergen kommt. Aber wenn man die Strasse entlang fährt, hat man das Gefühl viel höher zu sein, so beeindruckend ist diese Formation an Hügeln. Es ist sehr schwer zu beschreiben und auch auf Fotos kann man die Schönheit dieser Landschaft nur annähernd erahnen.

Ich biege wieder mal auf eine Schotterstrasse ein und parke, um all das in mich aufzusaugen und zu geniessen.

 

Monchique

alleine der Name klingt schon schön und ich muss gestehen, er weckt Erinnerungen an die Kindheit meiner Kinder. Vermutlich liegt es am ähnlichen Namen, aber es gab doch mal die Monchichi. Wer kennt sie noch? Ich weiß, es hat nichts damit zu tun und trotzdem erinnere ich mich daran, meine Tochter hat sie geliebt. Vielleicht bin ich deshalb so verliebt in Monchique. Es ist aber auch wirklich ein zauberhaftes Städtchen mit einem schönen Park, den man über mehrere Stufen erreichen kann.

Oder mit dem Zentrum, wo die Cafehäuser sind. In einem davon nehmen wir Platz und ich bestelle einen Salat zum Mittagessen. Minnie wartet draussen geduldig, als ich kurz hinein muss. Sie weiß mittlerweile, wie das funktioniert, denn auch da darf sie nur draussen sitzen.

Nach dem kurzen Stop geht es weiter auf der Traumstrasse in der Landschaft, an der ich mich nicht satt sehen kann. Wieder einmal biege ich auf eine Nebenstrasse ab, die etwas besser zu fahren ist. Wir fahren durch ein Waldstück, das mystisch anmutet. Bäume wie ich sie noch nie gesehen habe, ragen hoch in den Himmel hinauf und ich muss unbedingt herausfinden, um welche es sich handelt. Die Blätter sind schmal und länglich und wachsen in der oberen Spitze. Am Stamm befinden sich kaum Blätter. Ich möchte mit Minnie einen Spaziergang machen, aber sie will nicht. Vielleicht ist es der Geruch, der einen gefangen hält. Wie beschreit man einen Geruch? Süßlich duftend, Lilien? Vanille? Ich kann es nicht beschreiben und schon gar nicht hinterher. Mittlerweile hat mir mein treuester Fan, meine über alles geliebte Schwester gesagt, dass es sich um Eukalyptus handelt 🙂 ja genau, das kommt hin, aber ich hätte es hier nicht vermutet.

In Marmelete kaufe ich mir Wasser und ein Eis in einem Minimercado, das ist so ein kleiner Supermarkt, der alles hat was man braucht, aber eben in Miniformat.

Aljezur

Dort muss ich mich entscheiden, ob ich nach Norden oder nach Süden fahre. Aljezur liegt ein paar Kilometer vor der Küste, die man nun nur über schmale Wege erreicht. Mein Weg geht nach Süden weiter und ich steuere Bordeira an, dort möchte ich zu einem der schönsten Strände der Atlantikküste, zum Bordeira’s Beach.

Was mich dort erwartet raubt mir mal wieder den Atem. Ich fahre so nah als möglich zum Strand und parke neben einigen Wohnmobilen aus Deutschland und der Schweiz. Auch ein Auto aus Konstanz kommt mir entgegen.

Vom Parkplatz aus führen steile Treppen zu einer schon fast wüstenartig, ausgedehnten Dünenlandschaft zwischen den Hügeln. Es sind naturbelassene Sanddünen, die reichlich Platz für Surfer bietet, die sich in die stürmische Brandung trauen, um auf den großen Wellen zu reiten. Es ist ein unvergesslicher Anblick schon von oben. Am Parkplatz weht auch schon der Wind und ich bin aber verwundert, warum alle dick eingepackt zu dem Holzsteg gehen.

Sand, Sand und nochmal Sand

Ein paar Minuten später war es mir klar, der Wind pfeift gnadenlos durch die Landschaft und es wird dadurch auch sehr schnell sehr kalt. Minnie trotzt all dem und kämpft sich freudestrahlend durch, sie spürt den Sand und das Meer, das sie so sehr liebt. Unten angekommen will sie spielen. Rennt wie eine Wilde durch den Sand und wartet darauf, dass ich den Ball schmeiße. Aber der ist im Auto und so gehen wir eben noch mal hoch, holen Ball und Jacke.

Minnie kann man im Sand kaum noch erkennen, sie hat die gleiche Farbe und rast wie ein Duracell Männchen über die Dünen. Ich frage mich immer wieder, warum sie gerade am Strand dermaßen ausflippt. Es muss der Geruch sein, oder was auch immer.

Man kann hier auch ein Stück direkt an der Küste entlang fahren und das machen wir auch. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, so schön ist es hier. Es ist schon spät, halb sieben und ich habe mindestes noch eine Stunde Fahrt zurück und Abendessen möchte ich ja auch noch.

Mein Auto

ist jetzt nicht nur total schmutzig, sondern auch voll mit Sand, der auf dem Dreck klebt. Ich sehe wie im Nebel durch die Scheibe und es wäre jetzt fatal die Scheibenwischer mit dem Wischwasser einzuschalten. Aber Blindfahrt geht ja auch 😉 Am Rückweg suche ich jetzt eine Möglichkeit das Auto zu waschen und gebe es im Navi ein. In Portimao werde ich dann fündig und endlich…… jetzt weiss ich ja, wie es geht.

Sauber fahren wir nach Algoz zurück, nicht ohne die Schrägseilbrücke zu fotografieren, die wir überqueren, ihr wisst ja, für Susi 😉

 

 

 

 

4 Kommentare
  1. Katja Will sagte:

    Liebe Ilse,
    wir kommen grad aus Italien zurück und ich lese dass du in Portugal bist.
    Ich liebe Portugal, es ist ein tolles Land mit ganz wundervollen Menschen.
    Hast du schon ein pastel de nata gegessen? Hmm- köstlich! Ganz liebe Grüße von Max, Lina und Andi.
    Katja 🙂

    • Ilse sagte:

      Oh schön liebe Katja,
      Ihr hattet sicher auch einen schönen Urlaub im neuen Wohnmobil.
      Ja gerade gestern gab es wieder pastel de nata 🙂 so lecker
      Auch ganz liebe Grüße an alle 🙂

      • Katja Will sagte:

        Huhu,
        Ja wir hatten eine tolle Zeit in Italien – sogar Kiten war möglich für Andi.
        Fährst du noch Richtung Lissabon?

        • Ilse sagte:

          Hello, das ist super. In Lissabon werde ich nicht sein, das habe ich mit Wolfgang angesehen.

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