Das Fischerdorf und der Waldweg
Rundgang durch das Dorf
nachdem ich nun weiß, wie meine Route tagsüber aussieht und ich Fotos von dem Abenteuerweg gemacht habe, gehe ich es gemütlicher an. Immerhin war ich drei Stunden unterwegs und Komoot sagt, dass ich davon 2 Stunden in Bewegung war. Eigentlich ist das ja nicht so viel, aber besser als nichts und es ging ja auch Bergauf 😉 7,71 km für mich Ungeübte passt das. Für den Jakobsweg sollte ich dann noch ein wenig trainieren.
Am späten Nachmittag schlendere ich durch das Dorf, was wunderschön gelegen ist. Der Hafen mit den vielen Booten sieht sehr romantisch aus und das Wasser ist glasklar. Wie es wohl da unten aussieht? Mein Taucherherz macht einen Sprung in zwei Richtungen, einerseits, ich würde gerne hier tauchen, andererseits erinnert es mich natürlich an Wolfgang. Ich bin sicher, er hätte diesen Platz geliebt. Ob er diese Strasse genommen hätte, das weiß ich nicht, obwohl wir schon einmal auf so einem Weg zu einem Tauchresort fuhren.
Die meisten der Restaurants sind geschlossen und bei denen, die geöffnet haben, ist die Küche noch zu. Bei dem einen, wo es eventuell eine Chance gab, flog mir der Geruch von altem Frittierfett in die Nase. Das fällt also auch weg. Ich laufe mit Minnie den sehr langen gemauerten Steg bis nach vorne entlang, wo er ins das grün und blau schillernde klare Wasser ragt.
Fischer legen ihre Netze zusammen und der Tag neigt sich dem Ende zu. Eine Oma schiebt den Kinderwagen mit ihrem Enkelkind den Steg entlang und hier und da plaudern ein paar Leute. Es ist friedlich hier und ich geniesse die Ruhe des Meeres und der Landschaft. Zu Essen bekomme ich allerdings noch nichts.
Die Abzweigung bei der Wanderung
auf meiner Wanderung gab es bei der zweiten Gabelung auch einen Weg nach rechts unten und den möchte ich nun entlang gehen, obwohl ich weiß, dass ich da auf alle Fälle umdrehen muss, das sehe ich schon auf der Landkarte in der App. Es war eine gute Entscheidung nach links hoch zu fahren, denn dieser Weg ist dann auch nicht mehr mit einem Auto befahrbar, aber für uns heute ist er perfekt. Ich geniesse die Aussicht auf das Meer und das Klima hier. Die Blumen blühen in einer Farbenpracht die traumhaft ist und gute Laune macht.
Eine winzig kleine Schnecke ist mit uns unterwegs und ich muss aufpassen, nicht auf sie zu treten. Weitere Wege führen nach oben und ich könnte hier noch viele Stunden verbringen.
Aber ich möchte ja sehen, wie der Weg beschaffen ist, den ich gestern gefahren bin. Also drehe ich diesmal um und biege auf den Weg ein, der steil nach oben geht.
Abendessen
Zurück im Hotel frage ich erst einmal wann das Restaurant nebenan öffnet. Um 20:00 und so lange muss ich mich eben gedulden. Die Zeit verbringe ich, womit wohl ;-), mit Blog schreiben, Fotos sortieren und ein wenig relaxen. Ich überlege auch wie es morgen weitergeht, welche Stopps lege ich wo ein? Buche ich im Voraus oder fahre ich soweit ich komme und bleibe stehen, wo es mir gefällt?
Ich dürfte die erste im Restaurant gewesen sein, denn jetzt habe ich wirklich Hunger. Das kleine Brötchen, das ich mir vom Frühstück mitgenommen habe und die Orange haben nicht lange vorgehalten. Die Speisekarte kann ich mit einem QR Code einlesen, das dumme ist nur, sie ist komplett in spanisch. Und so reime ich mir zusammen, was ich wohl mögen könnte. Ich entscheide mich für Fisch, bei Fleisch bin ich mir nicht so sicher, was ich da bekomme.
Ich frage auch den Wirt was er mir empfehlen kann und das nehme ich. Es ist Fisch mit Kartoffel und Gemüse und als die Pfanne kommt, erinnert es mich ein wenig an Kartoffelgulasch, nur eben mit Fisch, statt der Wurst, die wir in Österreich reinschneiden. Aber davor bekomme ich Brot und Käse und da ich Hunger habe, stürze ich mich geradezu drauf. Das Brot hätte ich besser aufgehoben, denn damit kann man super lecker die Sosse aufsaugen. Ich brauche also nochmal Brot. Ein Glas galizischen Weisswein dazu und ich bin zufrieden und müde.
Da war ja noch der Waldweg von gestern
Oh Mann, was bin ich froh, dass ich da nicht eingebogen bin. Das war definitiv kein Weg für ein Auto, eben ein Waldweg und der wurde auch immer enger und enger. Zum Wandern allerdings traumhaft. es geht durch hohe grüne Mauern aus Bäumen und Büschen und es sieht aus, wie in einem Märchenwald. Es ist nur ein kurzes Stück, aber wunderschön.
Das Ende des Waldstücks und der Beginn der Häuser. Genau wie auf dem Navi 😉 angezeigt. Es wäre noch spannend, ob mich das Navi auch da durch geführt hätte, ich glaube aber eher nicht 😉
Das Ziel am nächsten Tag ist Bilbao
es sind 645 km zu fahren und das müsste schon machbar sein. Wenn ich in einem Stück nach Wien fahre, ist es ähnlich. Es zieht mich nach Hause, ich habe viele Ideen gesammelt und viel gesehen. 5 bis 6 Wochen waren geplant. Und nun bin ich in der 5. Woche, das passt doch ganz gut. Gedanklich bin ich schon am Heimweg. Ein kleiner Rückblick auf Fisterra und los geht die Fahrt.
Ursprünglich wollte ich einen Stop in Oviedo machen, überlege nun auch, ob ich von der Autobahn abfahre, aber das Wetter ist nicht mehr ganz so freundlich, hier ist das Klima schon wieder etwas rauher und der Frühling braucht noch ein wenig, bis er hier einzieht. Wir sind eben schon wieder mehr Richtung Norden.
Die Landschaft ändert sich, das grün wird wieder satter und auch die Wälder sind abwechslungsreicher. Obwohl auch hier wieder viel Eukalyptusbäume zu sehen sind. Manchmal öffne ich das Fenster und hoffe diesen Geruch noch einmal wahrzunehmen, der mir bei der ersten Begegnung mit den Bäumen entgegenschlug. Aber da muss man doch wohl mitten drin stehen. Die Häuser haben hier ebenfalls ihren eigenen Flair. Viel sehe ich davon nicht, denn wie schon in den letzten 5 Wochen, muss ich mich entscheiden. Stehen bleiben oder weiter fahren. Mich zieht es aber nach Hause.
Die Fahrt führt über einen Berg, der wohl immer im Nebel steckt, denn es wird schon mit mehreren Schildern angekündigt, dass jetzt Nebel kommt und man vorsichtig sein soll und die Nebelleuchten einschalten soll.
Minnie ist müde und nach ca 200 km mache ich eine kleine Pause, bewegen wir uns ein wenig und schon geht es weiter. Beim zweiten Halt trinke ich einen Kaffee und gönne mir ein süßes Stückchen. Jetzt habe ich noch ca. 200 km bis Bilbao und ich schaue, welche Möglichkeiten es zum Übernachten gibt. Camping mit Zelt ist definitiv zu kalt, aber vielleicht kann ich mal einen Bungalow auf einem Campingplatz buchen. Hotel (da ist ja wieder der Hund) und auch Airbnb sind in Bilbao recht teuer. Außer einem fixen Wohnmobil, das wird für 32,- angeboten bei Airbnb angeboten, vielleicht wird es das? Dann weiß ich auch, wie man im Wohnmobil übernachtet. Ich bin noch nicht sicher.