Das Fischerdorf und der Waldweg

Rundgang durch das Dorf

nachdem ich nun weiß, wie meine Route tagsüber aussieht und ich Fotos von dem Abenteuerweg gemacht habe, gehe ich es gemütlicher an. Immerhin war ich drei Stunden unterwegs und Komoot sagt, dass ich davon 2 Stunden in Bewegung war. Eigentlich ist das ja nicht so viel, aber besser als nichts und es ging ja auch Bergauf 😉 7,71 km für mich Ungeübte passt das. Für den Jakobsweg sollte ich dann noch ein wenig trainieren.

Am späten Nachmittag schlendere ich durch das Dorf, was wunderschön gelegen ist. Der Hafen mit den vielen Booten sieht sehr romantisch aus und das Wasser ist glasklar. Wie es wohl da unten aussieht? Mein Taucherherz macht einen Sprung in zwei Richtungen, einerseits, ich würde gerne hier tauchen, andererseits erinnert es mich natürlich an Wolfgang. Ich bin sicher, er hätte diesen Platz geliebt. Ob er diese Strasse genommen hätte, das weiß ich nicht, obwohl wir schon einmal auf so einem Weg zu einem Tauchresort fuhren.

Die meisten der Restaurants sind geschlossen und bei denen, die geöffnet haben, ist die Küche noch zu. Bei dem einen, wo es eventuell eine Chance gab, flog mir der Geruch von altem Frittierfett in die Nase. Das fällt also auch weg. Ich laufe mit Minnie den sehr langen gemauerten Steg bis nach vorne entlang, wo er ins das grün und blau schillernde klare Wasser ragt.

Fischer legen ihre Netze zusammen und der Tag neigt sich dem Ende zu. Eine Oma schiebt den Kinderwagen mit ihrem Enkelkind den Steg entlang und hier und da plaudern ein paar Leute. Es ist friedlich hier und ich geniesse die Ruhe des Meeres und der Landschaft. Zu Essen bekomme ich allerdings noch nichts.

Die Abzweigung bei der Wanderung

auf meiner Wanderung gab es bei der zweiten Gabelung auch einen Weg nach rechts unten und den möchte ich nun entlang gehen, obwohl ich weiß, dass ich da auf alle Fälle umdrehen muss, das sehe ich schon auf der Landkarte in der App. Es war eine gute Entscheidung nach links hoch zu fahren, denn dieser Weg ist dann auch nicht mehr mit einem Auto befahrbar, aber für uns heute ist er perfekt. Ich geniesse die Aussicht auf das Meer und das Klima hier. Die Blumen blühen in einer Farbenpracht die traumhaft ist und gute Laune macht.

 

Eine winzig kleine Schnecke ist mit uns unterwegs und ich muss aufpassen, nicht auf sie zu treten. Weitere Wege führen nach oben und ich könnte hier noch viele Stunden verbringen.

Aber ich möchte ja sehen, wie der Weg beschaffen ist, den ich gestern gefahren bin. Also drehe ich diesmal um und biege auf den Weg ein, der steil nach oben geht.

Abendessen

Zurück im Hotel frage ich erst einmal wann das Restaurant nebenan öffnet. Um 20:00 und so lange muss ich mich eben gedulden. Die Zeit verbringe ich, womit wohl ;-), mit Blog schreiben, Fotos sortieren und ein wenig relaxen. Ich überlege auch wie es morgen weitergeht, welche Stopps lege ich wo ein? Buche ich im Voraus oder fahre ich soweit ich komme und bleibe stehen, wo es mir gefällt?

Ich dürfte die erste im Restaurant gewesen sein, denn jetzt habe ich wirklich Hunger. Das kleine Brötchen, das ich mir vom Frühstück mitgenommen habe und die Orange haben nicht lange vorgehalten. Die Speisekarte kann ich mit einem QR Code einlesen, das dumme ist nur, sie ist komplett in spanisch. Und so reime ich mir zusammen, was ich wohl mögen könnte. Ich entscheide mich für Fisch, bei Fleisch bin ich mir nicht so sicher, was ich da bekomme.

Ich frage auch den Wirt was er mir empfehlen kann und das nehme ich. Es ist Fisch mit Kartoffel und Gemüse und als die Pfanne kommt, erinnert es mich ein wenig an Kartoffelgulasch, nur eben mit Fisch, statt der Wurst, die wir in Österreich reinschneiden. Aber davor bekomme ich Brot und Käse und da ich Hunger habe, stürze ich mich geradezu drauf. Das Brot hätte ich besser aufgehoben, denn damit kann man super lecker die Sosse aufsaugen. Ich brauche also nochmal Brot. Ein Glas galizischen Weisswein dazu und ich bin zufrieden und müde.

Da war ja noch der Waldweg von gestern

Oh Mann, was bin ich froh, dass ich da nicht eingebogen bin. Das war definitiv kein Weg für ein Auto, eben ein Waldweg und der wurde auch immer enger und enger. Zum Wandern allerdings traumhaft. es geht durch hohe grüne Mauern aus Bäumen und Büschen und es sieht aus, wie in einem Märchenwald. Es ist nur ein kurzes Stück, aber wunderschön.

Das Ende des Waldstücks und der Beginn der Häuser. Genau wie auf dem Navi 😉 angezeigt. Es wäre noch spannend, ob mich das Navi auch da durch geführt hätte, ich glaube aber eher nicht 😉

Das Ziel am nächsten Tag ist Bilbao

es sind 645 km zu fahren und das müsste schon machbar sein. Wenn ich in einem Stück nach Wien fahre, ist es ähnlich. Es zieht mich nach Hause, ich habe viele Ideen gesammelt und viel gesehen. 5 bis 6 Wochen waren geplant. Und nun bin ich in der 5. Woche, das passt doch ganz gut. Gedanklich bin ich schon am Heimweg. Ein kleiner Rückblick auf Fisterra und los geht die Fahrt.

Ursprünglich wollte ich einen Stop in Oviedo machen, überlege nun auch, ob ich von der Autobahn abfahre, aber das Wetter ist nicht mehr ganz so freundlich, hier ist das Klima schon wieder etwas rauher und der Frühling braucht noch ein wenig, bis er hier einzieht. Wir sind eben schon wieder mehr Richtung Norden.

Die Landschaft ändert sich, das grün wird wieder satter und auch die Wälder sind abwechslungsreicher. Obwohl auch hier wieder viel Eukalyptusbäume zu sehen sind. Manchmal öffne ich das Fenster und hoffe diesen Geruch noch einmal wahrzunehmen, der mir bei der ersten Begegnung mit den Bäumen entgegenschlug. Aber da muss man doch wohl mitten drin stehen. Die Häuser haben hier ebenfalls ihren eigenen Flair. Viel sehe ich davon nicht, denn wie schon in den letzten 5 Wochen, muss ich mich entscheiden. Stehen bleiben oder weiter fahren. Mich zieht es aber nach Hause.

Die Fahrt führt über einen Berg, der wohl immer im Nebel steckt, denn es wird schon mit mehreren Schildern angekündigt, dass jetzt Nebel kommt und man vorsichtig sein soll und die Nebelleuchten einschalten soll.

Minnie ist müde und nach ca 200 km mache ich eine kleine Pause, bewegen wir uns ein wenig und schon geht es weiter. Beim zweiten Halt trinke ich einen Kaffee und gönne mir ein süßes Stückchen. Jetzt habe ich noch ca. 200 km bis Bilbao und ich schaue, welche Möglichkeiten es zum Übernachten gibt. Camping mit Zelt ist definitiv zu kalt, aber vielleicht kann ich mal einen Bungalow auf einem Campingplatz buchen. Hotel (da ist ja wieder der Hund) und auch Airbnb sind in Bilbao recht teuer. Außer einem fixen Wohnmobil, das wird für 32,- angeboten bei Airbnb angeboten, vielleicht wird es das? Dann weiß ich auch, wie man im Wohnmobil übernachtet. Ich bin noch nicht sicher.

Cabo Fisterra

Wieviel wiegt der Hund

werde ich an der Rezeption gefragt. Da halte ich Minnie mal kurz hoch und ein Lächeln macht sich breit. Ok. Wir haben ein Zimmer. Morgen entscheide ich, ob ich nicht doch eine weitere Nacht hier bleiben möchte. Und genau das tun wir. Denn ich muss diesen Weg noch einmal zu Fuß gehen, den ich gestern mit dem Auto gefahren bin.

Das Hotel habe ich schon in hrs entdeckt, 40,- die Nacht für das größere Zimmer, das nehmen wir doch. Frühstück 6,50 das ist auch toll. Und der kleine Sohn ist begeistert von Minnie. Auch für Minnie ist diese Reise anstrengend, im Auto schläft sie zwar sehr viel, aber so ein unruhiges Leben ist sie doch nicht gewohnt.

Müde falle ich um kurz nach 22:00 ins Bett und kann aber noch nicht schlafen. Zu sehr gehen mir die Erlebnisse von gerade eben durch den Kopf.

Eine Fahrt, die das Adrenalin hoch treibt

Ich nehme also die geteerte Strasse weiter nach oben, biege an der Abzweigung ab und fahre die Schotterstrasse entlang, die zuerst ganz gut aussah. Schotter eben. Bis die ersten Risse im Boden kommen, aber ich höre nicht auf meine innerste Stimme, die mir zuflüstert: dreh doch um Ilse. Nein, warum? es geht doch gut. Spätestens an dem Schild wo es nach San Guillerm geht, wo ich ja nicht hin möchte, müßte ich umdrehen, da beginnt die Schotterstrasse zum Wanderweg zu werden.

Tiefe Furchen graben sich in den Weg. Auf dem Navi sehe ich, dass es länger ist umzudrehen, als weiter zu fahren, denn da geht dann rechts auch ein Weg, der wieder direkt in die Stadt führt, also fahr ich weiter, es ja nicht mehr so weit. Es wird immer schlimmer und ich lenke das Fahrzeug an den gröbsten Furchen vorbei, sehe zwei riesige Steine auf mich zukommen und …. klar, ich bin müde, sitze den ganzen Tag im Auto und dann sowas. Es kommt wie es kommen musste, der Stein küsst den Unterboden meines BMW’s und ich hoffe sehr, dass es nur ein Streifschuss ist. Es hat sich auf alle Fälle schlimm angehört.

Gleich muss die Kurve kommen, wo es in die Stadt geht. Während dem Schreiben muss ich dann doch wieder lachen, die Situation war so grotesk, . Man muss sich das mal vorstellen. Da fährt Ilse mit einem 6er BMW, der wahrlich kein Geländewagen ist, mitten durch den Wald in Fisterra. Nur weil ich nicht umkehren wollte. Manchmal ist es besser umzukehren, das ist eine Lektion des Lebens und nicht nur hier anwendbar 😉

Die Aussicht ist traumhaft, aber….

 

es geht da doch nicht weiter und jetzt stehe ich vor der Abzweigung und….. die geht in den Wald, ein Waldweg….. das kann doch nicht sein. Da komme ich doch sicher nicht weiter. Oh nein, und jetzt? Den Weg nach oben zurück? An den beiden bösen Steinen vorbei? Nein es geht auch ein Weg unten weiter, ich kann hier eine Runde fahren, muss eben nun alles wieder zurück.

Es läuft ganz gut und ich treffe auf einen Wanderer mit einem Hund. Seine Gedanken möchte ich lesen, aber ich glaube das kann ich auch erahnen: Wie kommt die Verrückte denn mit dem Auto hier her. Dann noch mal eine Weggabelung. Links nach oben, rechts gerade aus. Einer Eingebung folgend, der ich zu Anfang ja nicht vertraut habe, lenke ich nach links und traue meinen Augen nicht.

Es geht steil nach oben, wie soll ich da denn hoch? Auch hier sind Steine und Furchen. Es hilft nichts, es bleibt nichts anderes übrig, als aufs Gas steigen und durch. Selbst umdrehen ist nicht mehr möglich. Spätestens jetzt fange ich an zu schwitzen.

Also los, sanft Gas geben und rauf, möglichst vorbei an den ganz tiefen Furchen, nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, damit ich nicht stecken bleibe.

Es wird noch steiler

Es ist ein Wanderweg….. mit einer seeehr hohen Steigung. Ich drück das Gaspedal durch und fasse es nicht. Der BMW fährt da aber zum Glück hoch wie nichts, mein Herz klopft bis zum Anschlag. Wie weit ist es noch? Ich sehe den Weg im Navi und kann aber nicht mehr die Ansicht verändern, weil ich mich voll konzentrieren muss, nicht noch einen Fahrfehler zu machen. Es wäre fatal gerade hier um kurz vor 22:00 im dunkeln stecken zu bleiben und nicht mehr weiterzukommen. Wenn nur ein Rad in so eine Furche gerät passiert genau das.

Dann kommt ein ganz böses steiles Stück mit noch tieferen Furchen, die auch quer über den Weg laufen und krampfhaft umklammere ich nur noch das Lenkrad, drücke das Gaspedal bedächtig durch und bete zu allen Göttern, die ich kenne, dass ich da heil hoch komme. Das ist der Moment, der selbst beim Schreiben noch Adrenalin ausstößt.

Und irgendwie müssen sich Wolfgang und wer auch immer da oben auf mich achtet, zusammengetan haben, damit ich dieses Stück des Weges schaffe. Denn ich bin oben, an der geteerten Strasse. Uff… jetzt brauch ich nur noch ein Zimmer.

Ich muss da wieder hin

diesmal aber zu Fuß und ich muss die Strecke fotografieren, das glaubt mir ja doch keiner. Kann es selbst ja kaum glauben, was ich da wieder fabriziert habe. Während der Fahrt war es leider nicht möglich, die Kamera zu halten…. hihihi…. Ich wollte so oder so eine Wanderung machen, warum nicht hier. Vor allem hat es mich interessiert, wohin der Waldweg führt und ob es nicht möglich gewesen wäre, ihn zu fahren.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mache ich mich mit Minnie auf den Weg direkt vom Hotel aus. Dabei treffe ich auf ein älteres Paar, das mit einer Katze unterwegs ist. Alles ist möglich. Ich finde die Temperaturen hier angenehm, den beiden ist es zu kalt. Die sehr sympathische Frau kommt aus Brasilien und ihr Mann aus Afrika, da ist alles klar.

 

Ich habe die Strecke in Komoot aufgezeichnet und es war eine sehr schöne und vor allem spannende Wanderung. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass mein Auto mich da nach oben gebracht hat, ohne auch nur einen Kratzer abbekommen zu haben. Abgesehen von dem bösen Stein, aber der war am Weg nach unten. Erst recht kann ich es nicht fassen, als ich diesen Weg nun nochmal zu Fuß ging, wofür er auch bestimmt ist.

Heute habe ich erst gesehen, welch wunderschöne Aussicht ich gestern hatte, aber das hat mich alles nicht mehr interessiert.

 

Dieser Teil, das Ende der Welt 😉 ist ein traumhaftes Stückchen Erde, das sich auf alle Fälle lohnt zu besuchen. Die Hänge sind derzeit voll mit wunderschönen gelben Blumen und sattem Grün. Auch hierhin führt der Jakobsweg und nun bin ich ein winzig kleines Stückchen davon gelaufen und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch mal den langen, weiten Weg, ich könnte es mir vorstellen. Aber dann ohne Auto 😉

Minnie ist auch müde und ich habe Hunger

Am Nachmittag schreibe ich an meinem Blog während Minnie schläft. Das kleine Städtchen möchte ich auch noch erkunden und habe die Hoffnung, schon etwas zu essen zu bekommen, aber die Restaurants öffnen alle erst um 20:00 und so habe ich Zeit meinen Blog und mein Erlebtes nieder zu schreiben, nachdem ich einen kleinen Rundgang durch das zauberhafte Fischerdorf gemacht habe.

Ach ja.. und ob der Waldweg geeignet gewesen wäre und die Aussicht von meinem kurzen Weg abseits der Autoroute 😉 das bekommt ihr morgen zusammen mit den Bildern vom Fischerdorf 🙂

 

 

Stoffe müssen sein

Auf ins Stoffgeschäft

ich gehöre auch zu der Sorte, die nicht an Stoffgeschäften vorbei kommen, ohne etwas mitnehmen zu müssen. In letzter Zeit habe ich jedoch einen großen Bogen herum gemacht, genau aus diesem Grund. In meinem Schrank liegen viel zu viel Stoffe, die auf ihre Bestimmung warten.

Gestern war ja Feiertag und so blieb ich verschont, von einem Kaufrausch. Aber aus Porto weg zu fahren und nicht ein einziges Stoffgeschäft von innen gesehen zu haben, das geht ja nun gar nicht. Zumal ich überzeugt bin, dass meine Nähfreundinnen sich sicher schon gefragt haben, warum ich denn kein Stoffgeschäft suche. Portugal gehört zu den Ländern, in denen das Schneiderhandwerk einen hohen Stellenwert hat. Auch viele Braukleider werden in Portugal produziert.

Ich habe ja schon die Tage zuvor immer wieder nach Geschäften gegoogelt und bin fündig geworden. Eines davon sprach mich aber besonders an und zwar das „World of Fabrics“ da ist ja schon der Name Programm. Zuvor schaue ich noch, ob es ein Geschäft in der Nähe des Flughafens gibt, aber leider finde ich an der angegebenen Adresse nichts. Ich muss also wieder zurück in die Stadt. Kein Problem, sind nur 17 km und bei fast 7000 km die ich fahren werde, fällt das wohl kaum ins Gewicht.

Ein Traum jeder Schneiderin

Der Laden sieht von außen eher unscheinbar aus, aber es ist schon reger Betrieb als ich ihn betrete. Mein Auto habe ich im Parkhaus geparkt, denn ich bin wieder mitten in der Innenstadt und zwar in unmittelbarer Nähe, wo ich gestern mit Purgi war um die Zigarren zu kaufen.

Im erstem Moment bin ich kurzfristig überfordert, aber wie gesagt, das war nur der erste Moment. Ich finde alles, von der Spitze, Jersey, Leinen, Bademodenstoffe ohne Ende und im Untergeschoss noch mal Spitze über festere Stoffe für Kissen, schön gemusterte Fleecestoffe und vieles mehr. Ich gehe mit einer sehr großen und schweren Tüte raus und zum Glück für meinen Geldbeutel, möchte ich auch weiterreisen und die Zeit ist knapp, der Platz im Auto ist auch begrenzt. Ständig hin und her räumen mag ich den Stoff auch nicht. Aber ganz ohne Stoff, Porto verlassen, das käme nicht in Frage.

Der Stoff ist also verstaut und ich habe Hunger, es bietet sich an, hier noch etwas zu essen und ich gehe auf die Suche nach einem Restaurant mit Außenbewirtung. Minnie bleibt plötzlich stehen und will keinen Meter mehr gehen, das hat sie in letzter Zeit öfters. Es war wohl auch für sie etwas viel die letzten Tage in der Stadt. Während ich geduldig warte, ob sie denn doch noch laufen möchte spüre ich Regentropfen und ich schaffe es gerade noch rechtzeitig ins Parkhaus, bevor der große Regenguss herunterprasselt. Gute Minnie. Glück gehabt, auch mit meinen Stoffen. Ich poste natürlich sofort in unserer Nähgruppe Fotos von dem Geschäft und von meiner Beute.

Planänderung

nach einer ziemlichen Strecke auf der Autobahn, sehe ich einige Antworten auf meinen Post. Gundi, meiner Nähfreundin und Admine unserer Gruppen, verrate ich wohin die Reise heute geht. Santiago de Compostela ist geplant und sie meinte – noch 30 km weiter und Du bist am Ende der Welt – das muss ich mir ansehen. Ein Stop ist so oder so grad nötig und so google ich mal.

Finisterre kommt vom lateinischen „finis terrae“ – was „Ende der Erde“ bedeutet. Legenden und Sagen ranken sich um diesen mystischen Ort. Für die Menschen in der Antike und im Mittelalter endete an dieser Landzunge nicht nur die bekannte Welt, sondern am Kap Finisterre ist auch der inoffizielle Endpunkt des Jakobwegs.

Das hört sich doch gut an. Es ist wieder mal von Vorteil, noch keine Unterkunft gebucht zu haben, denn ich fahre nun direkt nach Finisterre oder Fisterra auf galicisch. Es sind doch 84 km von Santiago de Compostela und das ist dann morgen zu weit. Aber sehen möchte ich diesen magischen Ort schon. Vielen Dank liebe Gundi für diesen tollen Tip.

Ich habe nun doch schon sehr viel gesehen und man wird etwas müde, aber nur so lange bis sich dann aus heiterem Himmel wieder Landschaften öffnen, bei denen einem der Mund offen stehen bleibt, so schön sind sie. Und genau das habe ich auf meinem Umweg erlebt. Die Hinweisschilder zeigen Vigo an und vor mir breitet sich das Meer aus, das sich bis ins Landesinnere gräbt. Es gibt hier mehrere Landzungen, die sich so in die Umgebung einfügen und einfach traumhaft anzusehen sind.

Es geht über mehrere Brücken und es ist sehr schade, dass ich hier nicht stehen bleiben kann, dann muss ich eben von der Autobahn runter fahren. ein kurzer Stop geht immer. Ich weiß gar nicht mehr wo das war, aber es war wunderschön, wie man auch anhand der Bilder sieht. Es ist der perfekte Reisetag, mal abgesehen von dem Regen zwischendurch.

Ein missglückter Sonnenuntergang

Es ist jetzt 16:00 und ich habe durch den Umweg statt 50 km noch 100 km zu fahren. Da bietet es sich doch an, dort in Finisterre den Sonnenuntergang zu geniessen. Auf dem Weg dahin staune ich immer wieder über die Schönheit Galiziens, lasse mich wieder bei einer Brücke zu Fotos motivieren und kurve gemütlich durch die Gegend. Freiheit, Begegnungen, wenn auch nur sehr kurz mit einem Ola während ich die Fotos mache. Ein alter Mann, der in seinem Garten arbeitet und eine Frau, die sich sicher gerne unterhalten hätte. Aber leider no Espanol. Portugal habe ich schon lange verlassen.

Nur noch 45 km, aber die führen in die Berge hinauf, wohlgemerkt auf 300 m 😉 und sind sehr kurvenreich, da kommt man nur sehr langsam voran. Und ich frage mich, was diese Steinhäuschen für eine Bedeutung haben. vielleicht kann mir das jemand beantworten. Ich bin immer noch nicht dazugekommen, das zu googeln. Und um halb acht erreiche ich mein Ziel und bin überwältigt. Traumhaft schön breitet sich das Meer vor mir aus und ich fahre bis vorne zum Leuchtturm, wo es nicht mehr weiter geht. Eine Runde mit Minnie, Fotos machen, eine Kleinigkeit essen, ich habe ja alles dabei und dann warte ich auf den Sonnenuntergang, nachdem ich umgeparkt habe.

Kurz überlege ich, ob ich hier im Auto schlafe, aber ich habe viele Hotels in Finisterre gesehen und bin sehr zuversichtlich. Auch hrs sagt mir, dass es Hotels gibt, in denen Hunde erlaubt sind. Also was soll da noch schief gehen. Aber es kommt zuvor noch ganz anders.

Es sind mittlerweile Wolken aufgezogen und die Chance auf einen Sonnenuntergang ist gefährdet. Aber unterhalb dieser Wolkendecke strahlt die Sonne noch in voller Kraft hervor. Vielleicht…. klappt es ja doch. Einige Wohnmobile und Caravans stehen auf dem Parkplatz und die Menschen sammeln sich auf dem erhöhten Stücken Fels wo man einen traumhaften Blick hat. Auch ich gehe dahin und warte nun…… Es ist kurz vor 21:00 und jetzt schaue ich mal nach, wie lange ich hier noch sitzen muss, um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich bin da manchmal ja nicht so romantisch. Zumindest auf dem kurzen Stück, das die Wolken freigeben, sollte man die strahlende Sonne um 21:32 untergehen sehen, na das sollte doch noch klappen. Ich übe mich ja gerade in Geduld 😉

Um 21:20 ziehen sich auch auf dem kleinen Stückchen die Wolken zu und fertig ist der Sonnenuntergang, der ohne uns stattfand. Allerdings gab es auf der anderen Seite ein traumhaftes Wolkenbild. Wie das geht verstehe ich immer noch nicht.

Die geteerte Strasse führt noch weiter nach oben und ich möchte einen anderen Rückweg nehmen, das Navi zeigt mir die Strassen an, allerdings ohne, dass ich ein Ziel eingegeben habe. An einer Abzweigung geht ein Schotterweg weiter, den ich beschwingt nehme….. Ein Fehler…….Ein großer Fehler….. ein sehr großer Fehler und es ist seeehr lange her, dass mein Adrenalin derart in die Höhe schnellt. Warum? Das ist ein eigene Geschichte 😉

 

 

 

Porto

Bacelhau

Wir haben beide gut geschlafen und ich habe für uns Tee gekocht. Purgi liebt es auch, noch im Bett Tee zu trinken und so geniessen wir den Morgen. Unsere Wohnung ist ebenerdig und es ist ein Schritt von der Autotür bis zur Wohnungstüre und von da sind es noch drei Schritte bis zum ersten Bett. Wir schlafen also vier Schritte, vielleicht sind es auch fünf, vom Auto entfernt. Da bekommen wir es sicher mit, wenn jemand sich daran vergehen will.

Der Wettergott hat es heute nicht gut mit uns gemeint und so nehmen wir beide einen Regenschirm mit, den wir auch brauchen werden. Wir haben die ungefähre Richtung in die historische Altstadt und lassen auf uns zukommen, was wir erleben werden.

Die Wohnung liegt genial, direkt vor der Haustüre windet sich der Rio Douro mit seinen fünf Brücken, die ich natürlich für Susi fotografieren muss. Ein breiter Weg führt unter einer diesen Brücken durch und von dort aus geht es in mehrere Richtungen. Wir entscheiden uns für den sehr steilen Weg hinunter zum Fluß und in die Stadt. Obwohl wir gut gefrühstückt haben, ist es schon wieder Zeit zum Mittagessen. Es ist noch trocken und warm genug um draußen zu sitzen. Sobald die Sonne da ist, wärmt sie auch sofort.

Typisch für die Region ist der Bacelhau, der Kabeljau, den wir beide lieben und damit ist die Wahl nicht schwer. Er schmeckt köstlich und nun sind wir gestärkt und können uns auf den Weg machen. Es ist nicht einfach sich zurecht zu finden, weil viele Straßen von verschiedenen Punkten aus sternförmig auseinander gehen. Treiben lassen ist das sinnvollste und das machen wir auch.

Mein Fahrzeug

mein Schneiderherz schlägt gleich um sehr vieles höher, den da steht eine Vespa über und über mit kleinen Knöpfen verziert. Ich schmelze dahin, denn auch an meine Tochter muss ich dabei denken. Sie fuhr mit meinem Schwiegersohn mit einer Vespa komplett durch Italien bis Sizilien. All das geht mir gerade durch den Kopf. Gleichzeitig denke ich an meine Nähfreundinnen, auch für die muss ich sie fotografieren.

In Erwartung, nun in Unmengen Knöpfen wühlen zu können betrete ich den Laden. Aber weit gefehlt, aus den Knöpfen wurden Schmuckstücke und kleine Kunstwerke geschaffen. Wie kommt man denn auf so eine Idee. Ganz klar, dass ich hier etwas kaufen muss, egal was. Diese Erinnerung darf nicht nur im Foto bleiben. Der Mann sitzt hier den ganzen lieben langen Tag und schafft herrliche Kreationen aus den Knöpfen und auch aus Ton. Und für so einen Kugelfisch aus Ton, der mich an mein zweites tolles Hobby, das Tauchen erinnert, entscheide ich mich dann auch.

Der Tag vergeht viel zu schnell

Abends gibt es nur noch eine Orange für uns, denn am Nachmittag mussten wir selbstverständlich zu unserem Kaffee, die köstlichen Pastel de Nata probieren, eine süße Spezialität aus Portugal. Natürlich gleich mehrere Sorten davon ;-).

Ich schaue doch das erste Mal die Staffel von GNTM und gestern hatten wir es ja verpasst. Purgi ist genauso begeistert davon und schaut jede Woche, deshalb legen wir uns gemeinsam in mein Bett und schauen es eben heute. Minnie darf dabei nicht fehlen.

Der nächste Morgen

Purgi ist vor mir fertig im Bad und während ich noch an meinem Blog schreibe und alles sortiere was wir gestern erlebt haben, macht sie sich auf den Weg zum einkaufen. Wir brauchen ein paar Dinge und der Supermarkt war nicht weit entfernt. Freudestrahlend kommt Purgi zurück, sie hat eine Self Service Wäscherei und ein Nagelstudio gefunden. Ich muss Wäsche waschen und meine Gelnägel sind auch zu lang. Während sie auf Erkundungstour war, habe ich meine Nägel kürzer gefeilt und mich renoviert.

Die Sonne lacht uns heute schon gleich morgens an, da bietet es sich an, die Nikon mitzunehmen. Ich muss aber auch mal mein Upcycle Projekt vorstellen, das T-Shirt ist aus einem Kleid, das ich nicht mehr anziehen wollte und einem Rest Stoff von einem Kleid, das ich genäht habe. Auch ich bin, wie viele meiner Nähfreundinnen, immer mehr mit selbst genähten Kleidern unterwegs. Und während ich meine Fotos mache, warten Purgi und Minnie drauf, dass wir endlich losgehen.

Jetzt sind wir fertig um die Stadt zu erkunden. Wir schauen bei der Wäscherei vorbei und checken mal die Preise und Zeiten, wann sie geöffnet ist. Beim Nagelstudio bekomme ich frühestens nächsten Monat einen Termin und jetzt bin ich froh, sie selbst gekürzt zu haben, nun kann ich auch drüber lackieren. Probleme hat man so unterwegs tststs….  man glaubt es nicht 😉

Und schon wieder essen

Die Zeit vergeht ja so rasend schnell, kaum sind wir losgelaufen, haben wir schon wieder Hunger. An Straßenrestaurants fehlt es hier ja nicht, so dass es auch mit Minnie kein Problem ist und das Wetter spielt auch mit. Heute gibt es Tapas unter anderem mit Gambas. hmmmmm…. sehr lecker.

Die berühmte Brücke Ponte Luis I ist auf zwei Ebenen begehbar. Oben fährt die Metro drüber und rechts und links davon sind die Fußgänger, die jedoch auch teilweise auf den Schienen laufen. Es ist erstaunlich, wie es funktioniert, aber alle nehmen einfach Rücksicht und achten auf die Metro. Das wäre in dieser Form bei uns undenkbar.

Schon gestern wollten wir über die obere Brücke gehen, aber wir waren ja ganz unten und nahmen uns vor das eben heute zu machen. Wir schlagen immer wieder neue Wege ein und lassen uns überraschen, wo sie hinführen. Und siehe da, plötzlich stehen wir am Anfang der oberen Brücke. Minnie findet einen 8 Monate jungen Spielkameraden, mit dem sie durch die Gegend rennt. Damit konnte auch sie Ihren Spieltrieb befriedigen. Wir gehen die Brücke gemütlich rüber, schießen Bilder von der Umgebung und wandern genau so gemütlich wieder zurück. Von der Brücke aus sehen die steilen Hänge mit den Häusern und der Bahnlinie aus, wie die Landschaft einer Spielzeugeisenbahn, was total faszinierend ist.

  

Weiter geht es durch schmale Gassen, zwischen bezaubernden Häusern und landen dabei bei einem Straßenmusiker, der Louis Armstrongs – What a Wonderful Word – spielt. Das passt doch perfekt. Es sind zwei Plätze in dem Café frei. Es versteht sich von selbst, dass wir unseren Kaffee hier trinken. Hinunter geht es durch reizende Gässchen, wo wir ab und zu den Tuk Tuks ausweichen müssen, die Besucher durch die Strassen fahren.

Zum Abschluss unseres Stadt Wandertages gibt es in einem Straßencafé einen Campari Orange und dann ist es schon wieder Zeit nach Hause zu gehen. Minnie 😉 ist müde.

Sonntag

wie schön ist das, gemütlich ausschlafen, mit der Schwester einen Tee trinken, frühstücken und die Sachen packen, was man in der Stadt so braucht. Die Nikon, Wasser und Kacktüten für Minnie und natürlich Leckerli.

Für heute haben wir eine Brückentour mit dem Boot geplant, die geht durch die fünf Brücken durch, dann dreht das Boot um und fährt Richtung Meer und wieder zurück. Wir ergattern einen Platz ganz vorne. Zuerst war der Platz mit einem Rucksack belegt und die junge Frau verdrehte schon sie Augen, bis sie Minnie sah….. und schwups, waren wir herzlich willkommen. Minnie ist überhaupt in der Stadt der große Star, egal wo wir gehen oder stehen, alle wollen Minnie streicheln. Aber da haben sie meistens Pech, denn ohne Bestechung geht bei Minnie gar nichts. Du hast nichts für mich, dann bekommst du auch nichts 😉 und das ist gut so. Bei Kindern kann ich jedoch nicht widerstehen, denen gebe ich dann Leckerlis und beide haben Freude. Es gibt nichts schöneres als die strahlenden Kinderaugen, wenn Minnie sich von ihnen streicheln läßt.

Die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite und wir können unser Mittagessen wieder draussen geniessen. Auch ein Eis gönnen wir uns heute, was doch relativ teuer ist. Für eine Kugel verlangen sie 2,50 dafür zahlen wir mancherorts für den Kaffee nur einen Euro.

Es ist unmöglich alle Eindrücke und Erlebnisse in Worte zu fassen, Porto muss man erleben. Die Menschen sind alle sehr nett und hilfsbereit, die meisten sprechen englisch und wir kommen damit überall durch.

Dieser Montag ist ein Feiertag

Ich wollte unbedingt in ein Stoffgeschäft. Ich kann nicht in Portugal sein und keine Stoffe sehen, das geht gar nicht. Nur habe ich nicht bedacht, dass der 25. April ein Feiertag ist und zwar der Tag der Freiheit oder der Nelkenrevolution, weil aufständische Soldaten sich rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt haben, das war 1974.

Nach erfolglosem Googeln nach einem Stoffgeschäft, wußte ich das nun auch. Dann suchen wir eben einen Tabakladen, Purgi braucht noch ein Mitbringsel. Der Weg führt uns in die Einkaufsmeile von Porto, wo es alle gängigen Europäischen Marken gibt. Im Einkaufscenter Via Caterina wird sie fündig. Minnie dürfte da nicht hinein, aber ich packe sie kurzerhand in den Rucksack, denn heute ist keine Kamera dabei und der Platz reicht.

Nach einem späten Mittagessen kaufen wir uns eine gemischte Auswahl an Süßigkeiten wie Pastel de Nata und viele andere kleine Dickmacher. In unserer Unterkunft angelangt, gibt es einen Kaffee dazu. Es ist herrliches Wetter und es wäre schade, den Tag drinnen zu verbringen und so machen wir es wie viele andere Menschen in südlichen Ländern, wir verlagern unseren Kaffeetisch auf die Straße. Setzen uns gegenüber unserer Haustür auf die Mauer und geniessen die Leckereien.

Scrabble im Waschsalon

Dann überlege ich doch noch in die Wäscherei zu gehen, es ist noch genug Zeit, Purgi geht mit. Es sitzt nur ein Pärchen drin, das drauf wartet, bis ihre Wäsche trocken ist. Ich arbeite mich durch die Anleitung wie die Maschinen zu bedienen sind und schmeiße gleich zwei davon an, perfekt. Es dauert nur eine Stunde, die bekommen wir auch rum.

Minnie dürfte wieder mal nicht rein, aber nachdem sie keine Haare verliert bin ich diesmal stressfrei und nehme sie auf den Schoß. Keiner sagt etwas und Purgi holt kurzerhand das Scrabble. Das ideale Spiel um die Zeit sinnvoll zu verbringen, die wir warten müssen.

Den restlichen Abend verbringe ich damit, meine Sachen wieder einmal zu sortieren und zu ordnen. Das Auto teilweise zu packen, denn morgen fliegt meine Schwester schon wieder nach Hause. So schnell vergehen fünf Tage wie im Flug.

Wir sind alle drei traurig, dass wir Purgi wieder zum Flughafen bringen müssen.

Danach fahre ich dann nochmal zurück in die Stadt, denn ich muss ja noch in ein Stoffgeschäft…. Der nächste Tag jedoch wird wieder spannend….

Abschied

Die Algarve

ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied von der Algarve so schwer fällt. Meine Sachen sind schnell gepackt, ich hatte gestern schon fast alles fertig, nur noch die restlichen Sachen ins Auto packen und in der Unterkunft alles wieder an den Platz stellen, wo es vorher war.

Dann stehen da zwei Vierbeiner, die mich erwartungsvoll ansehen. Ich mache noch eine letzte Runde um das Haus herum und schieße Fotos von meinem Zuhause der letzten Woche. Was ist es, was mich wehmütig werden läßt? Sind es die Hunde, die mir ans Herz gewachsen sind, weil sie mich jeden Morgen freudestrahlend begrüßt haben oder Lilly, die Guardian Katze, die das Anwesen bewacht, von der ich noch gar nichts erzählt habe? Es ist die Algarve mit ihren Blumen, es ist die Erinnerung an einen schönen Geburtstag, es ist das Klima, die Sonne und ich glaube  auch die Gewissheit, dass nun der Rückweg beginnt.

Dreieinhalb Wochen bin ich nun unterwegs und wenn es nach mir ginge könnte es so weitergehen. Ich reise gerne, mir gefällt es, immer wieder neue Orte zu sehen und neue Menschen kennen zu lernen. Aber erst einmal treffe ich heute meinen Lieblingsmenschen.

Meine Schwester

hat sich kurzerhand entschieden ein paar Tage Urlaub zu machen und zwar mit mir. Wir haben die letzten Jahre immer wieder ein paar Tage gemeinsam an schönen Orten verbracht. Da war es diesmal sehr gut, dass ich in Portugal bin. Wir haben es an meinen Reiseplan angepasst, sie hat ihre Termine gecheckt und dabei ist ein Treffen in Porto herausgekommen. Der Flug war dann schnell gebucht und schon sehen wir uns statt in Wien, dieses mal in Porto.

Lissabon habe ich mit Wolfgang besichtigt, als wir auf die Azoren flogen und einen Zwischenstop machten. Und so macht es mir nichts aus, diese tolle Stadt zu umfahren. Da fallen mir manch kleinere Orte schon schwerer. Aber die Zeit macht auch auf meiner Reise keinen Stop, die Tage verfliegen wie die Blätter im Wind und auch wenn ich zwischendrin zeitlos bin, gibt es ein Ende dieser Reise, das absehbar ist.

550 km sind es ungefähr von Algoz bis Porto, die ich zügig durchfahre. Allerdings wechsle ich nach Lissabon auf die Autobahn, die näher am Meer ist, um eine andere Landschaft zu genießen.

Porto

es ist genügend Zeit um rechtzeitig am Flughafen zu sein, und meine Schwester Purgi abzuholen. Was mache ich in der Zwischenzeit, ich habe zwei Optionen. einen Stop, um etwas anzusehen, oder vorher schon in unserer Wohnung einchecken, die ich wieder über Airbnb gebucht habe. Ich entscheide mich für letzteres und das Navi leitet mich durch die schmalen Gassen von Porto. Ich habe das erste Mal auf dieser Reise eine Bleibe in der Nähe der Altstadt ausgesucht. Meine Schwester liebt es, durch die Stadt zu bummeln und für mich ist es auch eine willkommene Abwechslung.

Die Uhr im Auto habe ich nicht umgestellt, sie zeigt immer noch eine Stunde später an, als es ist. Das war bis heute auch kein Problem, da ich ja sehr zeitlos unterwegs bin. Aber jetzt muss ich zum Flughafen, denn ich möchte Purgi pünktlich abholen. Den Schlüssel für unsere Wohnung habe ich und auch die Option auf einen Parkplatz fast direkt neben dem Bett, aber dazu später.

Der Gastgeber ist total nett, textet mich aber mit allen möglichen Dingen zu, die er dreimal wiederholt. Neue BMW sind hier gefährdet, die stehlen nicht das Auto, sondern nur das GPS…. ob ich denn nicht ins Parkhaus möchte, es wären schon 250.000 Euro teure Autos hier gestanden, die wollen sie nicht, aber BMW. Ich nehme trotzdem den Parkplatz an der Strasse, wo jetzt als Platzhalter das Auto vom Gastgeber steht.

Das Navi sagt mir 20 Minuten zum Flughafen, ich sehe auf die Uhr und muss los. Das Navi wußte da noch nicht, dass gerade jetzt in Porto Rush Hour ist und so stehe ich im Stau, der Rückweg sieht nicht besser aus. Purgi’s Flieger landet um 18:45, auf der Fahrt werde ich leicht nervös, es ist schon spät, die Zeit ist schneller verflogen als ich dachte. Purgi sagte mir, dass das Flugzeug 20 Minuten Verspätung hat, was nun gut für mich ist.

Minnie muss mit

wie auf allen Flughäfen hat man nicht viel Zeit, wenn man direkt vor den Ein- und Ausgängen halten will und deshalb nehme ich das Parkhaus, auch wenn das lt. meinem Gastgeber seeehr teuer ist. Es ist einfach entspannter. Wir steigen aus und man soll es nicht glauben, hier ist es wieder, dieses runde Zeichen mit dem roten Rand und dem roten Strich über einem Hund.

Nein, hier lasse ich Minnie sicher nicht im Auto, sie muss Purgi auch abholen. Wir sind ja schon spät, das Navi zeigte uns schon 19:17 an, aber der Flieger hat ja Verspätung und sie muss auch noch aus dem Flugzeug aussteigen. Ich spreche eine Nachricht auf Whats app, damit sie mich findet. Dann gehe ich zurück zum Auto, hole kurzerhand Minnie’s Rucksack und packe sie rein. Ein kleiner Hund hat schon Vorteile. Der passt einfach auch in die Handtasche.

Dann suche ich die Anzeigetafel mit den Ankunftszeiten und bin verwirrt. Sie ist noch gar nicht gelandet und wird um 18:38 erwartet. Häää…. Navi sagte doch… und ich mach mir Stress, diese eine Stunde. Hätte ich doch besser die Zeit im Auto umgestellt. Es ist sogar noch Zeit, mit Minnie auf die Wiese zu gehen, die ich nun erblicke.

Endlich ein Wiedersehen

Obwohl wir uns durch meinen Außendienst doch mehrmals im Jahr sehen, freue ich mich immer riesig meine Schwester zu umarmen und ich geniesse jede Minute, die ich mir ihr verbringen kann. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass wir uns hier in Porto treffen und ein paar gemeinsame Tage zusammen haben.

Ihr kleiner Koffer ist schnell verstaut und wir machen uns auf den Weg in den Stau. Normalerweise sind es 20 Minuten, wir brauchen beinahe eine Stunde, aber das macht nichts, jetzt bin ich wieder zeitlos.

Zum Abendessen holen wir uns noch ein Brot, alles andere habe ich. Bzw. schmeiße ich meine Schwester bei strömenden Regen aus dem Auto, um in den Supermarkt zu gehen, den wir entdeckt haben. Allerdings gibt es da keinen Parkplatz. In ein Restaurant wollen wir beide nicht mehr gehen, es ist zu spät. Eine kurze Nachricht, wann wir ankommen, damit der Parkplatz getauscht werden kann. Unser Gastgeber erzählt nun Purgi alles noch einmal, was er vorher mir erzählt hat und dann endlich sind wir angekommen, packen aus und freuen uns auf ein paar schöne Tage um die Stadt zu erkunden.

Zeitlos

Welcher Tag ist heute?

diese Frage stellt sich mir immer wieder und wenn ich so genau darüber nachdenke, bedeutet genau das für mich Freiheit. So frei zu sein, dass es völlig egal ist, ob es Sonntag, Mittwoch oder Dienstag ist. Von der Uhrzeit ist es ähnlich, wobei wir da mit der Sonne durch den Tag geleitet werden. Welcher Monat, welches Jahr spielt eigentlich keine Rolle, wenn man wirklich frei ist. Den Moment geniessen, die Freiheit zu haben, zu sein, einfach nur zu sein.

Nicht immer ist das sinnvoll, vor allem nicht, wenn man Besuch bekommt und diesen dann vom Flughafen abholen möchte. Da ist es schon hilfreich, ein Datum und eine Uhrzeit zu haben. Einer meiner Leitsprüche: Kein Nachteil ohne Vorteil und Umgekehrt. Die richtige Kombination macht das glückliche Leben aus. Zeitlos organisiert – Ich arbeite daran 😉

Aber wer kommt denn nun zu Besuch?

Lea hat kurzerhand einen Flug nach Faro gebucht, sie wollte ursprünglich nach Kuba, bis sie das C Virus heimgesucht hat. Aber so ganz ohne Urlaub wollte sie auch nicht sein und ich freue mich riesig, dass wir einen Abend zusammen verbringen können, bevor ich wieder weiter reise. Lea ist eine ganz liebe junge Freundin, die vor vielen Jahren auch schon mal für mich im Brautkleid an der Messe gemodelt hat. Und wieder habe ich Material für meine Biografie.

Nachdem der Tag mit Packen und Aufräumen ausgefüllt war, mache ich mich um 16:30 auf den Weg. Der Flieger landet um 17:45 ich kenne den Flughafen nicht und ich bin gerne pünktlich. Ich finde schnell einen Parkplatz und habe noch Zeit, so mag ich das. Der Flughafen ist auch nicht so groß, sodass ich sofort alles finde und nun warten wir zwei, Minnie und ich auf Lea. Gerade als ich mit Minnie noch eine Wiese suchen möchte, meldet sich Lea, sie ist gelandet, früher dran als geplant, ich warte keine 10 Minuten auf sie.

Faro oder Olhao

Lea hat ein Hostel für eine Nacht in Faro gebucht und nun fahren wir erst mal dort hin um einzuchecken. Ich finde gleich davor einen Parkplatz und deshalb entscheiden wir, Faro zu besichtigen. Während wir erzählen und uns austauschen, spazieren wir durch Faro und stellen fest, dass es nicht die bevorzugte Stadt ist, um einen längeren Urlaub zu verbringen.

Es gibt aber auch schöne Plätze hier und auf einem davon stehen Mandarinenbäume, deren Spitzen immer noch voll mit Mandarinen sind. Die unteren Äste sind logischerweise schon total abgeerntet, aber Lea ist ehrgeizig, sie möchte eine Mandarine. Beschwingt und mit einer Leichtigkeit klettert sie also auf den Baum und holt tatsächlich drei Früchte herunter.

Sie selbst kommt mit einem gekonnten Sprung wieder vom Baum und wir haben richtig Spaß zusammen. Aber wie schmecken so geklaute Mandarinen denn? Wir müssen sie probieren und ich lasse selbstverständlich Lea den Vortritt zu kosten. Schon beim schälen bereut sie die Aktion und beim ersten Biss sehe ich an ihrem Gesicht, es war richtig, sie zuerst probieren zu lassen. Die muss fürchterlich geschmeckt haben. Und so ziehen wir laut lachend weiter.

Pizza mit Sonnenuntergang

Wir müssen ja auch was essen und das muss – Minnie sei Dank – draußen stattfinden, deshalb nehmen wir vor der Pizzeria im Außenbereich Platz und freuen uns auf einen schönen Sonnenuntergang. Lea bestellt Fisch und ich Pizza. Der Wind wird immer knackiger und es ist ziemlich frisch da draussen. Minnie hat Fell und wir zum Glück die Winterjacken. Es ist April und wir sind wohlgemerkt im südlichen Europa – Winterjacken….. ohne Worte.

Die Pizza ist hauchdünn und es war die richtige Entscheidung, auch der Fisch von Lea schmeckt sehr gut. Wir unterhalten uns angeregt, tauschen uns aus und erzählen und plaudern. Dann erinnern wir uns daran, dass wir ja den Sonnenuntergang ansehen wollten und schwups, weg ist sie. Nur noch das letzte obere Stückchen sehen wir noch verschwinden. Er muss traumhaft gewesen sein 😀 Die Sonne geht jeden Tag unter, Lea sehe ich hier und jetzt nur heute 🙂

Zu früh um nach Hause zu gehen

Ich wollte ursprünglich Olhao besichtigen, bevor ich zum Flughafen fahre, das hat nicht geklappt, also gibt es wieder eine Auto Sightseeingtour. Ich gebe Olhao ins Navi ein und wir fahren los. Wir reden und reden und reden, vorwiegend ich, denn wenn ich schon mal Ansprache nach so langer Zeit habe quatsche ich mein Gegenüber zu. Das fällt dann sogar mir auf. Wir haben uns aber auch schon sehr lange nicht mehr gesehen.

Irgendwann heißt es, Sie haben das Ziel erreicht und wir stehen auf einer unscheinbaren Straße irgendwo in Olhao. So nun gilt es aber, sich ein wenig darauf zu konzentrieren, wo wir denn hin wollen.

Olhao hat eine sehr schöne Promenade mit einer Bar und einem Restaurant nach dem anderen. Es hat sehr viel mehr Flair als Faro. Deshalb möchten wir hier auch noch etwas trinken und nicht nur im Auto sitzen. Es ist zwar schon dunkel, man sieht so gut wie gar nichts mehr von der Umgebung, nur die beleuchteten Straßen. Beim ersten Stop müssen wir wieder gehen, denn hier wird nur gegessen. Nur etwas trinken geht nicht.

Aber dann finden wir eine Bar, in die wir sogar mit Minnie hinein dürfen und die auch recht nett aussieht. Die Musik ist etwas laut und wir müssen uns beim zuhören eben mehr konzentrieren, aber es ist einfach schön.

Gegen 23:00 bringe ich Lea zurück ins Hostel und fahre dann noch eine knappe Stunde zurück in meine rural Area, wo ich müde ins Bett falle.

Morgen habe ich eine lange Fahrt vor mir

und ich bekomme noch mal Besuch, diesmal für die nächsten 5 Tage – wie schön ist das Leben denn 🙂

Versteckter Strand und Besuch

Der Morgen beginnt mit Zoom

da ich hier ja eine Stunde früher dran bin, als in Deutschland, beginnt mein derzeit wöchentliches Business Meeting mit lieben Freundinnen schon um 8:00 was doch schon eine Herausforderung ist, wenn man so in den Tag hinein lebt.

Minnie chillt auch sehr relaxt mit ihren Freundinnen und wartet dann gespannt, wofür ich schon wieder den Rucksack packe. Der Vormittag geht schnell vorbei und ich esse noch eine Kleinigkeit und dann machen wir uns auf den Weg.

Minnie und Kinder

Heute wird ein relativ ruhiger Tag werden. Ich möchte am Blog weiterschreiben und nicht wirklich viel unternehmen. Aber wenn ich schon mal hier bin, muss ich doch schon auch zum Strand und wenigstens die Zehen ins Meer strecken.

Google empfiehlt Benagil Caves und so wird das heute unser Ziel. Es ist ja sehr einfach mit einem Navigationssystem die Orte zu finden, die man sucht. Früher, so mit Landkarten war das schon aufwändiger.

Der Platz ist ein Tourismusmagnet, d.h. schon als ich die Strasse zum Strand hinunter fuhr, sah ich auf engem Raum viele Menschen. Es wurden auch Bootstouren zu den Höhlen und Küsten Formationen angeboten, was ich mit Minnie so oder so nicht machen kann.

Und so suche ich etwas weiter entlang der Strasse, die in einer Spitzkurve erst steil nach unten zum Strand und danach gleich wieder nach oben geht, oben nach einen Parkplatz. Dort suche ich mit Minnie einen Weg zur Küste, geniesse die Landschaft, treffe ein kleines Mädchen mit ihrem Vater, das unbedingt mit Minnie mitgehen möchte. Sie weint herzzerreißend, dass dies nicht möglich ist und sie sich wieder trennen muss. So ist das Leben, ein Kommen und gehen und wir müssen lernen, dies zu akzeptieren.

Weg mit Hindernissen

Und dann sehe ich eine Bucht in der man baden kann, weit unterhalb meines Standortes. Ich wage mich an den Rand der Klippen und suche einen Weg, um da hin zu kommen. Auf der anderen Seite der Bucht führt en Steg direkt von einem Parkplatz nach unten und ich beschließe dort hin zu fahren, weil ich ja noch meine Badesachen aus dem Auto brauche.

 

Freudestrahlend über diesen zauberhaften Ort suche ich mir nun den Weg zu diesem Parkplatz, was auch gar nicht so einfach ist. Bis zum letzten Ende auf der Karte im Navi geht es sehr verwinkelt durch schmale Strassen und eine sehr schöne Wohngegend mit vielen Häusern. Aber ich finde den Parkplatz an dem dann auch zwei Verkaufsstände sind. Einer mit Getränken und mit Essen und einer mit vielen schönen bunten Früchten. Minnie ist schon aufgeregt, sie muss den Strand riechen, den sie so sehr liebt.

Die Treppe führt steil nach unten und auch hier ist es eine Herausforderung den Weg zum Strand zu finden. Dann stehe ich auf dem Weg und habe immer noch so viel Distanz zum Strand und keine Ahnung wie man da hin kommt. Jetzt erst entdecke ich hinter mir Menschen, die in einem Loch verschwinden.

 

Es geht eine schmale, steile Naturtreppe direkt durch den Felsen hinunter zum Strand. Wie schön ist das denn 🙂 Ich bin überwältigt von dem Einfallsreichtum der Menschen um an solche zauberhafte Plätze zu gelangen, denn irgendjemand muss ja die Stufen angelegt haben. Ich habe ein kleines Handtuch unter den Arm geklemmt, das ich prompt verliere, als ich Minnie auf den Arm nehme um durch diesen Tunnel nach unten zu gelangen.

Traumhafter Badestrand

Unbeschreiblich schön liegt nun das Meer vor mir und eine Felswand von schwindelerregender Höhe hinter mir. Es sind noch nicht viele Badegäste hier und so lasse ich Minnie von der Leine. Wie erwartet, flippt sie total aus und wir alle haben Spaß mit ihr. Bis auf zwei Kinder, die vor Minnie erschrocken sind, weil die kleine Maus sie frech angebellt hat.

Ich breite mein Handtuch aus, spiele mit der aufgeregten Minnie im Sand, sie bekommt einen Schwall Meereswasser ab und ist klatschnass. Zusammen mit dem Sand haben wir nun panierten Hund. Ich versuche mit ihr im Meer zu schwimmen, aber das ist ihr dann doch etwas zu suspekt und wir machen es uns auf unserem Handtuch gemütlich. Bis die Flut kommt…. Ich liege auf dem Bauch und spüre plötzlich das Meer und mein Handtuch und ich sind naß bis zur Hüfte.

Nicht nur ich, auch die Badegäste mit den beiden Kindern suchen nun weiter oben einen neuen Platz. Jetzt weiß ich auch, warum dort niemand lag. Alle sind an der rechten Seite oder in der Mitte. Gewußt wie.

Ein erneuter Versuch mit Minnie zu schwimmen scheitert ebenso und daran müssen wir noch arbeiten. Auch alleine zu schwimmen geht nicht, denn wenn ich im Wasser versinke bellt sie nun den ganzen Strand zusammen. Ist ja auch nicht gerade nett. Also relaxen wir ein wenig und machen uns wieder auf den Heimweg.

Obrigado und Obrigada

Das heißt DANKE und heute lerne ich von der netten Frau am Stand mit den leckeren Früchten den Unterschied. Ich bestelle einen 0,4 l Orangensaft, frisch gepresst aus Orangen der Region 🙂 und unterhalte mich mit ihr ein wenig auf englisch. Bei der Gelegenheit erklärt sie mir, dass Frauen allgemein Obrigada und Männer Obrigado sagen. Jetzt weiss ich das auch.

Ich bedanke mich recht herzlich bei ihr, natürlich mit Obrigada und wir fahren nach Hause. Es ist jetzt 16:00 und ich muss noch Brot kaufen, denn heute Abend gibt es kalte Küche.

Das Haus, bzw. den Garten habe ich heute für mich alleine, aber das Wetter schlägt um und es wird zu frisch draussen, um draussen zu sitzen zu bleiben, also schreibe ich an meinem Blog und überlege, was ich die nächsten Tage mache. Allerdings nicht ohne vorher gemeinsam mit Minnie unter die Dusche zu gehen, die wir jetzt beide sehr nötig haben.

Alles sortieren und aufräumen

Ich schlafe sehr gut, der Vormittag und auch der größte Teil des Nachmittags vergeht damit, die verstreuten Sachen alle wieder an ihren Bestimmungsort zu bringen, das Auto wieder aufzuräumen und wieder einmal Ordnung zu machen. Alles ist sehr relaxt und gemütlich, zwischendurch die Sonne geniessen, mit Minnie kurz spazieren gehen und den Tag einfach vorbeiziehen lassen.

Und dann freue ich mich auf den Abend, denn ich muss zum Flughafen und bekomme Besuch 🙂

Traumhaftes Portugal

Erst einmal ein Haarschnitt

Für Minnie ist es viel zu warm und ihr Haarkleid wäschst schnell. Zuhause schneide ich sie mit der Maschine, die habe ich nicht dabei. Dafür aber die Scheren und so müssen wir eben manuell Hand anlegen. Erstaunlicherweise lässt sie es mit sich geschehen und legt sich sogar auf den Rücken um die Pfoten und den Bauch bearbeiten zu lassen. Die Frage war nur, wo machen wir das? Aber wir haben genug Decken dabei und eine eignet sich hervorragend dafür. Es war ein Geschenk von Essense. Auf dieser Decke bleiben die Haare hängen und fliegen nicht gleich in der Gegend herum.

Und so bekommt meine kleine Minnie Maus eine neue Frisur, die zwar nicht perfekt, aber angenehm ist. Ein paar mal noch geschüttelt und sie fühlt sich wieder wohl. Die Haare sammle ich ein, ich habe schon einen ganzen Karton voll davon. 3 Jahre Hundehaare auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich damit mache ;-). Danach können wir uns auf den Weg machen.

Wundervolle Landschaft

und eine traumhafte Strecke. Heute entscheide ich mich für das Landesinnere und nehme die Route, die Iain mir empfohlen hat. Mit dem Motorrad muss sie der Hammer sein. Aber auch mit dem Auto lohnt es sich hier entlang zu fahren.

Ich plane meine Tour diesmal vor, um Eckpunkte zu haben, wo meine Reise hinführen soll. Der erste ist Sao Marcos da Serra, danach Monchique. Aber bevor ich dort ankomme, bleibe ich noch sehr oft stehen, einfach weil ich mich an dieser Landschaft nicht satt sehen kann.

 

Es geht auf ca. 400 m was ja wirklich nicht hoch ist, wenn man aus der Region mit wirklichen Bergen kommt. Aber wenn man die Strasse entlang fährt, hat man das Gefühl viel höher zu sein, so beeindruckend ist diese Formation an Hügeln. Es ist sehr schwer zu beschreiben und auch auf Fotos kann man die Schönheit dieser Landschaft nur annähernd erahnen.

Ich biege wieder mal auf eine Schotterstrasse ein und parke, um all das in mich aufzusaugen und zu geniessen.

 

Monchique

alleine der Name klingt schon schön und ich muss gestehen, er weckt Erinnerungen an die Kindheit meiner Kinder. Vermutlich liegt es am ähnlichen Namen, aber es gab doch mal die Monchichi. Wer kennt sie noch? Ich weiß, es hat nichts damit zu tun und trotzdem erinnere ich mich daran, meine Tochter hat sie geliebt. Vielleicht bin ich deshalb so verliebt in Monchique. Es ist aber auch wirklich ein zauberhaftes Städtchen mit einem schönen Park, den man über mehrere Stufen erreichen kann.

Oder mit dem Zentrum, wo die Cafehäuser sind. In einem davon nehmen wir Platz und ich bestelle einen Salat zum Mittagessen. Minnie wartet draussen geduldig, als ich kurz hinein muss. Sie weiß mittlerweile, wie das funktioniert, denn auch da darf sie nur draussen sitzen.

Nach dem kurzen Stop geht es weiter auf der Traumstrasse in der Landschaft, an der ich mich nicht satt sehen kann. Wieder einmal biege ich auf eine Nebenstrasse ab, die etwas besser zu fahren ist. Wir fahren durch ein Waldstück, das mystisch anmutet. Bäume wie ich sie noch nie gesehen habe, ragen hoch in den Himmel hinauf und ich muss unbedingt herausfinden, um welche es sich handelt. Die Blätter sind schmal und länglich und wachsen in der oberen Spitze. Am Stamm befinden sich kaum Blätter. Ich möchte mit Minnie einen Spaziergang machen, aber sie will nicht. Vielleicht ist es der Geruch, der einen gefangen hält. Wie beschreit man einen Geruch? Süßlich duftend, Lilien? Vanille? Ich kann es nicht beschreiben und schon gar nicht hinterher. Mittlerweile hat mir mein treuester Fan, meine über alles geliebte Schwester gesagt, dass es sich um Eukalyptus handelt 🙂 ja genau, das kommt hin, aber ich hätte es hier nicht vermutet.

In Marmelete kaufe ich mir Wasser und ein Eis in einem Minimercado, das ist so ein kleiner Supermarkt, der alles hat was man braucht, aber eben in Miniformat.

Aljezur

Dort muss ich mich entscheiden, ob ich nach Norden oder nach Süden fahre. Aljezur liegt ein paar Kilometer vor der Küste, die man nun nur über schmale Wege erreicht. Mein Weg geht nach Süden weiter und ich steuere Bordeira an, dort möchte ich zu einem der schönsten Strände der Atlantikküste, zum Bordeira’s Beach.

Was mich dort erwartet raubt mir mal wieder den Atem. Ich fahre so nah als möglich zum Strand und parke neben einigen Wohnmobilen aus Deutschland und der Schweiz. Auch ein Auto aus Konstanz kommt mir entgegen.

Vom Parkplatz aus führen steile Treppen zu einer schon fast wüstenartig, ausgedehnten Dünenlandschaft zwischen den Hügeln. Es sind naturbelassene Sanddünen, die reichlich Platz für Surfer bietet, die sich in die stürmische Brandung trauen, um auf den großen Wellen zu reiten. Es ist ein unvergesslicher Anblick schon von oben. Am Parkplatz weht auch schon der Wind und ich bin aber verwundert, warum alle dick eingepackt zu dem Holzsteg gehen.

Sand, Sand und nochmal Sand

Ein paar Minuten später war es mir klar, der Wind pfeift gnadenlos durch die Landschaft und es wird dadurch auch sehr schnell sehr kalt. Minnie trotzt all dem und kämpft sich freudestrahlend durch, sie spürt den Sand und das Meer, das sie so sehr liebt. Unten angekommen will sie spielen. Rennt wie eine Wilde durch den Sand und wartet darauf, dass ich den Ball schmeiße. Aber der ist im Auto und so gehen wir eben noch mal hoch, holen Ball und Jacke.

Minnie kann man im Sand kaum noch erkennen, sie hat die gleiche Farbe und rast wie ein Duracell Männchen über die Dünen. Ich frage mich immer wieder, warum sie gerade am Strand dermaßen ausflippt. Es muss der Geruch sein, oder was auch immer.

Man kann hier auch ein Stück direkt an der Küste entlang fahren und das machen wir auch. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, so schön ist es hier. Es ist schon spät, halb sieben und ich habe mindestes noch eine Stunde Fahrt zurück und Abendessen möchte ich ja auch noch.

Mein Auto

ist jetzt nicht nur total schmutzig, sondern auch voll mit Sand, der auf dem Dreck klebt. Ich sehe wie im Nebel durch die Scheibe und es wäre jetzt fatal die Scheibenwischer mit dem Wischwasser einzuschalten. Aber Blindfahrt geht ja auch 😉 Am Rückweg suche ich jetzt eine Möglichkeit das Auto zu waschen und gebe es im Navi ein. In Portimao werde ich dann fündig und endlich…… jetzt weiss ich ja, wie es geht.

Sauber fahren wir nach Algoz zurück, nicht ohne die Schrägseilbrücke zu fotografieren, die wir überqueren, ihr wisst ja, für Susi 😉

 

 

 

 

Geburtstag

Ostersonntag und Geburtstag

besser kann man es doch nicht treffen, oder? Soll ich nun Ostereier suchen oder Geburtstagsgeschenke auspacken und Kerzen auspusten? Na ja – es gibt weder das eine noch das andere und ob ich so viel Puste für so viele Kerzen hätte 😉 …..  Aber es gibt unglaublich viele, liebenswerte und herzliche Geburtstagswünsche von meiner Familie per Telefon und Whats app. Und auch von lieben Freunden über alle möglichen Medien. Vielen Dank Euch allen 🙂

Nun, was macht man denn an einem Geburtstag, wenn man alleine in Urlaub ist. Man macht das Beste draus und das war auch einer der Gründe dafür, dass ich genau diese Unterkunft ausgesucht habe.

Hier gibt es ein Motorrad

ich wußte ja nicht, ob es möglich ist, aber das war die zweite Frage, die ich meinem Gastgeber gestellt habe. Ob es denn nicht möglich wäre, wenigstens mal auf das Motorrad zu sitzen und ein paar Meter zu fahren. Ich will nur wissen, ob ich es noch kann und wie ich mich dabei fühle. Und zwar bevor ich mal eines miete. Ich bin überglücklich, dass es geht. Und vor allem, dass ich mich getraut habe zu fragen. Denn ganz so mutig, wie manche denken, bin ich nicht 😉

Ich warne Iain aber, dass er Geduld mit mir braucht, aber die hätte er, versichert er mir. Es gibt nur ein einziges Problem, das zweite, das kleinere Motorrad, eine BMW ist zwar angemeldet, aber nicht versichert. Ui und jetzt? Wir können einfach keine große Tour machen, aber das will ich auch gar nicht, mir reichen schon ein paar Minuten einfach nur für das Gefühl. Und Minnie ist ja auch noch da.

Um 09:00 haben wir uns verabredet, da schlafen seine Jungs noch, denn wenn sie wach sind, möchte er verständlicherweise für sie da sein. Die ersten Minuten war ich richtig aufgeregt wie ein kleines Kind, es ist mehr als 20 Jahre her, die Maschine gehört nicht mir. Was, wenn sie umfällt? Meine Füße reichen nur mit dem Vorderfuß auf den Boden, aber es reicht. Und ich habe einen wirklich geduldigen Coach. Vor dem Haus ist eine Schotterstrasse, d. h. ich muss noch mehr aufpassen. Es geht besser als ich dachte auch wenn ich die ersten paar Meter wie ein Anfänger daher komme. Bin ich ja fast, nach so langer Zeit.

Die Strasse rauf und runter ging schon ganz gut. Und jetzt eine kleine Runde drehen. Minnie bleibt bei Amy und Mel im Garten. Es ist phantastisch, ich fühle den Fahrtwind, lasse das Visier oben, damit ich das voll geniessen kann. Langsam mal höher schalten, probieren, wie war das denn noch mal. Und es klappt. Wir fahren nur ein paar Kilometer bis zu einem Café, dort auf dem Schotterparkplatz drehen wir wieder um und zurück geht die kurze, für mich sehr wichtig und intensive Fahrt.

Iain würde noch eine Runde mit mir drehen, aber angesichts der fehlenden Versicherung ist es mir dann doch zu riskant, das muss nicht sein. Und man weiß doch nie, was passiert. Ich bin schon so glücklich, mein Geburtstagsgeschenk, das ich mir selbst gemacht habe, habe ich bekommen 🙂

Der Rest des Tages – relaxen

und den Gedanken nachhängen. Mittags mache ich mir eine Kleinigkeit zu essen, dann schreibe ich wieder an meinem Blog. Ich freue mich über jeden Glückwunsch, der mich heute erreicht und geniesse einfach den Tag. Am Nachmittag gibt es noch einen Kaffee und einen Spaziergang mit Minnie. Die Gegend hier ist traumhaft und so weit mein Auge reicht, wie bei uns die Apfelbäume, sind es hier die Orangenhaine.

Ein sehr farbenfrohes Bild.

Es ist mein Geburtstag und natürlich denke ich wieder wehmütig an den Blumenstrauß, den ich jedes Jahr von Wolfgang bekommen habe und werde wieder traurig. Und wer weiß aus welchem Gründen auch immer, mache ich die Augen auf, drehe mich um die eigene Achse und stehe inmitten einer Blumenwiese, die schöner nicht sein kann. Mein Blick fällt auf die Mohnblumen die am Wegrand stehen und mich anstrahlen, meine Lieblingsblumen. Schon als Kind habe ich Mohnblumen geliebt. Und schon bin ich wieder versöhnt mit dem Leben, Wolfgang ist bei mir und wird immer bei mir sein. Und ja, natürlich vermisse ich ihn, heute mehr den je zuvor.

Heute möchte ich ins Restaurant

und hoffe, dass es offen ist. Ich gehe in das gleiche wie gestern, da weiß ich wenigstens, dass Minnie mit darf. Gestern sind wir noch bevor wir in unsere Unterkunft fuhren in das Restaurant gefahren, das auch in der Nähe ist und dort durfte Minnie eben mit. Wir sind wieder zu Fuß unterwegs, dabei treffe ich einen Mann der einen Strauß Lilien vom Feld für seine Frau pflückt und den ich fotografieren darf. Mein Blumenstrauß 🙂 eben als Foto.  Als wir ankommen, ist das Restaurant geschlossen. Zum Glück nicht sehr lange, denn gerade als ich mich wieder auf den Rückweg machen wollte, wird die Tür aufgesperrt, Öffnungszeiten lesen könnte vielleicht das nächste Mal eine Lösung sein 😉

Ich bestelle einen Bacalhau, einen Kabeljau mit Ofenkartoffel und Gemüse. Trinke einen Weißwein dazu und alles ist gut. Dann geht es wieder zurück in mein temporäres zu Hause. Jedoch hat mir entweder an dem Essen oder auch am Wein nicht gut getan und so quält mich mein Abendessen leider bis ich dann doch einschlafe.

Was war denn das mit der letzten Bratwurst

Sao Vicente ist ein sehr schöner Ort mit einem Leutturm, 5 km von Sagres an der Küste und auch dort gibt es wieder vieles zu sehen. Im Gegensatz zu Sagres nebenan, sind hier einige Verkaufsstände aufgebaut, wo man Souvenirs kaufen kann. Und eben auch die letzte Bratwurst vor Amerika. Die habe ich dann auch gegessen und sie war echt lecker. Seit 26 Jahren gibt es diesen Stand hier und der ist auch als solcher in Google Maps eingezeichnet. Und während ich diesen Blog schreibe und den Link suche, lese ich: Mittwoch, den 20.4. wegen Sturmböen geschlossen. Alles richtig gemacht 😉

Ausflug nach Sagres

Minnie mag nicht mit

Das Wetter soll wieder schlechter werden, deshalb fahre ich heute nach Sagres. Das stand auch auf meiner Liste. Sagres und Sao Vicente ist der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes.

Morgens lasse ich mir ja immer gerne Zeit und geniesse meinen Tee und danach ein Frühstück. Minnie hat sich mit den beiden Hunden angefreundet und findet den großen Garten auch toll. So toll, dass sie bei den beiden stehen bleibt, obwohl ich das Auto schon aus dem Garten heraus gefahren habe. Sie muss sich denken: nicht schon wieder ins das doofe Auto… aber ihr bleibt nichts anderes übrig, ich kann sie doch nicht da lassen, das würde sie auch nicht wollen.

Silves

ist eine Stadt, die man gesehen haben sollte vor allem wegen der Sandsteinburg. Es sieht schon von der Ferne sehr ansprechend aus. Also biege ich ab, es liegt ja am Weg und ich fahre direkt daran vorbei.
Nur ist es so, dass wir Ostersamstag haben und bereits am Ortseingang ein Stau entsteht. Dann sehe ich einen Bus nach dem anderen. Das muss ich mir nun doch nicht antun, ich bin ja noch ein paar Tage da und eigentlich auf dem Weg nach Sagres.

Carvoeiro

da war doch etwas…. dieser Name kommt mir bekannt vor. Als ich Wolfgang kennen lernte, waren wir auch auf der Suche nach einer Tauchbasis, die wir übernehmen wollten und Wolfgang flog damals alleine her, um alles anzusehen. Ich glaube, das war Carvoeiro. Da muss ich doch mal nachsehen, ob mein Gedächtnis mich nicht im Stich läßt. Und tatsächlich, ich finde die Basis, nachdem ich gegoogelt hatte. Sie existiert noch, Erinnerungen kommen hoch. Und jetzt stehe ich genau da, wo auch Wolfgang vor sehr vielen Jahren gestanden ist. Natürlich macht mich das traurig und mit tiefen Seufzern und auch ein paar Tränen fahre ich weiter.

Die Betonbrücke

ich habe absichtlich Autobahnen aus meinem Navi herausgenommen, weil ich die Gegend sehen möchte. Und dabei geniesse ich die Landschaften. Ich habe aber auch einen neuen Fokus, seitdem meine Nichte Bauingenieur studiert hat und auf Brücken spezialisiert ist. In Cadiz steht eine berühmte Schrägseilbrücke und wie es aussieht wurden auch in Portugal sehr viele Brücken so gebaut. Davon hat sie schon viele Bilder bekommen.

Auf meinem Weg nach Sagres sehe ich diese kleine unscheinbare Betonbrücke und mach ein Foto für meine Nichte. Aber welche Auswirkung das hatte, hätte ich ja niemals vermutet. Sie war total begeistert, wollte wissen, wie alt die ist, wo die steht und ob ein Schild drauf ist…. ups. Und dann sollte ich das Lager fotografieren. Wo bitte ist das Lager und wo soll das sein? Ich parke ja verkehrswidrig am Straßenrand, lasse Minnie im Auto, um die gewünschten Bilder zu machen. Jetzt weiss ich auch was und wo das Lager ist. Ganz rechts unten im Bild sieht man es auch.

Da hält hinter mir ein Auto und ein älterer Mann mit einer Angel steigt aus. Den kann ich doch mal fragen…. äh… hmm… ganz klar ein Portugiese, der auch kein Englisch spricht. Aber mit Händen und Füßen habe ich herausgefunden, dass die Brücke um 1000 herum gebaut wurde, also seeehr alt ist. Google Translator zum draufsprechen ging auch nicht, weil er sicher Dialekt sprach und auch eine Maske trug. Aber immerhin sind wir dank iPhone wenigstens so weit gekommen. Seine Frau steigt auch aus und ist sehr freundlich. Ich mache ein Foto für meine private Erinnerung von uns beiden und freue mich über diese Begegnung.

Sagres und Sao Vicente

endlich komme ich da an, wo ich hin wollte. Ich verzichte in meinem Blog absichtlich darauf, die historischen Hintergründe zu erwähnen, da ich auch gar nicht die Zeit hätte, es ausführlich zu beschreiben. Heute kann man glücklicherweise alles googeln. Hier beschreibe ich nur die Eindrücke, die dieses Land bei mir hinterläßt und ich bin total begeistert.

Es sind noch nicht so viele Touristen da, sodaß ich auch schnell einen Parkplatz nahe dem Eingang finde. Und das Beste ist… Minnie darf endlich mal mit. Das Gelände ist riesig und von dem ursprünglichen Gebäude stehen nur noch ein paar wenige Mauern. Das beeindruckendste sind jedoch wie so oft an der Algarve, die Felsformationen, die durch die Wellen und die Wucht des Atlantiks im Laufe der vielen Jahre entstanden sind und immer noch entstehen.

Ich laufe mit Minnie die Wege der steil abfallenden Küste entlang lasse sie auch ohne Leine laufen, es sind nicht so viele Menschen da. Und die, die wir treffen, reagieren mit einem Lächeln auf den Minihund. Es ist kaum möglich die Schönheit und die Weitläufigkeit der Landschaft mit der Kamera einzufangen. Das ist ein Ort, den muss man selbst erleben und spüren.

Es gibt immer wieder Wege zu eingezäunten Arealen und ich bin neugierig, was mich dort erwartet. Es sind Einbuchtungen, Öffnungen, die bis zum Meeresspiegel hinunterführen und das Rauschen des Meeres wiedergeben. Sehr eindrucksvoll wurde das in dem Rondell gespürt, das wir ein kleines Labyrinth aufgebaut ist.

Für Minnie ist es sehr anstrengend, da die Sonne gnadenlos herunter scheint, sie sucht jeden verfügbaren Schattenplatz und läßt sich zwischendurch schon mal tragen. Natürlich haben wir genug Wasser dabei, aber ihr Fell ist in den letzten drei Wochen doch schon sehr gewachsen. Da müssen wir etwas machen.

Unser Ausflug zu der Festung ist gerade rechtzeitig beendet, denn am Ausgang sehe ich wieder viele Busse ankommen und ich bin froh, zur für uns richtigen Zeit hier gewesen zu sein. Jetzt geht es weiter nach Sao Vicente, wo der Leuchtturm steht und es die letzte Bratwurst vor Amerika gibt.

 

 

 

 

 

 

 

Frühstücken und einkaufen

Was mache ich heute

die Frage ist sehr schnell beantwortet. Einkaufen natürlich, ich habe nicht mal mehr Brot zum frühstücken und ich habe Hunger. Die schnellste Möglichkeit ist doch zu fragen, wo man am Besten frühstücken kann. Aber so einfach ist das nicht, wir sind hier ja in der rural area und so viele Cafés gibt es nicht um die Ecke. Aber wenn ich ein Stück fahre, ist da ein sehr Gutes, wird mir gesagt. Ich realisiere natürlich nicht, dass es beinahe 50km sind, das sehe ich erst, als ich im Auto sitze. Aber was soll’s, ich fahre trotzdem hin, schüttel zwar wieder mal den Kopf über mich selbst, auch das kenne ich ja. Es sagt jemand, mach das und dann mach ich das so. Daran muss ich arbeiten 😉

Und letztendlich war es gut, denn es war ein sehr schöner Ort São Brás de Alportel mit Skulpturen im Zentrum. Dort finde ich auch ein Café mit Selbstbedienung. Davor stehen Tische und Stühle und ich kann erst mal frühstücken. Minnie sitzt bereits an unserem Platz und ich gehe zum Fenster um zu bestellen. Da sehe ich innen eine ganze Theke mit leckeren Sachen, mache einen Schritt in die Tür und…. Stop…. nicht ohne Maske….. Der ältere Herr, natürlich mit Maske, verweist mich sehr energisch nach draussen und ich bestelle dann einfach einen Kaffee und ein Croissant, zu mehr fehlt mir nun doch die Energie. Schliesslich habe ich Hunger.

 

Welchen Supermarkt denn?

Was besonders auffällt hier in Portugal und auch in Spanien. Es gibt an jeder Ecke Lidl und Aldi. Zu Hause gehe ich nicht in Lidl und Aldi, meistens in Bioläden oder wenigstens in Supermärkte, die regionale Produkte haben und Bioqualität. Ich gebe lieber ein wenig mehr Geld dafür aus, meinen Körper mit gesunden und unbehandelten Lebensmitteln zu füttern, um so lange als möglich fit zu sein. Mein Diesel bekommt ja auch Diesel und nicht Heizöl 😉

Aber ich schweife ab. Nach meinem Ausflug in das Café schaue ich mich in dem kleinen beschaulichen Städtchen um und mache mich dann wieder am Heimweg auf die Suche nach einem Supermarkt. Das schöne hier im Süden ist, dass überall überdachte Parkplätze zu finden sind. Für Minnie ist das sehr angenehm, da muss ich kein ungutes Gefühl haben, wenn ich einkaufen gehe und sie im Auto ist. Bei uns ist das manchmal kompliziert. Eingekauft habe ich nun.

Mein Auto braucht dringend eine Wäsche

Es gibt schon auch Dinge, die ich wirklich noch nie gemacht habe, einfach weil ich es nicht musste. zu Hause fahre ich das Auto durch die Waschstrasse und fertig ist es. Ich habe hier noch keine Waschstrasse gefunden. Heute habe ich ja mal Zeit, ich muss kein Zelt aufbauen, habe auch die nächste Unterkunft schon gebucht und kann einfach eine Woche relaxen. Da kann ich doch auch das Auto waschen, hier stehen so Boxen mit dem Hochdruckreiniger. Hmmmm…. aber wie geht das? Fragen kann ich ja wieder niemand, verstehe ja nichts. Also wie so oft in meinem Leben, – learning by doing – ich schmeiße mal einen Euro rein und drücke auf den Knopf.

Wenn ich über jemanden lache, dann am liebsten über mich selbst und so auch heute. Der Stab, oder wie das Ding auch immer heißt, steckt noch in dieser Röhre, die aber einen Hebel hat, damit der Stab nicht von selbst heraus hüpft. Natürlich stelle ich mich erst mal total dusslig an und bekomme auch etwas Wasser ab, aber dann mache ich mich ans Werk und es funktioniert besser als gedacht. Nur so richtig sauber ist mein Auto immer noch nicht. Irgendetwas habe ich falsch gemacht und ich weiss nicht was. Na ja, es gibt ja auch sicher irgendwo Waschstrassen.

 Und jetzt erst mal relaxen

und ankommen. Ich geniesse schon die Ruhe und mache es mir auf der gemauerten Bank gegenüber dem Zimmer bequem. Minnie freundet sich langsam mit den beiden Hunden an. Amy, die größere schwarze erinnert mich sehr an Xena, meinen Reisehund von den Anfängen. Und die kleinere ist weiß mit schwarzen Flecken, sie ist sehr anhänglich und liebesbedürftig. Lässt sich bereitwillig jederzeit kraulen. Da liegen wir vier nun und lassen es uns gut gehen.

 

Gegen Abend bekomme ich Hunger und ich bekam gestern die Empfehlung, dass ca. 2 km von hier ein Restaurant ist mit einem schönen Garten. Im Garten sind Hunde ja – meistens – erlaubt. Nachdem ich noch nicht wirklich viel Bewegung hatte, entscheide ich mich zum Restaurant zu Fuß zu gehen, was ich noch schwer bereuen werde.

Abendessen am Schrottplatz

Minnie ist von dem Spaziergang nicht wirklich begeistert, es ist noch sehr warm und sie sucht den Schatten. Aber nun sind wir mal unterwegs und es ist ja auch nicht wirklich weit. Das Restaurant sieht echt nett aus, bis ich zum Eingang komme. Riesengroße Schilder – Hunde nicht erlaubt. Warum fahre ich auch nicht mit dem Auto her, oder rufe wenigstens an. Nein, ich lasse die Dinge auf mich zu kommen. Was mache ich jetzt. Der Kellner kommt zum Eingang und ist sehr nett. Er selbst hat auch Hunde, aber das sind die Regeln. In Portugal sind die meisten Hunde im Garten und keine Schoßhündchen wie meine Minnie, deshalb hat der Hund einfach einen anderen Stellenwert.

Take away ist doch die Lösung und das geht, also darf ich glücklicherweise wenigstens im Garten, abseits der gedeckten Tische, neben dem Spielplatz bestellen und warten. Aber nicht, ohne dass sie sich mehrmals abgesichert haben, dass es nur zum mitnehmen ist und ich hier nicht sitzen bleiben darf zum Essen. Verrückte Welt und auch ein wenig traurig, wenn Mensch und Tier nicht zusammen leben können. Aber das ist ja ein anderes Thema.

Ich bekomme also mein Essen in der Papiertüte und in Plastik. Ein aufwändiges Essen sollte es ja nicht sein, etwas was man mit den Fingern essen kann, denn ein Besteck habe ich nicht eingepackt und wenn ich es bis zur Unterkunft trage, ist es kalt. Ich habe mich für Fried Fish und Pommes entschieden, wobei ich nicht bedacht habe, dass es nicht panierter Fisch ist. Aber sie haben uns 😉 trotzdem geschmeckt.

Am Weg gab es nicht wirklich einen schönen Platz zum sitzen, aber wir sind da ja flexibel, was soll man machen, wenn man Hunger hat. Und so sitzen Minnie und ich auf einem Platz wo Bauschutt abgeladen wurde. Immerhin hatten wir einen sehr schönen Sonnenuntergang, sehr romantisch. Als wir uns wieder auf den Weg machen, sehe ich, das wäre sogar ein Sofa gewesen, aber ob das so einladend gewesen wäre, ich denke eher nicht.

Doch noch ein schöner Abend

Wieder zurück habe ich noch zwei wichtige Fragen an meinen Gastgeber. Ich nehme also ein Fläschchen Wein, das übrigens als nette Geste für die ganzen Unannehmlichkeiten in meinem Zimmer stand und frage, ob er nicht ein Gläschen mit mir trinken will. Ich freue mich, dass er die Einladung annimmt und wir plaudern ein wenig, so weit das mit meinen Englisch Kenntnissen möglich ist.

Die erste Frage bezog sich auf die Umgebung wo es am schönsten ist, Ausflüge zu machen. Ich bekomme sehr gute Tipps und freue mich schon drauf, die Gegend zu erkunden. Und die zweite Frage hatte mit dem Motorrad zu tun.

Alles ist gut

Glück gehabt

oder ist die Welt gar nicht so böse, wie man immer denkt. Ich jedenfalls stelle immer wieder fest, dass Ängste und Sorgen oftmals nur in unseren Köpfen kreiert werden und unnötig sind. Vorsichtig zu sein ist schon gut, besser gesagt aufmerksam und achtsam, aber nicht ängstlich. Wenn ich mir selbst vertraue, dann bin ich auch offen, anderen zu vertrauen und Lösungen zu finden, nur so funktioniert es. Was bedeutet das in meinem Fall jetzt und heute.

Nachdem ich mich einigermaßen gefaßt hatte und wieder klare Gedanken fassen konnte, überlegte ich, was ich nun tun kann. Ich fuhr die Strasse wieder zurück und sah in einem Garten einen alten Mann, den ich doch mal fragen könnte. Gute Idee, nur…. vor allem wird der sicher nur portugiesisch sprechen. Und so war es auch, aber ich versuchte herauszufinden, ob er einen Mann kennt der Motorrad fährt. Mit den Handbewegungen und Lauten wie brumm, brumm…. schon beim schreiben muss ich wieder herzlich lachen. Und tatsächlich, es klappt. Ich weiß nun, dass der angrenzende Nachbar ein Schweizer ist und der Mann mit dem Motorrad ein Engländer.

Mir fällt ein Stein vom Herzen

Na immerhin gibt es diesen Mann, da muss es doch auch eine Möglichkeit geben, den zu erreichen. Die einzige ist Airbnb und so schreibe ich ihn an, dass ich da bin, aber hier eine Baustelle ist und er mich doch bitte anrufen soll. Es dauert ja immer ein wenig, bis man Antwort bekommt, aber zum Glück geht es doch relativ schnell. Er könne mich nicht anrufen Airbnb blockt Telefonnummern. Das habe ich nun auch erfahren müssen, weil ich meine Nummer eingeben wollte, aber das geht nicht, die wird abgelehnt.

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht nach einer Lösung suchen würde und dann habe ich eine Idee. Ich schreibe meine Telefonnummer einfach in Worten. Er ist clever genug und ruft auch sofort an. Er hat keine Ahnung wo ich bin, aber ich bin sicher nicht an der richtigen Adresse. Uff….. dann bekomme ich eine Standortangabe mit Karte. Schnell gegoogelt und ich dirigiere meinen BMW dort hin. Und siehe da, hier sieht es doch schon so ähnlich aus, wie auf den Fotos.

Ein sehr herzlicher Empfang

Ich bin nach meiner Zeit um ca. 18:30 da und freue mich riesig, dass doch noch alles gut ausging. Mein Gastgeber zeigt mir alles – and I need to practice my english – nun bin ich doch froh, dass ich die letzten Jahre so oft englisch sprechen musste, denn jetzt brauche ich es. Ich bitte noch darum, dass er etwas langsamer sprechen soll, damit ich auch alles verstehe. Er fragt, warum ich storniert habe, denn gleich nach meinem Storno kam die nächste Buchung bei ihm rein……. Ja, das frage ich mich jetzt auch, denn ich kann die Woche hier bleiben und ich freue mich sehr darüber. Nun muss er doch eine Gebühr bezahlen. Dann räume ich mein Auto aus, esse eine Kleinigkeit und um 21:00 ist es Zeit sich etwas auszuruhen. 21:00??? Mein Telefon sagt 20:00 – da stimmt doch etwas nicht. Und dann macht es klick – Portugal ist eine Stunde früher und auch mein Gastgeber versteht jetzt warum ich schrieb: Keine Sorge ich komme eh erst frühestens um 18:00, da muss er sich doch auch etwas veräppelt vorgekommen sein. Aber nun ist alles klar.

Erste Erfahrungen mit Airbnb

Ich erfahre nun, dass dieses Privatzimmer mit Kochnische das erste Mal angeboten wurde und er einfach nicht so schnell mit einer Buchung gerechnet hat. Dann hat sich alles überschlagen. Seine Söhne sind in Osterurlaub hier, vor allem das erste mal seit zwei Jahren. Warum das so ist, wissen wir ja alle. Alle meine Bedenken verfliegen wie im Wind. Die Jungs sind auch sehr nett und sehr höflich. Und natürlich ging dann auch das Airbnb unter, was ich nun voll verstehen kann.

Warum buche ich eine Unterkunft ohne Bewertung

Das ist ganz einfach erklärt, ich weiß es nicht. Ich folge meinem Herzen und meiner Intuition, die mich nie in meinem Leben falsch dirigiert hat.

Ich bin glücklich hier zu sein. Momentan geniesse ich meine Freiheit. Ich suche Ruhe, um meinen Blog zu schreiben und ich möchte die Sonne geniessen, den Wind spüren und Ausflüge zu den Klippen der Algarve machen, ebenso mit Minnie wandern gehen und einfach nur das Leben geniessen.

Was mich tatsächlich jedoch anzog, waren die Motorräder auf der Seite und die Möglichkeit Tips für Ausflüge zu bekommen. Es ist 20 Jahre her, als ich das letzte mal ein Motorrad besaß und fuhr und ich liebte es. Wieder ein Meilenstein in meiner Biografie. WLAN für meinen Blog war selbstverständlich auch wichtig, aber das ist mittlerweile fast überall gegeben.

Zum Frühstück frische Orangen

Ich schlafe sehr gut diese Nacht und bin schon jetzt relaxt und entspannt. Als ich aufwache und auf die Terrasse schaue, steht da eine Schüssel mit frisch gepflückten Orangen aus dem Orangenhain von nebenan und frische Eier von den Hühnern, von denen Minnie gestern gleich mal eines gejagt hat. Es ist gackernd und erschreckt geflohen, dafür hat Minnie einen anderen Guardian erlebt. Aber das kommt morgen.

 

 

Rural Area

Rural Peace – ländlicher Frieden

so wurde die Unterkunft bei Airbnb übersetzt und beschrieben. Dafür habe ich mich entschieden. Denn bei der Funky Chicken Farm gab es drei sehr große und sehr aktive Hunde. Wir hätten kommen können, aber das wollte ich Minnie nun doch nicht antun.

Ich bleibe im Schatten stehen und buche spontan, kurz nachdem ich den Campingplatz verlassen habe. Die Sonne zeigt sich heute von ihrer besten Seite. Ungefähr 360 km liegen vor mir und ich finde es wieder einmal sehr schade, was ich alles nicht ansehen kann. Aber so ist der Plan, ich habe höchstens nur 6 Wochen,.

Gebucht – bestätigt – storniert

So, nun überlege ich, was mich dort erwartet und meine Phantasie ist ja grenzenlos. Ich habe nur ein winzig kleines Bild von dem Gastgeber und die Aufforderung, dass ich ein Bild schicken sollte, damit er weiß, wer da kommt. Frau mit Hund alleine unterwegs. Die Unterkunft ist sehr abgelegen, ich habe es gegoogelt, ein Haus umgeben von nichts, nur grün. eigentlich wunderschön… nur…  Horrornachrichten fallen mir ein, ich will hier nicht wirklich beschreiben, was alles und ich glaube, auch Eure Phantasie ist angeregt, was alles passieren kann.

Habe ich es richtig gemacht? Was hat mich bewogen, gerade diese Unterkunft zu buchen? Na ja, es passte top zu meinen Anforderungen. Abseits von der Masse, mitten in der Natur. Eine eigene, abgeschlossene Unterkunft mit Küche (Kitchenette reicht auch) einem Bad und Terrasse oder Balkon. All das war gegeben. Pool war zur Gemeinschaftsnutzung ausgeschrieben, ist auch ok.

Ist mein Gastgeber alleine? Wer ist er? Was macht er? Muss ich Bedenken haben? All diese Dinge verwerfe ich, denn ich glaube ja unerschütterlich an das Gute im Menschen. Aber es gab noch keine einzige Bewertung…. Zweifel über Zweifel überkommen mich.

Ungefähr eine halbe Stunde nach der Bestätigung dürften sich meine Befürchtungen erledigt haben, denn ich bekomme eine Nachricht von ihm. Es tut ihm leid, aber da muss ein Fehler passiert sein, die Unterkunft ist bereits belegt. Ob ich denn nicht stornieren könnte, denn er kann es nicht. Oh, schade. Aber kein Problem, oder doch? Natürlich ist es ein Problem, denn wenn ich storniere, bezahle ich die erste Nacht voll, inklusive aller Gebühren, Reinigung und Service-Gebühr, das macht dann 88,72 und die sind weg, wenn ich storniere. Und das schreibe ich zurück.

Ich fahre doch in den Rural Peace

Die Antwort kommt prompt, ok er kümmert sich da drum, damit ich nichts bezahlen muss. Aber das klappt nicht, sonst müsste auch er etwas dafür bezahlen. Dann endlich erklärt mir der Gastgeber, dass seine Söhne zu Besuch bei ihm sind und er noch alles sauber machen muss. Das verstehe ich nun natürlich. Und es ist für mich kein Problem, ich bin unkompliziert. Ich kann kommen, aber es ist empfehlenswert nicht vor 17:00

Da sind sie wieder die Gedanken….. aha zwei Söhne… wie alt sind die? Machen die am Abend Party? Wird es laut? Jetzt  dreht sich alles darum, was mich dort erwartet. Aber weder er, noch ich wollen für nichts bezahlen, also schlage ich vor, dass ich auf alle Fälle komme und dann entscheide, was wir tun.

Ich schaue mir noch mal die Stornobedingungen an. Heute bis 15:00 bezahle ich für eine Nacht. Also muss ich stornieren. Dann habe ich wenigstens die Nacht, die ich bezahlt habe genutzt und vor allem ich muss mich heute nicht mehr darum kümmern, wo ich schlafe. Schlimmstenfalls bezahle ich 88,72 für eine Nacht, da habe ich schon mal mehr bezahlt. Die nächste Option ist zu stornieren bis 19.4. d.h. ich bezahle für 5 Nächte. Was mache ich aber, wenn es mir doch nicht gefällt, oder wenn die Menschen, die ich dort treffe, so gar nicht zu mir passen, das gibt es ja auch.

Also schreibe ich wieder an meinen Gastgeber, dass ich nun eine halbe Stunde Zeit zum stornieren habe, das könnte ich tun und wir sehen dann vor Ort, wie es weiter geht. Und ich würde nicht vor 18:00 anreisen, er soll sich keinen Stress machen. Er antwortet nur mit OK.

Wieder storniert und eine Baustelle

gesagt, getan. Es war nicht so einfach, denn es war 10 Minuten vor 15:00 und ich war auf der Autobahn. Also suche ich eine Ausfahrt, oder einfach einen Platz, wo ich gefahrlos stehen bleiben kann. 14:55 – 14:57….. und um 14:58 endlich kann ich stehen bleiben, zwar nicht vorschriftsmäßig, aber immerhin gefahrlos.

Die Stornierung ist bestätigt und ich bin einigermaßen beruhigt.

Wir machen zwischendurch einen kurzen Stop und ich komme ansonsten gut voran. 18:00 passt perfekt. Von Airbnb gab es eine Wegbeschreibung, da klicke ich drauf, weil diese portugiesischen Adressen hier in das Navi einzugeben gar nicht so einfach ist und ich kann die richtige Anschrift nicht finden. Also lasse ich mich parallel zum Navi auch von Google Maps am iPad dirigieren und das klappt sehr gut.

Es ist wirklich an einem Platz wo Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Ich fahre an mehreren sehr schönen Häusern vorbei und freue mich aufgeregt auf mein Zuhause für diese eine Woche.

Und dann bin ich lt. Navi da und stehe…… vor einer Baustelle, wo so absolut gar nichts annähernd dem ähnelt, was ich auf den Bildern gesehen habe……….. Ich habe kein Telefon von meinem Gastgeber, nur den Kontakt über Airbnb. Was habe ich da gebucht? Schlafe ich wieder im Auto und bezahle dafür 88,72?

Schlafen auf Paletten

Die große Suche

den gestrigen Tag verbrachte ich vorwiegend mit Ordnung machen im Auto, damit ich alles wieder finde, sollte ich etwas benötigen. Denn genau das ist mir nun das zweite Mal passiert. Wo ist meine Zahnpasta…. das gibt es doch nicht. Ich weiß genau, ich hatte sie im Hotelzimmer noch in der Hand. Allerdings war alles schon eingeräumt und so tat ich sie …… ja…. wohin? Ich habe sie mitgenommen, ich weiß es. Wer kennt das? Ich suche dann alles doppelt und dreifach ab, denn ich bin ja nicht verrückt, ich habe sie eingepackt, also muss sie doch irgendwo sein. Na gut, gestern war Zähneputzen nur mit Wasser angesagt, dann kaufe ich mir eben eine neue, ist ja kein Problem. Heute jedoch helfe ich mir mit Salz, denn trotz top aufgeräumtem Auto ist sie nicht aufgetaucht. Das funktioniert sehr gut, die Zähne sind sauber und ich fühle mich wieder frisch.

Brautschleier und ein Zelt

was soll denn das jetzt wieder, das hat ja gar nichts gemeinsam. Aber das denkt nur ihr. Ich will es Euch erklären. Mittlerweile kennt Ihr ja das Zelt, so ein kleines rundes Zelt wie ein Iglu. Nun muss ich es wieder abbauen, das zweite Mal auf dieser Reise und mit jedem mal wird man ja klüger. Der Boden ist sehr sandig und durch die Kälte auch feucht. Oben in der Mitte treffen sich die biegsamen, zerlegbaren Gestänge und da ist das Überzelt fixiert. Damit ich nun nicht das ganze Zelt über den Boden ziehen muss, lege ich es „nach hinten“, eben wie man einen Schleier nach hinten legt, das ist die erste Erinnerung an den Schleier. Alle, die mich kennen, wissen, warum ich gerade diese Verknüpfung herstelle und alle anderen, die es interessiert, können gerne nachfragen 🙂

So… dann lege ich das ganze nochmal zusammen, es bleibt in der Mitte fixiert, also habe ich ein kleines langes Dreieck mit einer Länge von ca. 2 Meter (wie ein Schleier) und diese falte ich nun im Zickzack zusammen. Ich musste dabei so viel lachen, weil ich mich tatsächlich daran erinnert habe, wie ich meine Musterschleier zusammen gelegt habe. Das konnte ich Euch doch nicht vorenthalten, oder?

 

Ich verstehe kein Wort

Minnie freundet sich doch noch mit dem Nachbarshund an und zum Abschied gibt es ein Foto. Meine Nachbarn sind gestern angekommen, alles Spanier und ich kann leider nicht antworten, obwohl sie sehr freundlich mit mir reden. Warum wird man nicht gleich multilingual geboren? Das wäre es. Überhaupt sind gestern sehr viele mit ihren Wohnwägen und Wohnmobilen angekommen. Ebenso die Dauercamper, die dann zusätzlich zum schon vorhandenen Vorzeit am Wohnwagen auch noch einen Pavillon aufbauen. Ich hatte da sehr viele Gedanken, die ich für meine Biografie auch festgehalten habe. Mein erster Urlaub war am Campingplatz.

Im Gegensatz zu Vorgestern ist es nun richtig belebt am Campingplatz. Klar, Ostern steht an, alle haben frei und wollen den Strand geniessen. Meine Entscheidung abzureisen, war wieder mal goldrichtig, denn ich suche ja eher die Ruhe und die Natur. Obwohl es hier wirklich traumhaft schön ist.

Alles ist verstaut und an seinem – neuen – Platz. Meine unmittelbaren Nachbarn winken mir freundlich zu – ich überlege gerade – auf einem Campingplatz sind ja alle Deine Nachbarn, unmittelbare Nachbarn 😉 aber eben die netten mit dem Hund. Ich verabschiede mich winkend und fahre aus dem Platz raus. Es ist halb zwölf und nach 12:00 bezahlt man für den ganzen Tag. Minnie bekommt noch die Chance im Sand zu spielen und zu toben, dann gibt es einen Kaffee, ein leckeres Croissant und meine Reise geht weiter.

 

Heute wieder Airbnb

Schon gestern und heute morgen habe ich nach einer Unterkunft für eine Woche gesucht, ich möchte mal länger an einem Ort bleiben. Und für diese Woche habe ich mich für die Algarve entschieden. Nun aber, welche Kategorie nehme ich? Ich möchte in eine ruhige Gegend, möglichst ohne viel Menschen. Möglichst in der Natur, aber nicht zu weit weg vom Meer. Ich finde zwei Zimmer, beide auf einem Gelände wie ich es mir vorstelle, abgeschlossen nur für mich und Minnie.

Die erste Option ist ein älteres Paar, dass viele Tiere hat, eine „Funky Chicken Farm“, Papagei, Hunde und Katzen. Airbnb sagt, Hunde erlaubt, in der Überschrift steht No Dogs and Cats…..also frage ich an.

Die zweite Option ist in der Rural Area, also sehr ländlich. Ein Mann, der ein Zimmer mit einer Kitchenette, also einer Kochnische und einem Pool vermietet und Tips für Ausflüge gibt. Auch dort gibt es Hunde und….. Motorräder.

Die Frage bei welcher Unterkunft jetzt die Paletten stehen und was ich nun bei der Suche und Buchung so alles erlebt habe, erzähle ich Euch morgen. Jetzt muss ich mit Minnie etwas laufen gehen, sie braucht Bewegung.

Ich habe viel zu viel mit

Die Nacht war sehr kurz

aber diesmal nicht, weil ich gefeiert habe, sondern weil am Freitag Vollmond ist, ich am späten Nachmittag eine zweite Tasse Kaffee getrunken habe und zum Abendessen Kartoffeln mit Knoblauch Majonnaise gegessen habe. All das ist Doping für mich und so lag ich von 1:00 bis ca. 4:00 wach, aber hellwach. Es hat geregnet und die Tropfen prasseln auf das Autodach.

Zum Glück kann ich noch mal bis ungefähr halb acht einschlafen, aber ich bin müde und überlege, was ich heute mache. Ich bin immer noch auf der Höhe von Cadiz, wollte schon viel weiter sein.

Durch die Suchfunktion „Sonderziele“ in meinem Navi habe ich einen Campingplatz gesucht und gefunden, gleich nach Cadiz. Dort fahre ich wieder einmal durch sehr enge Gassen, muss einmal auf den Gehweg ausweichen, sonst wäre ich nicht weitergekommen, weil am Straßenrand Autos parken. Die Zufahrt ist nun eine Einbahnstrasse in Gegenrichtung. Also umdrehen und den Weg ohne Navi suchen, denn nicht immer kann man sich da drauf verlassen.

Niemals hätte ich da einen Campingplatz erwartet. Und als ich dort ankomme, bin ich mehr als überrascht, der ist riesig und sehr sauber. Da entscheide ich, die eine Nacht wieder im Auto zu schlafen und morgen weiter zu fahren. Und nun geht wieder der Kampf um das Kopfkissen los.

Blog schreiben im Kofferraum

endlich schaffe ich es einmal  tatsächlich zeitgleich zu schreiben. Und während ich hier in meinem Kofferraum sitze, meinen Tee trinke und die frische Luft geniesse, stelle ich fest, dass ich mindestens die Hälfe von dem ganzen Zeug was hier drin ist, nicht benötige.

Ich möchte am liebsten alles umräumen, damit ich die Sachen wieder finde. Alles braucht seinen Platz, sonst wird man verrückt auf so engem Raum. Was mache ich? Fahre ich nun weiter oder bleibe ich noch eine Nacht und baue das Zelt auf. Ich brauche etwas länger zum überlegen, auch weil ich müde bin.

Ich entscheide mich für das Zelt und gehe mit Minnie zur Rezeption. 28,- hat der Platz ohne Zelt gekostet, das Zelt schlägt noch mal mit 5,- zusätzlich zu Buche. Es sind Osterferien, ab Montag wird es wieder billiger. Wer 25,- im Hotel für den Hund bezahlt, der nimmt auch das in Kauf. Aber es lohnt sich, es ist wunderschön hier.

Ein traumhafter und breiter Strand

und Minnie darf mit, es ist erlaubt. Hier tummeln sich viele Hunde und ich bin sehr froh über meine Entscheidung. Vielleicht hänge ich noch eine Nacht dran, das kommt ganz drauf an, wie ich heute Nacht schlafe. Minnie tobt wieder im Sand und ich schmeiße ihren Ball, wieder und wieder. Sie kann gar nicht genug davon bekommen. Dass sie doch ein Hund ist, erkennt man auch daran, dass Mülltonnen eine magische Anziehungskraft haben, da kann ja etwas fressbares herumliegen 😉

Nun geht es los mit dem Aufbau vom Zelt, aber so habe ich nun auch die Möglichkeit im Auto aufzuräumen, wenn sowieso alles raus muss, damit ich an das Zelt komme, das ja unter dem Deckel im Kofferraum ist. Früher hatte man da das Ersatzrad, ach da erinnere ich mich auch an eine Story für meine Biografie.

 

Und ja, der Stuhl hat auch seine Bestimmung gefunden, er eignet sich hervorragend als Treppe um besser in den Kofferraum ein- und auszusteigen.

Städtetour

Tipps von Freunden

Das Frühstück besteht aus einem Coffee to go (Hunde dürfen nicht….. und es beginnt zu regnen) und drei kleinen Croissants. Die Mitarbeiter im Hotel sind total nett. Dann mache ich mich wieder auf den Weg.

Lena aus der WG sagte mir, ich muss unbedingt nach Tarifa, dort sei es sooooo schön. Es liegt am Weg und ich wollte sowieso an der Küste entlang fahren und so geht es heute nach Tarifa. Wieder fahre ich durch traumhafte Landschaften und Gegenden, ich könnte an jeder Ecke stehen bleiben und geniessen. Das eine und das andere mal mache ich das auch und schieße Fotos abwechselnd mit der Nikon und mit dem Handy. Die Handyfotos sind einfach schneller verfügbar.

 

Leider ist die Sicht auch heute nicht gut und somit hat sich auch der Gipfel vom Felsen von Gibraltar erledigt. Was sehr schade ist, denn, wenn immer es möglich ist, muss ich nach oben. Ich muss einfach noch einmal hier her kommen.

Mein Weg führt mich parallel zur Straße von Gibraltar entlang und ich kann nur erahnen, wie schön das sein muss, wenn die Sicht klar ist. Trotzdem mache ich mal ein paar Fotos.

 

Tarifa

erreiche ich gegen Mittag und ich überlege, wie ich nun vorgehe. Stehen bleiben und in der Stadt eine Kleinigkeit essen oder Car Sightseeing. Gleich zu Anfang sehe ich gewaltige Festungsmauern und dann möchte ich doch „alte Steine“ 😉 ansehen. Es geht durch verdammt enge Gässchen hindurch und es ist kein Parkplatz zu finden. So fahre ich ein paar mal im Kreis. Nach einer knappen Stunde Parkplatzsuche, kurz vor dem Aufgeben, habe ich Glück und ich mache mich auf den Weg zum Hafen.

In der Zwischenzeit habe ich die Festung gegoogelt – heute geschlossen – vermutlich hätte ich den Hund mitnehmen können. Und so spaziere ich den Hafen entlang und biege in die historische Altstadt ein. Da entdecke ich ein Souvenir Geschäft und stelle fest, dass ich noch kein einziges Souvenir von meiner Reise habe, außer meine Fotos. Dabei sammle ich schon seit vielen Jahren diese Magnetbildchen, die man überall kaufen kann. Und Minnie darf auch in den Laden.

Es ist Mittag und ich habe Hunger. Draußen sitzen und was leckeres Essen, das wär es jetzt. Also suche ich mir ein Lokal aus, das mir gefällt. Eine Creperia hört sich doch gut an. Ich, als Österreicherin erwarte Süßes, aber weit gefehlt. Es gibt sie in allen Variationen, nur nicht süß. Und so gibt es Crêpe Italiano, klassisch mit Tomate, Mozzarella und Rucola.

Ich habe den Flair dieser Stadt geatmet und finde, es ist Zeit weiter zu reisen. Das Auto steht noch da, Strafzettel ist auch keiner drin, d.h. alles richtig gemacht 🙂

Endlich – auf nach Cadiz

Mein Weg führt mich nun endlich nach Cadiz, die Erwartungen sind hoch. Jeder schwärmt von dieser Stadt und jetzt will ich es wissen.

Auf der Strasse fühle ich mich wohl, das Auto ist zuverlässig und bequem und ich bin dankbar, dass ich diese Reise noch mit dem BMW machen kann. Es gibt einem schon etwas Sicherheit, wenn man sich auf seinen fahrbaren Untersatz verlassen kann. Er ist immer noch nicht gewaschen, aber das stört mich nur bedingt.

Wie schon die Tage zuvor fahre ich durch traumhafte Landschaften, von Tarifa nach Cadiz ist es noch eine gute Stunde und ich komme gegen 15:00 dort an. Die Stadt liegt auf einer Landzunge und eine Anfahrt führt über eine gerade, befestigte Strasse, vorbei an San Fernando, (da fällt mir ein Lied dazu ein, „Auf der Straße nach San Fernando“ ich musste es googeln, fiel mir beim Besten Willen nicht mehr ein, aber es gibt eines… – wer kennet es?). Links sehe ich Wohnmobile und Autos am Strand stehen, weiss aber nicht, wie man da hinkommt. Das muss ich mir auf dem Rückweg ansehen.

Ich erreiche Cadiz und verstehe nun, was alle gemeint haben. Schon die breite Strasse, die zur Stadt führt, ist beeindruckend. Dann komme ich zum Hafen, in dem ein Kreuzfahrtschiff steht, das genauso gut ein mehrstöckiges Hochhaus sein könnte. Ich finde sofort eine Parkgarage und spätestens dort zeigt sich, dass man das Auto schon kennen muss, um hier zu parken. Es sind sehr kleine Parkbuchten und auch die Zufahrt ist eng. Für mich ist das zum Glück kein Problem.

 

Es hätte so schön sein können

aber nein, als ich aus dem Parkhaus komme, ist alles naß. Was ist in den paar Minuten geschehen, es war doch noch alles trocken. Unglaublich, aber es muss einen gewaltigen Regenschauer gegeben haben. Also drehe ich erst mal um und hole vorsichtshalber den Schirm. Daran habe ich gut getan, denn es fängt wieder an zu regnen. Minnie ist nicht erfreut, aber sie tappt tapfer mit.

Cadiz ist traumhaft schön und man sollte sich Zeit nehmen, diese Stadt zu erkunden. Es war und ist eine reiche Stadt, das sieht man auf den ersten Blick. Ich muss einfach wieder kommen. Heute allerdings reicht es nur zu einem kleinen Bummel mit Regenschirm. Ich komme auch an der Markhalle vorbei und an unzähligen Bars und Restaurants an denen sich nun ein paar Menschen unter den Schirmen vor dem Regen schützen.

Es sieht beinahe so aus, als sei ich auf der Flucht, aber bei dieser Reise kann ich nur kurz in all die schönen Orte rein schnuppern und einen flüchtigen Überblick erhaschen. Ich gönne mir jedoch noch einen Kaffee und etwas süßes bevor ich mich mit Minnie wieder auf den Weg zur Parkgarage mache. Immerhin wandere ich jetzt seit eineinhalb Stunden durch den Regen. Das ist nicht wirklich lustig.

Die Zufahrt zum Strand, die muss ich noch finden

es gibt neben der breiten Hauptstraße noch eine Strasse, die am Meer entlang geht, dort findet man ein Lokal neben dem anderen. Und dann finde ich auch die Einfahrt, eine ganz schmale, die man schnell übersieht. Hier steht Wohnwagen an Wohnwagen. Es wäre traumhaft hier zu übernachten, aber es gibt keinen Campingplatz und so wild übernachten, das muss ich nun doch nicht mehr haben. Am Strand ist zwar eine Dusche und eine Strandbar, aber auch hier… Hunde …. na ja, ein Stück weiter bleibe ich nochmal stehen, gehe mit Minnie verbotener Weise an den Strand und sie hat richtig viel Freude damit. Rennt wie eine Wilde im Sand auf und ab.

Dann wird es Zeit, wieder eine Unterkunft zu suchen.

 

Frohe Ostern

Wo verbringe ich Ostern?

 

ich weiß es schon, aber ein klein wenig Spannung brauchen wir schon noch. Ich bin gerade am Blog schreiben, brauche aber auch ein wenig Pause um zu sortieren.

Sieht Minnie denn nicht auch schon aus, wie ein kleiner Osterhase 😉

Aber auf alle Fälle wünschen wir, Minnie und ich, Euch allen ein schönes Osterfest 🙂

 

Und hier eine kleine Vorschau auf die nächsten Blogs, ich habe seeehr viel zu erzählen.

 

Ich muss weiter

Gibraltar

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich schweren Herzens von meiner vorübergehenden WG. Ich muss weiter, es hilft nichts. Aber zuerst fahre ich noch einmal zurück und hole meinen Bademantel. Ich rufe die Managerin an und keiner geht dran. Ich fahre trotzdem los. Als ich schon vor der Haustüre stehe ist es kurz nach 12:00 dann kommt die Antwort, dass sie es vor 14:00 nicht schafft. Ok, kein Problem, ich warte und schreibe so lange an meinem Blog, ich bin sowieso sehr hinten dran. Minnie freut sich auch auf einen kleinen Spaziergang, es ist also alles im grünen Bereich. Ich bekomme meinen Bademantel kurz vor zwei und dann gehts wieder los.

Jetzt fehlen mir 2 Stunden für meine Suche nach der Unterkunft. Mein Weg führt mich nun an der Küste entlang direkt nach Gibraltar. Die Fahrt ist unkompliziert und ich komme gut voran. Um 16:12 (Handyfoto) stehe ich dann an der Grenze und bin nicht sicher, ob ich irgendwelche besonderen Papiere brauche. Kurz gegoogelt und festgestellt, es ist wie früher an der Grenze, als es noch keine EU gab. Und tatsächlich, ich werde nur durch gewunken.

Der Felsen von Gibraltar sieht sehr mächtig aus und ist schon beeindruckend. Es geht auch eine Seilbahn hoch und ich überlege, ob ich eine Nacht bleibe und am nächsten Tag hinauf fahre, will das aber doch erst später entscheiden. Gibraltar ist eine Reise wert, schon alleine die schmalen Straßen und erst recht die Tunnel durch den Berg sind sensationell interessant. Leider ist das Wetter mal wieder nicht für eine weite Sicht. Es ist total trüb und auch ein wenig regnerisch. Aber mir macht das nichts aus, ein alter Seemann sagte mal zu mir: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung und das stimmt.

 

Der südlichste Punkt von Europa

dort muss ich hin, soweit wie es nur möglich ist. Und so gehe ich mit Minnie alle nur erdenklichen Wege ab. Es führen auch Treppen zur Küste hinunter, allerdings nicht ganz bis zum Meer, da ragen noch Steilwände hoch und die kommt man nicht hinunter. Aber wir laufen auch Wege, wo wir nur zwei Menschen treffen, die diese Aussicht anscheinend auch so lieben wie ich.

Minnie freut sich, frei laufen zu können und sie geniesst es, ich mache Fotos mit meiner Nikon und dann machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Wieder oben angelangt, möchte ich noch ein Foto schießen und….. die Sonnenblende von der Nikon fehlt. Ach du grüne Neune…. wo habe ich die verloren? Ich vermute wo das war und sehe mich schon den ganzen Weg wieder zurückgehen, hoffe aber, dass sie nicht ganz nach unten fiel. Minnie trage ich die steilen Treppen runter, denn die sind schon anstrengend. Vor allem für so eine kleine Hundedame, die ja richtig jumpen muss um eine Stufe zu erklimmen. Der Weg wird gescannt und tatsächlich liegt sie dort wo ich sie vermutet habe. Noch mal Glück gehabt. Auch nach oben trage ich Minnie und dann geht mir schon fast die Puste aus, aber ich habe meine Sonnenblende wieder.

 

Es gibt auch ein Café am Platz, dort setze ich mich, jedoch gefällt es mir nicht wirklich und so kaufe ich mir an einem Stand ein Eis und fahre mit Minnie wieder los.

Die tägliche Herausforderung

Und nun, wo schlafe ich? hrs zeigt mir ein Marriott, wo Hunde erlaubt sind. Es ist schon spät, ich habe viel Zeit in Gibraltar verbracht und die letzte Nacht war kurz. Deshalb möchte ich gerne unkompliziert in ein Hotel. Unkompliziert, der Witz des Tages in Spanien mit Hund. Nein, Hund geht nicht. Das Hotel war auch nicht wirklich schön. Weiter in Richtung Tarifa, wo ich hin möchte, gibt es ein nh dort sind Hunde erlaubt. Bin gespannt.

Und tatsächlich, Hunde sind erlaubt….. Minnie kostet die Hälfte von meiner Rate. Und so bezahle ich 54,- für mich und 25,- für Minnie. Ich buche es als einen Preis von 79,- in mein Budget ein und vergleiche es mit den Preisen in Österreich, wenn ich unterwegs bin, dann relativiert es sich. Ich überlege nun, Minnie auch zu duschen, sie hat ja voll bezahlt. Im Bett, das riesig ist, liegt sie ja sowieso.

Abendessen gibt es auf der Terrasse, denn ins Restaurant… ach das wisst Ihr ja schon 🙂 Ich freue mich über ein warmes Zimmer, denn es hat zu regnen begonnen, schreibe an meinem Blog und wir beide schlafen friedlich ein, nachdem Minnie ihr obligatorisches Knurren von sich gibt, sollte auch nur das kleinste Geräusch draußen zu hören sein.

 

 

 

Begegnungen

Frühstück

Sonntag morgen, es ist alles wie gewohnt, schnell gepackt und um 10:00 bin ich wieder reisefertig. Susanne hat mir noch geschrieben wo sie ist und auf einen Kaffee würde es sich auf alle Fälle ausgehen, aber sie hätte nicht viel Zeit. Das passt auch mir sehr gut und so mache ich mich auf den Weg mit der Vorfreude, in irgendeiner Lobby ein Frühstück zu bekommen. Ich habe nicht gefragt, was sie dort macht. Es ist gerade mal eine halbe Stunde Fahrzeit.

Und so bin ich mehr als überrascht, als Sie mir ein Tor zu einer Villa oberhalb von Marbella öffnet. Oookaayyy, wow, was für ein Anwesen. Aber es ist Business und dort wird etwas tolles vorbereitet, das ich natürlich noch nicht verraten darf. Und wenn es soweit ist, werde ich Euch informieren. Jetzt habe ich natürlich ein schlechtes Gewissen, denn ich hätte dann ja wenigstens Frühstück mitbringen können. So ist das mit den selbst Einladungen. Ich bekomme einen Kaffee und auch ein leckeres Brot mit Butter und Käse. Das genügt mir voll und ganz. Aber ich freue mich sehr, dass ich Susanne noch einmal sehe, bevor ich mich auf den weiteren Weg mache.

Und es soll alles ganz anders kommen

Dann lerne ich den charismatischen jungen Mann kennen, der das hier alles organisiert und auf den Weg bringen wird. Ein Energiebündel von einem sehr sympathischen und vor allem liebenswerten Menschen. Ein Mix aus mehreren Kulturen und Ländern, dessen Temperament er nicht verstecken kann. Ich nenne ihn hier mal Andi, denn es versteht sich von selbst, dass ich hier keine richtigen Namen nennen werde. Innerhalb kürzester Zeit ist da eine Vertrautheit wie man es nur sehr selten im Leben so schnell spürt. Jeder erzählt ein wenig von seinem Leben, das unterschiedlicher nicht sein kann und doch gibt es zwischen Menschen Verbindungen, die einfach einzigartig sind.

Nach einer knappen Stunde fragt mich Andi, ob ich denn nicht hier übernachten möchte. Es wäre noch ein Zimmer frei, denn auch andere Freunde übernachten hier. Das Projekt ist noch in den Kinderschuhen und in dem Haus muss auch noch einiges gemacht werden, aber wenn es fertig ist, wird das sehr exklusiv und es wird vielen Menschen sehr schöne Stunden und Tage bieten. Ich nehme das Angebot sehr gerne an, zumal auch Susanne heute hier übernachtet, denn es gibt viel zu tun. Ich habe ja Zeit.

So muss eine WG sein

ich fühle mich mit all den Menschen hier so wohl, so muss eine Wohngemeinschaft aussehen. Ich kenne das ja nicht, nur die klassische Familie. Ich werde, wenn ich richtig alt bin in eine WG ziehen, das hört sich gut an. Am Liebsten eine Mehrgenerationen WG, jung und alt, das ist die beste Kombination. Aber bis dahin dauert es noch. Minnie geniesst den Garten, lernt das erste mal Koikarpfen kennen und ist der Meinung, „Die lasse ich doch besser mal in ruhe“, diese seltsamen Tiere.

Luna, die Chefin von Susanne spielt übermütig mit Minnie und die beiden toben wie wild durch die Anlage. Minnie macht Luna aber schon klar, dass es nur eine Chefin gibt, nämlich sie. Minnie ist wie so oft, der Star in unserer Mitte, aber um ihre Gunst lässt sie sich bitten, das geht ausschliesslich über Leckerli Bestechungen.

Der Tag vergeht wie im Flug und wir werden von Andi aufs Feinste verköstigt, es gibt Gambas, Zucchini mit Tomaten und Pilzen und einen Salat, ein Festessen heute. Es ist hier so eine friedliche Stimmung, so freundlich und offen. Lena ist mit ihren Eltern hier, die auch, wie sollte es anders sein, supernett sind. Lenas Vater fotografiert leidenschaftlich und schießt ein paar professionelle Fotos von Lena in dieser schönen Umgebung. Davor geniessen alle den Pool und die Sonne, die sich heute von ihrer schönsten Seite zeigt.

Und während Andi und Susanne einkaufen gehen, geniesse ich einfach die tolle Zeit hier, das Leben ist schön.

Der Bademantel

ich könnte eigentlich meinen Bademantel holen, denn den habe ich in der schönen Wohnung vergessen. Die Whats App erreichte mich, als ich in der Villa ankomme. Fahrzeit eine halbe Stunde, d.h. eine Stunde mindestens und nachdem ich ja weiterfahren wollte, so dachte ich zumindest…..

Wie wichtig ist ein Bademantel? Das kommt ganz auf die Geschichte an, die so ein Bademantel hat. Für mich ist dieser Bademantel sehr wertvoll, denn er war ein Geschenk meiner Schwester und wenn ich in Urlaub verreise, kommt der Bademantel mit. Blauer Frottee mit weißen Ziernähten, nichts wichtiges, sagt meine Schwester. Für mich ist er wichtig genug, dass ich ihn auf alle Fälle holen werde. Susanne bietet an, ihn zu holen und aufzubewahren, bis ich wiederkomme. Auch eine gute Idee, aber ich hätte ihn doch gerne auf dieser Reise bei mir.

Pfannkuchen mit Kaviar

da soll noch einer was sagen, ich bin hier im Paradies. Susanne und Andi sind zurück und im Gepäck haben sie allerfeinsten Kaviar. Andi kennt sich aus mit Lebensmittel, da ist er Profi. Ich kann mein Glück nicht fassen, was mir hier gerade passiert. Während die beiden einkaufen waren, hat Lenas Mama Pfannkuchen, Palatschinken oder Plinsen, wie sie auch genannt werden, gemacht. Ich habe noch nie in meinem Leben, derart viele davon hergestellt, wie Lenas Mama da gerade produziert. Stapelweise liegen sie vor mir und ich liebe sie.

Die gibt es zum Abendessen, auch süß mit Äpfel gefüllt. Aber das Highlight ist der Pfannkuchen mit Kaviar. Schöne Musik, sehr gute Gespräche und gute Stimmung. Wir sitzen noch sehr lange an diesem Abend, bis in die frühen Morgenstunden zusammen. Es ist schon sehr, sehr lange her, dass ich um halb drei zu Bett gehe. Und ich bin glücklich und vor allem dankbar, einen Tag und einen Abend wie diesen, erleben zu dürfen.

Ich könnte noch länger bleiben und es ist auch wirklich sehr verlockend, aber ich muss weiter und wer weiß, was da alles entsteht…

 

Online Nähtreff

Ich freue mich auf unsere Nähwoche

meine Nähfreundinnen sind schon gespannt auf Details zu der Nähwoche, die wir im November haben werden und die ich organisiere. Es wird mein Business sein, Das ist der Plan. Ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, was mir Spaß macht.

In unserer tollen Gruppe habe ich ein Treffen online organisiert, wir sehen uns regelmäßig und nähen zusammen. Während ich unterwegs bin, organisiert das Sandra und sie macht das gut. Heute logge ich mich mal ein und schaue, was die Truppe so macht.

Ach tut das gut mit allen zu reden und sich auszutauschen. Ich freue mich riesig, dass so viele wieder teilnehmen und erzähle auch schon, was ich hier so mache und auch was im November geplant ist.

Schreck am Abend

Zuerst online Nähen, dann Angebot vorbereiten, noch mal Wäsche waschen, das Wetter ist heute wirklich traumhaft und ich bin die meiste Zeit auf der Terrasse. Ich packe auch schon für morgen, damit ich früh wegkomme.

Mit Minnie gehe ich nur kurz raus und deshalb habe ich abends natürlich auch ein sehr schlechtes Gewissen, sie braucht ihre Bewegung und ihr Spiel. Also machen wir uns am Abend auf den Weg zum Golfplatz, wo wir auch viele Hundefreunde mit ihren Vierbeinern treffen. Minnie hat auch Spaß daran Freunde zu treffen und sie tobt sich richtig aus. Es ist schon beinahe 21:00 es ist immer noch hell und einfach eine traumhafte Stimmung.

Zurück in meiner Wohnung ist es der erste Abend, den ich tatsächlich auf der Terrasse verbringen kann ohne zu frieren, es ist warm und sehr angenehm. Ich habe im Schlafzimmer und im Wohnzimmer jeweils eine Tür zur Terrasse.  Nun ist es dunkel und drinnen brennt Licht, das zieht Mücken an, Die Tür zum Wohnzimmer habe ich ja schon geschlossen und ich stehe auf, um auch die Schlafzimmertür zu schließen. Dann macht es klack…… geschlossen, zu….. Und das erste Mal auf meiner Reise, bekomme ich ein mulmiges Gefühl. Minnie ist drinnen und schaut mich mit Kulleraugen an. Hilfe, was, wenn ich mich nun ausgeschlossen habe? Übernachte ich jetzt auf der Terrasse, wo ist das Telefon, drin natürlich, ich wollte mich ja gerade erst einrichten hier….

Und dann stehe ich da….. gehe zur Wohnzimmertür, versuche vorsichtig daran zu schieben und ein riesiger Stein fällt mir vom Herzen, sie geht auf.

Arbeit bis Mitternacht

Gegen Mitternacht wird es etwas kühler und ich gehe ins Bett. Da fällt mir ein, dass ich ja noch Überweisungen machen muss und zwar bis 10. April und der ist morgen. Das erledige ich also auch noch, denn morgen bin ich wieder unterwegs und da weiß ich nicht wann und wo ich Netz habe.

Mein Kopf ist glaube ich auch etwas überfordert heute, denn aus irgendeinem Grund, komme ich auf die Idee, dass ich meine Steuer Voranmeldung bis 10.4. abgeben muss. Irgendjemand sagte heute morgen, dass sie an der Steuererklärung sitzt. Es ist Mitternacht, muss ich das jetzt auch noch machen. Und zum Glück fällt mir, kurz bevor ich damit beginne ein, (das Programm war schon geöffnet), dass der Termin für mich ja erst am 10.5. ist. Uff…… und nun gute Nacht.

 

Wer macht denn diese tollen Zeichnungen

das wurde ich schon gefragt und es ist:

meine allerliebste Schwester

es wird Zeit, etwas darüber zu schreiben, wer mich in meinem Vorhaben unterstützt. Wir waren drei, meine Schwester, mein Bruder und ich. Die größte Bindung jedoch habe ich zu meiner Schwester, schon als Kind war sie mein Vorbild. Sie lernte Schreibmaschine schreiben, damals im Büro. Es ist gefühlte 100 Jahre her und damals gab es noch die mechanischen Schreibmaschinen, ich war fasziniert davon. Und wollte unbedingt auch Schreibmaschine schreiben lernen.

Purgi hat immer schon gerne gezeichnet und eigentlich wäre auch ihr Weg ein anderer gewesen, aber zur damaligen Zeit gab es nicht so viele Möglichkeiten wie heute. Sie hat überall gezeichnet, wirklich überall waren Skizzen und Zeichnungen von ihr. In der Schule hatte jeder ein Poesiealbum und alleine dort habe ich drei Zeichnungen von ihr, die ich hege und pflege wie einen kostbaren Schatz.

Sie war und ist auch immer zu einem Scherz bereit, aber vor allem auch hilfsbereit, so wie damals, als die obligatorischen Schulfotos anstanden. Meine Haare mussten geschnitten werden und meine Eltern konnten es nicht verhindern. So habe ich ein Schulfoto mit einem etwas seltsamen Pony. Ich fand es toll, dass meine große Schwester mir die Haare schneidet.

Ich habe doch noch ein Foto gefunden. Für weitere Zeichnungen von Purgi müsst ihr Euch ein wenig gedulden, denn jetzt muss ich wieder packen, die Reise geht weiter.

Und vielleicht schreibe ich ja auch meine Biografie. Was meint Ihr? Würde Euch mein Leben interessieren? Dann schreibt mir doch bitte einen kurzen Kommentar.

Spaghetti kochen

Nichts geht mehr

ich merke am schnellsten, dass es mir nicht gut geht, wenn Minnie’s Aufpasserinstikt zu Hochform auffährt und ich dann gleich mit dazu auf 100 bin. Minnie kann aus heiteren Himmel einen derart lauten Kläffer loslassen. So heftig und schrill, dass man alles fallen lässt, was immer man in den Händen hält. Da hilft dann nur eines:  Ommm……..

In diesem Zustand verläuft nun der ganze Vormittag. Ich setze mich wieder einmal selbst unter Druck, was ich alles machen muss. Dabei muss ich nichts machen, nur für Minnie und mich sorgen, sonst nichts. Alles andere kann warten, nur ich nicht. Wie war das mit der Geduld? Als die verteilt wurde, bin ich gegangen, hat mir zu lange gedauert.

Ich möchte an meinem Blog weiterschreiben, bekomme aber kein einziges Wort aufs digitale Papier. Bilder sortieren, auch das artet in Chaos aus, welche habe ich schon, welche nehme ich? Was poste ich nun?

Und dann muss ich raus

in die Natur, ich muss laufen. Es ist jetzt 12:00 Mittag und bekanntlich steht da die Sonne am höchsten und brennt gnadenlos herunter. Da ist mein „Freund“, der Wind, ausnahmsweise herzlich willkommen. Ich muss das Auto nehmen, das ist der Nachteil von der schönen Wohnung, sonst ist man schon kaputt, bevor man ankommt. Also lenke ich den Wagen einfach mal weg vom Meer, hinauf ins Landesinnere. Wie gehabt, links hinunter, rechts wieder hinauf und quer drüber, mit dem Auto kein Problem. Und dann stehe ich in der Natur, herrlich befreiend. Auto parken und los gehts. Wasser für Minnie habe ich ja mit. Und wenn wir nur eine Stunde unterwegs sind, ist es besser als nichts. Schon die ersten paar Meter in die Höhe, weiß ich, das war die richtige Entscheidung. Die Aussicht ist mehr als traumhaft. Ein rundum Blick dem Meer entlang, über die Berge und wieder zurück.

Dort würde ich mein Wohnmobil hinstellen, sofern ich eines hätte und das erlaubt wäre. Nachdem beides nicht der Fall ist, wandern wir weiter.

Wir treffen auf einen wiehernden Freund und da denke ich an Kerstin, die einen Ponyhof hat. Ich muss sie unbedingt besuchen, damit ich die Scheu vor Pferden loswerde, denn ich würde es gerne streicheln, aber ich trau mich nicht wirklich, die sind ja so groß, diese edlen Tiere. Alleine der Kopf ist größer als die ganze Minnie.

Wenn ich wandere, möchte ich gerne Runden gehen. Umdrehen geht gar nicht, nur wenn es unbedingt sein muss. Ab und zu kommt es vor, aber eher selten. Ich kenne die Strecke nicht und auch in Google Maps ist der Weg nicht eingezeichnet, also folge ich dem Weg nach Gefühl, das hat mich noch nie verlassen. Zumindest was die Richtung angeht. Natürlich, wenn es zuerst nach oben geht, muss es auch wieder nach unten gehen, das ist ja wohl logisch. Aber wie immer, kein Vorteil ohne Nachteil. Und so auch jetzt, ich bin „unten“ und muss nach „oben“, aber da ist nur ein steiler Trampelpfad, DAS allerdings verrät mir mein Gefühl nicht. Die andere Alternative ist, der Strasse zu folgen und wie die letzten Tage wieder links nach oben, rechts nach unten, links gerade aus…. usw. also im Zickzack um 95 Kurven. Das geht gar nicht, also Trampelpfad und los gehts.

Zwischendurch trage ich Minnie, aber nicht weil sie es nicht schaffen würde, sondern weil da sehr viel Grannen sind und wenn die von Hunden beim schnüffeln eingeatmet werden, kann das böse Verletzungen geben, weil die Grannen Widerhaken haben und nicht mehr so leicht zu entfernen sind. Aber sie macht ja alles mit, bleibt auch brav am Arm, so dass wir nicht abstürzen, wir zwei Bergziegen…..

Eigentlich wollte ich noch in eine Waschanlage

als ich losgefahren bin, sagte mir die Anzeige, dass ich tanken soll, da dachte ich, dass dem Auto doch auch mal eine Wäsche guttun würde. Es ist halb zwei, ich bin auf der Höhe von meiner Unterkunft und es ist sehr warm. Immerhin 20 Grad, aber in der Sonne ist das sicher mehr. Ich habe ja Urlaub und keine Lust mehr zum Autowaschen, das kann ich morgen auch noch machen.

Wieder in der Wohnung überlege ich was ich denn essen könnte, da fallen mir meine Spaghetti ein, die ich gekauft habe. Spaghetti a olio – perfekt, mit Knoblauch, Tomaten, Zucchini und Käse. Dank dem tollen Rezept von Tanja sind sie schnell gemacht und sie schmeckten köstlich. Der Tag ist schon mal gerettet und es geht mir wesentlich besser als gestern Abend und heute früh. Essen, das ist des Lebens Lösung…. dann klappt das auch mit der Stimmung. Ich freue mich drauf, wieder neue Kleider zu nähen, ich brauche eine komplette neue Garderobe und kaufen will ich keine mehr. Ich kann ja jetzt meine Schnitte selbst erstellen, kann mir aussuchen, welchen Stoff ich nehme und ich kann die Größe nähen, die ich brauche 😉 Klein, aber fein, wäre mir in diesem Fall zwar etwas lieber, aber nachdem ich momentan wachse, gilt eher: je größer, desto besser.

Motiviert und gesättigt schmeiße ich doch gleich auch eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine und setze mich an den Blog. Ich bekomme immer mehr Rückmeldungen und das motiviert mich noch mehr dran zu bleiben. Schließlich tut mir das Schreiben richtig gut. Danke Euch allen fürs Lesen.

Gegen Abend gehe ich mit Minnie auf den Golfplatz, spiele mit ihr (nein, nein, sie spielt ja kein Golf und ich auch nicht) also ich werfe ihr den Ball und dann gibt es auch schon Abendessen und einen ruhigen Abend.

 

Strandspaziergang

Und doch wieder arbeiten

ich habe gestern endlich die Preise für unsere Nähwoche im November fixieren können und natürlich will ich das meinen Nähfreundinnen gleich weitergeben, die schon sehnsüchtig drauf warten, um das Hotel buchen zu können. Meine Handelsvertretung mit den Brautkleidern habe ich nicht mehr, da wird kein freier Aussendienst mehr gebraucht, so ist das im Leben, so schnell ändert sich von heute auf morgen alles. Aber das sagte ich ja schon. Also was tun? Nähreisen und Nähtreffs organisieren, das wird mein Hauptbusiness werden und da muss ich natürlich auch anfangen damit, denn so schnell geht das ja nicht.

Auf die Nähreise freue ich mich schon sehr, da doch eine Nähreise, die ich selbst mitgemacht habe, der Anstoß zu der Idee war, damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich habe noch viele Ideen, die nach und nach umzusetzen sind, deshalb arbeite ich einfach auch von hier. E-Mails beantworten, Angebot entwerfen usw. Mittags gegen 14:00 ist es dann genug und ich verabrede mich mit meinen Freunden am Strand auf einen Kaffee.

Der Fisch und das Plastik

Wir hatten ja noch nicht viel Bewegung, Minnie und ich, also machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Es ist hügelig hier, man sagt, Marbella ist das San Francisco von Spanien und jetzt verstehe ich, was gemeint ist. Links nach unten, dann rechts nach oben, wieder einen Haken schlagen und die Straßen entlang. Nein, es ist kein gerader Weg, es ist alles etwas verwinkelt und dazwischen sind die geschlossenen Apartmentanlagen. Nach einer guten Stunde sind wir endlich am Meer. Vorbei geht es an den langen Stränden, die gerade nicht so einladend aussehen.

Und dann sehe ich den Müllsammler und denke, das ist ja mal eine gute Idee. Erst als ich das Bild in Facebook poste, wird mir bewußt und werde ich als leidenschaftliche Taucherin dran erinnert, dass es mehr ist, als ein Plastikmüllsammler. Es ist ein Aufschrei und eine Aufforderung unsere Natur zu schützen und achtsamer mit dem kostbarsten Geschenk, mit unserer Erde, umzugehen.

An unserem Treffpunkt warten schon Susanne und Rüdiger, die sich auch sehr aktiv am Umweltschutz beteiligen und schon vor vielen Jahren das Plastik in unseren Meeren und in unserer Umwelt angeprangert haben. Sie kennen die Gegebenheiten und haben klugerweise das Auto dabei. Aber ich habe ja auch Urlaub, da kann ich schon etwas länger unterwegs sein. Die Sonne knallt heute so richtig herunter und ich vermisse meinen Sonnenhut, den ich ja extra mitgenommen habe. Kein Problem, denn Sonnenhüte kann man hier auch kaufen und so komme ich zu einem weiteren Sonnenhut, den ich dann vergessen kann, wenn ich ihn bräuchte.

 

Lemon Cake und Lachs

nein natürlich nicht zusammen…. Gemütliches zusammensein mit Freunden bei einem Lemon Cake, der phantastisch aussieht und auch so schmeckt. Minnie ist doch etwas müde von dem Spaziergang und ist beinahe relaxt, bis auf den Moment, wo ein anderer Hund vorbeikommt. Wenn jemand einen Ratschlag hat, wie ich das in den Griff bekomme, dann bitte her damit. Sie denkt einfach, sie ist ein Löwe. Gegen 17:00 verabschieden sich meine Freunde, jedoch nicht ohne mir anzubieten, mich den Berg wieder hinauf zu fahren. Es ist noch früh und ich habe Zeit und so werden Minnie und ich heute viel Bewegung bekommen, wir laufen.

Ich gehe selten den gleichen Weg zurück und auch diesmal versuche eine Runde daraus zu machen, auf dem Weg zum Strand habe ich Google vertraut, allerdings war ich da viel länger unterwegs. Also mache ich meinen eigenen Routenplan und gehe so weit als möglich am Strand entlang. Dort herrscht regen Treiben, allerdings weniger von Badegästen, die auch da sind, also von Baggern und Bauarbeitern, die die Strandabschnitte für die Sommergäste vorbereiten. Teilweise gab es aber auch hier einige Sturmschäden, die repariert werden müssen.

Beim Hinweg fiel mit ein kleines Restaurant auf, das sehr ansprechend aussah und ich frage, ob ich mit Minnie auf die Terrasse darf und es klappt. Und dort gab es gleich das Abendessen, meinen Lachs mit Gemüse und Kartoffel, ein Festessen.

Mein Enkel hat Geburtstag und ich rufe vom Strand aus an, packe noch eine schöne Muschel für ihn ein. Er ist mit seinen 5 Jahren natürlich total abgelenkt, es gab Spielzeug und er hatte Freunde da am Nachmittag, da ist er völlig aufgedreht. Ich liebe ihn und es ist schade, dass ich nicht dabei sein kann, aber er verzeiht mir das sicher.

Ich mache noch einige schöne Bilder und beginne den „Aufstieg“, der Kompass auf meinem iPhone sagt mir, dass es 80m Höhenunterschied ist. Das hört sich erst mal nicht viel an, aber es geht schon sehr steil nach oben. Zweimal streikt Minnie und ich trage sie ein Stück, bis ich begriffen haben, dass sie einfach nur Durst hat, die Arme. Denn beim dritten mal trinkt sie mal ausgiebig und läuft dann brav weiter. So ein dummes Frauchen, aber auch….. Aber sie lies sich auch ohne Widerstand tragen…. hahaha

   

Nicht immer scheint die Sonne

Als ich wieder zurück war in meiner sehr schönen, aber leeren Wohnung. Da waren nur Minnie und ich und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewußt, wie sehr ich Wolfgang vermisse, wie viele schöne Urlaube wir zusammen verbracht haben, wieviele schöne Stunden. Man kann, wohin auch immer hinfahren, aber die Erinnerungen holen Dich ein. Ende Mai ist es genau ein Jahr, dass Wolfgang plötzlich gestorben ist. Weglaufen geht nicht. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich den Tatsachen zu stellen, es zuzulassen. Die Tränen laufen lassen, sonst kann es nie heilen. Ich muss da durch. Auch das war ein Grund meiner Reise, um auf andere Gedanken zu kommen, sich nicht immer nur im Kreis drehen, was neues beginnen. Alleine mit Minnie und Euch allen, die meinen Blog verfolgen, die mir neuen Mut geben und mich motivieren weiterzumachen, die Reise zu geniessen und viel Freude daran zu haben.

Mir hilft es sehr viel, dass ich Schreiben kann, das habe ich immer schon gemacht, wenn es mir nicht gut ging. Das ist sehr schade, denn wieviel mehr Spaß es macht, aufzuschreiben, was gut ist und was schön ist, merke ich jetzt hier an diesem Blog.

Zwei Wochen unterwegs

Am Sonntag geht es schon wieder weiter und dann bin ich zwei Wochen unterwegs. Ich habe vieles gesehen, viele schöne Begegnungen gehabt und bin durch ausgesprochen traumhafte Landschaften gefahren. Und nun sitze ich in meiner schönen Urlaubswohnung und komme zum Nachdenken. Was ist hier anders als zu Hause? Ich muss für mich sorgen, ich muss einkaufen, eventuell kochen, oder in ein Restaurant gehen. Ich muss mit Minnie raus. Wenn es denn wenigstens richtig warm wäre…… ich will mich nicht beschweren, die Sonne scheint immer öfter und wenn sie da ist, brennt sie auch richtig herunter. Wie geht es weiter in meinem Leben, die spannendste Frage überhaupt.

Die Wohnung ist ein Glücksgriff

Erst mal einchecken

ich glaube ich habe hier eine Lücke ausgefüllt, denn normalerweise kostet diese Wohnung 82,-€, ich bekomme sie für 44,-€ plus Reinigung und Sevice komme ich auf 67,- Euro pro Tag und damit bin ich schon zufrieden, denn es ist eine sehr schöne Wohnung mit einer supertollen Terrasse. Und es ist warm, die Sonne scheint. Das erste, was ich mache, ist auf die Liege auf der Terrasse liegen und die Sonne geniessen. Minnie ist selbstverständlich gleich dabei. Wir haben zwei Schlafzimmer, ich brauche ja nur eines. Wir haben auch zwei Badezimmer, auch da brauche ich nur eines und ich nehme das mit der Badewanne. Dann kann ich auch mal mein Basenbad nehmen, das ich mitgenommen habe. Minnie hätte also ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad, aber sie zieht es vor bei mir im Bett zu schlafen, natürlich macht sie sich so breit, wie das für ihre Größe nur möglich ist. Am liebsten direkt am Kopfkissen, zum Glück gibt es auch davon zwei.

 

Freunde treffen

Mal soll es ja nicht für möglich halten. Da mache ich eine Reise und bereite mich auf einen einsamen Weg vor und genau das Gegenteil ist der Fall. Ich treffe so viele Menschen. Es ist superschön, hier zwei lieben Menschen zu begegnen, die ich das letzte Mal vor mindestens 5 Jahren in München gesehen habe. Wir wollten mal gemeinsam ein Business machen, aber mein Weg war dann doch ein anderer. Und so sitzen wir heute gemeinsam bei einem schönen Abendessen in einem Lokal am Strand von Calahonda im Süden Spaniens. Wir tauschen unsere Geschichten aus, sie kannten auch Wolfgang und ich bin wehmütig, denn ihm hätte diese Reise auch gefallen, nun reist er anders mit. Unglaublich, wie die Wege manchmal gehen. Und das tolle, meine Freunde haben auch einen Hund und kennen Lokale, wo Minnie mit darf. Ich bin begeistert. Wir machen auch einen kleinen Strandspaziergang und beide Hunde toben sich richtig aus. Das Leben ist schön.

Nach dem üppigen Abendessen, bezahle ich mein Parkticket und möchte froh gelaunt in meine schöne Wohnung fahren. Dann stehe ich an der Schranke. In Spanien gibt es ein System, wo die Autonummer bei der Einfahrt gescannt wird und bei der Ausfahrt dann ebenfalls. Man braucht also kein weiteres Ausfahrtticket mehr. Aber nicht, wenn man keine spanische Autonummer hat. Also stehe ich mal vor einem geschlossenen Schranken und auf die Klingel reagiert niemand. Ich kann auch vor der Schranke im Auto schlafen, kein Problem, bin darin geübt. Allerdings ist das nicht nötig. Ich stelle fest, dass die spanischen Scanner, die deutschen Nummern nicht lesen können und statt einer 1 wurde eine 2 gescannt. Uns wurde geholfen und ich konnte rausfahren. Es war ein sehr schöner und spannender Abend.

Spaziergang zwischen Festungsmauern

ich habe gut geschlafen und trinke wie jeden Tag gemütlich meinen Tee im Bett. Minnie ist auch noch müde und so verbummeln wir den Vormittag im Bett. Endlich kann ich auch die Bilder sortieren und für den Blog vorbereiten, sie müssen verkleinert werden, damit die Seiten nicht so langsam laden, das habe ich gelernt und verinnerlicht. Also arbeite ich an meinem Blog. Trage die Orte nach an denen ich war, denn meine allerliebste Schwester hatte den Wunsch, die genauen Orte zu wissen, wo ich mich gerade befinde und so versehe ich die Orte mit Links zu Google. Jetzt kann jeder auf den Ort klicken, sobald man mit der Maus drüber fährt und sieht sofort, aus welchem Ort der Beitrag stammt. Das war der Vormittag.

Mittags habe ich dann doch ein schlechtes Gewissen, denn Minnie sollte schon auch etwas Bewegung bekommen. Pipi waren wir ja morgens. Aber sie braucht Action, ist ja noch nicht mal drei Jahre jung. Und dann sehe ich in Google Maps, dass neben diesem riesigen Komplex in dem meine Wohnung ist, ein großer Wald ist, da möchte ich hin. Es zieht mich in die Natur. Und so machen wir uns auf den Weg. Einfach mal an den hohen Mauern vorbei, Richtung Golfplatz, da finde ich auch einen kleinen Weg, aber ich bin sicher, dass Hunde auf Golfplätzen nicht erlaubt sind. Die würden ja die ganzen Bälle holen. Ich stelle mir das gerade bildlich vor und muss lachen. Braver Hund….. Gib mir den Ball…. hahahaha…….

Na gut, nicht über den Golfplatz, dann die Strasse entlang. Wenn ich mich links halte, müsste ich doch zu dem Wald kommen. So hangle ich mich mit Minnie an den Wänden entlang, immer am Gehweg. Hier ist ein Golfplatz neben dem anderen. Ich bin im Golfplatz Viertel gelandet. Sollte ich vielleicht doch mal einen Schnupperkurs machen? Aber Minnie darf ja nicht mit, also fällt das schon wieder aus. Wir finden auch ein kleines Wiesenstück, das gehen wir entlang um keine 5 Minuten später die nächste Mauer entlang zu laufen. Es gibt keine Chance auf ein grünes Gelände zu kommen…. wenn man nicht Golf spielt. Ich habe schon eine Runde gedreht und kann auch schon das Ende der Runde erkennen, nämlich das Gebäude, wo meine Urlaubswohnung sein muss. Aber…. dazwischen ist ein Golfplatz, der, wie alle Golfplätze, eingezäunt ist. Uns bleibt nichts anderes übrig, als umzudrehen und das machen wir dann auch.

Es erinnert mich spontan an den Bodensee und zwar an die Stücke am See, die nicht zugänglich sind, weil alles zubetoniert ist, genau so ist es hier auch. Ich brauche Wald, ich brauche Natur, mehr denn je. Dabei bin ich ja ein Stadtkind aus Wien. Das Leben ist manchmal schon seltsam.

Das Meer und der Einkauf

Den ersten Tag verbrachten wir nach dem Spaziergang eher ruhig. Erst einmal sortieren, was wo ist und was wo hingehört. Einkaufen sollte ich auch noch, ich habe ja nichts mehr zu essen. Möchte ich in ein Lokal, oder mache ich mir hier etwas. Ich fahre zum Meer hinunter und laufe mit Minnie am Strand entlang. Sie hat sichtlich Spaß und freut sich über Sonne, Sand und Meer. In den Supermarkt darf sie ja nicht mit, wie bei uns auch, also bleibt sie im Auto und prompt aktiviert sie wieder die Alarmanlage. Das habe ich noch nicht ganz raus, wie ich die ausschalten kann. Aber alles ist gut, ich höre es rechtzeitig.

Zum Abendessen gibt es getoastetes Brot mit Tomate und ein Glas Rose Wein, dann lassen wir diesen Abend ausklingen.

 

 

 

 

 

 

 

Reise mit Schnee

Es geht weiter

ich bin schon wieder im – es geht weiter – Modus und die Sachen sind schnell gepackt, das ist sicher auch eine langjährige Routine von meinen 25 Jahren im Außendienst. Der Wettergott hat es auch heute nicht wirklich gut mit mir gemeint, aber das macht nichts, ich bin mit Minnie und mir im Reinen. Wir fühlen uns wohl trotz aller Widrigkeiten. 10:00 war für mich der Abfahrtszeitpunkt, obwohl ich die Wohnung hätte auch erst um 11:00 / 11:30 hätte räumen müssen, aber ich will noch etwas vom Tag haben. Bye, bye Afrika 🙂 Kurz nach 10:00 bin ich reisefertig.

Das Croissant war gestern so lecker, dass ich beschließe, den Kaffee für to go vorzubereiten und bei Sarah ein frisches Croissant zu holen. Goldrichtige Entscheidung, denn immerhin regnet es nicht mehr, es ist immer noch windig, aber kein Regen. Das ist doch positiv. Heute komme ich von der anderen Seite zu der Strasse und, wie soll es anders sein, die Zufahrt zu Sarah ist eine Einbahn. Dann parke ich das Auto auf dem Plateau und werfe noch einen Blick auf das Meer. Es ist wunderschön hier und ich geniesse den Ausblick, hole sofort mein Handy für Fotos. Zuerst lasse ich Minnie im Auto, aber dann machen wir doch noch einen sehr schönen Spaziergang durch den Ort. Es gibt noch schöne Fotos und Videos auf die ich mich schon beim fotografieren freue. Ich möchte hierher wiederkommen und vielleicht scheint dann ja auch die Sonne. Das ist ein Ort zum Herunterkommen, zum Relaxen und zum Ausspannen.

Minnie binde ich dann vor Sarah’s Laden an, hole mir mein Frühstück und dann geht die Reise weiter. Klar mein Kaffee ist mittlerweile nur noch lauwarm, es ist kein Thermobecher, nur ein to go Becher mit Deckel. Porzellan natürlich – umweltbewußt bin ich schon, wo immer es geht.

San José

im Reiseführer stand, dass San José die schönsten Strände hat, da muss ich doch auch noch hin, wenn ich schon da bin. Und so leite ich mein Gefährt in die Richtung, eine Auto Sightseeing Tour ist angesagt, für mehr ist weder die Zeit und schon gar nicht das Wetter. Es ist um ein vielfaches größer als La Isleta, aber doch eine sehr schöne Bucht mit verwinkelten, schmalen Gassen, durch die ich durchgeführt werde. Mein Navi sagt zwar immer – bitte wenden (hab es stumm geschalten) aber ich geniesse die Aussicht.

Und jetzt wieder on the Road, das scheint echt auch mein Leben zu sein, denn im Auto fühle ich mich wohl und ich bin mehr als gespannt, wo meine Lebensreise nach diesen 5-6 Wochen hingehen wird, denn heute ist alles offen. Nur eines ist fix. Die Nähmaschine muss mit, wohin auch immer. Und natürlich Minnie, aber das versteht sich von selbst, wir sind ja eins.

Die schönere Strecke sei über Granada und das wäre es sicher auch, wenn es nicht…. regnen würde und alles zu ist. Die Landschaft und die ganze Umgebung ist voll von dem Nebel des Regens. Aber ich mache ja einen Abstecher nach Granada und zur Alhambra. Und ganz nach meinem Motto: Kein Nachteil ohne Vorteil. Ich habe nicht das Gefühl an jeder Ecke stehen bleiben zu müssen, weil es ja regnet und so komme ich zügig voran. Ich bin dankbar, dass ich unterwegs sein kann und dankbar, dass ich gesund bin.

 

Granada und die Alhambra

Solltet Ihr nun auf schöne Fotos oder Berichte von der Alhambra gespannt sein, so muss ich Euch enttäuschen. Aber ich habe es verlinkt und ihr könnt, genauso wie ich auch, die Berichte und Bilder im Internet ansehen. Und warum ist das so? Na ja, alle, denen ich erzähle ich fahre nach Andalusien, schwärmten von der Alhambra und die muss ich unbedingt sehen. Ich bin ja ein folgsames (altes) Mädchen und gebe die Alhambra auch ins Navi ein, obwohl ich weiß, dass da – was denkt Ihr wohl – ja genau – dass da Minnie nicht mitdarf. Ich könnte sie ja in eine Reisetaschen packen, oder im Auto lassen. Auto ist keine option, da habe ich keine Ruhe, vor allem, wenn dann noch die Sonne scheinen WÜRDE 😀 Also das geht nicht und mit der Reisetasche, na mal sehen. Ich fahre mal hin, oder zumindest wollte ich das.

Der Abzweig von der Autobahn Richtung Granada ist schon sehr belebt und ich denke mir nichts dabei, bis ich im Stau stehe und 20 Minuten nur im Schritttempo vorwärts komme. Das waren jetzt nur ein paar km und 15 km habe ich noch vor mir. Also bitte, wie lange brauche ich dann um vermutlich die Alhambra dann doch nur von außen zu sehen. Zeit ist kostbar, vor allem, wenn nicht mehr so viel Lebenszeit übrig ist. Wir wissen ja alle nicht wieviel, aber wenn man jung ist, macht man sich da weniger Gedanken darüber, auch ich nicht. Bitte verzeiht, aber mindestens zwei Stunden um alte Steine (hihihi – ist halt auch mein Humor und verstehen vielleicht nicht alle) nicht zu sehen, sind mir zu lang. Anders wäre es, wenn ich dort Freunde treffen würde, da stehe ich auch gerne drei Stunden im Stau. Ich drehe um.

1380 m – Schnee – 2 Grad

Die Landschaft hier ist sicher wunderschön, viele Berge und bestimmt ein Wanderparadies. Aber dann braucht man besseres Wetter und vor allem Zeit. Den Fokus nur da drauf. Mein Fokus liegt woanders. Ich möchte die Halbinsel umrunden, das ist das einzige Ziel, das ich habe. Bei diesem Ziel bleibt natürlich immer etwas auf der Strecke.

Aber nun zum Schnee – ja, es hat tatsächlich Schnee hier in der Sierra Nevada und es ist knackig kalt. Von all dem spüre ich nichts, ich sitze im warmen Auto, bleibe nur kurz stehen, um für uns ein Foto zu machen, das glaubt mir sonst ja doch keiner, dass ich im südlichen Spanien im April auf Schnee stoße. Wobei das Klima überall auf der Welt verrückt spielt, oder hatten wir die letzten 100 Jahre einfach nur eine traumhafte Zeit, die wir ja nur so kennen. Das Wetter wird ja auch nicht wirklich lange so detailliert aufgezeichnet wie heute. Es ist die Natur, die sich immer wieder verändert und mein zweites Motto ist: Das einzig Beständige ist die Veränderung. Heute bin ich aber sehr philosophisch.

Mittagessen und eine kleine Pause

Gegen 14:00 wird es Zeit für einen kleinen Stop, ich habe Hunger und Minnie sollte sich auch wieder etwas bewegen (ich auch) und so kehren wir auf einer Raststätte ein. Ins Restaurant selbst darf ich natürlich auch hier nicht, aber es gibt Tische im Vorraum, das passt doch auch, ich bin nicht anspruchsvoll. Hauptsache Minnie darf mit. Ich sitze hier mit meinem Google Translator und entziffere die Speisekarte. Huevo, das Spiegelei ist bei sehr vielen Gerichten dabei, das hatte ich auch auf meinem Bocadillo vor ein paar Tagen. Gegrilltes Hähnchen und Huevo y Patatas, Spiegelei und Pommes.

Gesättigt geht es weiter und ich freue mich schon riesig auf meine neue Wohnung, wenn die nur ansatzweise so aussieht, wie auf den Bildern, dann habe ich wieder mal einen Glücksgriff gemacht.

 

 

 

 

 

Und noch ein windiger Regentag

Heute wird es ruhig

ich wache um 7:00 Uhr auf und freue mich, eine ganze Nacht 7 Stunden durchgeschlafen zu haben. Dann koche ich gemütlich meinen Tee und wache langsam mit Minnie auf. Sie scheint auch ausgeschlafen zu sein und es gibt eine Spielstunde. Aufregendes kann ich heute nicht berichten und das ist gut so. Der Boiler wärmt das Wasser. Der Heizkörper im Schlafzimmer tut, was er tun soll, er heizt. Und im Wohnzimmer hatte ich eine Klimaanlage entdeckt, die nun fleißig warme Luft ins Zimmer bläst. Also alles im grünen Bereich.

So gegen 10:00 bekomme ich wieder Hunger und wie schon gesagt, habe ich nichts mehr. Heute kann ich allerdings einkaufen und das mache ich auch. Ich fahre in den beschaulichen Ort. Unter anderen Umständen wäre ich auf alle Fälle gelaufen, aber der Wind bläst immer so heftig, dass ich um meine Minnie bange, sie wiegt ja nicht viel und einen Flughund will ich jetzt auch nicht aus ihr machen. So habe ich eine gute Ausrede, um das Auto zu nehmen.

Sarahs Supermarkt ist ein typischer winzig kleiner Laden, in dem man alles bekommt, was man zum Leben braucht. Ich kaufe Chorizo, die traditionelle Wurst in Spanien, Queso, so heißt der Käse hier, ein wenig Obst, ein leckeres, riesiges Croissant und Pane, das Weißbrot. Nicht zu vergessen sind die Kekse, falls es mal wieder eng wird in der mobilen Küche. Dann haben mich sehr leckere süße Teilchen angelacht, die mich an Krapfen Kringel erinnerten und davon mussten es dann drei Stück sein. Zum Kaffee am Nachmittag.

Und dann gibt es erst einmal ein leckeres Frühstück.

Was macht man noch an einem stürmischenRegentag

Blog schreiben, Fotos bearbeiten und Facebook. Wenn jetzt allerdings jemand denkt, es wäre mir langweilig, so irrt er sich gewaltig. Wenn jemandem langweilig ist, dann ist es Minnie, aber auch sie hat keine Lust nach draussen zu gehen und für ihr Geschäft muss ich sie schon sehr überreden, dass sie mitgeht.

Ich habe ja schon erzählt, das ich einen Kurs bei der Schneider Akademie begonnen habe und wir, Gundi und ich, eine Gruppe gegründet haben, die allerdings nur für Kursteilnehmer ist. Nun wurden wir in einem Newsletter bei der Schneider Akademie erwähnt und wir bekommen eine Anfrage nach der anderen. Fast 20 neue Mitglieder an einem Tag, das hatten wir noch nie und wir freuen uns riesig über 300 Mitglieder. Ich hatte zu tun. Und dabei bin ich noch nicht fertig.

Am Nachmittag gibt es dann den Kaffee und die Kringel… ich bin einfach verwöhnt, denn ich hatte eine Vorstellung wie die schmecken und nun sind die total anders. Pappig und seltsam, nein, da hätte ich definitiv keine drei davon gebraucht. Nicht mal eines. Was lernen wir daraus, andere Länder, andere Kringel….

Ach ja, meine nächste Unterkunft habe ich auch schon gebucht, morgen geht es weiter, aber lasst Euch überraschen. Diese Reise bleibt spannend auch wenn ich von den ganzen Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss, nicht viel mitbekomme, so bin ich doch froh, auf dieser Reise zu sein. Denn eines ist sicher, egal wo man ist, man nimmt sich immer selbst mit 😉

Ich hätte Zeit zum nähen

Ein so schönes Hobby

Was macht man zu Hause bei Regenwetter – Nähen natürlich – was sonst? Als ich nach den ersten Stunden hier realisiere, dass ein gemütliches Schlendern durch den Ort, große und auch kleine Wanderungen bei diesen Wetterbedingungen nur erschwert möglich sind, denke ich wehmütig an mein Nähatelier. Dann sehe ich die vielen Sachen, die meine lieben Nähfreundinnen jeden Tag posten. Und es sind wunderschöne Teile dabei, mit einem Ideenreichtum, sodaß ich immer wieder verwundert bin, wie man da drauf kommt. Genau das liebe ich an der Arbeit mit Stoffen, Schnitten und den vielen Materialien, mit denen man die einzelnen Stücke verschönert.

Auf dem Tisch hier liegt ein wunderschöner, handgearbeiteter Läufer, der mich spontan an jemand aus unserer Gruppe erinnert, die in mühevoller Kleinarbeit winzige Knopflöcher mit der Hand näht, oder einen Saumabschluß mit Lochstickerei verziert. Oder an diejenige, die uns allen in Schnelligkeit voraus ist. Neben Nähen, arbeitet sie Vollzeit, backt tolle Kuchen, kocht so mal nebenbei, aber sie näht und näht und näht, ein schönes Stück nach dem anderen. Auch meine liebe Admine Gundi ist an Produktivität nicht zu übertreffen. Auch wundervolle kleine Taschen werden für den Verkauf auch z.B. für einen Weihnachtsmarkt genäht. Und sogar eine Arbeitshose für die Gärtnerei ist Handmade dabei. Es ist so bunt, so vielseitig und so vielfältig, was alles aus den tollen Materialien hergestellt wird.

Wir sind eine kleine Gruppe, die sich regelmäßig trifft und die das Nähen, Designen und der Spaß am Hobby verbindet.

Es gibt so viele tolle Frauen, die ein gemeinsames Hobby eint. Ab und an ist auch ein Mann dabei und ich freue mich, wenn unser Hobby nicht davon abhängt, mit welchen Chromosomen man geboren wird. Ich kenne schon mal zwei, einen davon habe ich in einem separaten Post erwähnt. Mathias, der mit Leidenschaft seiner Berufung nachgeht und ein superschönes professionelles Atelier hat. Nähen ist nicht nur Hobby, nähen ist eine Leidenschaft, derer man kaum widerstehen kann.

Nähst Du auch gerne?

Wenn ja, schreibe mir doch mal, was Du am liebsten nähst. Ich freue mich drauf   mail@ilsespitzer.de

 

 

Das Leben geht weiter

Parken direkt neben der Türe

zum Apartment. Das ist doch mal sehr erfreulich und ich geniesse es, wie beim Zelt ja auch 😉 nur kurze Wege zum ein- und ausräumen zu haben. Als ich jedoch die Wohnung betrete fröstelt es mich, denn es ist echt kalt hier. Aber erst mal ankommen und dann sehen wir weiter. Alle Räume sind im afrikanischen Flair eingerichtet, bunte Wände in gelb und blau. Sehr schöne Bilder an den Wänden, die Inhaber sind offensichtlich Afrika Liebhaber. Der erste Eindruck ist sehr gemütlich, bis auf die Kälte. Aber dann entdecke ich Heizkörper, das sieht doch schon mal gut aus. Es ist schon spät und ich verteile mal mein Hab und Gut dorthin wo ich es brauche. Gegessen habe ich ja gut, also muss ich mich nur noch um die Heizung kümmern. Die erste Überraschung, das Stromkabel für den Heizkörper reicht nicht bis zur Steckdose, na super. Aber ich habe ja eine Verlängerung dabei, dank meiner Campingutensilien. Die Anzeige leuchtet zwar, aber nichts tut sich. Im Schlafzimmer funktioniert es jedoch, na einer reicht ja mal. Vielleicht klappt es morgen. Bei Kälte ist es oft auch gleich feucht und darauf bin ich extrem empfindlich, die Bettdecke fühlt sich auch ganz leicht klamm an, aber es ist noch im ertragbaren Bereich. Und so schlafen wir beide Pfote in Arm ein 🙂

Nur einmal aufwachen ist in der Nacht schon super und so beginnen wir fröhlich unseren Tag mit einem Tee im Bett. Minnie hat auch noch

keine Lust aufzustehen und so habe ich Zeit für meinen Blog. Zum Frühstück gibt es später den Rest der Tortilla, die ich gestern nicht mehr geschafft habe und mir einpacken lies. Sie schmeckt heute köstlich. ein Kaffee dazu und der Tag kann beginnen. Das Wetter läßt immer noch zu wünschen übrig, der Wind hat mich bis hier hin begleitet, aber ich möchte trotzdem eine kleine Wanderung machen.

Kalt duschen

so jetzt ist es Zeit zu duschen. Fröhlich gehe ich ins Bad. Gestern gab es nur noch eine Katzenwäsche, das Wasser war kalt, aber da hing ein Boiler, das dauert doch immer bis da warmes Wasser da is, kenne ich doch. Vermutlich war ich viel zu müde, um zu merken, dass der Boiler gar nicht eingesteckt war. Aber das macht ja nichts, schnell den Stecker in die Steckdose und warten. Habe mit dem Blog ja genug zu tun und das Wetter ist ja auch nicht so prickelnd, dass man unbedingt raus müsste. Ca. zwei Stunden später schaue ich mal nach… nichts tut sich, das Wasser ist immer noch kalt. Probleme sind da, um gelöst zu werden, das ist mein Motto. Aber kalt duschen geht gar nicht, wo bin ich da gelandet. Ja, es ist günstig, aber warmes Wasser darf doch schon erwarten, oder etwa nicht? Und da denke ich wehmütig an Wolfgang, er hätte sich schon gestern um all das gekümmert, aber er amüsiert sich jetzt da oben zusammen mit meinem Bruder über meine Aktivitäten.

Spontan fällt mir die Kinderserie ein, die ich mit den Kindern geschaut habe. Der schlaue Wicki, was würde der jetzt machen? Nachdenken…. also der Boiler hängt mal quer da oben, die Anzeige ist demnach auch quer und ich sehe nur zwei rote Striche, die leuchten, eingeschaltet ist er. Und dann drücke ich den Startknopf….. das Wasser hat aktuell 16 Grad, definitiv zu kalt. Ich putze nur meine Zähne, erfrische mein Gesicht mit gesunder Kneipp Therapie und ziehe mich an.

Wanderung mit Hindernissen

Gegen Mittag brechen wir auf. Ich habe vorsichtshalber eine kleine Route geplant, damit wir auch wissen, wohin wir müssen. Aus dem Haus raus, gleich links und ein paar Meter weiter in die andalusische Steppe. Geradeaus, eine Strasse überqueren und über einen wunderschönen roten Weg bis zum….. Verbotsschild 😀 hier gehts nicht weiter.

Es obligatorio seguir toad las normas de seguridad
Prohibido el paso a toda persona ajena a la obra

Es ist zwingend erforderlich, alle Sicherheitsvorschriften zu befolgen
Verbotener Zugang für Personen außerhalb der Arbeit

Manchmal bin ich ja schon folgsam, vor allem in fremden Ländern, da will ich ja auf keinen Fall mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jetzt wo ich es schreibe, hätte ich vielleicht doch einfach weitergehen sollen. Aber gestern entschied ich mich den kleinen Weg nach rechts zu nehmen. Minnie ist es ja egal. Der Wind pfeift immer noch wie verrückt. Jetzt wandere ich durch die Pampas, im wahrsten Sinn des Wortes. Kein Weg mehr, aber ich laufe direkt über die Leitung, die anscheinend hier verlegt und schon zugeschüttet worden ist. Da hätte ich auch die Straße weitergehen können. Schon beim Schreiben bekomme ich einen Lachanfall, da wird mir bewußt wie kurios man manchmal handelt. Ich hatte die Tour ja wieder mit Komoot geplant und lies mich navigieren. Alle paar Meter kam nun eine Sprachnachricht: Ihre Route liegt 100m hinter Ihnen, Ihre Route liegt 160m hinter ihnen usw. Ich mache mit meiner Nikon noch ein paar Bilder, habe genug vom Wandern und versuche doch noch eine schöne Runde zusammen zu bringen, denn umkehren…. nur im Notfall. Wie im richtigen Leben. Ich komme dann doch noch auf eine Strasse, will Minnie anleinen und mache einen Kniefall. Aber nicht vor Begeisterung, sondern weil ich einfach gestolpert bin, das Knie ist aufgeschunden (nur ganz leicht) und die Hose hat ein Loch. Das ist ja wohl für eine Schneiderin das kleinste Problem. 😉

In meiner afrikanischen Unterkunft angekommen gibt es erst mal einen Kaffee und die restlichen Kekse, die ich noch habe, dann ist mein kompletter Vorrat aufgebraucht, es gibt nur noch Hundefutter, Grüntee und Kaffee. Dass ich bereits zeitlos in meiner Auszeit bin, merke ich, als ich einkaufen gehen will. Es gibt einen kleinen Supermarkt hier im Ort, aber es ist ja Sonntag, was mich das nächste Schmunzeln entlockt. Typisch Ilse….. Ich bin die paar Meter mit dem Auto gefahren, zu Fuß weht es einen weg, vor allem Minnie. Dann entdecke ich ein total modernes und schönes Café. Sensibilisiert gehe ich erst hinein und möchte fragen, ob Minnie mitdarf, denn ich sehe kein Verbotsschild. Meine Handzeichen versteht natürlich niemand. Im nächsten Leben lerne ich alle Sprachen, die es gibt. Bleibt mir nichts anderes übrig, als Minnie zu holen und es darauf ankommen zu lassen. Und hurra, ich bin glücklich…. Hunde sind hier erlaubt. Ich liebe Andalusien.

Und ich habe Hunger, bestelle wieder ein Bocadillo mit Thunfisch, einen Orangensaft dazu und geniesse es. Ich habe einen Platz am Fenster zur Terrasse und die Aussicht hier ist superschön, doch leider kann ich es nicht wirklich geniessen. Das wilde Meer ist vom Sturm aufgewühlt und die Luft ist voll mit dem Nebel der dadurch entsteht. Es ist eine düstere, und trotzdem schöne Stimmung. Auch ein wenig passend zu der Nachricht, die ich heute erhielt.

 

 

Der Himmel weint

Für meine Nichte und meinen Bruder

der gestern plötzlich verstorben ist. Ich habe sehr lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreibe und ich muss es tun. Für meine Familie, die mit mir reist und für diejenigen, die nicht mehr unter uns sind. Nun auch mein Bruder. Gestern, ganz plötzlich, wir wissen alle noch nicht, woran er gestorben ist. Er hatte Kopfschmerzen und ist dann umgefallen. Einfach so. Von jetzt auf dann. Und während ich das schreibe, denke ich auch an Wolfgang, da ging es auch so schnell. Aus und vorbei ist das Leben. Tränen laufen über meine Wangen. Sie dürfen da sein und gleichzeitig fühle ich tiefe Dankbarkeit, dass ich das alles mit Euch teilen kann. Ich bin jetzt nicht mehr allein mit meinen Gedanken und Gefühlen. Mein Bruder lebte die letzten Jahre sehr glücklich in Thailand und wir haben uns leider im Lauf der Jahre aus den Augen verloren, auch das passiert in Familien. In die Welt verstreut. Keinen Kontakt über viele Jahre. Da sind sie, die Fragen: Hätte man nicht doch…. es gab nicht mal Streit, wir haben uns einfach nur verloren. Wie eng eine Familienbande ist, wie eng man miteinander verbunden ist, merkt man oft erst, wenn einer fehlt. Denn die Verbindung der Herzen bleibt ewig.

Nun geht ein weiterer Stern mit auf meine Reise. Mein tiefstes Mitgefühl gehört meiner Nichte, die ihren geliebten Vater verlor und deren unerträglichen Schmerz ich nur zu gut nachfühlen kann. Ich bin im Herzen und in Gedanken bei Dir.

Aus Respekt nenne ich hier keine Namen und auch aus Respekt wird es heute keinen weiteren Eintrag geben.

 

 

 

 

 

Es wird noch kälter

Heute ist es echt knackig

Sieben Grad sind schon eine gewaltige Herausforderung. Es war in der Nacht windstill und wir mussten auch nicht raus, aber die Arme aus dem Schlafsack, das sollte ich besser nicht machen. Ein kurzer Blick auf die Wetterseite sagt mir, dass es morgen nochmal um 1 Grad kälter wird. brrrr……. Ich bin trotz allem frohen Mutes, überlege mir aber alle Alternativen, die es jetzt gibt. Ich könnte einen Bungalow mieten, der kostet 60,- €, oder im Auto schlafen, da habe ich eine Standheizung 😉 oder ich fahre einfach weiter. Ich bin ja frei, es hält mich hier nichts. Und so mache ich es. Jetzt kommen die Überlegungen: zuerst meinen Tee trinken, der wärmt, danach heiß duschen, das wärmt und frühstücken. Brauche Kräfte zum auf- und einräumen.

Das Zelt ist schnell abgebaut, ebenso das Auto eingeräumt, alles hat mittlerweile seinen Platz. Minnie setze ich in ihren Sitz, damit sie nicht dauernd alle Menschen ausbellt, die vorbeigehen. So habe ich Ruhe. Der Stuhl wird auch wieder hinter den Beifahrersitz gebunden und fristet sein Dasein. Das Zelt kommt wieder ganz nach unten in den Kofferraum, so unter den Deckel, wo noch viel Stauraum ist, den ich vorher gar nicht kannte. Aber da ist es gut aufgehoben. Die Kisten sind alle wieder verstaut und ich freue mich, als ich fertig bin. Aber nicht lange…. Nachdem ich mich von meinem netten Nachbarn verabschiedet hatte, will ich ins Auto steigen und suche meine Brille. Mich trifft fast der Schlag, denn die habe ich im Zelt nach oben gehängt, damit sie nicht kaputt geht und auch nicht verloren geht. Und nun liegt sie eingewickelt im Innenzelt ganz unten im Kofferraum. Das hast Du wieder ganz toll hinbekommen, liebe Ilse. Also noch mal von vorne, alles ausräumen, denn der Deckel geht nicht auf, wenn etwas drin ist. Das Innenzelt herausnehmen und siehe da, zum Glück ist ihr nichts passiert. Sie war ja gut eingewickelt. Nicht zur Strafe, nur zur Übung und meine Muskeln freuen sich über das zusätzliche Training. Ich wusste auch gar nicht mehr, wo überall Muskeln sind, heute spüre ich jeden einzelnen davon.

Aber wie sieht jetzt der Plan aus?

Valencia, Alicante, Cartagena – all diese Städte wollte ich ansehen, aber wenn ich alles ansehe, was mich interessiert, bin ich mehrere Monate unterwegs, das wird mir auch immer mehr bewußt. Ich muss mal wieder das Schwierigste in meinem Leben machen – mich entscheiden. Auch wollte ich die Küstenstrassen entlang tuckern…. Ja klar, ich wußte schon auch, dass dafür die Zeit sicher nicht reichen wird, aber wünschen darf man sich das doch. Der Entschluss ist gefaßt, ich fahre heute ein sehr großes Stück nach Süden, lasse die großen Städte aus, ich kann ja wieder einmal kommen. Zumal Minnie ja auch nirgends mit hineindarf. Kein Restaurant, keine Sehenswürdigkeiten. Da fällt die Entscheidung auch leichter. Aber diese kleine Ecke wo Gandia liegt, die nehme ich an der Küste mit und ich nehme mir vor, dort über Airbnb eine Unterkunft zu suchen. Vorher schaue ich diesmal in meinen Reiseführer, wo es sich lohnt hinzufahren. Und so mache ich das.

Zum Frühstück gab es nur einen Kaffee und ein Croissant, also bekomme ich ziemlich bald auch Hunger. Es ist schließlich kurz vor Mittag (deutscher Mittag). Ich steuere eine Raststation an und stelle erfreut fest, dass es überdachte Stellplätze gibt. Relativ viele Menschen sind mit ihren Hunden unterwegs und gleich sollte ich erfahren, warum die alle vor dem Restaurant herumlaufen, denn auch hier darf der Hund nicht mit. Ich liebe D-Α-CH meine Heimat, bei uns ist das überhaupt kein Problem, hier schon. Tanken sollte ich auch bald. An der Autobahn kostet der Diesel 1,99 € ich habe ihn aber auch schon für 1,78 € gesehen, also fahre ich weiter. Möchte ja sparen 😉 Irgendwann muss ich dann doch etwas essen, sonst macht mein Kreislauf schlapp. Bei uns wäre es ein Autohof, der neben der Autobahn ist, aber doch etwas abseits und genau so einen finde ich. Der Diesel kostet tatsächlich 1,78 € und zu meiner Überraschung gibt es einen Discount und ich zahle 100 statt 113 Euronen. Das ist doch mal erfreulich. Weniger erfreulich ist dann doch wieder dieses runde rote Schild mit dem durchgestrichenen Hund….. 🙁 an dem Restaurant, bzw. gleich beim Eingang. So bleibt Minnie im Auto und ich kaufe mir ein Bocadillo ein Sandwich. Bei den Zutaten entnehme ich Tomaten und Schinken und noch etwas, das war dann ein Spiegelei das huevo frito auf spanisch heißt. Aber für die Hunde gibt es immerhin einen eingezäunten Pipiplatz. Dann geht es weiter nach Gandia.

 

 

Wohnung ist gebucht

Im Reiseführer suche ich mir Plätze aus, die mich ansprechen und dabei bleibe ich bei San Jose hängen, es sollen die schönsten Strände dort sein. Allerdings sind das nochmal ca. 400 km und beinahe 200 km habe ich ja schon hinter mir. Na ja, ist wie nach Wien in einem Tag, kein Problem. Ich suche über Airbnb, Priorität hat der Preis und erst danach wie es mir gefällt. Es hat sollen so sein, Preis passt mit 53,- € pro Nacht und Bilder sind auch schön, also buche ich spontan eine kleine Wohnung nur für uns. Minnie bekommt noch etwas Auslauf und dann geht die Reise weiter. Gleich nach Gandia durchquere ich eine wunderschöne grüne und sehr hügelige Landschaft. Die Berge muten sehr bizarr an, da es unterschiedliche Formen sind, die sich hier zeigen. Hier könnte ich mir auch einen Stop vorstellen, aber das ist noch viel zu weit oben. Und so fahre ich an all den Städten vorbei, die mich zwar interessieren, aber doch nicht so wichtig sind, ich will ins Warme. Ich glaube es war Aline, die mir sagte, dass ein bestimmter Abschnitt voll ist mit Hotelbunkern und Industriestädten und sie hatte recht, denn spätestens ab Benidorm sieht man nicht mehr viel von der Natur.

Es wird spät und ich habe Hunger

Auf Höhe Murcia fahre ich wieder zu einer Raststätte ab und entdecke ein nettes Restaurant, das bietet sich doch an, jetzt etwas zu essen, wer weiß ob ich noch was einkaufen kann, geschweige denn Lust habe, etwas herzurichten. Und ich habe Glück, es gibt Tapas, meine Augen sind größer als der Magen. Aber es ist gemütlich und das Beste…… Minnie darf mit, das ist ganz was neues und macht mir das Restaurant natürlich noch sympathischer. Wenn Du jedoch auf eine Frage, die sich wie Home… nochmal was anhört, mit Germany antwortest und ein verständnisloser Blick Dich erreicht, weisst Du, irgendwas passt nicht. Ach ja, also dann 3 Stück bitte.

Ein paar Leute sitzen um einen Tisch und unterhalten sich, es läuft tolle Musik und ich stehe an der Bar und esse meine Tapas. Sitzen geht grad nicht, mir tut alles weh und das Stehen tut gut. Mit diesem Abendessen steigt gleiche meine gute Laune und beschwingt vor Vorfreude auf mein nächsten Zuhause setze ich die Fahrt fort.

 

Ein Anruf von Airbnb und endlich in ANDALUSIEN

seltsam, es klingelt nur kurz und ich kann nicht schnell genug dran gehen. Minnie schläft friedlich und ist so brav, ich bin schon verliebt in meine kleine Reisebegleiterin. Die Landschaft ändert sich total, die Berge sind zwar auch noch grün, aber nicht mit Bäumen, sondern mit Sträuchern, es ist karger, als weiter nördlich. Ich liebe diese weite Sicht, die unendliche Weite ohne viel Häuser, nur Natur, nur Landschaft und ich kann mich wieder einmal daran nicht satt sehen.

Dann realisiere ich, dass ich ja irgendwie in die Wohnung kommen muss. Wo finde ich den Schlüssel und ich reagiere endlich auf die Nachrichten, die ich bekomme habe. Ich frage nach und dank der heutigen Technik mit Google Translation ist es kein Problem mehr in deutsch zu schreiben und in spanisch verstanden zu werden und umgekehrt. Der Schlüssel ist in einer Box mit einem Code, den ich jetzt bekomme und alles ist wieder im grünen Bereich.

 

Und schon wieder fahre ich durch Gemüse- und Landschaftsbau

ich ziehe das anscheinend an. Erfahrene Reisende, die sich vor der Reise über Land und Leute informieren, hätten sicher gewußt, dass aus Almeria unser Gemüse kommt. Ich jedoch erinnere mich erst jetzt, da war doch was, irgendwann im Fernsehen. Es sind unfassbar riesige Felder, die mit Planen abgedeckt sind. Und ich fahre da doch einige Kilometer hindurch.

Dann jedoch erreiche ich endlich La Isleta, ein sehr kleiner und netter Ort direkt am Meer. Ich bin an Ziel und um 21:00 froh, endlich da zu sein. Den Schlüssel finde ich auch sofort, sperre auf, gehe hinein und….. es ist kalt hier.

 

 

 

 

 

Sollte euch mein Blog gefallen, so gebt ihn gerne an Freunde und Bekannte weiter, von denen Ihr denkt, das könnte sie auch interessieren. https://www.ilsespitzer.de/blog/

Und vielen Dank, dass Ihr mich begleitet

 

 

 

 

Camping im Naturschutzgebiet

Eine sehr stürmische Nacht und der Stuhl

der Schlafsack ist kuschelig warm, allerdings empfiehlt es sich, ganz eingemummelt zu sein, denn es ist kalt in der Nacht. Das wäre aber noch nicht das schlimmste, wenn es nicht so richtig stürmen würde. Minnie kuschelt sich ganz eng an mich, aber sie ist ruhig und schläft friedlich. Als es fast das Zelt wegweht und es dementsprechend auch laut durch alle Nähte pfeift, nehme ich sie zu mir in den Schlafsack hinein und so verbringen wir die Nacht. Bzw. erst mal die halbe Nacht, denn um 3:00 morgens sollte ich dringend auf die Toilette. Also ziehe ich mir den Bademantel über, schlüpfe in meine Schuhe und verlasse das Zeit. Minnie tappt mir seit wir hier sind immer brav hinterher und so auch heute Nacht. Ich denke mir nichts und bin froh noch rechtzeitig die Waschräume zu erreichen. Als ich jedoch wieder heraus komme, ist Minnie weg, sonst wartet sie vor der Türe. Ich mache mich auf die Suche, keine Minnie da. Dann hole ich eine Taschenlampe und gehe Reihe für Reihe durch die Anlage und verstehe was das heißt, wenn sie mal abhaut. Laut rufen kann ich ja auch nicht, es ist 3:00 morgens, da handle ich mir Ärger ein, also pfeife ich immer wieder mal kurz. Sie ist verschwunden. Was soll ich tun, sie kann ja eigentlich nicht raus, das Gelände ist rundherum zu, also muss sie irgendwo sein. Oberhalb der Waschräume habe ich noch nicht geschaut, da ist das Restaurant, vielleicht ist sie dort hin. Ich stehe verloren mit meinem blauen Bademantel in der Gegend herum und bin verzweifelt. Da kommt sie mir schwanzwedelnd aus der Richtung von der Rezeption entgegengelaufen. Was bin ich erleichtert. Und jetzt kann ich mir auch denken was passiert ist. Sie war so begeistert von manchen Gerüchen am Weg, dass sie nicht darauf geachtet hat, wohin ich gegangen bin.

Ja der Stuhl hat auch so seine Geschichte, den muss ich UNBEDINGT mitnehmen. Den brauche ich bestimmt. Irgendwann will man sich auch mal auf einen Stuhl setzen. Ich wage es nicht, zu widersprechen. Nicht meiner Tochter, nicht meinem Schwiegersohn 😀 Und dann sagt das meine Tanja auch noch. Also wird der Stuhl natürlich beim Zeltaufbau auch hingestellt, denn ich muss ja auch mal auf einen Stuhl sitzen. Und was soll sich sagen, so ziemlich alles flog in dieser Nacht durch die Gegend, nur der Stuhl stand da, wo ich ihn hingestellt hatte. Er hat den Sturm unbeschadet überlegt. Alle Achtung. Er gibt sich Mühe, mir zu gefallen, der Stuhl. Und ich bin sicher, irgendwann, bin ich froh, ihn zu haben 🙂

Es stürmt immer noch, aber wir gehen wandern

In dieser Nacht wache ich noch öfters auf, schlafe aber wieder gut ein bis um halb neun. An die Sommerzeit muss ich mich noch gewöhnen. Ich koche meinen Tee und danach gehts erst unter die Dusche. Frühstück gibt es im Restaurant, einen Kaffee und getoastetes Brot mit Butter und Marmelade. Schon gestern Abend habe ich mir noch die Wanderroute über Komoot rausgesucht, die ich gehen will. Langsam anfangen, ich bin ja total ungeübt. Und es geht ziemlich bergauf, da komme ich schon schnell aus der Puste, aber es tut sehr gut. Der Wind pustet Minnie beinahe weg. Da die Sonne scheint, ist es für mich nicht ganz so schlimm. Wir laufen durch wunderschöne Wälder und Wege. Einmal komme ich vom vorgegebenen Weg ab und mache einen kleinen Umweg. Wir haben eine traumhafte Aussicht, also dann doch eher ich habe die, denn Minnie ist ja auf Grashöhe. Bei den ganz engen Wegen ist sie mir dicht auf den Fersen, ich glaube, sie hat nicht den gleichen Spaß wie ich, aber sie läuft tapfer mit.

Meine Nikon habe ich heute auch dabei, ich möchte mal wieder Fotos machen und nicht nur knipsen. Allerdings brauche ich dann wieder Zeit zum bearbeiten und auch ein WLAN um die Bilder hochzuladen. Hier am Campingplatz habe ich nur das Mobilnetz und das braucht zu viel Datenvolumen, ist auch viel zu langsam.

Die Tour ist ein schöner Rundweg, der zuerst etwas nach oben geht und dann wieder zum Meer. Minnie flippt am Meer immer total aus, sie liebt es und tobt fröhlich hin und her. Ich lege eine Pause ein und esse meinen Proviant, der im Rucksack ist. Minnie bekommt natürlich auch etwas ab. Es ist ein superschöner Strand, voll mit Muscheln, man kann sich gar nicht satt sehen daran. Beim drüberlaufen klingt es wie Musik in den Ohren, wenn die Muschelhälften sich berühren. So und in dieser Form habe ich noch keinen Strand gesehen, entweder waren die Muscheln schon sehr zerbrochen oder zermahlen, aber die hier sind alle ganz, traumhaft schön.

Eine kleine Pause und dann das Zelt umbauen.

wir waren mit der Pause dann doch zweieinhalb Stunden unterwegs. Ich koche mir einen Kaffee, denn dank Wolfgang habe ich auch meine kleine Kaffeemühle und die ganz kleine Frenchpress dabei. Wolfgang brauchte auch in Ägypten seinen Kaffee und so erinnere ich mich gerne an ihn, wenn ich frischen Kaffee mahle. Klar, dass ich dabei auch wehmütig werde und doch bin ich dankbar für die schöne Zeit, die wir zusammen sein durften.

Mein Zelt steht ungünstig, das Stromkabel reicht gerade mal bis ins Zelt, das sollte näher sein und von der Sonne her, wäre es besser, wenn ich es drehe. Ich muss aufpassen, dass es nicht weggeweht wird, denn es stürmt immer noch, etwas weniger, aber der Wind pfeift immer noch über den Platz.

Ich bekomme vom Nachbarn eine Einladung zum Kaffee

Rainer schaut um die Ecke und lädt mich zum Kaffee ein, was ich total nett finde. Auch kann ich gerne seinen Tisch benutzen, ich habe ja nur meinen Stuhl (den ich übrigens immer noch nicht benutzt habe, ausser zum Handtuch trocknen) Kaffee hatte ich ja schon, also lehne ich den dankend ab, aber ich komme gerne rüber, wenn ich das Zelt gedreht habe. Rainer wohnt in diesem riesigen Truck und ich darf ihn auch innen ansehen. Da kann man es echt aushalten, eine ungewöhnlich große Küche, das Bett ist über dem Dach des Pickups, der mit dem Anhänger über eine extra eingebaute Kupplung verbunden ist. In USA sieht man so etwas häufiger, die haben aber auch mehr Platz auf den Campingplätzen. Rainers „Haus“ steht also schräg in der Parzelle, anders geht es nicht. Den Teil, wo der Tisch sich befindet, kann man nach außen fahren, noch mehr Platz. Auch über einen Abstellraum, der auch von außen zugänglich ist, verfügt das fahrende Haus. Und doch ragt er nur 6m nach hinten raus, wenn der Auflieger an den Pickup gekoppelt ist. Das ist schon beeindruckend. Und natürlich trinke ich gerne auch noch einen Kaffee. Minnie liegt zufrieden in der Sonne und erholt sich von der Wanderung.

Es ist Zeit zum Abendessen und so verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg ins Restaurant, wo es heute eine Pizza gibt. Ich schaffe gerade mal die Hälfte, die Portionen sind echt groß, das ging mir gestern schon so, da konnte ich auch nicht alles aufessen. Minnie darf ja auch hier nur auf die Terrasse und irgendetwas macht ihr dort total Angst, sie zittert am ganzen Leib. Sind es die Seitenwände, die zugemacht wurden, oder das Wasser vom Pool, das spiegelt, oder der Wind, der immer noch durch alle Ritzen pfeift. Ich weiss es nicht und so gehen wir ziemlich bald in unsere Behausung, unser umgebautes Zelt. Heute empfinde ich es etwas kälter als gestern und ziehe mich wärmer an. Mit der Zeit läßt der Wind aber zum Glück nach und ich hoffe auf besseres Wetter.

Campingplatz Ribamar

 

 

 

 

Priorität – Unterkunft suchen

Was braucht man wirklich im Leben

ganz klar, nach dieser Nacht braucht man, solange man sich in zivilisiertem Umfeld bewegt – ein Badezimmer. Und dabei ist die Dusche noch nicht das Wichtigste 😉 Aber es geht alles. Man muss sich nur zu helfen wissen. Als die Sonne aufgeht, fühle ich mich deutlich wohler, ich parke ein paar Meter weiter um und stehe direkt neben den grünen Wäldern und Gewächsen. Das Auto dient mir als Sichtschutz. Ihr wisst alle, was ich meine 😉 und deshalb verzichte ich auf weitere detaillierte Ausführungen.

Nach der gestrigen Erfahrung beschließe ich immer schon morgens mit der Suche nach der Unterkunft zu beginnen. Jetzt weiß ich auch genau was ich will. Vorwiegend suche ich nach Nationalparks und Naturreservaten, denn ich möchte wandern und zwar so viel als möglich. Alternativ stand ja auch der Jakobsweg auf dem Plan, aber ich bin untrainiert und hätte mir das noch nicht zugetraut. Außerdem wollte ich Josep besuchen, das hatte ich schon länger versprochen. Dank Corona habe ich noch viele km in meinem Leasingvertrag offen und das kann ich jetzt ausnutzen, ohne Mehrkosten zu haben. Deshalb das Auto und kein Wohnmobil oder eine Flugreise. Nach Andalusien wollte ich auch immer schon und wenn ich schon bei Josep bin….. bei der Gelegenheit liegt ja Portugal und die Algarve gleich um die Ecke. Und so entstand die Idee zu der Reise. Aber ich schweife ab.

Ein Campingplatz soll es sein

aber natürlich nicht irgendeiner, sondern nahe am Naturschutzgebiet. Ich suche in Google Maps und finde den Campingplatz Ribamar am anderen Ende des Parks. Das hört sich doch gut an. Und ich mache mich auf den Weg, der kürzeste soll es sein, denn das Navi führt mich wieder auf die Autobahn. Aber so nicht mit mir, ich biege bei der ersten Gelegenheit rechts ab und komme auf eine Schotterstraße. Auch die kennt das Navi und zeigt mir 17 km an. Frohen Mutes leite ich meinen 6er BMW im Schneckentempo die Straße entlang. 1 km weiter mache ich mir dann doch Gedanken, ob es nicht besser wäre, doch eine befestigte Straße zu nehmen, ich will ja nicht ein Vermögen für die Steinschläge ausgeben, wenn ich das Auto im August abgeben muss. Es ist eine traumhafte Aussicht, das muss ich schon zugeben und trotzdem drehe ich um. Nun sind es 35 km. In Alcossebre angekommen, suche ich noch mal im Navi die Adresse und fahre noch 5 km Richtung Naturschutzgebiet. Es kommt mir ein deutsches Auto entgegen, ich freue mich, halte an und frage, ob der Campingplatz auch geöffnet hat. Wie es sein soll, sprach der Fahrer kein Deutsch, aber geöffnet hat der Platz. Erste Erleichterung. Und wenn ich gewußt hätte, dass dort auch deutsch gesprochen wird, hätte man ja auch anrufen können. Der Hund ist auch kein Problem. Endlich. So beschließe ich gleich 3-4 Tage zu bleiben. Ich stelle mein Zelt auf den Platz auf und freue mich auf das was kommt. Heute richte ich mir nur mein neues Zuhause für die nächsten Tage ein. Es gibt auch ein Restaurant, das Essen ist gesichert.

Lothar stellt sich vor, er ist Winter-Dauercamper seit vielen Jahren, wollte auch mal um die Halbinsel und ist hier hängen geblieben, kommt jedes Jahr. Auch Rainer von nebenan sagt hallo, er wohnt in einem riesigen Truck, der sein zuhause ist, er arbeitet hier im Winter. Lothar meint, es sei schon ungewöhnlich in meinem Alter so zu campen. Wie soll ich das denn jetzt verstehen (hahahaha….) ich sehe es als Kompliment.

Heute ist es schön warm, aber das soll sich bald ändern

Das Zeit ist schnell aufgebaut, es ist ja auch wirklich easy und bei der Gelegenheit bedanke ich mich bei meiner Tochter und auch bei meinem Schwiegersohn, die mir das Zelt mitgegeben haben. Ich will doch nicht zelten gehen, aber man weiß ja nie…… manchmal kommt es anders, als man zweitens denkt. Das witzige dabei ist, es gefällt mir. Mit der Organisation hapert es noch gewaltig. Auf so kleinem Raum, sollte wirklich alles seinen Platz haben, sonst gibt es innerhalb von Sekunden das totale Chaos. Und genau so ist es auch. Im Auto liegt alles kreuz und quer und im Zelt auch. Das muss ich schon noch besser in den Griff bekommen. Wo ist den das? Ach, wo habe ich den dieses hingelegt? Das hatte ich doch auch noch? Es ist wie zu Hause, nur im Kleinen.

Minnie steht dem ganzen sowieso mit großer Skepsis entgegen, sie ist, glaube ich, nicht so begeistert von meinem Abenteuertrip. Ihren Job, den ihr keiner zugeteilt hat, macht sie trotzdem, sie verteidigt unser Heim und wehe, es kommt jemand zu Nahe, der wird mit Entschiedenheit verbellt. Der Strom geht noch nicht und so kommt jemand vorbei, den sie doch glatt an die Wade geht. Jetzt habe ich also meinen Wadlbeissenden Kläffer, den ich nie wollte. (Sie hat übrigens nicht gebissen – nur gestupst) Da muss ich noch fleißig an mir arbeiten und mir Hilfe holen, wenn wir wieder zu Hause sind. Wir üben ja regelmäßig, aber Minnie hat viel mehr Zeit, mich zu beobachten, als ich sie. Aber auch das wird schon noch.

Nur ein paar Meter durch den Pinienwald zum Meer

es ist traumhaft, genau nach meinem Geschmack und es erinnert mich an Gozo, wo ich mit Wolfgang tauchen war. Kilometerlange Steinküsten, die ihren eigenen Flair haben. Tauchen kann ich mir hier auch vorstellen. Wolfgang – ich vermisse ihn – und ich schaffe es noch nicht darüber zu schreiben, es tut zu sehr weh. Aber das kommt auch noch, denn auch sein plötzlicher Tod Ende Mai letzten Jahres hat einen großen Anteil an dieser Reise.

In der Nacht wird es sehr stürmisch und dann fehlt plötzlich Minnie…..